Die 1950er Jahre waren geprägt von den Folgen des Zweiten Weltkriegs. Glücklicherweise ereignete sich ein Wunder nach dem anderen. Erst befand sich die deutsche Wirtschaft im Aufschwung und 1954 wurde dann die deutsche Nationalmannschaft in der Schweiz Weltmeister. Für viele Deutsche waren solche Ereignisse gerade im Hinblick auf die ungewisse Zukunft des Kalten Kriegs Balsam für die Seele.
Musikalisch waren die 50er Jahre eine spannende Zeit. Der Rock ’n‘ Roll schwappte aus den USA nach Europa und viele Jugendliche nahmen die neuartige rebellische Art der Musik dankend an. Musiker wie Chuck Berry, Elvis Presley, Johnny Cash, Frank Sinatra oder Jerry Lee Lewis stürmten weltweit die Charts und versprühten das Lebensgefühl einer Jugend-Protestkultur, die es zuvor so noch nie gab.
Besonders Elvis Presley war bei der Jugend angesagt. Mithilfe von vielen verschiedenen Live-Auftritten im Fernsehen und seiner einzigartigen rhythmischen Hüft- und Beinbewegungen gelang es ihm, einen nationalen Medienaufruhr ungeahnten Ausmaßes zu starten. Schnell kannte das ganze Land den legendären Sänger. Mit schätzungsweise über eine Milliarde verkauften Tonträgern gilt „Presley“ als der kommerziell erfolgreichste Solokünstler weltweit – und alles begann in den Fünfziger Jahren.
Neben dem Rock ’n‘ Roll war der deutsche Schlager vor allem beim älteren Publikum sehr beliebt. Illo Schieder, Peter Alexander oder auch Gitte Haenning sorgte mit ihren Songs für positive Stimmung, die auch noch heute gerne in der Schlagerwelt gespielt werden.
Wer gerne auf eine musikalische Reise in die 50er Jahre gehen möchte, ist mit den nachfolgenden 104 Lieder gut beraten. Neben Party-Songs finden sich in unserer Playlist auch viele Liebeslieder, Boogie-Woogie-Songs und Rock ’n‘ Roll-Hits die, die Musik der 1950er Jahre perfekt widerspiegelt.
Die größten 50er Hits (Highlights):
Die Rangliste dieser Songs basiert auf der Bedeutung, die sie auf die Entwicklung der 50er Jahre Musik hatte, sowie auf die anfängliche und anhaltende Popularität der einzelnen Lieder.
01. Hank Williams, Your Cheatin´ Heart (1953)
Der Song „Your Cheatin´ Heart“ wurde bald nach seinem Erscheinen im Januar 1953 von der Fachpresse als einer der besten 50er Hits der Country-Szene gefeiert. Sänger Hank Williams (1923 – 1953) war vor der „Cheatin´ Heart“-Premiere gestorben. Der letzte große Hit des Country-Stars vereinte mit seiner schluchzenden Intonierung, der dominierenden Fiedel-Musik und den klagenden Gitarren-Riffs exemplarisch Elemente eines perfekten Country-Songs. Im Lied beklagte Williams recht untypisch für einen Cowboy unmännlich-weinerlich das “trügerische Herz“ seiner Ex.
02. Bill Haley & his Comets, Rock Around the Clock (1954)
Für Millionen von Jugendlichen der 1950er Jahre, auch in Deutschland, wurde „Rock Around the Clock“ des US-Sängers Bill Haley (1925 – 1981) zum musikalischen Erweckungserlebnis.
Der in der Tradition von Western Country aufgewachsene Haley hatte Ende der 1940er Jahre einen eigenen Rockabilly ähnelnden Stil entwickelt. Mit dieser in Abgrenzung zum Südstaaten-Rockabilly „Northern Band“-Stil genannten neuen Richtung in der populären Musik hatten Haley & his Comets 1953 ihren ersten Hit: „Crazy Man Crazy“. Im Jahr darauf wurde „Rock Around the Clock“ veröffentlicht und blieb zunächst weitgehend unbeachtet. Erst als filmbegleitende Musik des Jugendgewalt thematisierenden US-Streifens „Blackboard Jungle“ („Saat der Gewalt“) kam 1955 der weltweite Durchbruch. Die Verkaufszahlen waren enorm: 1955 sollen mehr als fünf Millionen Singles verkauft worden sein; in den folgenden Jahren zwanzig Millionen weitere.
