Die erfolgreichsten Rapperinnen aller Zeiten

Style, Wortwitz, Wandlungsfähigkeit, Flow, fette Beats, Groove und eingängige Hooks haben sie alle. Aber was genau machen die erfolgreichsten Rapperinnen alle Zeiten eigentlich zu den besten ihrer Zunft? Ihre Einzigartigkeit, ihre Eloquenz, ihre Authentizität oder ihre Botschaft?

Wie erfolgreich eine Rapperin ist, lässt sich nicht nur in Zahlen messen. Verkaufszahlen von Tracks und Alben und ihr Vermögen sind zwar maßgeblich. Aber auch ihr Einfluss auf Musikgeschichte und Gesellschaft sollten nicht unbeachtet bleiben. Auszeichnungen, die einer Rapperin verliehen werden, und der Support, den sie von ihren Fans erhält, können gleichermaßen Indizien für Erfolg sein.

Die beliebtesten Rapperinnen aller Zeiten

01. Missy Elliott

Melissa Arnette Elliott wurde 1971 in Portsmouth im US-Staat Virginia geboren. Missy, wie sie von der Mutter genannt wird, erlebt eine unglückliche Kindheit. Die Eltern streiten fast ständig. Missy flüchtet dann ins Kinderzimmer, um zu ihren Puppen zu singen. Völlig verzweifelt schreibt sie sogar Briefe an die Jacksons und Diana Ross, weil sie sich von den Stars Hilfe erhofft.

Der Erfolg der Rap-Girlgroup Salt-N-Pepa weckt in ihr Mut und Ehrgeiz, es auch als Frau im Rap-Business schaffen zu können. Sie beteiligt sich an Talentshows. Zusammen mit Rapper und Produzent Timothey Mosley, besser bekannt als Timbaland, schreibt sie ab 1995 zunächst Songs für andere Musiker.

1997 produziert sie unter dem Künstlernamen Missy „Misdemeanor“ Elliott dann ihr Debütalbum „Supa Dupa Fly“. Sofort katapultiert sich das Album auf Platz 3 der US-Charts und wird schon bald mit Platin veredelt. Der bis dato erfolgreichste Chart-Einstieg einer Rapperin.

In Folge produziert Missy Elliott mit „Da Real World“ (1999), „Miss E… So Addictive“ (2001), „Under Construction“ (2002), „This Is Not a Test“ (2003) und „The Cookbook“ (2005) noch fünf weitere Platinalben.

Damit zählt Missy definitiv zu den erfolgreichsten Rapperinnen aller Zeiten. Sie wird mit 4 Grammys ausgezeichnet, darunter drei für die beste Soloperformance in „Get Ur Freak On!“, für „Work It“ und „Scream a.k.a. Itchin'“.

„Get Ur Freak On!“ vom dritten Studioalbum schafft es nach mehr als ein Jahrzehnt nach der Erstveröffentlichung 2015 mit Missy Elliotts Auftritt in der Halbzeit des Superbowls erneut in die Charts. Über fast zwei Jahrzehnte ist es Missy Elliott gelungen, als Rapperin tonangebend zu bleiben.

02. Nicki Minaj


Als Onika Tanya Maraj 1982 vor Venezuelas Küste in Port of Spain auf Trinidad geboren wird, ist es noch ein weiter Weg, bis sie es zu einer der erfolgreichsten Rapperin aller Zeiten bringt. Fünf Jahre lebt sie bei ihrer Großmutter auf der karibischen Insel, bevor sie zu ihren Eltern nach Queens in New York zieht.

Hier besucht sie ab 2003 die La Guardia High School in Manhattan und studiert Schauspiel und Musik. Kaum ist Rapper Lil Wayne auf sie aufmerksam geworden, geht es mit Minajs Karriere rasant voran. Ab 2007 veröffentlichen die beiden Rapper erste Mixtapes, nachdem Nicki zuvor nur im Background von Produktionen anderer Stars zu hören gewesen war. Dann haben Nicki Minajs erste Solosongs Erfolg. 2010 kann sich ihr Debütalbum „Pink Friday“ direkt hinter Kayne West an der Spitze der US-Charts platzieren und bringt ihr noch im selben Jahr zwei American Music Awards ein.

