Akustische Gitarre oder E-Gitarre? – Unterschiede & Entscheidungshilfe für Anfänger

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Wenn Du mit dem Gitarrespielen beginnen möchtest, wirst Du Dir sicher die eine oder andere Frage stellen. Weißt Du schon, ob Du Dir eine akustische Gitarre oder E-Gitarre kaufen willst?

Dieser Ratgeber stellt Dir nicht nur die Hauptunterschiede der akustischen und elektrischen Gitarre vor. In diesem Ratgeber findest Du auch alle wichtigen Vor- und Nachteile der beiden Gitarren.

1.) Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen der Akustikgitarre und E-Gitarre

Akustische Gitarren

Eine Akustikgitarre lässt sich sehr einfach bedienen. Dadurch eignet sie sich besonders für Anfänger. Beim Kauf dieser Gitarre erhältst Du schon alles, um sofort mit dem Üben anfangen zu können.

Aufbau einer Akustikgitarre:

Akustische Gitarre erklärt
Photo by Maxime Favier on Unsplash
  • Auf dem Korpus der Gitarre befinden sich der Steg, die Saiten, das Schallloch und der Korpusdecke.
  • Der Hals setzt sich aus dem Griffbrett mit den Bundstäben zusammen.
  • Am Kopf befinden sich Wirbel, mit denen Du die Saiten stimmen kannst.

Du musst Dich im Gegensatz zu einer elektrischen Gitarre nicht mit dem zusätzlich benötigten Zubehör beschäftigen.

Elektrische Gitarren

Durch die elektrischen Schalter wirken E-Gitarren deutlich komplizierter. Das Signal der Elektro-Gitarre wird jedoch im Gegensatz zur Akustik-Gitarre verstärkt. Das ist auch der größte Unterschied zwischen den beiden Gitarren. Ein Starter Set sollte schon (fast) alles beinhalten, was Du benötigst.

Aufbau einer Elektro-Gitarre:

Aufbau E-Gitarre
Photo by William Fonteneau on Unsplash
  • Auf dem Gitarrenkorpus befinden sich die Kabelbuchse, der Pickup-Switch, der Vibratohebel, das Schlagbrett, mehrere Saiten, der Tonabnehmer und der Gurtpin.
  • Der Hals ist gleichzeitig das Griffbrett und ist durch Bünde unterteilt.
  • Am Gitarrenkopf befinden sich die Wirbel bzw. die Stimmmechaniken.

Nachdem Du deine E-Gitarre an den Verstärker angeschlossen hast, kannst Du schon loslegen. Du wirst Dich wahrscheinlich sofort wie ein Rockstar fühlen.

2.) Akustik-Gitarre vs. Elektro-Gitarre: Wie hoch sind die Preise im Vergleich?

Als Anfänger wird Dich diese Frage vermutlich besonders beschäftigen. Sicher ist, dass die teureren Gitarrenmodelle eine höhere Qualität besitzen und auch optisch edler ausschauen. Spezielle Hölzer, bessere Pickups, eine hochwertigere Bundierung oder zusätzliche optische Highlights wirken sich auch maßgeblich auf den Preis aus.

Einerseits solltest Du Dich nicht für die allerbilligste Gitarre entscheiden, andererseits sollte sich Deine neue Gitarre auch nicht allzu schnell verstimmen. Beide Faktoren verderben sehr schnell die Lust am Musizieren.

Akustische Gitarren

Einsteigermodelle gibt es bereits ab einem Preis von 150 bis 200 Euro. Diese Akustikgitarren klingen auch schon gut.

Die günstigeren Modelle lassen sich oft schlecht stimmen oder besitzen eine ungünstige Saitenlage. Aufgezogene Saiten können erst gar nicht gespielt werden, sondern gehören gleich zu Anfang ausgetauscht.

Für Dich als Anfänger eignen sich auch diverse Starter-Pakete. Diese enthalten fast immer folgendes Zubehör:

  • Akustik-Gitarre
  • Koffer
  • Ersatzsaiten
  • Gitarren-Tuner
  • weitere Plektren

E-Gitarren

Elektrische Gitarren für Anfänger kosten in der Regel zwischen 150 und 300 Euro. Gute Starter Pakete erhältst Du bereits ab 250 Euro. Erwarte Dir aber für diesen Preis nicht zu viel. Die besseren Starter Sets von vielen Anbietern gibt es im Bereich von bis zu 500 Euro. Die etwas wertigeren Gitarren lassen sich auch eher wiederverkaufen – das ist bei ganz billigen Starter-Paketen kaum möglich.

