Die 100 besten Metal Alben aller Zeiten

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Für die einen ist es Krach, für die anderen die wahrscheinlich schönste Nebensache der Welt: Metal. Das womöglich vielseitigste Musikgenre überhaupt mit nur 100 Platten adäquat abzubilden, ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Einen Versuch war es uns trotzdem wert! Dabei haben wir uns um einen halbwegs ausgewogenen Mix der verschiedenen Spielarten bemüht und zudem der Regel unterworfen, jede Band nur einmal auftauchen zu lassen… was uns zumindest beinahe gelungen wäre. Wem die doppelte Ehrung zuteil wurde und welche Platten unserer bescheidenden Meinung nach zu den Sternstunden des Genres gehören, verrät die nachfolgende Liste. Übrigens ist sie ausdrücklich nicht als konkrete Rangordnung zu verstehen – Zusammenstellungen dieser Art sind ohnehin schon streitbar genug!

1. Black Sabbath – Paranoid

Heavy Metal, 1970

Paranoid Albumcover
© 2009 Sanctuary Records Group Ltd.
Regen und Glockenschläge waren der Welt bereits eine unmissverständliche Warnung, doch erst mit „Paranoid“ hörte sie wirklich aufmerksam zu: Das zweite Album von Black Sabbath gilt gemeinhin als Wurzel des Heavy Metal und stellt somit eine absolute Pflichtplatzierung dar. Über allem thront dabei die wegweisende Gitarrenarbeit von Tony Iommi, die Songs wie „Iron Man“, „War Pigs“ und selbstverständlich den weit über die Genregrenzen bekannten Titeltrack mit Riffs für die Ewigkeit veredelt. Gleichzeitig fügen „Electric Funeral“ und „Hand of Doom“ der ultimativen Doom-Metal-Gebrauchsanweisung weitere essentielle Seiten hinzu, während „Planet Caravan“ insbesondere in den Siebzigern der Soundtrack zu zahllosen bewusstseinserweiternden Trips gewesen sein dürfte. Ein Standardwerk!

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2. Dream Theater – Images and Words

Progressive Metal, 1992

Images And Words Albumcover
(c) WEA International Inc.
Mit dem Debüt „When Dream and Day unite“ war Dream Theater in den ausgehenden Achtzigern wahrlich kein Traumstart vergönnt: Sänger Charlie Dominici verließ die mit ihrem Label unzufriedenen US-Amerikaner nach der wenig beachteten Veröffentlichung des Albums schnell wieder. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für einen Meilenstein… was „Images and Words“ umso beeindruckender macht! James LaBrie übernahm die vakante Stelle am Mikrofon und hinterließ genau wie seine sagenhaft versierten Mitmusiker einen bleibenden Eindruck. Filigrane Vielseitigkeit, vertrackte Arrangements und ein scheinbar müheloser Wechsel zwischen verschiedensten Stilen wurden hier als Trademark der Gruppe etabliert; zudem ist mit „Pull me under“ der dank Airplay bekannteste Song der Bandgeschichte als bärenstarker (und unvermittelt endender) Opener enthalten.

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3. Bathory – Hammerheart

Viking Metal, 1990

Hammerheart Albumcover
© 1990 Black Mark Prod./B.Forsberg
Man könnte mit gutem Gewissen argumentieren, dass sich Quorthon auch mit dem stilbildenden Black-Metal-Debüt oder „Under the Sign of the Black Mark“ einen Listenplatz verdient hätte. Die heutzutage nahezu unvorstellbare Leistung, im Anschluss noch ein zweites Subgenre aus der Taufe gehoben zu haben, bekommt hier allerdings den Zuschlag: Epische Chöre, hymnenhafte Songs und Texte voller Nordmänner-Pathos sorgen auch Jahrzehnte später unweigerlich für eine imposante Vorstellung im Kopfkino geneigter Hörer! Lebhafte Bilder liefern Kracher wie „Baptised in Fire and Ice“, die Ballade „Song to Hall Up High“ oder das Meisterwerk „One Rode to Asa Bay“ – einen besseren Beweis, dass ergreifender Gesang nicht technisch sauber sein muss, gibt es nicht.

