10 Schauspieler, die für ihre Rollen total unkenntlich gemacht wurden

Du kennst es sicher: Du schaust einen Film an, bist total begeistert, suchst erstmal, wer da überhaupt mitgespielt hat und bist total platt: Was? Dein Lieblingsschauspieler war dabei? Und du hast ihn nicht erkannt? Wie kann das sein?

Viele Hollywood Schauspielerinnen und Schauspieler scheuen sich nicht davor Rollen anzunehmen, die eine unglaubliche physische Transformation bedeuten. Häufig sind aufwendige Kostüme und CGI im Spiel, doch einige bereiten sich bis zu ein Jahr lang auf eine Rolle vor und verändern ihr tatsächliches Äußeres. Eine Auswahl an Schauspielern und Schauspielerinnen, die für ihre Rollen unkenntlich gemacht wurden, zeigen wir euch hier.

Robin Williams für Mrs. Doubtfire (1993)


Mit der einfachen Frage „Can you make me a woman?“ beginnt für Daniel Hillard eine unglaubliche Reise. Nachdem seine Frau ihn aus dem Haus schmeißt und er das Sorgerecht für seine Kinder verliert, hat Daniel eine einfache, aber brillante Idee: Er verkleidet sich als ältere Dame, um zur neuen Nanny seiner eigenen Kinder zu werden.

Oscar- und Golden-Globe-Preisträger Robin Williams verkörperte die liebenswerte Mrs. Doubtfire und spielte sich mit der Rolle in die Herzen viele Kinder, aber auch Erwachsener. Seine Transformation ist sogar im Film zu sehen. Harvey Fierstein, der seinen Bruder Frank und einen gelernten Maskenbilder spielt, hilft ihm sich zu verwandeln. Gemeinsam basteln sie ein komplettes Kostüm, bestehend aus einer Körperprothese, die Williams fülliger machen soll, einer Maske, einer Zahnschiene, einer lockigen, grauen Perücke, ein wenig Make-Up und der passenden Kleidung für eine ältere Lady. Eine große, runde Brille rundet das Gesamtbild ab.

Als Daniel zum ersten Mal das Kostüm anzieht, fragt er seinen Bruder: „Are we close?„, worauf dieser Antwortet: „Any closer and you´d be mom!“ Hättest du Williams Verwandlung im Film nicht gesehen – wir sind uns sicher – hättest du ihn nicht erkannt.

Rooney Mara für Verblendung (2011)


Bekannt aus Filmen, wie Social Network, Carol und Her, hat sich die US-amerikanische Schauspielerin Rooney Mara als talentierte und facettenreiche Schauspielerin bewiesen. Doch im Film Verblendung, an der Seite von James-Bond-Darsteller Daniel Craig, war Mara in der Rolle der Hackerin Lisbeth Salander kaum wieder zu erkennen.

Nicht nur ließ sich Rooney Mara eine sehr ungewöhnliche Frisur schneiden, mit kurzrasierten Seitenpartien und einem Irokesenschnitt. Sie durfte vor und während der gesamten Produktionszeit des Films nicht in die Sonne gehen. Nur so konnte ihre Hautfarbe so hell bleiben. Außerdem färbte sie ihre Augenbrauen blond, sodass diese kaum sichtbar waren, und nahm einige Kilos ab. Wir finden, die US-Amerikanerin hat mit großer Hingabe eine herausfordernde Rolle angenommen und sie mit Bravur gemeistert.

Heath Ledger für The Dark Knight (2008)


Why so serious?“ Der australische Schönling eroberte mit Filmen, wie „10 Dinge, die ich an dir hasse“, „Brokeback Mountain“ und „Casanova“ unsere Herzen. Doch 2008 überraschte er die ganze Welt. In der Fortsetzung von „Batman Begins“ ist der Australier als Joker zu sehen. Seine blonde Mähne ist zerzaust, von ungekämmten Strähne durchzogen und grün. Sein Make-Up, das eines Clowns, ist unordentlich, verschmiert und chaotisch, sein Mund mit Narben verlängert. Ledger setzte noch einen drauf, indem er seine gesamte Körpersprache, seine Mimik und seine Stimme der verrückten Figur des Jokers anpasste. Der Joker war Ledgers vorletzte Rolle, für die er sogar 2009 post mortem einen Oscar als bester Nebendarsteller erhielt.

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Zoe Saldana für Avatar (2009)


Mit knapp 2,8 Milliarden eingespielten US Dollar ist „Avatar“ von James Cameron der erfolgreichste Film aller Zeiten. Eine weniger ungewöhnliche Geschichte über einen Ex-Marine, der im Rollstuhl sitzt, und mithilfe eines Avatars, den er mental steuert, den Planeten Pandora erkundet. Sehr ungewöhnlich und einzigartig hingegen waren dabei die mit CGI-Technologie kreierten Wesen, genannt Na’vi, die auf Pandora leben.

Der Ex-Marine trifft bei seiner Reise auf die Na’vi Frau Neytiri, gespielt von niemand geringerem als der US-amerikanisch-dominikanischen Schauspielerin Zoe Saldana. Nach ihren Rollen in „Star Trek“, „Colombiana“ und „Fluch der Karibik“ begeisterte Saldana die Filmwelt als blaues Wesen mit den leuchtend gelben Augen. Dabei wurden alle ihre Bewegungen per Computer erfasst und quasi in eine digitale Figur übertragen. Diese Technik ist mit einem speziellen, schwarzen Anzug möglich, der mit mehreren kleinen Kugeln markiert ist. Zoe Saldana wurde dabei von mehreren Kameras rundum aufgezeichnet, um jede ihrer Bewegungen genau auffassen zu können.