Ein E-Gitarren Starter-Paket enthält in der Regel:

  • einen Verstärker
  • eine E-Gitarre
  • einen Gitarrenkoffer
  • Ersatzsaiten
  • ein Gitarrenkabel
  • mehrere Plektren

3.) Die Sound-Unterschiede von der akustischen Gitarre und der E-Gitarre

Akustische Gitarren

Mit einer Akustik-Gitarre kannst Du auch ohne Verstärker loslegen. Alleine das Anschlagen der verschiedenen Saiten lässt die Töne entstehen. Sie gilt als das „Lagerfeuer“ Musikinstrument. Denn eine Akustikgitarre kannst Du überallhin mitnehmen. Selbst ihre leisesten und sanftesten Töne klingen hervorragend.

Einfach ausgedrückt klingt eine akustische Gitarre sauberer. Einzelne Töne werden auch besser wahrgenommen. Besonders gut zur Geltung kommt eine Akustikgitarre als Solo-Instrument oder Begleitinstrument zum Gesang. Bei zu vielen Instrumenten gehen die Töne einer Akustik-Gitarre unter – sie werden kaum gehört. Dieser Umstand ist die größte Schwäche einer Akustikgitarre.

Elektrische Gitarren

Mithilfe eines Verstärkers werden die Töne einer E-Gitarre auch bei weiteren Instrumente gut gehört. Dank seiner verschiedenen Kanäle wie dem Verzerrungskanal stehen einem wesentlich mehr Klangoptionen zur Auswahl. Mit zusätzlichen Effektpedalen lässt sich das Soundspektrum auch später noch aufstocken.

Im Gegensatz zu einer akustischen Gitarre verschluckt eine E-Gitarre mitunter zarte Töne oder auch ganze Akkorde. Ihre Töne werden unklarer wahrgenommen. Durch diese Schwäche nehmen Zuhörer allerdings auch weniger Fehler war – denn diese gehen auch mit unter.

4.) Akustik-Gitarre vs. E-Gitarre: Gibt es Unterschiede in der Spielbarkeit?

Akustische Gitarren

Möglicherweise werden Dir die ersten Schritte mit dieser Gitarre schwerer fallen. Denn die Saiten der Akustik-Gitarre sind im Vergleich zur E-Gitarre schwerer. Zumeist ist bei der elektrischen Gitarre auch die Saitenhöhe etwas geringer.

Diesen Unterschied wirst Du vor allem in den ersten Monaten bemerken. Allerdings passen sich im Laufe der Zeit deine Finger an – sie werden auch stärker und gewöhnen sich an das Spielen.

Auch der Saitenabstand ist bei dieser Gitarre größer. Dadurch haben deine Finger auch mehr Platz, um sich zu bewegen.

Sollten Dir die Saiten zu hart sein, kannst Du auch auf leichtere Saiten umsteigen. Mit der Zeit und dem Austesten wirst Du auch deine Lieblingssaiten entdecken.

Elektrische Gitarren

Gerade als Anfänger werden die Saiten einer E-Gitarre für Dich leichter und bequemer zu spielen sein. Zudem sind diese Gitarren auch ein wenig kleiner als die Akustik-Gitarren.

Da die Saitenabstände bei dieser Gitarre kleiner sind, wirst Du dich bei Akkorden etwas schwerer tun.

Wenn Du dir eine elektrische Gitarre kaufst, dann lass sie am besten neu einrichten. Ein Gitarrenladen wird dafür von Dir wie bei einer neuen Bespannung von Saiten eine kleine Gebühr verlangen. Dafür wirst Du mit einer optimal eingestellten E-Gitarre mehr Spaß haben.

5.) Probiere die Gitarre vor dem Kauf aus

Selbst wenn Du noch nie eine Gitarre gehalten hast, solltest Du verschiedene Modelle ausprobieren.

Du wirst schnell bemerken, dass sich verschiedene Gitarren unterschiedlich auf deinem Schoß anfühlen.

Dabei solltest Du Dir folgende Fragen stellen:

  • Wie fühlt sich der Hals an?
  • Rutscht mir die Gitarre leicht aus den Händen?
  • Wie hoch sind die Saiten der verschiedenen Gitarren?
  • Komme ich mit der Gitarrengröße zurecht?

