Tasteninstrumente: Welche Instrumente gehören dazu? Liste, Übersicht & Ratgeber

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Die Welt der Musik bietet eine Vielzahl von Instrumenten und Musikrichtungen. Besonders beliebt sind bei vielen Menschen Tasteninstrumente. Bestimmt hast du auch den ein oder anderen Klavierspieler im näheren Umfeld. Von klassisch bis modern, Tasteninstrumente finden sich in nahezu allen Musikrichtungen wieder. Wer Musik liebt, kommt in der Regel nicht darum herum, sich an einem der zahlreichen Tasteninstrumente auszuprobieren. Ihre Entwicklung geht teilweise mehrere hundert oder sogar tausend Jahre zurück und auch heute noch kennt man eine Reihe alter aber auch modernerer Varianten. Auch wenn die meisten Menschen als erstes an das Klavier denken, wenn sie Tasteninstrumente hören, gibt es noch eine ganze Menge anderer Instrumente dieser Kategorie. Die bekanntesten und interessantesten sowie alles, was du sonst noch zum Thema wissen musst, werden im Folgenden genauer beleuchtet.

Geschichte der Tasteninstrumente – Entwicklung und Funktion

Tasteninstrumente erzeugen, wie ihr Name schon verrät, Töne durch das Niederdrücken einer bzw. mehrerer Tasten. Die Aneinanderreihung derartiger Tasten an einem Instrument nennt man Klaviatur. Der Unterschied zu vielen anderen Instrumenten liegt darin, dass der Spieler des Instruments die Finger nicht direkt an die klangerzeugenden Elemente anlegt. Vielmehr setzt er durch das Drücken der Tasten einen Mechanismus in Gang, der über mehrere Stellen wirkt und im Endeffekt die Töne erzeugt.

Tasteninstrumente entwickelten sich erstmalig aus früheren Saiteninstrumenten. Als die Menschen erkannten, dass es viel komfortabler war, eine Mechanik einzusetzen, wurden aus den ersten Saiteninstrumenten langsam Tasteninstrumente, die durch Anschlagen, Zupfen oder Anblasen der Saiten Schwingungen erzeugten. Auf die Art entstanden je nach Technikstand in vielen Generationen eine Reihe von ungewöhnlichen Musikinstrumenten, von denen sich aber nur wenige langfristig durchsetzen konnten. Die Art und Weise der Funktion der Tasteninstrumente ist allerdings nach wie vor bei alten und jungen Generationen beliebt. Einige Tasteninstrumente zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie sich gut als Einsteigerinstrumente anbieten. Da der Klang der Tastatur in der Regel auch ohne Übung relativ angenehm klingt, ist der Einstieg in diese Art des Musizierens nicht so schwierig wie bei anderen Instrumenten (z.B. Streichinstrumenten). Daher stellen sich bei Anfängern relativ schnell erste Erfolge ein.

Der Beginn der Tasteninstrumente setzte mit dem Clavicord ein, einem Instrument, dass aus Saiten und einer Tastenwippe bestand. Daraus entwickelte sich im 17. Jahrhundert die Bezeichnung „Clavier“ für ein beliebiges Tasteninstrument. Später folgten u.a. Das Spinett und das Cembalo und schließlich die ersten Schlaginstrumente, beginnend mit dem Hammerklavier. Bei den Hammerklavier wurden die Saiten mit einem Hammer angeschlagen. Ein Hebelwerk fungierte als Mechanik. Klaviere und Flügel, wie sie auch heute noch bekannt sind, wurden erstmalig auf der Weltausstellung in Paris im 19. Jahrhundert präsentiert. Heutzutage sind auch elektronische Tasteninstrumente wie das Keyboard bekannt. Sie bieten in der Regel Verbindungen zu Synthesizern und Computern. Gerade im Zuge immer stärker werdender digitaler Medien sind die Varianten der Tasteninstrumente stärker im Kommen.