Geht es um Verkaufszahlen, ist Nicki Minaj mittlerweile die erfolgreichste Rapperin aller Zeiten. Seit 2017 kann sie sich rühmen, die meisten Top-100 Rap-Hits in den US-Charts platziert zu haben. Außer ihr ist es zudem nur noch Missy Elliott gelungen, vier Platinalben an den Start zu bringen.

Was die Platzierungen ihrer Alben in den US-Charts betrifft, hält sie ebenfalls einen noch ungeschlagenen Rekord. Mit einer durchschnittlichen Positionierung ihrer Tracks auf Platz 1,3 der Charts, ist sie klar die erfolgreichste aller Rapperinnen.

Ihre darstellerischen Fähigkeiten sind mindestens genau so überzeugend wie ihr Rap-Talent. In ihren Videos zeigt sie sich mal verführerisch wie in „Pills´n´Potions“, ein anderes Mal ist sie die krasse Straßenkämpferin Chun Li.

Zu ihren größten Hits zählen „Super Freaky Girl“, „Anaconda“, „Bang Bang“ und „Super Bass“.

Weltweit hat die Rapperin über 100 Millionen Tonträger verkauft und mit einem Vermögen von 100 Millionen US-Dollar ist sie aktuell die reichste Rapperin der Welt.

03. Lauryn Hill


Lauryn Noelle Hill wurde 1975 in South Orange in New Jersey geboren. 1991 tritt sie in einer Rolle in der TV-Soap „As the World Turns“ auf. Mit 18 Jahren singt sie in der Rolle der Rita in einer Schlussszene von „Sister Act 2“ mit Whoopi Goldbergs den Song „Joyful Joyful“.

Während des Studiums an der Columbia High School gründet Lauryn Hill 1993 mit Pras Michel und Wyclef Jean die Fugees. Zusammen veröffentlichten sie die Alben „Blunted on Reality“ (1994) und „The Score“ (1996).

Das Album mit dem Erfolgshit „Killing Me Softly with His Song“ verkauft sich mehr als 17 Millionen Mal und holt einen Grammy für das beste Rap-Album. Gemessen an der Tatsache, dass die meisten Exemplare dieses Albums noch auf analogen Tonträgern verkauft wurden, lange bevor das Streaming-Zeitalter anbrach, sind die hohen Verkaufszahlen besonders beeindruckend.

Im Sommer 1998 erscheint Lauryn Hills Soloalbum „The Miseducation of Lauryn Hill“, das während der Schwangerschaft mit ihrem ersten Sohn Zion aus ihrer Beziehung zu Bob Marleys Sohn Rohan entstanden war. Schon in der ersten Woche nach seinem Erscheinen wurden fast eine halbe Million Alben verkauft.

Die Rapperin wird für zehn Grammys nominiert und gewinnt schließlich fünf der begehrten Trophäen, darunter auch den für den besten R´n´B-Song mit „Doo Wop (That Thing)“.

„The Miseducation of Lauryn Hill“ hat in den USA neunmal Platin-Status erreicht und wurde weltweit drei Millionen Mal verkauft. Das Album repräsentiert den Höhepunkt von Lauryn Hills Schaffen und genießt mittlerweile Kultstatus. Laut Rolling Stone zählt es zu den besten Alben aller Zeiten.

2002 veröffentlicht Lauryn Hill „MTV Unplugged No. 2.0“. Eine geplante Reunion und die Tour mit den Fugees scheitern aber. Ein kostenloses Open-Air-Konzert an einer Straßenecke in Los Angeles am 6. Februar 2006 bleibt das letzte Konzert der Band.

Lauryn Hill wurde 2013 wegen Steuerhinterziehung verurteilt und musste eine dreimonatige Gefängnisstrafe verbüßen. Kurz vor ihrem Haftantritt veröffentlichte sie „Neurotic Society“, ihre bislang letzte Single.

