Alben, die ihre Epoche prägen, sind entweder künstlerische Meilensteine, die sich im Rückblick als richtungsweisend für die Entwicklungen in der Musikgeschichte erweisen oder entsprechen dem herrschenden Zeitgeist so perfekt, dass sie sich einfach sehr, sehr erfolgreich verkaufen. Hier sind die 100 besten, bedeutendsten, erfolgreichsten und beliebtesten Alben der 80er Jahre:
1. Thriller – Michael Jackson (1982)
Neun perfektionierte Popsong-Juwelen sind die Tracks, die Michael Jackson 1982 auf „Thriller“, seinem 42-minütigen sechsten Studioalbum veröffentlicht. Sieben Singles des Albums erreichten die Top 10 der Charts. Aus dem Kinderstar wird der King of Pop. Der bloße Wink mit seiner behandschuhten Rechten reicht, um die Fans in Atem zu halten und zum Kreischen zu bringen. Die Bekanntheit und der Erfolg des Superstars überragen die Erfolge aller anderen Musiker. Seine Dance-Beats dominieren die Diskotheken der 80er, sein Moonwalk ist der gewaltigste Schritt für die dort tanzende Menschheit.
Ohne Michael Jackson wären die 1980er Jahre nicht so, wie wir sie in Erinnerung haben. 1982 verkaufte sich „Thriller“ in Deutschland 3 Millionen Mal. Mit etwa 110 Millionen verkauften Exemplaren ist Thriller die meistverkaufte Platte aller Zeiten und auch deswegen definitiv Nummer 1 der 100 besten Alben der 1980er Jahre.
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2. Surfer Rosa – The Pixies (1988)
Kurt Cobain versuchte den Erfolg von „Smells Like Teen Spirit“ damit zu erklären, dass er einfach nur versucht habe, einen Pixies-Song zu schreiben. „Surfer Rosa“, das erste Studioalbum der Indieband aus Boston, erschien 1988. Kurt Cobain erklärte es zu Nummer 2 seiner persönlichen Top-50 der besten Alben. Cobain war so begeistert vom Sound des Albums, dass er auch Nirvanas „In Utero“ von dessen Produzenten Steve Albini abmischen ließ. „Surfer Rosa“ war zu innovativ, abstrakt und unberechenbar, um den Mainstream zu erreichen. Es erreichte nur Platz 98 der Charts. Spätestens als „Where Is My Mind?*„, Song 7 auf „Surfer Rosa“, 1999 im Abspann zu „Fight Club“ auftauchte und Placebo den Song 2003 auf „Sleeping with Gods“ coverte, wurde aber umso deutlicher, dass die Urkraft der Pixies die Zeit überdauert hatte.
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3. London Calling – The Clash (1980)
Eine apokalyptische, musikalische Erzählung von Arbeitslosigkeit und Drogenabhängigkeit ist „London Calling“, das dritte Album der Londoner Punk Rocker. 1980 in den USA erschienen steht „London Calling“ als Ausdruck des Glaubens, dass Musik mächtig genug ist, die Welt zu verändern.
The Clash produzierte „London Calling“ 1979, als die Band hoch verschuldet in einem Clinch mit ihrer Plattenfirma lag. Die Songs wurden in einer abgewrackten, mit nur einem Teppich gedämmten Garage in London geprobt. Das Resultat der Arbeit waren 19 Songs zu einem 65-minütigen Doppelalbum. Einem als bedeutungslos empfundenen Dasein in einer kommerzialisierten Welt („Lost In The Supermarket*„) halten The Clash mit „Guns of Brixton*“ und „Spanish Bombs*“ ihren Anti-Establishment-Appell entgegen.
London Calling ist das beste Album von The Clash, eine breite Song-Palette von Punk über Ska, Reggea und Pop. „London Calling“ wurde fünf Millionen Mal verkauft und gehört zu den erfolgreichsten Veröffentlichungen der Band.
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4. Remain in Light – Talking Heads (1980)
1980 erschienen, erweiterte das vierte Studioalbum der New Wave-Formation um Brian Eno die westliche Popmusik um bis dato weithin unbekannte Afrobeats und Post-Punk-Elemente. „Remain in Light“ ist eine ausgedehnte, fein instrumentalisierte Jam-Session voll funkiger Rhythmen, die von einer Gruppe exzellenter Musiker gespielt wird und mit kryptischen Texten in ihren Bann zieht. Die Single „Once in a Lifetime*“ steht stellvertretend für die fröhliche Unberechenbarkeit und Energie, die dieses bizarre Album zu einem der besten der 80er Jahre machen.
