Historienfilme beziehen ihre Faszination aus ihrer Verbindung zur Wirklichkeit. Auch wenn die Filmemacher sich im Zuge ihrer Arbeiten immer wieder künstlerische Freiheiten herausnehmen, so basieren die Werke des Genres stets auf wahren Begebenheiten oder sind zumindest in einem historisch authentischen Setting angesiedelt. Die Adaption vergangener Werke in die filmische Welt der Gegenwart bietet dem Zuschauer gleichzeitig die Möglichkeit, lebhaft in vergangene Tage einzutauchen. Den nüchternen Berichten aus unseren Geschichtsbüchern wird auf diese Weise der Sprung zum nahbaren Erlebnis ermöglicht, welchen nur das Medium Film bewerkstelligen kann. Heute präsentieren wir euch die 52 besten Historienfilme, die uns das Kino bis zum heutigen Tage beschert hat. Viel Spaß mit unserer Auswahl!
Platz 1: Schindlers Liste (1993)
Steven Spielbergs Werk aus dem Jahr 1993 befasst sich mit eben jenen Taten Schindlers (Liam Neeson), welcher über 1000 Juden aus dem Warschauer Ghetto in seinen Fabriken beschäftigte, und sie somit vor dem sicheren Tod bewahrte. Der größte Kunstgriff des Filmes liegt dabei in seiner Inszenierung. Die Macher entschieden sich dazu, den Streifen fast ausschließlich in schwarz-weiß zu drehen. Durch diesen Clou verbreitet „Schindlers Liste“ ein beklemmendes Gefühl der Authentizität, denn immerhin sind jene uns bekannten Ausschnitte, die tatsächlich aus der Zeit des Nationalsozialismus stammen, in der Regel ebenfalls farblos. Ein besonderes Lob gebührt im Übrigen der Darstellung von Ralph Fiennes. Der britische Schauspieler schlüpfte anno dato in die Rolle des SS-Offiziers Amon Göth. Ein menschliches Ungeheuer, welches die ihm unterstellten Häftlinge auf bestialische Art und Weise massakriert. Der mit sieben „Oscars“ prämierte Film gilt aufgrund seiner bedrückenden Intensität als zeitloses Meisterwerk, welches nach wie vor häufig an deutschen Schulen gezeigt wird.
Platz 2: 12 Years A Slave (2013)
Mit Chiwetel Ejiofor in der Hauptrolle zeichnet „12 Years A Slave“ ein erschreckendes Bild der menschlichen Seele. Dabei wird dem Zuschauer durch eindrucksvolle, schonungslose Szenen gezeigt, dass allgemeingültige Moralvorstellungen häufig nichts weiter als Illusionen sind, die mit dem Überschreiten einer bestimmten Landesgrenze vollends verschwinden.
Platz 3: Sophies Entscheidung (1982)
Meryl Streep erhielt für ihre Darbietung später den Oscar in der Kategorie „beste Hauptdarstellerin“. Der Historienfilm trifft seine Zuschauer aufgrund seiner berührenden Emotionalität mitten ins Herz und lässt dabei kein Auge trocken.
Platz 4: Braveheart (1995)
Dabei zählt der mit fünf Oscars ausgezeichnete Film zwar nicht zu den historisch genauesten Werken, allerdings kommt der Streifen mit einem besonders hohen Schauwert daher, welcher durch imposante Kampfszenen und überschäumenden Pathos an Substanz gewinnt. Das Machwerk aus dem Jahre 1995, bei dem Gibson übrigens nicht nur die Hauptrolle übernahm sondern auch für die Regie und die Produktion verantwortlich zeichnete, ist heute absoluter Kult und sollte in keiner Filmsammlung fehlen.
Platz 5: Der Soldat James Ryan (1998)
Der Film von Steven Spielberg kommt nämlich mit einem erschreckend brutalen Realismus daher, welcher bereits in der Eröffnungsszene, welche die Landung der alliierten Truppen in der Normandie thematisiert, voll zum Tragen kommt. Der Historienfilm möchte seine Zuschauer an gewissen Stellen ganz absichtlich verstören, um auf diese Weise ein möglichst authentisches Bild der damaligen Kampfhandlungen zu zeichnen. So sehen wir verzweifelte Soldaten, denen Gliedmaßen abgerissen wurden oder gestandene Männer, die im Angesicht des Todes nach ihrer Mutter rufen. Durch diese drastische Darstellung lernen wir Zuseher erst, was Krieg wirklich bedeutet.
Platz 6: Gladiator (2000)
Wie es sich für eine historische Adaption gehört, spart auch „Gladiator“ nicht an pompösen Kulissen und der Darbietung vieler geschichtlicher Persönlichkeiten. Allerdings sollten die präsentierten Tatsachen nicht allzu genau genommen werden, immerhin ließen es sich die Macher des Streifens nicht nehmen, am Ende des Films darauf hinzuweisen, dass „Gladiator“ ein fiktives Machwerk ist und keinen Anspruch auf historische Authentizität erhebt.