04. Cardi B


Weil der Name ihrer Schwester Hennessy ist, wurde die 1992 als Belcalis Almanzar geborene New Yorkerin von den Eltern immer Bacardi genannt. Ihren Künstlernamen hat sie daran angelehnt, aber leicht abgeändert, damit sie in Publicity-Fragen nicht in Konflikt mit der bekannten kubanischen Rumbrennerei gerät.

Nach eigenen Angaben war sie schon während ihrer Jugend in der Bronx Mitglied einer Gang gewesen und fing an, sich mit Strippen Geld zu verdienen, als sie von einem Job als Verkäuferin gefeuert wurde. Dabei stellte sie dann schnell fest, dass ein paar unterstützende Spritzen und zusätzliche Konturierung von Brust und Po dem Geschäft zugute kam.

In der TV-Serie „Love & Hip Hop New York“ auf VH1 konnte sie vor der Kamera auf sich aufmerksam machen, noch bevor sie ihre ersten erfolgreichen Mixtapes herausbrachte und auf Shaggys Single „Boom Boom“ zu hören war.

Mit der Single „Bodak Yellow“, die im Juni 2017 herauskam, gelang es der Rapperin mit dem karibischen Background sich endgültig in die Rapgeschichte einzuschreiben. Der Disstrack von Cardi B, überholte alle anderen Songs in der Hitliste und landete direkt auf der Nummer 1. Eine Rap-Single derart hoch einschlagen zu lassen, war bislang nur Lauryn Hill mit „Doo Wop“ gelungen.

Im April 2018 erschien ihr Album „Invasion of Privacy“, das ebenfalls unmittelbar auf der Spitzenposition der Charts landete. Damit zählt Cardi B endgültig zu den erfolgreichsten Rapperinnen überhaupt.

Vor allem Cardis Bs einzigartige Aussprache macht ihren Style unverwechselbar. Sie hat einen starken spanischen Akzent, den sie auch gerne effektiv einsetzt.

05. Azealia Banks


Azealia Amanda Banks wächst in Harlem, New York auf, wo sie 1991 zur Welt kam. Als ihr Vater stirbt, verlässt Azealia mit 14 Jahren das Haus der Mutter, um bei ihrer älteren Schwester zu leben. Zeitgleich mit Nicki Minaj besuchte sie die La Guardia High School. Angeblich stammt schon aus dieser Zeit die Antipathie der beiden Rapperinnen.

Ein Agent versucht Azealia bei verschiedenen TV-Spots, unter anderem bei Nickelodeon unterzubringen – erfolglos.

Unter dem Alias Miss Bank$ veröffentlicht Azealia 2008 zwei Tracks bei MySpace, die ihr eine erste Zusammenarbeit mit dem Label XL Recordings in London einbringen. „Unterschiedliche Auffassungen“ verhindern dann aber einen endgültigen Plattenvertrag. Banks zieht nach Montreal und versucht von dort, mit YouTube Uploads auf ihre Demos aufmerksam zu machen. Weil ihr Visum endet, muss sie schließlich nach New York zurückkehren.

Eine Gratis-Download-Version der ersten Single „212“ verhilft ihr zum lang ersehnten Durchbruch.

In Europa kann sich der Song in den Charts platzieren. In Großbritannien holt er sogar Platin. „212“ bleibt Banks größter Verkaufserfolg. Aber auch „Yung Rapunxel“ und „Chasing Time“ tauchen noch in den Hitlisten auf.

Gegenüber ihren Kontrahentinnen hält sie sich nicht mit Kritik und Angriffen zurück. Regelmäßig spuckt sie Feuer gegen die Konkurrenz. Via Instagram bezeichnete sie Cardi B als „Nicki Minaj für Arme“ und nannte sie die „Karikatur einer Schwarzen“. Gerne misst Banks Rapperinnen nämlich daran, ob sie sich für die Emanzipation der schwarzen Frau in der amerikanischen Gesellschaft einsetzen. Ihre Kontrahentinnen werfen ihr Scheinheiligkeit vor: Sie selber bleiche sich doch erklärtermaßen die Haut, um weißer zu wirken.

