Die 70er Jahre waren geprägt von der Hippiebewegung, die von den USA nach Europa schwappte. Mit Schlaghosen, Stirnband und Jesuslatschen war jeder Mann ausgestattet, der von sich etwas hielt um die Frauenwelt zu beeindrucken. Die Damen geizten nicht mit ihren Reizen und zeigten Po und Beine mit den salonfähig gewordenen Hotpants. Lederjacken waren der letzte Schrei und Schuhe mit Blockabsatz zeichneten den Weg für viele darauffolgende Generationen.
Die Musik aus den 1970er Jahre war ein Mix aus vielen verschiedenen Genre, die in diesem Jahrzehnt um die Vormachtstellung kämpften. Songs von AC/DC (Highway To Hell), Bruce Springsteen (Born To Run) oder Led Zeppelin (Stairway To Heven) machten Rock zu einem der größten Genre in den 70er.
Im Pop-Bereich startet die schwedische Popgruppe ABBA einen unvergleichbaren Aufstieg und zählte bereits während ihrer aktiven Zeit zu den kommerziell erfolgreichsten Musikkünstlern weltweit. Fast jeder Song erreichte Spitzenplatzierungen in den Single-Charts.
Michael Jackson startete in den 70er Jahre seine unvergessliche Solo-Karriere und viele weitere farbige Künstler brachten Soul-, Funk- und Disco-Rhythmen in die Musikcharts. 1976 begann die Punkbewegung und brachte u. a. den 70er-Hit „God Save The Queen“ von den „Sex Pistols“ in die heimischen Wohnzimmer.
Neben internationalen Stars konnten sich auch deutsche Sänger wie etwa Peter Maffay mit dem Lied (So Bist Du) oder Vicky Leandros (Ich Hab‘ Die Liebe Geseh’n) in der Musikszene etablieren.
Die nachstehende Liste beinhaltet einen bunten Mix aus den beliebtesten 70er-Hits.
(Am Ende des Artikels haben wir für dich eine Spotify-Playlist mit allen hier aufgeführten Songs erstellt.)
Inhaltsverzeichnis
1. Queen mit Bohemian Rhapsody aus dem Jahr 1975
Queens erster Nummer-eins-Hit hätte es in den Augen der Plattenfirma nie geben dürfen. EMI befand das Stück mit acht Minuten nämlich als zu lang und absolut nicht radiotauglich. Den Musikgöttern sei Dank, setzte die Band sich durch und bescherte der Welt einen der besten und erfolgreichsten 70er Hits. Es gibt Stimmen die behaupten, das Stück ist eines der Lieder besten aller Zeiten, aber das überlassen wir deinem Urteil. Jedenfalls brach das Lied alle Rekorde und bricht sie weiterhin durch den gleichnamigen Film über Freddy Mercurys Leben, welcher 2019 mit mehreren Oscars prämiert wurde. Der Song führte bereits in seinem Erscheinungsjahr für mehrere Wochen die Charts aller Herren Länder an, erlebte aber immer neue Comebacks. Beispielsweise Nach dem Tod des Sängers, oder nachdem „Bohemian Rhapsody“ eine zentrale Rolle im 90er Jahre-Film „Wayne‘ World“ spielte und nicht zuletzt jetzt und heute durch die neue Verfilmung. Who wants to live forever? Obviously you, Freddie, Darling!
2. Led Zeppelin mit Stairway to Heaven aus dem Jahr 1971
Zweifelsohne einer der besten und ikonischsten Songs der 1970er Jahre, der bis heute Bestand hat. Jimmy Pages Gitarrensolo auf der Gibson EDS-1275 „Doubleneck“ (einer Gitarre mit zwei Hälsen, der obere Hals ist 12-saitig bespannt), prägte Generationen von Gitarristen, die Band selbst erlangte über die Treppe zum Himmel Unsterblichkeit. Textliebhaber kommen auf ihre Kosten, sollten genauere Nachforschungen aber gar nicht erst in Angriff nehmen. Weder die stets satanistischen versteckten Botschaften können gefunden werden (auch nicht beim rückwärts spielen der Platte) noch die drogengetränkten Erfahrungsberichte des Sängers sind hier zu Papier gebracht worden. Nehmen wir „Stairway to Heaven“ einfach als das, was es ist – einer der allerbesten Songs aller Zeiten.