Platz 7: Ben-Hur (1959)
Der Monumentalfilm im antiken Setting gilt als Meilenstein des Genres. Noch heute sind wir von den unfassbar großen und gleichermaßen detailgetreuen Kulissen, die in mühseliger Handarbeit angefertigt wurden, hellauf begeistert. Auch die Geschichte rund um Verrat und Rache überzeugt noch mehr als 60 Jahre nach ihrer Veröffentlichung.
Platz 8: Lincoln (2012)
Auch wenn wir als Zuschauer bereits wissen, welches Ende die Debatten um obsolete Gesetze und Menschenverachtung nehmen werden, so schafften es Regisseur Steven Spielberg und besonders Protagonist Daniel Day-Lewis, eine Atmosphäre der Angespanntheit und der Dramatik zu kreieren, die sich wider besseren Wissens von der Mattscheibe direkt aufs Sofa projiziert.
Platz 9: Black Hawk Down (2001)
„Black Hawk Down“ funktioniert vor allem deshalb so gut, da dies einer der wenigen amerikanischen Kriegsfilme ist, die nicht in heroischem Patriotismus ertrinken. Statt nationaler Verherrlichungen bekommen wir eine intensive und erfreulich differenzierte Darstellung der Geschehnisse präsentiert.
Platz 10: Titanic (1997)
Zusammen mit einer vorhersehbaren aber charmanten Romanze avancierte Titanic nicht nur zu einem der erfolgreichsten Kinofilme aller Zeiten, sondern auch zu einem wahren Klassiker.
Platz 11: 300 (2006)
Der Film strotzt nur so vor Pathos und brilliert durch seine gekonnt in Szene gesetzten Kampfszenen. Ein Slow-Motion Effekt jagt den nächsten, während wir mit offenen Mündern dabei zusehen, wie abgehakte Gliedmaßen durch die Luft wirbeln als wären sie Konfetti.
Platz 12: Merry Christmas (2005)
Platz 13: Der Patriot (2000)
Platz 14: Gangs of New York (2002)
Seine Geschichte erzählt „Gangs of New York“ auf rücksichtslose Art und Weise. Die drastischen Gewaltdarstellungen sind sicherlich nicht jedermanns Geschmack, lassen die handelnden Personen in ihrer Rohheit aber vollends authentisch wirken. Obwohl der Film von Martin Scorsese für 10 „Oscars“ nominiert war, sollte er eine Auszeichnung verfehlen.
Platz 15: Königreich der Himmel (2005)
„Königreich der Himmel“ gehört zu jenen Historiendramen, die durch ihre Neutralität punkten. Hier wird keine der beiden verfeindeten Seiten verherrlicht oder niedergemacht.
Platz 16: Inglourious Basterds (2009)
Der hervorragend besetzte Cast, darunter Brad Pitt, beinhaltet aus Gründen der Authentizität auch viele deutsche Schauspieler. Immerhin spielt der Streifen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges im von Nazis besetzten Frankreich. Besonders hervorzuheben ist die Performance von Christoph Waltz. Mit seiner Verkörperung von SS-Standartenführer Hans Landa schaffte es der Österreicher, einen schauderhaften Bösewicht zu kreieren und sich gleichzeitig in die Herzen eines breiten, internationalen Publikums zu spielen. Dieser Umstand brachte dem Darsteller nicht nur den Respekt der Fachwelt, sondern zusätzlich einen Oscar in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“ ein.
Platz 17: The King’s Speech – Die Rede des Königs (2010)
Der emotional berührende Film von Tom Hooper räumte bei der Oscarverleihung des Jahres 2011 groß ab. Insgesamt konnte der Streifen vier Trophäen gewinnen, darunter auch jene begehrte Auszeichnung in der Sektion „bester Film“.
Platz 18: Das Boot (1981)
Während viele deutsche Filme heutzutage gerne vorschnell als Müll abgestempelt werden, schuf Wolfgang Petersen im Jahre 1981 ein cineastisches Meisterwerk, das nach wie vor hohe internationale Anerkennung genießt.
Platz 19: Troja (2004)
Platz 20: Apollo 13 (1995)
Dies ist der Startschuss für eine waghalsige Rettungsaktion, welche die Nerven von Akteuren und Zuschauern vor die Zerreißprobe stellt.
Platz 21: 1917 (2019)
Der Film glänzt nicht nur mit einem herausragenden Ensemble wie Benedict Cumberbatch, Andrew Scott, Colin Firth und Claire Duburcq, sondern zeichnet sich auch durch seine emotionale Tiefe aus und verlässt sich nicht nur auf Actionsequenzen. Der Film erweckt den Eindruck, als sei „1917“ in nur zwei ununterbrochenen Takes gedreht worden. Bei den Oscars erhielt der Historienfilm zehn Nominierungen. „1917“ wurde mit drei Preisen ausgezeichnet: für die Tonmischung, die Kameraführung und die visuellen Effekte. Wahrlich, ein filmisches Meisterwerk.
Platz 22: Green Book (2018)
Der Titel leitet sich von The Negro Motorist Green-Book ab, einem Reiseführer für schwarze Reisende während der Rassentrennung, in dem sichere Lokale vorgestellt werden. Für seine Rolle als Don Shirley wurde Viggo Mortensen mit dem Oscar als bester Nebendarsteller ausgezeichnet.