Was wären die besten Drehbücher wert ohne gute Schauspieler? Erst sie hauchen einer Rolle Leben ein. Sie sind das Herzstück der Produktion. Viele der wichtigsten Rollen werden von britischen Schauspielern und Schauspielerinnen gespielt. Wahre Zauberkünstler scheint dieses Land hervorzubringen. Somit ist es nur gerecht, dass wir hier auch ihnen einen Artikel widmen.
1. Colin Firth
Besonders bekannt ist er heute für seine Rolle in „Stolz und Vorurteil“, doch erst seine Hauptrolle in „The King’s Speech“ brachte ihm 2011 seinen ersten Oscar ein. Im selben Jahr wurde Colin Firth auch die Ehre zuteil, einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame zu erhalten.
Zusammen mit seiner Frau Livia erhielt er 2014 auch einen Ehrenpreis für Engagement im sozialen und ökologischen Feld. Denn abseits von seiner Schauspielkarriere setzt sich das Ehepaar außerdem für die Rechte indigener Völker und fairen Handel ein.
2. Judi Dench
In Filmen verkörpert Dench meist Personen in einer Machtposition, die von ihren Untergebenen jedoch nicht unumstritten sind. Zu ihren wichtigsten Filmen gehören unter anderem „Tagebuch eines Skandals“, „Victoria & Abdul“, „Philomena“ und „James Bond 007: Skyfall“. Ihren ersten und derzeit einzigen Oscar erhielt sie übrigens in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin“ für einen sechsminütigen Auftritt in „Shakespeare in Love“ als Queen Elizabeth I.
3. Keira Knightley
4. Sir Ian McKellen
Mitte der 60er wurde er auch für kleinere Filmrollen engagiert. In den 90er Jahren spielte er oft die Hauptrolle und wurde zunehmend bekannter. Sein erster großer Durchbruch im Jahr 2000 mit seiner Rolle des Magneto in „X-Men“ war gleich gefolgt von seiner wohl herausragendsten Performance als Gandalf in „Der Herr der Ringe“ und knapp zehn Jahre später wieder in „Der Hobbit“. Für diese Rolle wurde er 2002 das zweite Mal für dem Oscar nominiert.
Des Weiteren setzt sich der Schauspieler seit den späten 80ern öffentlich für die Rechte von Homosexuellen ein und ist Mitbegründer der Organisation Stonewall.
5. Tilda Swinton
1986 war sie in Derek Jarmans „Caravaggio“ erstmals als Filmschauspielerin zu sehen. Aufgrund ihrer Neigung wirkte sie in vielen experimentellen Produktionen mit. Doch auch in bekannten Filmen, wie „Die Chroniken von Narnia“, „Only Lovers Left Alive“ und „Doctor Strange“ hat sie einige Erfolge zu verbuchen. Sie gewann zahlreiche Auszeichnungen für ihre Rollen. Darunter den Goldenen Pegasus, den Europäischen Filmpreis und einen Oscar für „Michael Clayton“.
6. Emma Thompson
Im Theater trat sie, zusammen mit Stephen Fry und Hugh Laurie, schon während ihrer Studienzeit am Newnham College auf. Anfänglich trat sie vor allem in komödiantischen Stücken auf. 1989 heiratete sie Kenneth Branagh, mit dem sie bis zu ihrer Trennung an elf Filmen mitwirkte. Allen voran in Shakespeares „Viel Lärm um Nichts“. Erfolg hatte sie allerdings schon ein Jahr zuvor mit ihrer Rolle in „Wiedersehen in Howards End“.
Für „Sinn und Sinnlichkeit“ schlüpfte sie nicht nur in die Rolle der Elinor Dashwood, sondern schrieb auch das Drehbuch. Außerdem ist sie vielen durch ihre Verkörperung der Nanny McPhee in „Eine zauberhafte Nanny“ und dessen Folgefilm bekannt.