06. Lil‘ Kim


Lil‘ Kim wurde 1976 in New York als Kimberly Denise Jones geboren. Als sich die Eltern trennten, mussten Mutter und Tochter vorübergehend im Auto schlafen und lebten aus dem Kofferraum. Kimberly kehrt gezwungenermaßen zurück zum Vater. Das Verhältnis der beiden ist aber derart schlecht, dass Kimberly den Vater während eines Streits sogar mit einem Messer bedroht. Als der Vater wieder heiratet, muss Kim das Haus verlassen.

Ihre Rettung wird die Bekanntschaft mit Biggie Smalls, eigentlich Christopher Wallace, auch bekannt als The Notorious B.I.G.. In ihm trifft sie ihren besten Freund, den künstlerischen Mentor und die Liebe fürs Leben. Die nur 1,5 m große Kim macht auf Biggie sofort enormen Eindruck.

Mit Lil‘ Kim zusammen baut Biggie die Rapcrew Junior M.A.F.I.A auf. Aber schon 1996 bringt Lil‘ Kim ihr erstes Soloalbum „Hard Core“ heraus. Die anschließende Tour mit P. Diddy wurde zu einem großen Erfolg. Dann wird Biggie, fast genau sechs Monate nach den tödlichen Schüssen auf Tupac, in Los Angeles erschossen. Lil‘ Kim stürzt in eine tiefe Krise.

Erst im Jahr 2000 kann sie mit dem Folgealbum „The Notorious Kim“ ihre Karriere erfolgreich fortsetzen. Innerhalb von nur vier Wochen werden eine Million Exemplare des Albums verkauft. 2001 gelingt ihr mit einer Coverversion von „In the Air Tonight“ der Durchbruch auf dem europäischen Kontinent. Auch ihr drittes Album „La Bella Mafia“ erreicht wieder Platin-Status.

Des Meineids überführt und zu einer Haftstrafe von 12 Monaten verurteilt, musste sie neun Monate in einem Gefängnis von Philadelphia einsitzen, bevor sie auf Bewährung entlassen wurde. Die letzten zwei Wochen vor ihrer Inhaftierung verarbeitet sie filmisch in der TV-Reality Show „Lil‘ Kim: Countdown to Lockdown“.

Während ihrer Inhaftierung erschien ihr viertes Album „The Naked Trut“. Nach der Entlassung kehrte die Queen Bee zurück an ihre Ursprünge. Sie verlies ihr Label Atlantic und veröffentlichte wieder Mixtapes.

07. Megan Thee Stallion


Die Grammy ausgezeichnete Rapperin Megan Thee Stallion ist für ihre Hits wie „Savage“, „WAP“ und „Hot Girl Summer“ bekannt. Mit ihrem selbstbewussten Flow und ihren sexuell aufgeladenen Texten wurde die Rapperin aus Houston schnell zu einem weltweiten Phänomen.

Holly Thomas, ihre Mutter, war selbst Rapperin und nannte sich „Hollywood“. Sie nahm ihre Tochter oft zu den Aufnahmen mit, anstatt sie in die Kita zu schicken. Megans Rap-Karriere begann, als sie 14 Jahre alt war.

Mit ihrem Song „Big Ole Freak“ schaffte sie 2018 den Sprung in die Billboard Hot 100.

Ihr erstes Album, „Good News“ von 2020, enthielt viele erfolgreiche Hits und wurde von den Musikkritikern gut aufgenommen. Im Laufe des Jahres wurde sie mit mehreren Auszeichnungen geehrt und erhielt viel Aufmerksamkeit. Ihr zweites Studioalbum „Traumazine“ erschien 2022 und erreichte Platz 4 der Charts.

Megan Thee Stallion ist eine der wenigen Rapperinnen, die kommerziellen Erfolg auf Augenhöhe mit ihren männlichen Kollegen hat.