3. Bruce Springsteen mit Born to Run aus dem Jahr 1974
Einer der 70er Hits, den man nach zwei Sekunden erkennt und für die nächsten zwei Tage als Ohrwurm behält. Auch der Boss himself hat sich über die Jahre den Song behalten – als Lebensmotto! Das Lied der gleichnamigen LP markierte den Durchbruch in Springsteens Karriere. Da sein Debütalbum „Greetings from Asbury Park, N.J.“ nur die Kritiker, aber nicht die Massen begeistern konnte, kam der kommerzielle Erfolg des dritten Albums genauso willkommen wie überraschend. Danach ging es stetig bergauf für den Literaten aus New Jersey. Springsteen ist einer der erfolgreichsten Musikstars aller Zeiten. Wer seine Texte und Musik kennt, der weiß – sowas von verdient!
4. David Bowie mit Heroes aus dem Jahr 1977
Dieses Stück Musikgeschichte entstand während Bowies Berliner Zeit. In einem Tonstudio, das sich keine 200 Meter von der Berliner Mauer entfernt befand. Nach eigenen Angaben pflegte der Sänger intensiven Blickkontakt mit den stationierten Grenzsoldaten, die ständig in Schussbereitschaft standen. Bowie verarbeitet in diesem Stück seine Eindrücke, die er in dieser besonderen Zeit sammeln konnte. Sowohl eine deutsche als auch eine französische Version des Songs bestehen und haben es beide auf das Album „Heroes“ geschafft. „Helden“ steht seinem englischen Pendant in nichts nach und lohnt sich, gehört zu werden (wie fast alles von Bowie). Wenn der Song zu seiner Zeit auch kein wirklicher Charterfolg war, er gehört zweifelsohne zum großen Vermächtnis des inzwischen verstorbenen Künstlers.
5. John Lennon mit Imagine aus dem Jahr 1971
Das Rolling Stone Magazine schrieb über Lennons Solowerk: „Es ist das größte musikalische Geschenk an die Welt“. Das Lied ist eines der meist gecoverten und meist gespielten Lieder aller Zeiten. In die Grammy Hall of Fame und die Rock and Roll Hall of Fame wurde das Stück längst aufgenommen. Die wahre Auszeichnungen aber ist wahrscheinlich, dass „Imagine“ weltweit zur Hymne der Friedensbewegung wurde und bis heute, fast 50 Jahre nach der Nummer-eins-Platzierung in England und den USA, immer noch die Menschen tief berührt. Zusammen gesungen überschreitet der Song Grenzen, sowohl physischer als auch psychischer Natur und erfüllt damit genau die Vision seines Erfinders – dem großartigen Pazifisten und Genie John Lennon. You may say he’s a dreamer, but he’s not the only one, I hope someday you’ll join us. And the world will live as one.
6. Pink Floyd mit Shine On You Crazy Diamond aus dem Jahr 1978
Das Lied von der weltberühmten „Wish you were here“-Platte ist ein Tribut an das frühere Gründungsmitglied der Band, Syd Barrett. Dieser verließ Pink Floyd bereits 1968 aufgrund psychischer Störungen, nicht zuletzt aber aufgrund seiner enormen Drogenexzesse. Zeilen wie „Remember when you were young?/You shone like the sun“ gefolgt von einem Text wie „Now there’s a look in your eyes/Like black holes in the Sky“ beschreiben den seelischen Kollaps des einstigen kreativen Kopfes dieser virtuosen Truppe. Der Song besteht aus neun Teilen, erst im vierten Teil setzt der Gesang ein. Eine Komposition wie eine moderne Oper.
7. Neil Young mit Heart of Gold aus dem Jahr 1971
Youngs einziger Nummer-eins-Hit in Amerika, aber nur einer von vielen großen Hits, die Musikgeschichte schrieben. Bob Dylan, der ein bekennender Neil-Young-Fan ist, kritisierte an dem Stück, dass es zu sehr nach Dylan klinge. Jahre später gab er zu, dass er ein wenig eifersüchtig darauf war, dass Young dieses Meisterwerk im Dylanschen Stil geschrieben hatte und der Altmeister nicht selbst auf die Idee gekommen war.
8. Bob Marley & The Wailers mit No Woman, No Cry aus dem Jahr 1975
Um ein großes Missverständnis endgültig zu beseitigen: Der Titel bedeutet nicht – Keine Frau, kein Gejammer, sondern: Nein, Frau. Weine (bitte) nicht. Marley und sein Jugendfreund Vincent Ford, mit dem er häufig zusammen komponierte, sollen der Legende nach (die von Marley in zahlreichen Interviews bestätigt wurde) abends im Hof einer Suppenküche in Kingston, Jamaika gesessen und einen Streit belauscht haben. Der streitenden und weinenden Frau zum Trost, wurde kurzerhand das Lied geschrieben, das die Charts zwar nie so richtig für sich gewinnen konnte, die Fans dafür aber umso mehr.