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4. Motörhead – Ace of Spades

Heavy Metal, 1980

Ace of Spades Albumcover
© 2004 Sanctuary Records Group Ltd., a BMG Company
„We are Motörhead and we play Rock and Roll!“ bekräftigte Lemmy Kilmister zwar bis zum letzten Auftritt, doch keine Bestenliste des Metal wäre komplett ohne eine Würdigung seines Lebenswerks! Eine einfache und durchaus legitime Option wäre an dieser Stelle die Nennung der überragenden Greatest-Hits-Compilation „No Remorse“ von 1984 – schon vier Jahre vorher unterstrich Lemmy im legendären Line-Up mit „Fast Eddie“ Clarke und „Philthy Animal“ Taylor allerdings, dass die Engländer auch auf Albumlänge voll überzeugen konnten: Der eröffnende Titeltrack sollte sich zum erfolgreichsten Song der Bandgeschichte mausern, während „The Hammer“ alles zerschmetternd zum Abschluss kreist und „(We are) The Road Crew“ das Highlight der Mitte darstellt. Eine Vollbedienung, die vom Rocker bis zum Thrasher zahllose Musiker motiviert hat!

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5. Blind Guardian – Imaginations from the other Side

Power Metal, 1995

	 Imaginations from the Other Side
© 1995 / 2017 Nuclear Blast
Gerade Tolkien-Fans hätten die Ehre womöglich „Nightfall in Middle-Earth“ (1998) erwiesen, doch seien wir ehrlich: Der direkte Vorgänger bietet das schlicht und ergreifend makellose Bindeglied zwischen der Speed-Metal-Frühphase und dem Hang zum Bombast späterer Jahre. Einerseits stellen die Krefelder mit „I’m Alive“, „Born in a Mourning Hall“ oder „Another Holy War“ ihr beibehaltenes Gespür für Nackenbrecher erster Güteklasse unter Beweis, entführen mit hymnischer Epik (stets knapp diesseits der Kitschgrenze) jedoch genauso gekonnt in andere Welten; man lausche nur dem Titelsong oder „And the Story Ends“. Ein geschicktes Wechselspiel beider Stärken kennzeichnet dieses durchgehend atmosphärische und von Flemming Rasmussen („Master of Puppets“) druckvoll produzierte Überalbum!

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6. Celtic Frost – Morbid Tales

Black Metal, 1984

Morbid Tales Albumcover
© 2006 Sanctuary Records Group Ltd., a BMG Company
Auch, weil „Morbid Tales“ ursprünglich als Mini-LP erschienen ist, wäre mit „To Mega Therion“ (1985) beinahe das erste vollwertige Album der Erben von Hellhammer auf dieser Liste gelandet. Doch wie will man einem Werk die Platzierung verweigern, das mit dem wegweisenden Doppelschlag aus „Into the Crypts of Rays“ und „Visions of Mortality“ beginnt? Mit jedem einzigartig ausgespuckten „Uh!“ von Tom G. Warrior wurden künftige Größen der Szene zum Griff zur Gitarre inspiriert; von der ästhetischen Pionierarbeit der Schweizer ganz zu schweigen. Gemeinsam mit Bathory und Venom haben sich Celtic Frost als Eckpfeiler der ersten Black-Metal-Welle verewigt, die dem Thrash Metal stilistisch recht nah stand. Wie immer mans letztlich nennen mag – ohne diese morbiden Erzählungen hätten wir vielen anderen nie gelauscht!