Von fünf Oscar-Nominierungen gewann Thompsen zwei. Außerdem erhielt sie zwei British Academy Film Awards und zwei Golden Globe Awards. 2018 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Neben ihrer Tochter Gaia, adoptierte sie 2004 außerdem den 16-jährigen Tindyebwa Agaba aus Ruanda, brachte ihm Englisch bei und unterstützt ihn auch weiter.
7. Sir Ben Kingsley
Schon Kingsley Mutter, eine Engländerin, war Schauspielerin und auch Model gewesen. Zuerst als Chemielabortechniker tätig, verfiel Kingsley schließlich vollends der Schauspielerei, hatte jedoch bei seinen Vorsprechen zunächst keinen Erfolg. Erst die Annahme eines Künstlernamens verhalf ihm zu einer Rolle. Schon sein zweiter Film wurde sein größter Erfolg. Im Jahr 2000 wurde er von der Queen zum Ritter geschlagen.
8. Emma Watson
Daneben spielte sie immer wieder in Filmen mit, die zwar nicht mit dem Erfolg von Harry Potter mithalten können, aber dennoch hochgeschätzt werden, wie „Vielleicht lieber morgen“ oder „Die Schöne und das Biest“ deutlich machen.
9. Christopher Lee
Lees Stammbaum lässt sich bis zu Karl dem Großen zurückverfolgen. Nach seinem Dienst in der Royal Air Force während des Zweiten Weltkriegs, ließ er sich zum Schauspieler ausbilden. Da er viele Sprachen beherrschte, darunter auch Deutsch, Russisch, Französisch und Swahili, war sein Erfolg nicht nur auf Filme im englischsprachigen Raum beschränkt. So synchronisiert er in der deutschen Fassung des dänischen Zeichentrickfilms „Walhalla“ gleich zwei der Charaktere. Auch in der russischen Verfilmung des Astrid Lindgren Buches „Mio, mein Mio“ übernahm er die Rolle des Bösewichts.
Als er für die Rolle des Saruman ausgewählt wurde, empfand er dies als eine große Ehre, da er ein großer Verehrer der Bücher war. In den 67 Jahren als Filmschauspieler trat er in über 200 Filmen auf.
10. Anthony Hopkins
11. Helen Mirren
Ihr dritter Kinofilm „Das Mädchen vom Korallenriff“ verhalf ihr zu internationaler Bekanntheit. Zu Beginn der 80er Jahre erhielt sie die Rolle der Morgana in „Excalibur“, welche sie einem breiteren Publikum vorstellte. Auch in „Kalender Girls“, „Die Queen“, „Tintenherz“ und „Der Nussknacker und die vier Reiche“ ist sie zu sehen. Neben vielen weiteren Auszeichnungen erhielt sie 2007 für ihre Rolle der Queen einen Oscar.
12. Charlie Chaplin
Spricht man über britische Schauspieler, dann darf natürlich der Weltstar und wohl bedeutendste Komiker der Filmgeschichte nicht fehlen: Charles Spencer Chaplin.
Charles Chaplin jr. wurde in eine Künstlerfamilie geboren. Sein Vater war Sänger und Entertainer, seine Mutter eine Tänzerin und Sängerin. Schon bald nach seiner Geburt trennten sich seine Eltern und Charlie, wie auch sein älterer Halbbruder lebten mit ihrer Mutter in großer Armut. Mit dreizehn Jahren verdiente er Geld mit verschiedenen Jobs und wandte sich schließlich dem Theater zu. Nach einigen Jahren zwischen Erfolg und Misserfolg wurde er im Jahre 1910 von dem „Yorkshire Evening Star“ wohlwollend erwähnt. Knapp drei Jahre später interessierte sich die amerikanische Filmindustrie für Chaplin und die Unterzeichnung eines Vertrags, führte zu seinem ersten Film „Wunderbares Leben“. 1918 kam der Film „Gewehr über“ in die Kinos und wurde zu einem, seiner erfolgreichsten Werke.