9. Abba mit Dancing Queen aus dem Jahr 1976
An Erfolg mangelte es den vier Schweden nur sehr selten, was sie allerdings mit diesem Hit erreichten, brachte selbst die kühlen Skandinavier zum Staunen. Mit über sechs Millionen verkauften Exemplaren weltweit und Nummer-eins-Platzierungen in 16 Ländern der Welt, läutete dieser Song eine neue Ära ein: Disko! Es wurde getanzt und gesungen, die Haare geschwungen. Viel Make-Up, noch mehr Polyester, aber vor allem: eine richtig gute Zeit. Bis heute tanzen Queens zu Dancing Queen und wissen: You can dance, you can jive, having the time of your life.
10. Rolling Stones mit Angie aus dem Jahr 1973
Die erfolgreichste Single der Stones in Europa ist und bleibt Angie. Mythen und Verschwörungstheorien ranken sich bei den Fans um die wahre Identität von Angie. War es Anita Pallenberg, damalige Freundin von Keith Richards? War es Angela Bowie, erste Frau von David Bowie? Oder war es Marianne Faithfull, mit der Jagger wenige Jahre zuvor liiert war? Die Wahrheit ist wahrscheinlich eine Mischung aus allen Genannten, einschließlich Richards im selben Jahr geborener Tochter – Angela. Nummer eins in zehn Ländern der Welt, darunter die USA, England und Australien. Angie war ein weiterer Meilenstein auf dem Weg Band in den Musikolymp.
11. Jackson Five mit I’ll Be There aus dem Jahr 1970
Michael Jackson selbst, der bei Erscheinen der Single 12 Jahre alt war, sagte über dieses Lied, dass es dem Publikum endlich zeigte, dass die Jackson Five mehr konnten als nur seichten Kaugummi-Pop. Er sollte Recht behalten. „I’ll be there“ löste Marvin Gayes „I Heard It Through The Grapevine“ als erfolgreichste Single, die jemals bei Motown Records veröffentlicht wurde, ab und hielt den Rekord bis zum 81er Duett von Lionel Richie und Diana Ross „Endless Love“.
12. George Harrison mit My Sweet Lord aus dem Jahr 1970
Mit diesem ersten post-Beatles-Song liefert Harrisons eine Hymne auf die Hare-Krishna-Religion, voller sonniger Spiritualität, die nicht nur die Hoffnung auf eine Welt nach den Fab Four, sondern auch auf das neue Jahrzehnt widerspiegelte, obwohl der Hippie-Traum vorbei war. Bei diesem musikalischen Gebet in acht Versen, übernimmt kein geringerer als Eric Clapton die Gitarre und Harrisons alter Beatles-Kumpel Ringo Starr das Schlagzeug. Kein Wunder, dass das Lied ein weltweiter Hit wurde.
13. Fleetwood Mac mit Go Your Own Way aus dem Jahr 1977
Der Sänger Lindsey Buckingham verarbeitet durch die Musik die Trennung von seiner Bandkollegin Stevie Nicks. „If I could, maybe I’d give you my world“. Von dieser lieben Nachricht abgesehen, versteckte Buckingham auch noch den ein oder anderen Seitenhieb gegen seine Exfreundin in der Komposition. Nicks, ihres Zeichens ebenfalls Sängerin von Fleetwood Mac musste diese „Nettigkeiten“ dann Abend für Abend auf der Bühne zum Besten geben. Die blonde Schönheit war nicht angetan, die Fans allerdings belohnten die Ehrlichkeit des Songs mit gigantischen Verkaufszahlen.
14. The Police mit Roxanne aus dem Jahr 1978
Es gibt unzählige 70er Songs zum Thema Liebe, aber wohl nur diesen einen zum Thema Liebe zu einer Prostituierten. Wer Kopfhörer trägt, kann am Anfang des Songs den Sänger Sting lachen hören. Während der Studioaufnahme setzte sich Gordon Sumner, so sein Geburtsname, aus Versehen auf das Klavier. Sowohl den Klavierklang als auch das Lachen ließ man in der Aufnahme für das Album. Das ursprüngliche Erscheinungsjahr ist 1978, da Roxanne es in jenem Jahr noch nicht mal in die Charts schaffte, gilt das darauffolgende Jahr als Veröffentlichungsdatum. Beharrlichkeit zahlt sich aus, das Stück ist bislang auf jeder Greatest Hits-CD der Band vertreten. Bei der Police-Wiedervereinigung nach über 30 Jahren, wurde „Roxanne“ als erster Song gespielt.