Elektronische und Akustische Tasteninstrumente – Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Akustische und elektronische Tasteninstrumente unterscheiden sich auch dadurch, dass nur bei den elektronischen Tasteninstrumenten ein nahtlose Hinübergleiten von einem Ton zum nächsten möglich ist. Bei akustischen Tasteninstrumenten ist dies nicht möglich. Alle Tasteninstrumente bieten jedoch die Möglichkeit, die Tondauer durch das Drücken und Loslassen der Taste exakt zu steuern. Wenige Tasteninstrumente wie das Klavier oder das Cembalo bieten diese Möglichkeit allerdings nur eingeschränkt, da das natürliche Ausklingen der Saiten eine Grenze der Tondauer festlegt. Elektronische Tasteninstrumenten verfügen häufig über eine Reihe von zusätzlichen Funktionen, Rhythmen und Effekten, die die akustischen Verwandten nicht bieten.

Die interessantesten und bekanntesten Tasteninstrumente und wo sie ihren Einsatz finden

Tasteninstrumente lassen sich in großer Vielfalt finden. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind entsprechend ebenfalls äußerst vielseitig. Klassische Musik aus dem Barockzeitalter oder der Romantik sowie moderne Popmusik und bunte Volksmusik nutzen diese Instrumentenvielfalt gleichermaßen. Je nach Musikrichtung eignen sich akustische oder elektronische Instrumente besser. Elektronische Tasteninstrumente sind insbesondere bei jüngeren Generationen oder Solomusikern beliebt. Eine Auswahl der spannendsten Tasteninstrumente wird im Folgenden näher vorgestellt:

  • Das Klavier
  • Die Orgel
  • Das Akkordeon
  • Das Cembalo
  • Das Keyboard und das E-Piano
  • Die Melodica
  • Das Spinett

Das Klavier – der Klassiker unter den Tasteninstrumenten


Das Klavier ist die auch heute noch weit verbreitete Weiterentwicklung des Hammerklavier. Mehrere Tasteninstrumente der gleichen Art werden heutzutage oft unter dem Begriff Klavier zusammengefasst. Häufig wird das Klavier auch als „Piano“ oder „Pianoforte“ bezeichnet. Das rührt daher, dass schon das Hammerklavier im Gegensatz zu anderen Tasteninstrumenten das stufenlose Verändern der Lautstärke zwischen „piano“, also leise, und „forte“, also laut, ermöglichte. Die Lautstärke des Klavier lässt sich auch die Pedale am Fuß beeinflussen.

Die bekanntesten Varianten des Klaviers sind der Flügel und das Pianino, welches heutzutage normalerweise nur noch als Klavier bezeichnet wird. Der Flügel weist aufgrund seiner Bauart einen geschwungenen, an einen Vogel erinnernden Körper auf, der ihm seinen Namen gab. Im Gegensatz zum Pianino ist er größer und steht auf 3 Beinen. Er wird daher häufiger im professionellen als im privaten Einsatz gesehen. Das Pianino hingegen findet sich auch in privaten Haushalten oder Schulen sehr oft. Es ist eines der am häufigsten eingesetzten Musikinstrumente und besonders im Rahmen der klassischen Musik sehr beliebt. Auch modernere Stücke werden oft auf dem Klavier nachgespielt.

Die Orgel – die Königin der Tasteninstrumente


Die Orgel entstand bereit im frühen Orient und entwickelte sich in der Barock- und Romantikzeit deutlich weiter. Sie verbreitete sich insbesondere als Kircheninstrument und in klassischen edlen Konzertsälen. Aufgrund ihrer imposanten und eleganten Klänge und der etwas größeren Komplexität wird sie auch heute noch als Königin der Tasteninstrumente bezeichnet. Während sie damals sehr beliebt war, findet man sie heutzutage meistens nur noch in Kirchen wieder. Dieses Tasteninstrument erzeugt seinen Klang durch Pfeifen. Diese Pfeifen werden durch einen Luftstrom angeblasen, den man daher auch Orgelwind nennt. Früher wurde die Orgel durch das Treten eines Balges mit Luft gefüllt, heutzutage geschieht dies an vielen Instrumenten durch elektrische Gebläse. Der Spieler, Organist genannt, kann von einem Spieltisch aus die einzelnen Pfeifenreihen ein- und ausschalten. Orgeln besitzen zwischen 2 und 7 Tastenreihen, die mit den Händen bespielt werden und eine Pedalreihe, die durch die Füße bedient wird.

Heutzutage gibt es von der Orgel auch eine elektronische Version ohne Pfeifen. Um die beiden Instrumente sprachlich voneinander abzugrenzen, wird die traditionelle Orgel auch Pfeifenorgel genannt. Die Orgel ist in der Regel weniger häufig als Einsteigerinstrument genutzt als andere Tasteninstrumente.