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7. Carcass – Heartwork

Death Metal, 1993

Heartwork Albumcover
(c) Warner
Ende der Achtziger gehörten die Briten von Carcass zur Speerspitze der Grindcore-Bewegung. Dass sich die Band anschließend für einen zugänglicheren Sound entschied, ist also unbedingt in Relation zu sehen – extremer hätte es schließlich kaum noch kommen können! Nachdem das seinerseits grandiose „Necroticism – Descanting the Insalubrious“ (1991) bereits deutlich melodischer ausfiel, setzte „Heartwork“ den Weg mit kompakteren Stücken entschlossen fort: „Carnal Forge“ oder „No Love lost“ deuteten auf den polarisierenden Mix aus Death Metal und bissigem Rock-Spirit hin, den Carcass auf „Swansong“ (1996) formvollendet präsentieren sollten; „Blind bleeding the Blind“ oder der Titeltrack hingegen hatten immensen Einfluss auf die Entwicklung des Melodic Death Metal. Ein Satz, der nicht wenigstens ohne würdigende Erwähnung von At the Gates‘ „Slaughter of the Soul“ (1995) geschrieben werden will!

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8. Judas Priest – British Steel

Heavy Metal, 1980

British Steel Albumcover
(c) Sony Music Entertainment
Dass man den Aufnäher zu „British Steel“ auf gefühlt jeder dritten Kutte erblickt, kommt nicht von ungefähr: Die New Wave of British Heavy Metal türmte sich zu Beginn der Achtziger gerade besonders mächtig auf, als die Briten ihren Anspruch auf eine Rolle als Vorreiter mit ihrem sechsten Studiowerk meterdick unterstrichen haben. Dazu setzte die Band um den zu diesem Zeitpunkt bereits in Lederkluft auf die Bühne rollenden Rob Halford gezielt auf griffigere Songs ohne allzu ausladende Spielereien – ein Ansatz, dem wir unverkennbare Hits wie den super-eingängigen Rocker „Breaking the Law“, die Hedonisten-Hymne „Living after Midnight“ oder das wie fürs Stadion geschaffene „United“ verdanken!

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9. Mayhem – De Mysteriis Dom Sathanas

Black Metal, 1994

De Mysteriis Dom Sathanas Albumcover
(C) 1994 Voices Music & Entertainment
Wenige Alben sind so untrennbar mit ihrer Geschichte verknüpft wie das Full-Length-Debüt dieser norwegischen Wegbereiter: Bei Erscheinen war der ursprüngliche Sänger Per Yngve „Dead“ Ohlin längst durch seine eigene Hand gestorben, Gitarrist Øystein „Euronymous“ Aarseth umgebracht worden und Bassist Varg Vikernes deshalb in Haft. Vorher jedoch schufen sie gemeinsam einen Klassiker, der bis heute durch seine finstere Atmosphäre fasziniert! Genretypisches Vollgas und vom Rock beeinflusste Riffs wurden vorher und nachher nie wieder so urwüchsig miteinander verwoben. Neben dem enorm einflussreichen Spielstil von Bandkopf Euronymous ist das ebenso dem teils virtuosen Geprügel von Ausnahmedrummer Jan Axel „Hellhammer“ Blomberg und Attila Csihar geschuldet – seine regelrecht entmenschlicht anmutende Gesangsperformance dürfte ganz im Sinne seines Vorgängers sein.

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10. Pantera – Vulgar Display of Power

Groove Metal, 1992

Vulgar Display of Power Albumcover
(c) WEA International Inc.
Selten haben ein Plattencover und die Musik, die sich dahinter verbirgt, eine schlüssigere Einheit ergeben: Nach ihrer mit „Cowboys from Hell“ eingeleiteten Neuausrichtung waren die vier US-Amerikaner von Pantera bestrebt, die Messlatte für kompromisslose Aggression mit dem Nachfolger noch höher zu legen. Und wer würde ihnen anhand einer Platte, die Granaten wie „Mouth for War“, „Fucking Hostile“, „A New Level“ oder „Rise“ beinhaltet, bitteschön den Erfolg absprechen wollen? Dimebags innovative Gitarrenarbeit, Phil Anselmos ungefilterte Wut und eine lückenlos tighte Rhythmusfraktion aus Rex Brown und Vinnie Paul haben uns mit „This Love“ und insbesondere „Walk“ zudem weitere Nummern beschert, ohne die seitdem kein Abend in der Metal-Disco komplett ist!