Gewiefte Film-Manager produzierten prompt den Musikfilm „Rock Around the Clock“ („Außer Rand und Band“), in dem es um Rock´n´Roll und (den mitspielenden) Bill Haley ging. Der 1956 uraufgeführte Kino-Streifen machte Rock schlagartig zur globalen Erscheinung. Er wurde zum Ventil für viele sich in den dumpfen Adenauer- und Eisenhower-Welten der spießigen Nachkriegsgesellschaften eingesperrt fühlender Jugendliche. „Rock Around the Clock“ stand am Beginn autonomer Jugendkulturen.
03. The Chords/The Crew-Cuts, Sh-Boom (1954)
Die 1950er Jahre waren das Kern-Jahrzehnt der Doo-Wop-Ära. Als „Doo-Wop“ wurde ein US-amerikanischer pop- und rock-tauglicher Gesangsarrangement bezeichnet, für den unter anderem der Kontrast von Bass- und Falsett-Stimmlagen typisch war. Eine der zahllosen Doo-Wop-Formationen waren The Chords, die 1954 mit „Sh-Boom“ ihr One-Hit-Wonder erlebten. Im Liebesschwur-Text tauchte das 1954 angesagte Slang-Wort „(Sh-)Boom“ dutzende Male auf. Noch im selben Jahr wurde von der kanadischen Gruppe The Crew-Cuts eine ähnlich erfolgreiche, Big Band-mäßig geglättet Version veröffentlicht.
04. Little Richard, Tutti Frutti (1955)
Der 50er Song „Tutti Frutti“ schaffte es unter die Top 100 der vom „Rolling Stone Magazine“ aufgestellten Ewigen-Liste der besten Songs aller Zeiten. Der US-Rocker Little Richard (bürgerlicher Name: Richard Wayne Penniman, geb. 1932) schuf mit dem mit der lautmalerischen Zeile „A wop bop a loom op a womp bam bomp“ beginnenden „Tutti Frutti“ einen in die Beine gehenden Klassiker der in den 1950er Jahren noch so jungen Rockmusik. Zum Welterfolg von „Tutti Frutti“ trug auch der zweideutige Text bei. Das Mädchen Sue, um das es im Text ging, nahm sich mutmaßlich das gute Recht heraus, sich wechselnde Partner für Spaß und Sex auszusuchen.
05. Jerry Lee Lewis, Whole Lotta Shakin´ Goin´ On (1955)
Der US-Rocker Jerry Lee Lewis (geb. 1935) stand in den 1950er Jahren für eine durch betonte Aggressivität stark emotionalisierende Art, die neue Musikrichtung Rock´n´Roll zu vermitteln. Sein beispielhaft für diesen Stil stehendes „Whole Lotta Shakin´Goin´On“ war die Variante eines Songs der R&B-Sängerin Big Maybelle (1924 – 1972). Das mit Passagen wie „Baby, we got the bull by the horn“ zu den textlich schlüpfrigsten 50er Hits zählende Rockstück wurde Lewis´ erster Megaseller (sechs Millionen verkaufte Singles).
06. The Platters, Only You (1955)
Im 1956 uraufgeführten Musikfilm „Rock Around the Clock“ („Außer Rand und Band“) trat auch die US-Gruppe „The Platters“ auf. Die für Doo-Wop stehende Formation um Leadsänger Tony Williams (1928 – 1992) glänzte in dem Streifen u. a. mit dem 1955 produzierten, sehr gefühlvollen Hit „Only You (And You Alone)“, von dem zwei Millionen Singles verkauft wurden. 1955 besetzte „Only You“ sieben Wochen lang den Spitzenplatz der R&B-Charts in den USA.
07. Doris Day, Que Sera, Sera (1956)
In einer Szene des Hitchcock-Thrillers „The Man, Wo Knew Too Much“ („Der Mann, der zuviel wusste“ (1956) trällerte Arztgattin Jo McKenna ihrem kleinen Sohn Hank das fröhlich-optimistische Lied „Que Sera, Sera“ vor. Es ging um die Kinderfrage nach der Zukunft. Die Familie McKenna, zu der auch Papa Ben (James Stewart) gehörte, machte Urlaub in Marokko. Noch ahnte niemand von dem Horror, der die McKennas auf den nächsten Film-Metern erwartete.