Das Akkordeon – von Shanties bis Popmusik


Das Akkordeon, alltagssprachlich auch unter dem Namen Handharmonika bekannt, ist ein sogenanntes Handzuginstrument. Bei dem Akkordeon werden durch seinen Aufbau nicht nur Einzeltöne, sondern auch ganze voreingestellte Akkorde erzeugt. Daher rührt auch der Name des Instrumentes. Es gilt im Allgemeinen als ein Verwandter der Orgel.

Das Akkordeon erzeugt Töne mit einem Blasebalg. Der Blasebalg wird vom Spieler beim Musizieren abwechselnd auseinandergezogen und zusammengepresst. Die beiden Seitenteile werden als Diskant und Bass bezeichnet. Das Verbindungsteil ist der Balg. Durch gleichzeitiges Drücken einer Taste oder eines Knopfes auf einer der Seiten wird ein Luftstrom dazu gebracht über eine feine Metallplatte im Inneren des Instrumentes zu streichen. Diese Metallplatte nennt sich auch Zunge. Dadurch entstehen Schwingungen und Töne erklingen. Der Spieldruck steht durch diese Bewegungsart unter unmittelbarer Kontrolle des Spielers, wodurch sich dieses Instrument deutlich von anderen Tasteninstrumenten abzeichnet. Das Spielen des Akkordeons erfordert ein wenig Geschick, da neben den Tasten auch das Bedienen der Knöpfe und das Zusammenpressen und Auseinanderziehen des Blasebalgs genau beherrscht werden wollen. Insbesondere das gleichzeitige Handhaben aller Bewegungen erfordert anfangs ein höheres Maß an Aufmerksamkeit und Geschick.

Das Akkordeon taucht in vielen Varianten auf und ist vor allem aus volkstümlicher Musik und sogenannten Shanties (alten Seemannsliedern) bekannt. Es wird entsprechend im Volksmund auch als Handklavier, Ziehorgel und Schifferklavier bezeichnet.

Das Cembalo – Zupfen statt Schlagen


Das Cembalo ist ein Tasteninstrument, das auf dem ersten Blick dem Klavier ähnelt. Anders als beim Klavier werden die Saiten jedoch nicht angeschlagen, sondern gezupft. Es wird daher im allgemeinen Sprachgebrauch häufig auch als Zupfklavier bezeichnet. Der Tastendruck hat keinen großen Einfluss auf die Lautstärke des Cembalo, sodass der Spieler sie auch nicht kontrollieren kann. Der Klang des Cembalos ist im Allgemeinen höher als bei Klavieren. Er zeichnet sich durch eine besondere Klarheit, die häufig auch als „silbrig“ bezeichnet wird, aus. Das Cembalo war vorwiegend in der Zeit zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert beliebt und findet sich heutzutage deutlich seltener im Einsatz. Aufgrund seines hellen, klaren Klangs ist es jedoch auch heute noch bei echten Musikliebhabern äußerst beliebt. Besonders gut eignet sich das Cembalo aufgrund seiner Bauart und seiner klaren Töne als Konzertinstrument. Auch in großen Sälen, erklingt dieses Instrument in voller Pracht.

Das Keyboard und das E-Piano – die elektronischen Versionen der Tasteninstrumente


Keyboard und E-Piano sind elektronische Versionen der Tasteninstrumente. Beide haben auf den ersten Blick große Ähnlichkeit mit dem klassischen Klavier. Sowohl das Keyboard als auch das E-Piano verfügen in der Regel über die Anschlagdynamik, die die Kontrolle der Tonlautstärke über den Tastendruck zulässt. Die meisten elektronischen Versionen sind mit vielfachen Klängen bzw. Klangfarben ausgestattet und bieten in der Regel auch eine große Auswahl an zusätzlichen Melodien und Klangeffekten, die mit der klassischen Klaviermusik nur noch wenig zu tun haben.