Weil sich die Talking Heads vor allen anderen Künstlern der 80er mit der Weltmusik-Bewegung beschäftigt haben und die westliche Musik damit nachhaltig um viele Facetten bereicherten, gehört das finessenreiche „Remain in Light“ der New Yorker Band zu den bedeutendsten Alben der 80er Jahre.
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5. Born in the USA – Bruce Springsteen (1984)
Bruce Springsteen und die E Street Band hatten ihre besten Momente immer bei ihren Live-Konzerten. Mit seinem siebten Studioalbum „Born in the USA “ erreicht Bruce Springsteen 1984 den besten Moment seiner Karriere. Inspiriert von einem Gespräch mit dem Vietnam-Veteranen Ron Kovic, dessen Autobiografie „Born On The Fourth of July“ später von Oliver Stone verfilmt wurde, konfrontiert Springsteen die amerikanische Nation mit ihrer jüngsten Vergangenheit und fordert die politische Verantwortung aller ein. Gleichzeitig schafft er es, auch den Aufnahmen im Studio die brodelnde Kraft seiner Bühnenauftritte zu verleihen.
Der Erfolg der Singles „Glory Days*„, „Dancing in the Dark*“ und des Titeltracks „Born in the USA*“ sorgten dafür, dass sich auch das Album monatelang auf Platz 1 der Charts festmachte. Eingängige Refrains, Gitarrenriffs, Romantik, Drama und visionäre Texte machen „Born in the USA“ zum besten Album Springsteens und einem der beliebtesten Alben der 80er.
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6. The Queen is Dead – The Smiths (1986)
The Smiths waren die musikalische Alternative für alle die Briten, denen Wet Wet Wet oder die Simple Minds zu plump oder zu Mainstream waren. Die Manchester Band um den charismatischen Leadsänger Morrissey und Gitarrist Johnny Marr begeisterten ihr Publikum mit dunklen, melancholischen Songs, befreit von den Weichmachern der Synthesizer.
1986 erschien mit „The Queen is Dead“ das dritte Studioalbum der Band. Die authentischen Rocksongs mit ihren zum Teil beißend komischen Lyrics waren als Provokation des Establishments gedacht und erfuhren auch die verdiente und beabsichtigte Aufmerksamkeit. „The Queen is Dead“ ist immer noch ein Muss für alle, die wissen möchten, warum schon Antonius zu Kleopatra sagte, als er ein Fass aufmachte: „Some Girls Are Bigger Than Others*„.
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7. It Takes a Nation of Millions to Hold Us Back – Public Enemy (1988)
Nach seinem Erscheinen 1988 wurde Public Enemys zweites Album „It Takes a Nation of Millions to Hold Us Back“ schnell zum erfolgreichsten Hip-Hop-Album der Welt. Innerhalb von nur einem Monat verkauften sich 500.000 Exemplare. Die New Yorker Hip Hopper Chuck D., Flavor Flav, Terminator X und ihr Produktionsteams Bomb Squad sammelten Beats und Samples aus so unterschiedlichen Genres wie Funk, Free Jazz, elektronischer Musik und Heavy Metal. Mit politischen Raps, kreischenden Sirenen, Loops und musikalischen Zitaten von James Brown bis Queen, porträtieren sie den institutionalisierten Rassismus der USA.
„It Takes a Nation of Millions to Hold Us Back“ ist ein immer noch relevantes und eingängiges Plädoyer für die Initiativen der Black Power-Bewegung. Ein radikales und bedeutendes Album, das mittlerweile weit mehr als Platinstatus erreicht und Millionen von Menschen für sich gewonnen hat.
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8. Like a Prayer – Madonna (1989)
Als 1989 das vierte Album von Madonna erschien, war die damals 34-Jährige bereits eine der erfolgreichsten und wohl die beliebteste Sängerin der 80er Jahre. „Like a Prayer“ ist Madonnas musikalische Auseinandersetzung mit ihren italienisch-katholischen Wurzeln.