Die Jo Mckenna darstellende Hauptdarstellerin Doris Day (bürgerlicher Name: Doris Kappelhoff, geb. 1922) war bereits seit Ende der 1940er Jahre sowohl als Kino- wie als Schnulzenstar berühmt. Ihr „Que Sera, Sera (Whatever Will Be, Will Be)“ war von Hitchcock geschickt als harmlos-spießiges Entspannungselement in den Film eingebaut worden. Allerdings könnte im Nachhinein gesehen die Liedzeile „The future´s not ours to see“ auf zukünftigen Schrecken (Mord, Entführung) hingewiesen haben. 1956 war das Lied in den Hitparaden von USA, Großbritannien und Deutschland wochenlang prominent platziert. Und im Jahr darauf folgte die Oscar-Ernennung zum „Besten Song“.
08. Johnny Cash, I Walk the Line (1956)
Mit „I Walk the Line“ schaffte US-Country-Star Johnny Cash (1932 – 2003) den ersten seiner insgesamt dreizehn Nr.1-Hits in den US-Country-Charts. Der zum Megaseller gewordene 50er Song war eine Liebeserklärung von Cash an seine Frau. Im Text versprach Cash immer auf der geraden Linie zu bleiben; das sollte heißen: nicht fremdzugehen.
09. Chuck Berry, Roll Over Beethoven (1956)
Der Megaseller „Roll Over Beethoven“ war die scherzhafte Aufforderung des US-Rocksängers Chuck Berry (1926 – 2017) an Beethoven, sich zugunsten von Rock´n´Roll aus der musikalischen Lebenswelt der jungen Leute zurückzuziehen und Tschaikowsky gleich mitzunehmen. Das rockige „Roll Over Beethoven“ wurde eines der meistgecoverten Lieder der Musik-Geschichte.
10. Carl Perkins, Blue Suede Shoes (1956)
Einer der Gründerväter des Rock´n´Rolls, der US-Sänger Carl Perkins (1932 – 1998), brachte 1956 einen Song heraus, in dem es einmal nicht um gelebte oder verschmähte Liebe zwischen Menschen ging. Das extravagante Thema war stattdessen die an Fetischismus grenzende Begeisterung für „Blue Suede Shoes“. Der Ich-Erzähler konnte die Vorstellung ertragen, getreten, geschlagen oder beraubt zu werden, aber wollte auf keinem Fall das Berühren seiner vergötterten blauen Velourslederschuhe zulassen. Daher sein rockig-ruppiger Appell an alle: „Stay off my blue suede shoes!“ Obwohl im selben Jahr auch Elvis Presley eine Version von „Blue Suede Shoes“ auf den Markt brachte, wurde das Schuhlied Perkins größter Hit mit etwa einer Million verkaufter Singles.
11. Pat Boone, Love Letters in the Sand (1957)
Bereits 1931 hatten US-Sänger/innen wie Gene Austin oder Lee Morse Erfolg mit dem sentimentalen Song „Love Letters in the Sand“. Zum Welthit wurde das Lied aber erst 1957 mit seiner erfolgreichen Version als gemäßigt angerockte Schnulze. Interpret dieser zu den Top-Hits der 50er zählenden Version war der US-Amerikaner Pat Boone (bürgerlicher Name: Charles Eugene Boone, geb. 1934). Boone hatte sich auf Pop-Balladen spezialisiert. Damit war er in den 1950er Jahren zu einem der größten Teenie-Schwarms geworden. Boones „Love Letters“ spannten den Bogen von in den Sand geschriebenen und dann von der Flut eingeebneten Liebesworten hin zur Zerbrechlichkeit des Liebes-Gelübde einer Geliebten.
„Love Letters“ wurde zum erfolgreichsten Lied von Boones. Der Hit war auch im Musikfilm „Bernadine“ (1957, Hauptrolle: Pat Boone) zu hören und führte fünf Wochen lang die US-Pop-Hitparade an.