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11. Black Sabbath – Heaven and Hell

Heavy Metal, 1980

Heaven & Hell Albumcover
© 2004 Sanctuary Records Group Ltd., a BMG Company
Angeblich sind Regeln ja da, um gebrochen zu werden. Kommen wir also noch einmal zurück zu Black Sabbath! Die englischen Urväter um Riffgott Tony Iommi verdienen sich ihre zweite Platzierung mit ihrem ersten Werk ohne Ozzy Osbourne, das eine kreative Wiedergeburt für die Band und Heavy Metal im Allgemeinen bedeutete: Schnellere und melodische Stücke brachten sie der damals akut um sich greifenden New Wave of British Heavy Metal näher. Tatsächlich kann man sich Ozzy nur schwerlich auf unglaublich kraftvollen Songs wie „Neon Knights“ oder „Die young“ vorstellen – sein Nachfolger Ronnie James Dio allerdings intonierte sie damals auf dem absoluten Zenit seines Schaffens. Nicht zu vergessen ist schließlich, dass das ebenfalls listenwürdige „Holy Diver“ nur drei Jahre später erschien!

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12. Anthrax – Among the Living

Thrash Metal, 1987

Among The Living Albumcover
© 1986 The Island Def Jam Music Group
Gemeinsam mit drei ebenfalls hier vertretenen Kollegen machen Anthrax die berühmten „Big Four“ des Thrash Metal aus. Zementiert wurde der Anspruch auf diesen prestigeträchtigen Status mit jenem Drittwerk, das sich speziell auf inhaltlicher Ebene von seinen damaligen Zeitgenossen abgrenzt: Während anderorts oft Krieg und Verderben im Mittelpunkt standen, wurden bei den New Yorkern unter anderem der Tod des Schauspielers John Belushi („Efilnikufesin (N.F.L)“), der futuristische Gesetzeshüter Judge Dredd („I am the Law“) oder aber die schaurigen Geschichten von Stephen King – etwa im Titelsong – thematisiert. Darüber hinaus kredenzte das Cliff Burton gewidmete Album mit „Caught in a Mosh“ und „Indians“ zwei Nummern, die aus gutem Grund zum bombenfesten Teil der eigenen Setlist avancierten.

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13. Ozzy Osbourne – The Blizzard of Ozz

Heavy Metal, 1980

Blizzard of Ozz Albumcover
(c) Sony Music Entertainment
Nach seinem Ausstieg bei Black Sabbath waren sich viele Menschen nicht zuletzt aufgrund seiner Drogen- und Alkoholprobleme sicher, dass Ozzy Osbournes einst so aussichtsreiche Karriere am Ende sei. Gerade deshalb erzählt das Solodebüt des Prince of Darkness eine der erfolgreichsten Comeback-Geschichten der gesamten Metal-Historie, die maßgeblich durch Randy Rhoads ermöglicht worden ist: Das viel zu früh verstorbene Jahrhundert-Talent lieferte dem abgehalfteren Frontmann neben einem dringend benötigten Energieschub auch frische Riffs in rauer Menge, wovon allein Hits wie „Crazy Train“ oder „Mr. Crowley“ eindrucksvoll zeugen. Traurige, aber mythosbildende Berühmtheit erlangte zudem die Gerichtsverhandlung zu „Suicide Solution“, bei der Osbourne die Verantwortung für den Selbstmord eines Fans angeheftet werden sollte.

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Tipp:
15 Musiker, die ihren exzessiven Drogenkonsum überlebten

14. Darkthrone – Transilvanian Hunger

Black Metal, 1994

Transilvanian Hunger Albumcover
© Peaceville Records
Betäubende Monotonie und eine Produktion, bei der sich Audiophilen alle verfügbaren Fußnägel hochrollen, weisen auf dem Papier nicht unbedingt auf eines der erfolgreichsten Alben aller Zeiten hin. In der Praxis allerdings lieferten die Norweger von Darkthrone – damals frisch zum Duo zusammengeschrumpft – mit dem Abschluss ihrer stilprägenden Trilogie eine klirrend kalte Blaupause für etliche nachfolgende Corpsepaint-Träger ab: Durchgehende Raserei, wütendes Gekeife und musikalischer Minimalismus haben eine Facette des Black Metal hervorgehoben, die man entweder fühlt oder verachtet. Wer Höhepunkten wie dem Titelstück, „Graven Takeheimens Saler“ oder „As Flittermice as Satans Spys“ mit offenen Ohren begegnet, wird sich ihrer regelrecht hypnotischen Finsternis jedoch kaum entziehen können!