08. Iggy Azalea


Amethyst Amelia Kelly wird 1990 in Sydney geboren. Noch in ihrer australischen Heimat Mullumbimby entdeckt die damals 12-jährige ihre Liebe zum Rap. Sie pflastert ihr Zimmer mit Tupac-Fotos und wird sein fanatischer Fan, nachdem sie bei Freunden eine Aufnahme von „Baby Don´t Cry“ gehört hatte. Als ihr Vater, ihr über eine Lehrerin in der Schule eine Notiz zustecken ließ, in der er sie wissen ließ, dass er für einige Jahre verschwinden würde, zieht sie sich zurück, ist oft traurig, depressiv und träumt davon, in die USA auszuwandern. Was sie schließlich dann auch machte.

Mit 16 gibt sie vor, in Urlaub zu fahren, bricht die Schule ab und fliegt nach Miami. Von dort schlägt sie sich über Atlanta nach Los Angeles durch. Über YouTube verbreiten sich die Clips zu „Pu$$y“ und „My World“. Mit breitem Südstaatenakzent, den sie sich nach der Einreise angeeignet hat, erzählt sie in Singles wie „Work“ ihre eigene Geschichte vom amerikanischen Traum – und das kommt an.

2011 veröffentlicht sie das erste Mixtape „Ignorant Art“. Dann erscheint 2014 das erste Album „The New Classic“ auf dem Label Grand Hustle Records. Die um fünf Tracks erweiterte Wiederveröffentlichenung „Reclassified“ erscheint sieben Monate später.

09. Salt-N-Pepa


1985, zu einer Zeit als MTV mit der Auswahl der gezeigten Musikvideos noch Trends vorgibt und über das Musikbusiness regiert, gelingt es Cheryl James, Sandy Denton und Deidra Roper als DJ Spinderella mit der Rapformation Salt-n-Pepa eine ganz neue Richtung für die Folgejahre des Hip-Hop vorzugeben.

„Let’s Talk About Sex“, ihr Superhit von 1990, macht diesbezüglich eine klare Ansage.

Cheryl James (*1966) alias Salt und Sandy Denton (*1965) alias Pepa lernen sich während ihrer Ausbildung am New Yorker Queensborough Community College kennen. Den beiden angehenden Krankenschwestern, die sich damals noch Super Nature nennen, gelingt es, sich mit dem Sampletrack „The Showstopper“ wiederholtes Airplay auf einem angesagten New Yorker Hip-Hop-Sender zu sichern. Der Erfolg im Radio führt zu einem ersten Plattenvertrag und dem Debütalbum „Hot, Cool & Vicious“ von 1986.

Ein Remix, der 1987 als „Push It“ herauskommt, wird dann der Durchbruch. „Push It“ bringt Salt-N-Pepa die Nominierung für einen Grammy ein und verschafft dem Album den Platin-Status.

Insgesamt haben Salt-n-Pepa fünf Studioalben produziert. Nach „Hot, Cool & Vicious“ folgte „A Salt with a Deadly Pepa“ im Jahr 1988, darauf 1990 „Blacks‘ Magic“, „Very Necessary“ im Jahr 1993 und abschließend 1997 „Brand New“, das letzte Album der Rapperinnen.

„Very Necessary“ enthielt neben der Hitsingle „Whatta Man“ auch den mit einem Grammy ausgezeichneten Track „None of Your Business“. Das vierte Album der Rapcrew wurde sieben Millionen Mal verkauft, darunter fünf Millionen Mal in den USA.

2002 löst sich Salt-n-Pepa auf.

10. Queen Latifah


Dana Elaine Owens wird 1970 in Newark, New Jersey als Tochter einer Lehrerin und eines Polizisten geboren. Die Eltern trennen sich als Dana zehn Jahre alt ist. Ihre besondere Empfindsamkeit und ihr Feingefühl findet Ausdruck in dem von ihr gewählten Künstlernamen „Latifah“, dem arabischen Wort für „zart“. Allerdings zeigt sich auch ihre Durchsetzungsstärke schon in der Schule, wo sie mit einer Größe von 1,78 m als Angreiferin der Basketballmannschaft spielte.