12. Elvis Presley, Jailhouse Rock (1957)
Für viele Musik-Fans ist „Jailhouse Rock“ von US-„King“ Elvis Presley (1935 – 1977) der Rock´n´Roll-Song schlechthin. Das rüde Hüftschwenk-Stück wurde unter anderen in den USA und Großbritannien Spitzenreiter in den Charts. Und auch in der damals fast ausschließlich deutschsprachige Produktionen listenden deutschen Hitparade tauchte „Jailhouse Rock“ für vier Wochen auf. Der Song war als Soundtrack für den Presley-Musikfilm „Jailhouse Rock – Rhythmus hinter Gittern“ aufgenommen worden. Im Text ging es um eine von Wärtern organisierte Knast-Party, bei dem die hauseigene Band, zu der auch Saxophonist Spider Murphy (!) gehörte, den Strafvollzug zum Kochen brachte.
13. Buddy Holly, Peggy Sue (1957)
Der mit ordentlichem Jackett, Krawatte und Hornbrille adrett schwiegersohntauglich aussehende US-Rock-Sänger Buddy Holly (bürgerlicher Name: Charles Hardin Holley, 1936 – 1959) brachte 1957 mit „Peggy Sue“ einen der besten 50er Hits heraus. In für das Rock-Genre klassisch gewordener Intonierung besang Holly seine große Liebe Peggy Sue. Das einundeinhalb Millionen Mal verkaufte „Peggy Sue“ wurde der größte kommerzielle Erfolg von Holly, der 1959 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam.
14. Paul Anka, Diana (1957)
Der Kanadier Paul Anka (geb. 1941) war noch keine 15 Jahre alt, als er im Frühling 1957 einem New Yorker Produzenten seinen Pop-Song „Diana“ vorstellte. Ankas im gefälligen Calypso Style intoniertes Lied überzeugte und wurde wenige Wochen später produziert. Der Text thematisierte die später auch von anderen Sängern immer wieder gern aufgegriffene Ausgangssituation „Junger Kerl liebt ältere Frau“ auf.
Ob der Altersunterschied in „Diana“ ähnlich war wie in Peter Maffays „Und es war Sommer“ oder in Rod Stewarts “Maggie May“ wurde im Text nicht geklärt. Aber die Umgebung des Ich-Erzählers war der Meinung: “I´m so young and you so old“. Mit viel Gefühl flehte der junge Ich-Erzähler im Song seine Angebetete „Oh, please“ an, bei ihm zu bleiben. Möglicherweise ging die Herzschmerz-Geschichte auf eine reale Schwärmerei des Früh-Teens Anka für ein drei Jahre älteres Mädchen aus seiner Nachbarschaft zurück.
„Diana“ begründete den Weltruhm des damals noch vollhaarigen Sängers aus Kanada. Die weltweit in den Charts weit oben stehende Hymne soll in Single-Form etwa zehn Millionen Mal verkauft worden sein.
15. Sam Cooke, Send Me (1957)
Mit seiner im September 1957 veröffentlichten Single „Send Me“ hatte der US-Sänger Sam Cooke (1931 – 1964), der sich zu diesem Zeitpunkt bereits einen Namen als Gospel-Interpret erarbeitet hatte, einen Riesenerfolg im Bereich Soul-Pop-Crossover. Der oft als „King of Soul“ bezeichnete Sänger belegte mit seinem Liebes-Statement sowohl bei der US-amerikanischen R&B- als auch bei den Pop-Hitparade Platz 1. Damit war dem auch in der Bürgerrechtsbewegung aktiven Afroamerikaner Cooke der Durchbruch gelungen.
16. Everly Brothers, Wake Up Little Susie (1957)
Im Sommer 1957 konnte das US-Gesangs-Duo Everly Brothers (Don geb. 1937, Phil 1939 – 2014) mit „Wake Up Little Susie“ nahezu nahtlos an ihren ersten, im April des selben Jahres veröffentlichten Hit „Bye Bye Love“ anknüpfen. Das „Susie“-Lied wurde der erste Hit der softrockigen Brüder, der es auf einen ersten Platz in den US-Charts brachte. Der Text war manchen Medien-Machern in dem ultraprüden 50er-Jahrzehnt zu anrüchig. Ging es im Text doch um zwei junge Leute, die um vier Uhr in der Frühe im Autokino aufwachten. Da ging die Gedankenschraube los: Was ist vorher geschehen? Im Song wurde auf diese Frage keine Antwort gegeben. Dafür wurde viel Angst gezeigt, was Susies Eltern wohl sagen würden. Das Publikum belohnte die Angst mit Millionenkäufen und Top-Plätzen in den US- und UK-Charts.