Heute sind vor allem „Der Vagabund und das Kind“, „Moderne Zeiten“ und „Der große Diktator“ noch vielgeliebte Klassiker. Seine Erfolge brachten ihm auch einige Auszeichnungen und Ehrenpreise ein. Der Internationale Friedenspreis, mehrere Ehrenoscars und der Ritterschlag machen lediglich einen kleinen Teil von ihnen aus.
13. Audrey Hepburn
Filmstar, Modeikone, Oscarpreisträgerin, Sonderbotschafterin für UNICEF. Audrey Hepburn zählt ohne Zweifel zu den Größen der Filmindustrie.
Ihre kleineren Auftritte vor der Filmkamera verwandelten sich bald in etwas viel Größeres. In den 50ern und 60ern verbuchte die Schauspielerin ihre größten Erfolge. Dabei hatte sie ursprünglich eine Tanzkarriere für sich im Sinn gehabt. Doch nachdem sie realisierte, dass sie aufgrund ihres zurückgebliebenen Muskelwachstums während der Kriegsjahre, nie das Niveau der anderen Tänzer erreichen würde, versuchte sich mit kleinen Jobs über Wasser zu halten.
Das zufällige Treffen mit der Bühnenautorin Colette, verhalf ihr zu der Hauptrolle in der Boulevardkomödie „Gigi“. Hollywood engagierte die Newcomerin schließlich für „Ein Herz und eine Krone“, das ein rauschender Erfolg wurde und Audrey Hepburn außerdem ihren Oscar in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ einbrachte. Mit „Frühstück bei Tiffany“ und „My Fair Lady“ nahm sie in den 60ern ihre berühmtesten Rollen an.
Bis 1989 wirkte sie noch in acht weiteren Filmen mit und widmete sich dann bis zu ihrem Tod 1993 ihrer Rolle als UNICEF-Sonderbotschafterin.
14. Helena Bonham Carter
Mit dem gewonnenen Preisgeld eines Schreibwettbewerbs bezahlte sie im Alter von dreizehn Jahren die Gebühr, um in das „Spotlight“-Verzeichnis für Schauspieler aufgenommen zu werden. Bald schon bekam sie ihren eigenen Agenten und einige kleinere Rollen.
1985 gelang ihr mit der Rolle der Lucy Honeychurch in „Zimmer mit Aussicht“ den Durchbruch. Bald wurde sie auf bestimmte Rollen festgelegt: meist trug sie Korsetts und spielte Frauen des frühen 20. Jahrhunderts. Aber durch ihren Auftritt in „Fight Club“, konnte sie sich als vielschichtige Schauspielerin etablieren.
Unter anderem spielte sie in vier Teilen der Harry Potter-Reihe, „Big Fish“, „Charlie und die Schokoladenfabrik“, „Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street“, „Les Misérables“ und beiden Teilen von Tim Burtons „Alice im Wunderland“ mit.
Trotz zweifacher Nominierung, hat sie bislang noch keine Oscar erhalten, kann dafür allerdings mit einem Ritterorden aufwarten.
15. John Cleese
Der britische Komiker John Cleese erlangte als Mitglied der Monty Pythons einiges an Berühmtheit. Früh entwickelte er eine Liebe zum Humor und war während seines Jurastudiums Mitglied der Cambridge Footlights. Danach schrieb er für die BBC, tourte mit der Cambridge Footlights Revue durch Neuseeland und die USA und trat danach einige Jahre in einer Radio-Comedysendung auf. Durch vereinzelte Auftritte im Fernsehen wurde er weiteren Mitgliedern der späteren Monty-Pythons vorgestellt.
„Monty Python’s Flying Circus“ wurde 1969 das erste Mal ausgestrahlt und wurde mit dem skurrilen Humor ein großer Erfolg. Vor der vierten Staffel verließ Cleese allerdings die Show, wirkte jedoch trotzdem noch in Projekten der Monty Pythons außerhalb dieses Programms mit.
Seinen größten Erfolg feierte er 1988 mit „Ein Fisch namens Wanda“. Später spielte er unter anderem Gastrollen in zwei James-Bond-Filmen und zwei Harry-Potter-Filmen.