Drei Wochen vor Veröffentlichung des Albums erschien die Titel-Single. Madonna ist in erotischen Szenen mit einem dunkelhäutigen Heiligen und brennenden Kreuzen zu sehen. Blasphemie oder ein beherzter Aufruf, der eigenen Stimme die Macht eines Gebetes zuzutrauen? Der Papst fordert die Absetzung des Clips aus den Playlisten von MTV. „Like a Prayer“ verkauft sich insgesamt über 15 Millionen Mal. Die extrem erfolgreichen Singleauskopplungen – neben „Like a Prayer*„, „Express Yourself*“ und „Cherish*“ – wurden neun Millionen mal verkauft und machten Madonnas Album zu einem der beliebtesten und zugleich markantesten Alben der 1980er Jahre.
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9. Back in Black – AC/DC (1980)
Nach den Proben für das neue Album ging Sänger Bon Scott mit seinem Freund in Camden auf eine Sauftour. Er schlief volltrunken und bewegungsunfähig auf dem Rücksitz eines Autos ein und erstickte nachts an seinem Erbrochenen. Die Gitarristen Malcolm und Angus Young beschlossen, die Arbeit an „Back und Black“ mit dem Sänger Brian Johnson fortzusetzen.
„Back in Black“ erschien 1980 als Tribut an den verstorbenen Leadsänger. Mit Hardrock-Hymnen von der Wucht eines Vorschlaghammers stehen AC/DC im krassen Kontrast zum sonst vorherrschenden Glamour-Rock der 80er Jahre. Mit „Hells Bells*„, „You Shook Me All Night Long*“ und dem Titeltrack „Back in Black*“ ist das beste Album der Band ein Destillat des Hardrock der 80er Jahre. Es wurde über 50 Millionen Mal verkauft. Das erfolgreichste Hardrock-Album rangiert auch auf Platz 2 der meistverkauften Alben der Welt.
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10. Purple Rain – Prince (1984)
Prince, ehrgeizig und talentiert genug, um jedes Instrument selbst zu spielen, legte 1984 mit seinem halbautobiografischen Film „Purple Rain“ und dem dazugehörigen Soundtrack erneut Zeugnis seiner Meisterschaft ab. Mit „Let’s Go Crazy*“ bewies er auf seinem sechsten Album, dass er nicht nur als Komponist, sondern auch als Gitarrist brillant war. Der Superhit „Wenn Doves Cry*„, der Skandalsong „Darling Nikki*„, Synthesizer-Soul-Pop wie „I Would Die 4 U*“ oder das herzerweichende „The Beautiful Ones*“ – alle neun Songs des Albums zeigen Prince Genie in seiner ganzen Bandbreite. 1985 wurde „Purple Rain“ mit einem Oscar für die beste Filmmusik ausgezeichnet. Mit bis dato 25 Millionen verkauften Exemplaren ist nicht nur das beste und erfolgreichste, sondern auch das beliebteste Album des Künstlers, dessen Name zum Symbol wurde.
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11. Daydream Nation – Sonic Youth (1988)
Zu einer Zeit des brachialen Gitarrenrocks vom Typ Guns n´Roses erscheint mit „Daydream Nation“ das fünfte Studioalbum der New Yorker Formation Sonic Youth. Sonic Youth´s spezifischer Sound, geprägt von introvertierten und verzerrten Gitarrensounds, kommt auf diesem Album der New Yorker Formation rund um Thurston Moore und seine Ehefrau Kim Gordon am besten zum Ausdruck. Ein Jahr nach der Veröffentlichung von „Appetite for Destruction“ steht „Daydream Nation“ und „Teenage Riot*„, der erste Track des Albums, exemplarisch für den Ruf der 1980er nach einer Gegenkultur. Wird „Daydream Nation“ 1988 noch mit einem Budget von knapp 30.000 Dollar produziert, wechseln Sonic Youth ein Jahr später zum Mayorlabel Geffen, bei dem auch Guns n´Roses unter Vertrag stehen.
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12. Violent Femmes – Violent Femmes (1983)
Violent Femmes haben mit „Kiss Off“, „Blister in The Sun“, „Gone Daddy Gone“ und „Add it Up“ von ihrem selbst betitelten Album „Violent Femmes“ in den Registern der Musikgeschichte tatsächlich einen bleibenden Eintrag hinterlassen. Noch immer haben die erfolgreichsten Songs der Band über Teenager,die sich beschweren, dass sie für einen anderen sitzen gelassen wurden oder sexuell frustriert nach Gründen dafür suchen, warum sie verschmäht werden, ihre Gültigkeit.