17. Ritchie Valens, La Bamba (1958)
„La Bamba“ wurde 1958 zu einem großen internationalen Erfolg. Der jugendliche US-Sänger Ritchie Valens (bürgerlicher Name: Richard Steven Valenzuela, 1941 – 1959) hatte ein mexikanisches Volkslied rock-pop-tauglich gemacht. Bereits einige Jahre vorher hatte Harry Belafonte eine wesentlich getragenere „Bamba“-Version veröffentlicht. „La Bamba“ sollte Valens´ größter und letzter Hit werden. Am 3. Februar 1959 starb Valens zusammen mit Musikstar Buddy Holly bei einem Flugzeugabsturz.
18. Eddie Cochran, Summertime Blues (1958)
Mit dem nur knapp zweiminütigen, in Elvis-Presley-Manier vorgestellten sommerlichen Rock-Stück „Summertime Blues“ klagte US-Sänger Eddie Cochran den Missstand an, dass er im Sommer arbeiten musste. Viel lieber hätte er mit seiner Liebsten Ferien machen wollen. Die Entscheider-Ebene, sprich Chef, Eltern und Kongress-Abgeordneter, hatte aber kein Verständnis für diese „Summertime“-Wünsche.
Der Song hatte nur bescheidene Chartplatzierungen, entwickelte sich aber über die Jahre zum Evergreen und schließlich zum Millionenseller. Der 1938 als „Ray Edward Cochrane“ geborene Eddie Cochran erlebte diesen Späterfolg leider nicht mehr: 1960 starb der 21-jährig bei einem Autounfall.
19. Bobby Darin, Dream Lover (1959)
Der US-amerikanische Softrock-Sänger Bobby Darin (bürgerlicher Name: Walden Robert Cassotto, 1936 – 1973) hatte 1959 seinen ersten Nr.1-Hit. Mit dem ultra-schmusigen „Dream Lover“ ließ er die Herzen schmelzen. Schaffte der Song in den USA immerhin den Sprung bis auf Platz 2 der Billboard Charts, so hievten britische Fans die gesungene Sehnsucht nach einer Traumfrau sogar auf den ersten Rang der UK-Hitparade.
20. Anton Karas, The Third Man Theme (1950)
Nicht nur auf dem englischsprachigen Markt wurde 1950 ein Instrumental-Lied einer der meistverkauften Stücke populärer Musik. Der sprachlose Hit „The Third Man Theme“ wurde durch ein gleichnamiges von Regisseur Carol Reed in Szene gesetztes filmisches Meisterwerk bekannt. In dem zwischen August 1949 und März 1950 in verschiedenen Fassungen in die Kinos gekommenen Film „The Third Man“ („Der dritte Mann“) ging es um die dramatische Geschichte des Schwarzmarkt-Königs Harry Lime (Orson Welles). Lime agierte in der Unterwelt der durch die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges viergeteilten österreichischen Hauptstadt Wien.
Die Filmmusik wurde zum Schauplatz passend mit Zithern eingespielt. Der als Musikverantwortlicher für den Film verpflichtete Wiener Zitherspieler Anton Karas (1906-1985) schuf mit seinem „The Third Man Theme“ eine eigenartig berührende Komposition. Wiener Gemütlichkeit und Melancholie klangen aus den Zither-Saiten. Aber der metallische Sound passte auch gut zu der lauernd düster-gefährlichen Atmosphäre des Filmes. Das Harry-Lime-Thema wurde auf Anhieb ein Hit. In den USA, wo der Film im Februar 1950 Premiere hatte, führte der Song in diesem Jahr elf Wochen die Billboard Charts an. Das bisher mehr als fünfzig Mal gecoverte Lied wurde zum immer wieder aufgelegten Longseller.