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15. Christian Mistress – Possession

Heavy Metal, 2011

Possession Albumcover
(C) 2011 Relapse Records Inc.
Inmitten gestandener Größen sei zumindest ein handverlesener Geheimtipp gestattet: Die US-amerikanischen Christian Mistress mögen nicht zu den erfolgreichsten oder bekanntesten Bands des Genres zählen, haben mit ihrem Zweitwerk ungeachtet dessen allerdings eine Perle von Album veröffentlicht: Ohrwürmer wie „Over and Over“ oder „Black to Gold“ packen die Hard-Rock-Keule aus, während „All Abandon“ oder „There is Nowhere“ unter NWOBHM-Fans für Freudensprünge sorgen sollten und „Pentagram & Crucifix“ oder der Titelsong eine kleine Prise Doom einstreuen. Skip-Kandidaten werden erfolglos gesucht, was neben satten Riffs und doppelten Lead-Gitarren auch der organischen Old-School-Produktion und Frontfrau Christine Davis zu verdanken ist, die sich mit nachempfindbaren Texten und einer angenehm rauen Stimme direkt in die Seele singt!

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16. Slayer – Seasons in the Abyss

Thrash Metal, 1990

Seasons In The Abyss Albumcover
© 1990 American Recordings, LLC
Die US-amerikanischen Thrash Metal-Veteranen haben die Wahl wirklich nicht leicht gemacht: „Reign in Blood“ (1986) ist aufgrund seiner schier schockierenden Brutalität längst (un)heilig gesprochen worden, während der gedrosselt-aggressive Nachfolger „South of Heaven“ (1988) künstlerische Integrität bewies. Mit „Seasons in the Abyss“ marschierten Slayer jedoch auf dem perfekten Mittelweg! Den ersten Schritt setzt das verstörend unbarmherzige „War Ensemble“, ehe sich etwa mit dem schaurigen „Dead Skin Mask“ und dem überragenden Titelsong weitere Meilensteine der Bandgeschichte hinzugesellen. Textlich stehen statt okkulten Klischees vor allem die ganz realen Gräuel der Menschheit im Vordergrund – ein Umstand, der die ominöse Eindringlichkeit nur vervielfacht.

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17. Megadeth – Rust in Peace

Thrash Metal, 1990

Rust In Peace Albumcover
© 1990 Capitol Records, LLC
Wer nach drei Alben noch Zweifel hatte, ob Dave Mustaine eine erfolgreiche Emanzipation von seiner einstigen Band glücken würde, dürfte nach „Rust in Peace“ endgültig in kleinlautes Schweigen verfallen sein! Schon mit dem Opener „Holy Wars… The Punishment Due“ bittet das hier erstmals zusammen aufspielende, legendäre Line-Up mit Friedman, Ellefson und Menza zur schwindelerregenden Lehrstunde, ehe das völlig zurecht grammy-nominierte „Hangar 18“ allen Ernstes direkt hinterher gesetzt wird. Generell wirkt die Platte wie eine Vertonung der „Wer kann, der kann“-Redewendung: Die Riffs taugen sowohl zur Fingerübung als auch als Ohrwurm, während sich Mustaine textlich unter anderem an religiösen Konflikten, Verschwörungstheorien, der Weltpolitik oder dem Klimawandel abarbeitet. Man kann den Kopf schließlich nicht nur zum Headbangen nutzen!