1983 erschien das minimalistisch produzierte „Violent Femmes“ zunächst nur auf Vinyl und Kassette. 1987 wurde dann eine CD-Version veröffentlicht, die nennenswerte Verkaufszahlen erreichte und die Band weiteren Kreisen bekannt machte. Die anarchistischen Folk-Punker aus Milwaukee repräsentieren mit ihrem besten Album die unangepasste Pre-Grunge-Generation der 80er Jahre.
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13. Hounds of Love – Kate Bush (1985)
Schon mit dem ersten Song des Albums „Running Up That Hill“ kündigt Kate Bush an, was sie mit diesem Album vorhat: Einen Pakt mit Gott schließen und ihn dazu bringen, mit ihr die Plätze zu tauschen. Kate Bush hatte sich mit ihrem fünften Studioalbum eine Menge vorgenommen. Sie schrieb „Hounds of Love*“ in absoluter Eigenregie und präsentierte es erst im Endzustand ihrer Plattenfirma. Am Ende kommt sie damit tatsächlich sehr weit oben an: „Hounds of Love“ belegt die Spitzenposition der britischen Charts, Platz 2 in Deutschland und erreicht in den USA eine Platzierung in den Top-40. Kate Bush kombiniert verführerischen Gesang mit gregorianischen Chören und gesprochenem Wort, Vogelgezwitscher, Einflüssen traditionellen irischen Folks und opulenten Synthesizer-Streicherarrangements. Der erzeugte Schwebezustand zwischen abstrakter Komposition und präziser Songkunst macht „Hounds of Love“ zu einem der besten Alben der 1980er Jahre.
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14. The Joshua Tree – U2 (1987)
Irgendwo fern in der Wüste Kaliforniens, wo nur der Josuabaum wächst und die Straßen keinen Namen haben, entwickeln U2 während einer Reise durch die USA ihre Songs für das fünfte Studioalbum. In monumentalen Rocksongs wie „I Still Haven’t Found What I’m Looking For*“ und „With or Without You*“ fasst die irischen Band den Mythos des amerikanischen Traums in breit angelegten, epischen Melodien zusammen. „The Joshua Tree“ erscheint 1987 und belegt wochenlang die Nummer 1 der Charts weltweit. „The Joshua Tree“ ist das erfolgreichste Album U2s. Auch Jahrzehnte nach ihrer Erstveröffentlichenung haben die Superhits nichts von ihrer Magie eingebüßt und gehören seit den 80ern zu den beliebtesten Radiohits weltweit.
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15. Disintegration – The Cure (1989)
Wäre es nach der deutschen Plattenfirma Hansa Records gegangen, die den Briten um Sänger Robert Smith das erste Vertragsangebot machte, wäre die Band als „Easy Cure“ eine Boy-Band mit Coversongs geworden. The Cure stiegen aus und entwickelten ihren eigenen unverwechselbar üppigen Goth-Sound. Dessen surrealer, latent depressiver Charakter findet auf dem achten Studioalbum Disintegration von 1989 zu seiner Essenz und mit dem Spinnenmann von „Lullaby“ ein Sinnbild. Melodien, die Melancholie in Ton festschreiben und die Magie besitzen, den Hörer unmittelbar in ein verregnetes London zu versetzen, machen Disintegration mit den Singles „Plainsong*„, „Lovesong*“ und „Fascination Street*“ zu einem der 100 besten Alben der 80er Jahre.
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16. Straight Outta Compton – N. W. A. (1988)
Im Sommer 1988 erschien N.W.A.´s „Straight Outta Compton“. MTV weigerte sich, Songs des Albums zu spielen. Der Song „Fuck Tha Police“ sorgte für einen Skandal. Das FBI fordert die Plattenfirma auf, „Straight Outta Compton“ vom Markt zu nehmen. Stattdessen veröffentlicht N.W.A. den besorgten Bittbrief der Polizei in Eigenwerbung. Die Verkaufszahlen des Albums und der Singles „Straight Outta Compton*„, „Gangsta Gangsta*“ und „Express Yourself*“ überschlagen sich. Schon bald typisiert N.W.A. den wütenden Sound der Westcoast. Mit 3,5 Millionen verkauften Exemplaren ist „Straight Outta Compton“ das erfolgreichste Album von „N.W.A.“.