Die besten Songs aus den 50er Jahren:
Jedes Lied ist über den Titel mit dem dazugehörigen Musikvideo verlinkt.
Nr.: | Song: | Interpret: | Anhören: | Jahr: |
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1. | What'd I Say | Ray Charles | 1959 | |
2. | Johnny B. Goode | Chuck Berry | 1955 | |
3. | Peggy Sue | Buddy Holly | 1957 | |
4. | Der Student von Paris | Angèle Durand | 1954 | |
5. | Whole Lot of Shakin' Going On | Jerry Lee Lewis | 1957 | |
6. | Your Cheatin´ Heart | Hank Williams | 1953 | |
7. | Rock Around the Clock | Bill Haley & his Comets | 1954 | |
8. | Hound Dog | Elvis Presley | 1956 | |
9. | That'll Be The Day | Buddy Holly & the Crickets | 1957 | |
10. | Money Honey | The Drifters | 1956 | |
11. | Diana | Paul Anka | 1957 | |
12. | I Walk the Line | Johnny Cash | 1956 | |
13. | Wake Up Little Susie | Everly Brothers | 1957 | |
14. | Peggy Sue | Buddy Holly | 1958 | |
15. | Rock Around the Clock | Bill Haley & His Comets | 1955 | |
16. | Maybellene | Chuck Berry | 1955 | |
17. | Roll Over Beethoven | Chuck Berry | 1956 | |
18. | Was kann schöner sein | Barbara Kist | 1956 | |
19. | Don't Be Cruel | Elvis Presley | 1956 | |
20. | Great Balls of Fire | Jerry Lee Lewis | 1957 | |
21. | I Only Have Eyes For You | Flamingos | 1959 | |
22. | Please, Please, Please | James Brown | 1959 | |
23. | Zuhause Zuhause | Blaue Jungs | 1955 | |
24. | Smokestack Lightnin | Howlin Wolf | 1956 | |
25. | Whole Lotta Shakin´ Goin´ On | Jerry Lee Lewis | 1955 | |
26. | Who Do You Love? | Bo Diddley | 1956 | |
27. | I Put A Spell On You | Screamin’ Jay Hawkins | 1957 | |
28. | Wenn die Sonne scheint in Texas | Bruce Low | 1956 | |
29. | Lawdy Miss Clawdy | Lloyd Price | 1952 | |
30. | That’s All Right Mama | Elvis Presley | 1959 | |
31. | Bye Bye Love | Everly Brothers | 1958 | |
32. | For Your Precious Love | Jerry Butler & the Impressions | 1958 | |
33. | Ich hab noch einen Koffer in Berlin | Bully Buhlan | 1951 | |
34. | Summertime Blues | Eddie Cochran | 1958 | |
35. | When I Fall In Love | Nat King Cole | 1956 | |
36. | Dust My Broom | Elmore James | 1951 | |
37. | Tutti Frutti | Little Richard | 1955 | |
38. | Blue Suede Shoes | Carl Perkins | 1956 | |
39. | Ganz Paris träumt von der Liebe | Caterina Valente | 1954 | |
40. | Heartbreak Hotel | Elvis Presley | 1956 | |
41. | Running Bear | Johnny Preston | 1959 | |
42. | In the Still of the Nite | Five Satins | 1956 | |
43. | Earth Angel | Penguins | 1954 | |
44. | Bo Diddley | Bo Diddley | 1955 | |
45. | Let’s Have A Party | Wanda Jackson | 1957 | |
46. | Only You | The Platters | 1955 | |
47. | Long Tall Sally | Little Richard | 1957 | |
48. | Schau mal an | Gitte Haenning | 1958 | |
49. | Blueberry Hill | Fats Domino | 1956 | |
50. | Fever | Little Willie John | 1956 | |
51. | I’ve Got you Under My Skin | Frank Sinatra | 1956 | |
52. | Heimatlos | Freddy Quinn | 1958 | |
53. | Why Do Fools Fall In Love? | Frankie Lymon & The Teenagers | 1956 | |
54. | Rumble | Link Wray | 1958 | |
55. | Be-Bop-a-Lula | Gene Vincent & the Bluecaps | 1956 | |
56. | Folsom Prison Blues | Johnny Cash | 1957 | |
57. | Only You | The Platters | 1955 | |