15. Rod Stewart mit Maggie May aus dem Jahr 1971
Die Musik zu Stewarts erstem Mal. Ja, genau. Zu jenem ersten Mal. Nach Angaben des Schotten fand das 1961 beim Beaulieu Jazz Festival statt. Während der Name der Dame fiktiv ist, stimmt der Inhalt tatsächlich. Die Beziehung des Rockstars zu einer deutlich älteren Frau wird in diesem ersten der vielen 70er Hits von Rod Stewart beschrieben. Der Sänger selbst legte kein großes Vertrauen in seine Komposition und erwartete sich nicht viel davon. Ausnahmsweise hörte er aber auf seine Plattenfirma, die das Potential richtig erkannt hatten. „Maggie May“ ging in den USA, England, Australien, Kanada auf Nummer eins. In vielen anderen Ländern schaffte es das Stück in die Top Ten.
16. Billy Joel mit Piano Man aus dem Jahr 1973
Joels erster großer Hit sollte ihn für den Rest seiner großartigen Karriere begleiten. Der Spitzname Piano Man hat sich durchgesetzt und zollt nicht nur einem der besten und erfolgreichsten 70er Songs Ehre, sondern auch den herausragenden Klavierkünsten Billy Joels. Kaum ein anderes Lied wird so häufig in Bars zum Besten gegeben, kein Hobby-Pianist, der nicht zumindest den Refrain spielen kann.
17. Lynyrd Skynyrd mit Sweet Home Alabama aus dem Jahr 1974
Ohne den etwas zu pauschalen Angriff von Neil Young auf die Südstaaten, gäbe es diesen großartigen Hit gar nicht. Als Antwort auf Youngs Kommentare, schrieb Lynyrd Skynyrd in ihrer Südstaatenhymne:
„Well, I heard Mister Young sing about her
Well, I heard ol‘ Neil put her down
Well, I hope Neil Young will remember
A Southern man don’t need him around anyhow“
Wirkliche Streitigkeiten gab es aber nie zwischen den Künstlern. Young gratulierte zur gelungenen Retourkutsche und zum größten Hit der Band.
18. The Bee Gees mit Stayin Alive aus dem Jahr 1978
Unwahrscheinlich, dass du das Lied hören kannst, ohne die Brüder Gibb zusammen mit John Travolta vor Ihrem geistigen Auge tanzen zu sehen. Eine Generation junger Männer zwängte sich in zu enge Hosen, wodurch möglicherweise auch die Interpreten die extrem hohen Töne erreichten. Vielleicht musst du auch ein bisschen kichern, wenn du den Hit heute hörst, aber vergesse nicht, das Stück schoss damals direkt auf Platz eins der Billboard Charts und die lügen ja bekanntlich nie.
19. AC/DC mit Highway to Hell aus dem Jahr 1979
Dieser Hit ist unauslöschlich mit der Band verknüpft, hat Eingang in den Sprachgebrauch gefunden und ist jedem bekannt. Der Song hat damals eingeschlagen wie eine Bombe…sollte man meinen. Weit gefehlt: Platz 30 in Deutschland und ein noch bescheidenerer Platz 47 in den USA. Charts lügen halt manchmal doch.
20. The Sex Pistols mit Anarchy in the UK aus dem Jahr 1976
Die erste Single der Sex Pistols brachte Unruhe in den britischen Phlegmatismus. Dieser 1970er Protestsong ist brandaktiver Lärm, Trotz und Wut, eine geeignete Ouvertüre und eine höhnische Bedrohung für eine erdrückende Einrichtung, wie die Monarchie es damals verkörperte. Mit Wegbegleitern wie den Ramones und The Clash, verschafften die Sexpistolen dem Punk Gehör und machte das Musikgenre für eine größere Gruppe zugänglich.
Die Plätze 21-108 der besten 70er-Hits:
Jedes Lied ist über den Titel mit dem dazugehörigen Musikvideo verlinkt.
70er-Hits Spotify-Playlist:
Diese Liste ist in ihrer Heterogenität Sinnbild für ihr Jahrzehnt. In den 1970er Jahren mischten sich Disko und Punk, Rock und Pop, Metal und Funk. Die Diversität dieses Jahrzehnts war der Grundstein für die Vermischung von Stilen und öffnete damit Herzen, Augen und Ohren. Außerdem brachten uns die 70er Jahre wunderschöne Musik und Hits, die selbst ein halbes Jahrhundert später kein bisschen von ihrem Glanz eingebüßt haben. Falls du nun unstillbare Lust habst, jeden einzelnen Song, über den du gelesen habst, auch zu hören, dann…freuen wir uns und wünschen viel Spaß!
ich suche schon lange die damaligen Songtexthefte zur Zeit von Ilja Richters Disco Sendung
gab es in Din a 5 Format englische Titel ich finde sie nicht mehr wissen sie was ich weiß nicht wie sie geheisen haben suche sie dringend
Ich habe immer die TOP-Hefte gekauft, da waren die Texte abgedruckt.
Hatte meiner Meinung nach aber nichts mit Ilja Richters Disco zu tun.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Top_Schlagertextheft)