Als 2015 Straight Outta Compton, die Filmbiografie zu Dr. Dre, Ice Cube und Eazy-E veröffentlicht wurde, gelang „Straight Outta Compton“ der Wiedereinstieg auf Platz 4 der US-Charts. Die direkte Botschaft von den Straßen Los Angeles, die seit den 80er überlebt hat, macht „Straight Outta Compton“ zu einem der besten Alben überhaupt.
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17. Closer – Joy Division (1980)
Zwei Monate nach der Veröffentlichung von „Love Will Tear Us Apart*“ und einem Monat nach dem Suizid von Frontmann Ian Curtis erscheint das zweite und letzte Album von Joy Division. Schon im Juli 1980 umgibt es eine mystische Aura, die es bis zum heutigen Tag nicht eingebüßt hat. „Closer“ übertraf alle Erwartungen, die nach dem ersten Album „Unknown Pleasures“ an die Post-Punker aus Manchester gestellt worden waren mit noch mehr Atmosphäre, Komplexität und bittersüßen, gefühlvollen Lyrics. „Closer“ erreichte Platz 6 der britischen Charts. Die Bedeutung des Albums lässt sich nicht in Verkaufszahlen messen. „Closer“ weist den Weg in den Elektro-Pop der späteren 80er Jahre, den die verbleibenden Bandmitglieder als New Order weitergehen würden.
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18. Paul´s Boutique – Beastie Boys (1989)
Das 1989 veröffentlichte „Paul´s Boutique“ war ein kommerzielles Desaster. Dennoch wurde es der künstlerische Durchbruch für die Beastie Boys. Die New Yorker Hip-Hopper wurden damit endgültig als ernst zu nehmende Rapper mit enormer Bandbreite und klangfarblichem Spektrum anerkannt. Witzige und explosive Reime, aggressive Beats mit frechen Samplings von Beatles oder Ramones und unorthodoxer Sound verankerten sie mit dem Hip-Hop im Mainstream-Bewusstsein. Das beste Album der Beastie Boys wies den Weg zu den Folgehits „So What’cha Want“ (1992) und „Sabotage*“ (1994). Das Studioalbum Nummer 2 der Beastie Boys ging auch deswegen in die Musikgeschichte ein, weil mit ihm die Ära des unlizenzierten Samplings zu Ende ging.
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19. 3 Feet High & Rising – De La Soul (1989)
Leicht und luftig kommt das Debütalbum des Trios aus Long Island 1989 daher, während zeitgleich allerorten der Gangsta Rap mit harten und aggressiven Botschaften boomt.
Die Singles „Potholes in My Lawn“, „The Magic Number“, „Buddy“, und „Eye Know“ setzen einen Kontrapunkt zum Macho-Gangstarap. De La Soul proklamieren stattdessen die positive Ära des Gänseblümchens, das „D.A.I.S.Y. Age“, in dem sich alle auf ihr Innerstes und die Seele zurück besinnen sollen.
„Me Myself and I“ wird zu einem der beliebtesten Party-Hits der 80er. In den USA erreicht die Single Nummer 1 der Charts, in Deutschland Platz 16. Mit dem Album „3 Feet High & Rising“ zeigten sich die Blumenkinder des Hip-Hop von ihrer besten Seite und bewiesen, dass die Rapmusik auch sehr humorvolle, konfliktfreie Züge hat.
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20. Tracy Chapman – Tracy Chapman (1988)
Tracy Chapmans Songs auf ihrem selbst betitelten Debütalbum schildern das Leben am Rand der amerikanischen Gesellschaft. Die Hoffnung auf einen Ausbruch aus dem Alltag, zu dem es nicht viel mehr bedarf als einen starken Willen, ein schnelles Auto oder ein Ticket, um sich damit auf den Weg zu machen. Das Album kommt vollständig ohne aufwendige Soundeffekte aus. Betont einfache, minimalistische Klänge im Stil von Straßenmusik, mit politischen Botschaften, die perfekt zur Aufbruchstimmung der Ökologiebewegung in Deutschland während der 1980er Jahre passen. Die Ausstrahlung und die ausdrucksstarke Stimme der Künstlerin kommen gut an. 1988 ist das Album das beliebteste und zugleich erfolgreichste Album in Deutschland. Es verkauft sich über 2 Millionen Mal.
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