Latifah ist Gründungsmitglied von Flavor Unit, einer New Yorker Crew aus MCs und veröffentlichte 1989 ihr Debütalbum „All Hail the Queen“. Mit der Single „Ladies First“ macht Queen Latifah klar, dass sie den Rap gezielt als verbale Waffe einsetzen wird, um sich damit als Frontfrau für den Feminismus einzubringen.

Auch mit ihrem Hit „U.N.I.T.Y.“, der 1996 auf dem dritten Album „Black Reign“ erscheint und mit einem Grammy ausgezeichnet wird, setzt sie sich für die Gerechtigkeit unter den Geschlechtern ein. Niemand, so rappt Latifah, habe eine Frau „Bitch“ oder „Ho“ zu nennen.

Anfang der 90er Jahre übernimmt sie zunehmend Rollen in Filmen und im Fernsehen. Oft steuert sie zu Soundtracks eigene Musik bei. 1999 veröffentlicht sie ihre Autobiografie und ist zwischen 1999 und 2001 regelmäßig als Talkmasterin der „Queen Latifah Show“ im US-Fernsehen zu sehen.

Queen Latifah ist die einzige Rapperin, die jemals für einen Oscar nominiert wurde. Vorgeschlagen wurde sie für ihre Performance als Mama Morton in dem Musical „Chicago“.

11. M.I.A.


Ihr bürgerlicher Name Mathangi „Maya“ Arulpragasam ist nicht unbedingt einprägsam. Als M.I.A., eine Abkürzung für „Missing in Action“, wird man sich an die britische Rapperin tamilischer Abstammung aber sicher noch lange erinnern können. M.I.A. wird 1975 in London geboren. 1980 kehrt sie mit ihren Eltern zurück in deren Heimat nach Sri Lanka, muss das Land aber bald darauf auch schon wieder verlassen. Die Aktivitäten des Vaters, der im dort tobenden Bürgerkrieg eine militante Befreiungsorganisation gründet, zwingen die restliche Familie über den Umweg über Indien zurück nach London. Hier besucht Mathangi die Central Saint Martins Art School, wo ihr künstlerisches Talent schnell erkannt wird. Sie wird damit beauftragt, das Albumcover der Band Elastica zu gestalten und deren folgende Tour filmisch zu dokumentieren.

Das enge Geflecht der britischen Künstlerszene verschafft M.I.A. dann einen Deal mit dem Label XL Recordings. Die Singles „Sunshowers“ und „Galang“ kündigen den Erfolg der später erscheinenden Alben durch ihre hohen Chartplatzierungen bereits an. 2005 und 2007 erscheinen die ersten beiden Alben, die nach Mathangis Eltern, Arular und Kala benannt sind.

„Paper Planes“ wird ein internationaler Superhit, der sich über 3 Millionen Mal verkauft. Der Song entfacht eine Kontroverse. Erst nach der Entfernung von Schüssen und der Überarbeitung einzelner Textpassagen, wurde der Song von MTV gespielt.

Aber wie M.I.A. bereits in „Paper Planes“ ankündigt: „I have more records than the KGB„. M.I.A. bleibt rebellisch. Sie ist in ihrem politischen Aktivismus nicht einmal durch Einreiseverbote zu stoppen.

Nach der Geburt ihres Sohnes Ikhyd 2009 veröffentlicht sie 2010 ihr drittes Album „Maya“ und tourt mehrfach als Headliner um die Welt. 2013 erscheint das vierte Album „Matangi“, 2016 „AIM“. Thematisch bewegt sich M.I.A. stets auf der Höhe des politischen Geschehens und sendet eindeutig sozialkritische und politische Botschaften.

„Borders“ (2016) ist ein Video über Menschen auf ihrer Flucht über das Mittelmeer, „Bad Girls“ (2013) eine brisante Tour de Force der Rapperin durch eine Wüste im Nahen Osten, die als M.I.A.s Plädoyer gegen das Fahrverbot von Frauen in Saudi-Arabien gelesen wurde.

12. MC Lyte


Lana Michele Moore, die 1971 in Queens, New York geboren wird, wächst zusammen mit Mike und Gizmo Robinson auf, die wie Brüder für sie sind. Mike und Gizmo gründen später die Rapcrew Audio Two. Die Kids teilen die Liebe zur Musik und rappen schon als Teenager.