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18. Death – Human

Death Metal, 1991

Human Albumcover
(C) 2010 Relapse Records Inc.
Zeit seines leider viel zu kurzen Lebens war Death-Vordenker Chuck Schuldiner darum bemüht, künstlerisch nie allzu lang auf der Stelle zu treten. Die schon mit „Spiritual Healing“ (1990) eingeleitete Abwendung vom brutalen Death Metal der ersten beiden Alben trieb er auf dem Nachfolger „Human“ besonders entschieden voran: Schuldiner nahm unter anderem die tatkräftige Hilfe von Sean Reinert (Drums) und Paul Masvidal (Gitarre) von Cynic in Anspruch, mit denen knüppelharte Passagen, progressive Elemente und introspektive Texte versiert wie nie zuvor unter einen Hut gebracht werden konnten! Auch aus kommerzieller Sicht erwies sich „Human“ als erfolgreiche Angelegenheit, was nicht zuletzt dem mit einem Musikvideo ausgestatteten „Lack of Comprehension“ geschuldet sein dürfte.

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19. Iron Maiden – Powerslave

Heavy Metal, 1984

 Powerslave Albumcover
(c) Warner Music Group Company
Nur, damit wir uns nicht falsch verstehen: In den glorreichen Achtzigern haben die Briten von Iron Maiden fast durchgängig am Rande der Perfektion operiert, so dass die Frage nach dem besten Album der Band gelinde gesagt knifflig ist. Warum also fällt die Wahl auf „Powerslave“? Vielleicht, weil es in Form von „Aces High“ und „2 Minutes to Midnight“ mit einem ikonischen Hit-Duo beginnt, für das andere Gruppen töten würden? Oder weil der Titelsong und ganz besonders der „Rime of the Ancient Mariner“ sinnbildlich für das komplex begleitete, packende Storytelling von Bruce Dickinson und co. sind? Womöglich wegen der dazugehörigen „World Slavery“-Tour, die Metal-Fans mit „Live after Death“ das großartigste Live-Zeugnis aller Zeiten beschert hat? Es gäbe da ein paar Argumente.

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20. Metallica – Master of Puppets

Thrash Metal, 1986

Master Of Puppets Albumcover
(c) Universal International Music
In Anbetracht der (zu Unrecht) verschmähten Spätneunziger-Werke, des Napster-Streits, des Blechtonnen-Sounds von „St. Anger“ oder des verlachten „Lulu“-Ausflugs scheinen manche Menschen zu vergessen, wie meilenweit Metallica ihren Kollegen in den Achtzigern eigentlich voraus waren. Während auch „Ride the Lightning“ (1984) oder das progressivere „… and Justice for all“ (1989) einen Listenplatz wert wären, führt kein Weg am Puppenmeister vorbei: Hetfield, Hammett, Burton und Ulrich hatten ihr Zusammenspiel hörbar perfektioniert und schossen kreativ aus allen Zylindern, was sich in anbetungswürdigen Wutbrocken wie „Battery“ oder dem furiosen „Damage Inc.“ genauso niederschlug wie im Titeltrack und dem Anti-Kriegs-Kracher „Disposable Heroes“. Die musikalische und inhaltiche Reife, mit der vier Typen in ihren frühen Zwanzigern hier zu Werke gingen, wird noch lange verblüffen!

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Plätze 21 – 100:

Platz:Album:Interpret:Anhören:
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Outro
Wie eingangs angedeutet könnte man diese Liste noch um viele weitere Plätze erweitern und dennoch längst nicht alle Alben unterbringen, die sich eine entsprechende Nennung redlich verdient hätten. Es wäre uns allerdings Ehre und Freude zugleich, wenn wir insbesondere Neueinsteigern ins Genre mit unserer Liste ein paar aufregende Anspielpunkte zur Hand geben konnten. Lasst Euch versichern: Es gibt noch jede Menge mehr zu entdecken!

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Lisa Borch entdeckte früh ihre Leidenschaft für Musik und Filme und studierte Kommunikationswissenschaften und Medienkultur. Seit 2016 ist sie als Musik- und Filmredakteurin bei popkultur.de tätig und teilt gerne ihre Meinungen und Empfehlungen mit ihren Lesern.

E-Mail: lisa.borch@popkultur.de