Das Keyboard ist ursprünglich eine Weiterentwicklung der elektronischen Orgel und hat entsprechend in der Regel eine Tastatur, die leichtgängig ist und ohne Gewichte ausgestattet wurde. Sie besteht aus 61 Tasten. Keyboards findet man sehr unterschiedlichen Qualitäten, mit sehr unterschiedlichen Ausstattungen. Hochqualitative Keyboards bieten einen Sequenzer und deutlich mehr Klangfarben, als jene mit schlechterer Qualität. Solche Keyboards bieten daher meistens die Möglichkeit eine Reihe anderer Töne, wie z.B. Flötentöne, Chorgesänge oder Klänge von Saiteninstrumenten, zu spielen. Je qualitativer das Keyboard ist, desto echter klingen die Töne. Keyboards bieten in der Regel auch eine Reihe von Beats und Rhythmen, sodass sie bestens darauf ausgelegt sind, mehrere Instrumente bzw. Musiker zu ersetzen. Sie werden daher gerade im Rahmen moderner Popmusik und von Solo-Künstlern eingesetzt.

E-Pianos ähneln den akustischen Klavieren wesentlich mehr und haben sich auch aus diesen Instrumenten entwickelt. Die Tastatur ist meistens gewichtet um die schwere Tastatur eines akustischen Klavier nachzuempfinden. Ihre Tastatur umfasst in der Regel 88 statt 61 Tasten.

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Die Melodica – klein, aber fein


Eine Melodica ist ein kleineres Tasteninstrument, bei dem ein Luftstrom durch Hineinblasen erzeugt wird. Das Instrument besitzt ein Mundstück, über das Luft in einen Luftschlauch hineingeblasen wird. Auf die Art wird über eine sogenannte Stimmzunge im Instrument Schwingung erzeugt. Mit gleichzeitigem Tastendruck wird so ein Ton erzeugt. Die Tasten sind in der Regel wie bei einem Klavier angeordnet. Allerdings gibt es von der Melodica auch Kindervarianten, bei denen die Tastatur einfacher ist. Auch die Varianten, die nicht speziell für Kinder gefertigt wurden, eignen sich aufgrund ihrer Einfachheit jedoch für Kinder als Musikeinstieg. Da die Melodica sehr klein ist, besitzen sie auf der Unterseite einen Griff, der besseres Festhalten ermöglicht. In einem gesonderten Behälter sammelt sich das durch die Atemluft entstehende Kondenswasser.

Die moderne Melodica weist keinerlei Verwandtschaft zu historischen Instrumenten mit ähnlichen Namen auf. Sie wird in der Regel in moderner Popmusik oder als Einsteigerinstrument verwendet.

Das Spinett – beliebtes Stück aus alten Zeiten


Das Spinett ist eine kleinere Bauform des Cembalos. In der Regel besitzt es einen 3- oder 5-eckigen Körper. Seine Klaviatur verläuft schräg-seitlich. Auf die Art ist das Spinett besonders platzsparend, gerade im Vergleich zu seinem größeren Verwandten. Die Saiten werden beim Spinett parallel der Tastatur gezupft. Ein Spinett eignet sich aufgrund seiner kleinen Bauart weniger für große Konzertsäle, als das Cembalo. Dafür fand man es früher vielfach in privaten Haushalten. Auch heute noch erfreuen sich einige Musikliebhaber an diesem historischen Stück. Auch das Spinett erzeugt helle, klare und volle Töne.

Tasteninstrumente – Vielfalt auf allen Ebenen
Tasteninstrumente bieten insgesamt eine besonders breite Vielfalt. Sie unterscheiden sich in ihrer Bauart und ihrer Handhabung und bieten daher für Beginner wie auch für Einsteiger das passende Modell. Während die historischen Varianten in der Zeit des Barocks und der Romantik für starke und imposante Töne sorgten, bringen moderne Varianten elektronische Beats und bunte Klänge. Ob Kirchenmusik und zeitgenössische Charts, Tasteninstrumente finden sich allen Musikbereichen wieder. Und während größere Instrumente wie die Orgel oder der Flügel etwas kostspieliger und eher für Profis geeignet sind, finden sich in den Varianten der Melodica, des Keyboards oder auch des Pianinos bzw. klassischen Klaviers auch Instrumente für den schmaleren Geldbeutel! Sicherlich ist auch das richtige Instrument für dich dabei.

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Lisa Borch entdeckte früh ihre Leidenschaft für Musik und Filme und studierte Kommunikationswissenschaften und Medienkultur. Seit 2016 ist sie als Musik- und Filmredakteurin bei popkultur.de tätig und teilt gerne ihre Meinungen und Empfehlungen mit ihren Lesern.

E-Mail: lisa.borch@popkultur.de