Mike und Gizmos Vater, Nat Robinson, hat sich als Producer in der Musikszene schon einen Namen gemacht und verfügt auch über das notwendige Kapital, um die 12-jährige Lana, die sich damals noch Sparkle oder wegen ihrer feuerrot gefärbten Haare auch Red nennt, bei ihren Plänen für eine Rap-Karriere zu unterstützen

Schon mit 14 Jahren nimmt MC Lyte ihre ersten Tracks auf. Die Single „I Cram To Understand U“, die von der Liebe einer Frau zu einem crackabhängigen Typen namens Sam handelt, ist einer der ersten in einer Reihe von Songs, in denen sie über Drogen und deren zerstörerische Wirkung rappt.

1988 produziert sie das Album „Lyte as a Rock“ bei Priority Records, das auch die Hitsingle „Paper Thin“ enthält. Damit ist MC Lyte die erste Rapperin, die ein Soloalbum veröffentlichte.

Das zweite Album „Eyes on This“ von 1989 kann den Erfolg des Debütalbums fast wiederholen. Der Song „Ruffneck“ vom vierten Album bringt ihr die erste Grammy-Nominierung für eine Rapperin überhaupt ein.

Verbal offensiv hielt sie sich, was ihr Outfit angeht, allerdings immer bedeckt. Nackte Haut ist in ihren Videos kaum zu sehen. Stellvertretend für alle folgenden Rapperinnen meldete sie ihren wohlverdienten Anspruch auf einen Platz am Mic an.

MC Lytes Verdienste um den Rap sind weniger an der Anzahl der Hits als in ihrer Pionierarbeit für die Rolle von Rapperinnen in einem sonst männerdominierten Business zu messen. MC Lyte hat die zu ihrer Zeit geltenden Grenzen überschritten und nachhaltig verschoben.

13. Eve


Die Hip-Hop-Künstlerin und Schauspielerin Eve ist vor allem für ihre Songs „What Ya Want“, „Gangsta Lovin“ und „Let Me Blow Ya Mind“ bekannt.

Eve und ihre Freundin Jennifer Pardue begannen im Alter von 13 Jahren gemeinsam Musik zu machen und gründeten das Rap-Duo Edge.

Mit 18 Jahren begann sie als Stripperin zu arbeiten und hörte erst auf, als sie von dem Rapper Mase überredet wurde. Nachdem sie 1998 bei Dr. Dre’s Firma Aftermath Entertainment unterschrieben hatte, trat Eve unter dem Pseudonym Eve of Destruction auf dem Soundtrack von Bulworth auf. „Let There Be Eve…Ruff Ryders‘ First Lady“, ihr erstes Album, debütierte auf Platz eins der Billboard 200 Charts.

In den folgenden Jahren produzierte Eve drei weitere Alben, die allesamt kommerzielle Erfolge waren. In den darauffolgenden Jahren gewann sie eine Reihe von Preisen und etablierte sich als eine wichtige Figur in der amerikanischen Musikszene.

Eve war eine prominente Rapperin der späten 1990er und frühen 2000er Jahre.

14. Saweetie


Im Jahr 2018 veröffentlichte Saweetie ihren ersten offiziellen Song mit dem Titel „ICY GRL“. Nach der Veröffentlichung dieses Tracks wurde sie bei Artistry Worldwide, einer Tochterfirma von Warner Records, unter Vertrag genommen.

Im Jahr 2018 veröffentlichte sie ihre erste EP mit dem Titel „High Maintenance“. Ihre 2019er EP „ICY“ enthielt den Smash-Song „My Type“.

Sowohl „Tap In“ als auch „Best Friend“ werden auf ihrem 2022 erscheinenden Debütalbum mit dem Titel „Pretty Bitch Music“ zu finden sein. Beide Songs haben die Top 20 der Billboard Hot 100 Singles-Liste erreicht.

15. Remy Ma


Die Amerikanerin Remi Ma ist eine der wenigen Rapperinnen, die in den Vereinigten Staaten Erfolg im Mainstream haben.