Das hilft Dir dabei, die Unterschiede zwischen einer elektrischen und akustischen Gitarre zu verstehen. Zusätzlich erhältst Du ein gewisses Grundverständnis – was fühlt sich gut an und was nicht.

6.) Akustische Gitarre oder elektrische Gitarre – bleibe bei der Originalgröße!

Gitarren fühlen sich für Anfänger groß und schwer an. Mitunter stellst auch Du Dir die Frage, ob eine Gitarre in Originalgröße (4/4 Gitarre) die Richtige für Dich ist.

Mit einer kleinen Gitarre fühlt sich das Spielen allerdings ganz anders an. Wenn Du später auf eine größere Gitarre umsteigst, musst Du deine Spielweise zuerst ordentlich nachjustieren.

Zudem ist die Qualität kleinerer Gitarren oft deutlich schlechter.

Kinder, die mit einem Alter zwischen vier und neuen Jahren mit dem Spielen einer Gitarre anfangen, können das kleine Model verwenden. Ihnen fällt der spätere Umstieg noch wesentlich leichter. Bei einem höheren Alter sollte jedoch sofort eine Gitarre in Originalgröße eingesetzt werden.

7.) Die richtige größte der Gitarre für Kinder wählen:

Größe:Alter:Körpergröße:Menur:
1/83 - 5 Jahrebis 1,10 m40 – 45 cm
1/45 - 7 Jahre1,10 m – 1,35 m 45 – 50 cm
1/26 - 8 Jahren1,15 m – 1,40 m 50 – 58 cm
3/48 - 10 Jahren1,40 m – 1,55 m 58 – 62 cm
7/8ab 10 Jahren1,53 m - 1,60 m 60 – 63 cm
4/4ab 12 Jahrenab 1,60 m 60 – 65 cm

8.) Welchen Einfluss hat das eigenen Lieblingsmusikgenre?

Es ist unumstritten, dass sich einige Gitarren für ein bestimmtes Musikgenre besser eignen als für andere.

Stell Dir vor, dass Du Dir schon seit Langem eine Gitarre wünscht. Du hörst leidenschaftlich gerne Rockmusik, Heavy Metal und Punk. Deine Eltern möchten Dich unterstützen und besorgen Dir eine Gitarre, allerdings keine E-Gitarre. Du wirst Dich zwar freuen, jedoch wird sich diese Gitarre nicht ganz richtig anfühlen.

Umgekehrt kann das Problem auch auftreten, wenn Musikgenres wie Folk, Singer Songwriter oder Bluegrass von Dir bevorzugt werden. Diese Genres können mit einer E-Gitarre gänzlich anders klingen.

9.) Welche Gitarre verwendet dein Lieblingskünstler?

Solltest Du noch immer nicht wissen, welche Gitarre für Dich die bessere Option ist, können Dir ein paar Gedanken über deinen Lieblingsmusiker weiterhelfen.

Erstelle Dir eine Liste mit deinen fünf Lieblingsmusikern/Bands. Schau Dir ein paar Live-Videos von deinen Idolen an. Beobachte, welche Gitarren bei den Auftritten eingesetzt werden.

  • Welche Musik spielt dein Lieblingskünstler/deine Lieblingsband?
  • Was für eine Gitarre verwendet der Künstler oder die Band?

10.) Akustische Gitarre oder elektrische Gitarre: Wähle die Gitarre, die Dich inspiriert!

Da das Erlernen eines Musikinstruments zu Anfang sehr schwerfallen kann, ist es sinnvoll, dass Dich deine Gitarre inspiriert und motiviert.

Wichtig ist, dass Du deine Gitarre in die Hand nehmen möchtest, um mit ihr zu üben.

11.) Es wird die andere Gitarre immer geben!

Schlussendlich kannst Du Dir im Laufe der Zeit noch immer die andere Gitarre besorgen – ganz einfach zum Ausgleich oder weil es Dir Spaß macht.

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Lisa Borch entdeckte früh ihre Leidenschaft für Musik und Filme und studierte Kommunikationswissenschaften und Medienkultur. Seit 2016 ist sie als Musik- und Filmredakteurin bei popkultur.de tätig und teilt gerne ihre Meinungen und Empfehlungen mit ihren Lesern.

E-Mail: lisa.borch@popkultur.de