16. Julie Andrews
Als Disney auf sie aufmerksam wurde, verzauberte sie bald darauf die Welt mit ihrer Darstellung der Mary Poppins, für die sie nicht nur einen Oscar, sondern auch einen Grammy und einen Golden Globe Award gewann. Schon ein Jahr später folgte mit „The Sound of Music“ (auch: „Meine Lieder – Meine Träume“) ihr zweiter internationaler Erfolg, der jedoch im deutschsprachigen Raum, trotz des Bezugs zu Österreich, nur dürftig ausfiel. Auch ihre folgenden Rollen konnten diese Erfolge nicht mehr überbieten.
Neben ihrer Karriere als Schauspielerin, schrieb Julie Andrews auch Kinderbücher und war, wie sich anhand ihrer Rollen unschwer erkennen lässt, eine begnadete Sängerin.
17. Jude Law
Für seine Darstellung in „Der talentierte Mr. Ripley“ und „Unterwegs nach Cold Mountain“ wurde er zweimal für den Oscar nominiert, wurde aber von seinen Mitstreitern übertroffen.
18. Benedict Cumberbatch
Nach der Schule studierte er und absolvierte die London Academy of Music and Dramatic Art.
Mit „Hawking – Die Suche nach dem Anfang der Zeit“ stieg er vollends in das Filmgeschäft ein. Es folgten viele weitere Rollen, wobei die des Meisterdetektivs Sherlock Holmes unbestreitbar diejenige ist, mit der er am häufigsten in Verbindung gebracht wird. Auch seine Synchronisation des Drachen Smaug in der englischen Version der Hobbit-Trilogie ist vielen bekannt.
Zwei weitere signifikante Charaktere, denen er seine Person lieh, sind Alan Turing („The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“) und Dr. Stephen Strange („Doctor Strange“). Neben anderen Auszeichnungen, gewann er einen Emmy für seine Darbietung in „Sherlock: Sein letzter Schwur“.
19. Martin Freeman
Auch in „Tatsächlich… Liebe“, „Shaun of the Dead“ und „Per Anhalter durch die Galaxie“ spielte er ein paar mehr oder weniger große Rollen.
Seine Fans kennen ihn allerdings hauptsächlich durch seine Verkörperung des John Watson in „Sherlock“ und des Bilbo Beutlin in der Hobbit-Trilogie von Peter Jackson. Außerdem war er Hauptdarsteller in der Serie „Fargo“ und übernahm in den Marvel-Filmen „The First Avenger: Civil War“ und „Black Panther“ die Rolle des US-Regierungsmitarbeiters Everett K. Ross.
20. Robert Carlyle
In der Rolle eines Mörders in der Fernsehserie „Für alle Fälle Fitz“ wurde er durch seine überzeugende Darbietung etwas bekannter. Er ist dafür bekannt, dass er sich sehr detailliert in die darzustellenden Figuren hineinversetzt und einiges auf sich nimmt, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Meist schlüpft Carlyle für die Filme in die Rolle einer bösen oder zwiespältigen Person. In „Trainspotting – Neue Helden“ war dies ein Psychopath, in „Hitler – Aufstieg des Bösen“ die Hauptrolle und in der Serie „Once Upon a Time – Es war einmal …“ das Rumpelstilzchen.
Bei einer so großen Menge an hervorragenden Schauspielern und Schauspielerinnen allein in Großbritannien ist es nicht leicht sie auf nur zwanzig zu reduzieren, aber diese haben es geschafft. Ob durch ihren Kultstatus, ihren einzigartigen Stil oder ihre gesellschaftliche Bedeutung.
Jeder von ihnen ist ein prägendes Gesicht für ihre Rollen und kann man sich jemand anderen als Ben Kingsley in der Rolle von Gandhi vorstellen oder gibt es einen Ersatz für Emma Watson in ihrer Rolle als Hermine Granger? Wohl eher nicht.