58. | Sweet Little Sixteen | Chuck Berry | 1958 | |
59. | Sh-Boom | The Chords/The Crew-Cuts | 1954 | |
60. | Hallo Dienstmann | Hans Moser & Paul Hörbiger | 1952 | |
61. | Shout | The Isley Brothers | 1959 | |
62. | Shake, Rattle and Roll | Joe Turner | 1954 | |
63. | Jailhouse Rock | Elvis Presley | 1957 | |
64. | C’mon Everybody | Eddie Cochran | 1958 | |
65. | Tennessee Waltz | Patti Page | 1950 | |
66. | Send Me | Sam Cooke | 1957 | |
67. | Speedoo | The Cadillacs | 1955 | |
68. | Eine Reise ins Glück | Leo Leandros | 1958 | |
69. | Nur Du, Du, Du allein | Melitta Berg | 1959 | |
70. | Susie Q | Dale Hawkins | 1957 | |
71. | Come Go with Me | Del Vikings | 1956 | |
72. | Am Tag als der Regen kam | Dalida | 1958 | |
73. | Blue In Green | Miles Davis | 1959 | |
74. | Rock and Roll Music | Chuck Berry | 1957 | |
75. | I Hear You Knocking | Smiley Lewis | 1955 | |
76. | La Bamba | Ritchie Valens | 1958 | |
77. | Freu dich auf Sonntag | Illo Schieder | 1954 | |
78. | School Days | Chuck Berry | 1957 | |
79. | Ooby Dooby | Roy Orbison | 1956 | |
80. | Walkin’ After Midnight | Patsy Cline | 1957 | |
81. | Dream Lover | Bobby Darin | 1959 | |
82. | Sieben einsame Tage | Illo Schieder | 1954 | |
83. | In The Still Of The Night | The Five Satins | 1956 | |
84. | I Met Him On A Sunday | The Shirelles | 1958 | |
85. | The Third Man Theme | Anton Karas | 1950 | |
86. | Auf Cuba sind die Mädchen braun | Jimmy Makulis | 1956 | |
87. | Let The Good Times Roll | Shirley & Lee | 1956 | |
88. | Love Letters in the Sand | Pat Boone | 1957 | |
89. | The Great Pretender | The Platters | 1955 | |
90. | Cry Me A River | Julie London | 1953 | |
91. | Good Golly Miss Molly | Little Richard | 1958 | |
92. | Got My Mojo Working | Muddy Waters | 1956 | |
93. | Que Sera, Sera | Doris Day | 1956 | |
94. | Das Machen nur die Beine von Dolores | Peter Alexander | 1958 | |
95. | All I Have To Do Is Dream | The Everly Brothers | 1958 | |
96. | Willie And The Hand Jive | Johnny Otis | 1958 | |
97. | Hoochie Coochie Man | Muddy Waters | 1954 | |
98. | Diana | Paul Anka | 1957 | |
99. | Goodnight Sweetheart, Goodnight | The Spaniels | 1954 | |
100. | Lucile | Little Richard | 1958 | |
101. | Yakety Yak | Coasters | 1958 | |
102. | Weißer Holunder | Lolita | 1957 | |
103. | Blaue Nacht am Hafen | Lale Andersen | 1951 | |
104. | School Day | Chuck Berry | 1957 |
50er Jahre Spotify-Playlist:
Das Kauf- und Hörverhalten des sich für englischsprachige Hits begeisternden Publikums hatte in den 1950ern die Tendenz gezeigt, dass sich neben dem weiterhin sehr gut behauptenden generationsübergreifenden Mainstream mit Produktionen wie z. B. „Que Sera, Sera“ eine rockorientierte Jugendmusik-Kultur deutlich auszubilden begann.
Die besten deutschen Songs der 50er-Jahre:
Viele Deutsche fanden durch das Wirtschaftswunder neuen Optimismus und Zuversicht. Das spiegelte sich auch in der deutschen Musik dieser Zeit wider. Viele populäre Schlager aus dieser Zeit waren fröhlich und erzählten von einer perfekten Welt. Innerhalb kurzer Zeit hatte der Wiederaufbau begonnen und die Wirtschaft erholte sich zusehends.