Sie schrieb Gedichte, die Big Pun auffielen, was zu einem Treffen und einer Freestyle-Session führte. Bald darauf wurde Big Pun zu ihrem Mentor.

In den Jahren 1999 und 2000 begann Ma ihre professionelle Gesangskarriere unter dem Namen Remy Martin und trat auf Big Puns Album „Yeeeah Baby“ auf.

Das für einen Grammy nominierte Mitglied der Rap-Gruppe Terror Squad ist auch auf den Hits „Lean Back“ von Fat Joe und „Ante Up (Remix)“ von M.O.P. featuring Busta Rhymes und Teflon zu hören. Ihr Debütalbum „There’s Something About Remy: Based on a True Story“ erreichte Platz 2 der US-Charts.

Als sie 2007 ihren Kumpel erschoss, wurde sie zu einer achtjährigen Haftstrafe verurteilt, die sie von 2007 bis 2014 absaß.

Liste der kommerziell erfolgreichsten Rapperinnen der Welt

Platz:Rapperin:Verkaufte Tonträger:
1.Nicki Minaj100 Millionen
2.Lauryn Hill50 Millionen
3.Iggy Azalea48 Millionen
4.Lil' Kim45 Millionen
5.Cardi B31 Millionen
6.Doja Cat31 Millionen
7.Missy Elliot30 Millionen
8.Foxy Brown25 Millionen

Die beliebtesten deutschen Rapperinnen aller Zeiten

Die hier vorgestellten Ladies gehören zu den erfolgreichsten Rapperinnen aller Zeiten. Welche von ihnen letztlich die beste Rapperin ist, bleibt eine Frage des persönlichen Geschmacks – und das Ende der Rapgeschichte ist noch völlig offen…

Lang lebe die Dynastie der Rap-Queens!

Spannende Fragen & Antworten zum Thema: erfolgreiche Rapperin

Wer ist die erfolgreichste Rapperin der Welt?

Nicki Minaj
Nicki Minaj
Nicki Minaj, die auch als „die Königin des Rap“ bezeichnet wird, ist mit weltweit über 100 Millionen verkauften Tonträgern die erfolgreichste Rapperin aller Zeiten. Nicki Minaj ist bekannt für ihren einzigartigen Sound. Ihre Reime sind bekannt dafür, prägnant und auf den Punkt zu kommen. Einige ihrer beliebtesten Tracks sind „Anaconda“, „Super Bass“, „Trollz“ und „Tusa“.

Welche Rapperin hat die meisten Grammys gewonnen?

Lauryn Hill
Lauryn Hill
Mit acht Grammy Awards ist Lauryn Hill die meistausgezeichnete Rapperin.

Welche Rapperin hat die meisten Nummer-1-Hits?

Cardi B
Cardi B
Cardi B ist die erste Rapperin in der Geschichte der US-Charts, die mit fünf Songs an der Spitze der Charts stand. Dazu zählen ihre Songs „Up“, „Bodak Yellow“ aus dem Jahr 2017, „I Like It“ mit Bad Bunny und J Balvin aus dem Jahr 2018, „WAP“ mit Megan Thee Stallion aus dem Jahr 2017 und „Girls Like You“ von Maroon 5 aus dem Jahr 2018.

Wer ist die erfolgreichste deutsche Rapperin?

Shirin David
Shirin David
Shirin David ist mit fünf Nummer-Eins-Hits die erfolgreichste Rapperin in Deutschland. Ihre bisher erfolgreichste Single ist „Gibt ihm“ mit fast einer halben Million verkauften Exemplare. Ihre anderen Nummer-Eins-Hits sind „Ich darf das“, „Be a Hoe/Break a Hoe“, „Lieben wir“ und „90-60-111“.

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Dominik ist begeisterter Blogger in den Bereichen Filme, Serien, Musik und Videospiele, der sein breites Wissen und seine Leidenschaft für die vielfältigen Aspekte der Popkultur mit Begeisterung teilt.

E-Mail: dominik.sirotzki@popkultur.de