Jared Leto und Matthew McConaughey für Dallas Buyers Club (2013)


Für diesen Film haben gleich zwei große Hollywood Schauspieler eine starke Veränderung vollzogen. Matthew McConaughey nahm für seine Rolle als AIDS-kranker, texanischer Cowboy, zwanzig Kilo ab.

Doch noch unkenntlicher gemacht wurde Jared Leto. Der spielt da mit? Oh ja, und wie er da mitspielt. Er verkörperte in dem Film den AIDS-kranken Transvestiten Rayon. Stark geschminkt, mit einer braunen, langen Perücke und angeklebten Fingernägeln, porträtierte Leto einen liebenswerten, lebensfrohen und sehr leidenschaftlichen Charakter. Leto erzählte später in einem Interview, dass er sich beim Lesen des Drehbuchs sofort in die Rolle verliebte. Sowohl Leto als auch McConaughey spielten ihre Rollen so überzeugend, dass beide einen Golden Globe und einen Oscar als beste Haupt-, bzw. Nebendarsteller erhielten.

Nicole Kidman für The Hours (2002)


Die Australierin stand in den letzten Jahren sehr unter Kritik durch ihre vielen Botox-Behandlungen nicht nur ihre Falten sondern auch ihre Fähigkeiten als Schauspielerin ausgelöscht zu haben. Doch in ihren besten Zeiten, auch Anfang der 2000er, überzeugte sie mit ihrem großen Talent.

Kaum wieder zu erkennen war die Schauspielerin in Stephen Daldrys Drama „The Hour“s, das das gleichnamige Buch von Michael Cunningham adaptiert. Kidman verkörpert die Rolle der Virginia Woolf, eine Schriftstellerin des angloamerikanischen Modernismus. Doch kaum einer hat die australische Schauspielerin erkannt. Anscheinend verbrachte sie für die Rolle zu beginnen jedes Drehtages drei Stunden in der Maske. Die größte und sehr aufwändige Veränderung: die Nase. Kidman trug eine Nasenprotese, die das Geruchsorgan sehr groß wirken ließ und aus Kidman eine komplett andere Person machte. Es hieß, dass viele Mitarbeiter am Set sie sogar nicht erkannt haben. Was so eine andere Nase alles anstellen kann.

Ralph Fiennes für Harry Potter (2005-2011)


Eine der größten Fantasy-Sagas aller Zeiten, entsprungen aus der Feder von keiner geringeren, als der brillanten J.K.Rowling. Ein kleiner Junge, der bei seiner Tante und deren unausstehlicher Familie aufwächst und von ihnen ganz furchtbar behandelt wird. Eines Nachts, nachdem er tausende Briefe erhalten hatte, sein Onkel ihm aber verboten hatte diese zu öffnen, steht ein Riese vor seiner Tür und erklärt ihm: „Harry, du bist ein Zauber.“ Und die lange Reise des Helden Harry Potter beginnt.

Doch was wäre so eine epische Saga ohne einen der bekanntesten Bösewichte der Welt. Du weißt, von wem wir sprechen. Na der, dessen Name nicht genannt werden darf. Aber wir sind mutig! Wir sprechen von niemand anderem, als Voldemort. Der dunkle Lord wurde dargestellt vom britischen Schauspieler Ralph Fiennes. Für seine Rolle nutze er Gelatine, um seine Augenbrauen abzudecken, helles Make-Up für die gruselige (und auch etwas ungesunde) Hautfarbe und falsche Zähne. Mit CGI-Effekten konnte seine Nase komplett entfernt werden. Also quasi: Expelliarmus und zack, Nase weg!

Gary Oldman für Die dunkelste Stunde (2017)


Von einem Harry-Potter-Darsteller zum nächsten. Gary Oldman ist in der Filmindustrie schon seit „Dracula“ und „Das fünfte Element“ als sehr wandlungsfähiger Schauspieler bekannt. Doch wir reden nun nicht über seine Verkörperung von Harrys Paten Sirius Black.

Im britischen Filmdrama mit Originaltitel „The Darkest Hour“ porträtiert Oldman den britischen Premierminister Winston Churchill in seinen ersten Amtswochen während der Anfangsphase des Zweiten Weltkrieges. Der Film handelt von den Ereignissen an der Kanalküste von Dünkirchen.

Gary Oldman kannte nur einen, der für seine große Transformation infrage käme. Er überzeuge den japanischen Special-Make-Up-Effects-Artist Kazu Hiro seine Rente vielleicht noch für dieses eine Projekt aufzuschieben und ihn in Churchill zu verwandeln. Wer Churchill kennt, weiß, dass Oldman ihm nicht wirklich ähnlich sieht. Mit viel Make-Up und Silikonprotesen für Gesicht und Hals wollte Hiro einen Hybrid aus Churchill und Oldman schaffen, sodass beide Personen darin erkennbar waren.

Für mich ist Hiro wie Picasso in seinem Bereich. Keiner kommt auch nur ansatzweise an sein Talent ran„, schwärmt Oldman in einem Interview hinter den Kulissen des Films.

Charlize Theron für Monster (2003)


Man kann definitiv sagen, dass Charlize Theron im Schönheitslotto gewonnen hat. Aber auch als Schauspielerin begeisterte die Südafrikanerin uns schon in ihren Bad-Ass-Rollen in „Mad Max“, „Aeon Flux“ und „Atomic Blonde“. Doch wirklich aus den Socken gehauen hat sie die ganze Welt im Film „Monster“ aus dem Jahr 2003. Für ihre Rolle als Serienkillerin Aileen Wuornos rasierte sich Theron ihre Augenbrauen komplett ab, nahm rund fünfzehn Kilo zu und trug falsche Zähne. Zudem behandelte eine Make-Up-Artistin ihre Haut mit einem Airbush-Make-Up, um ihr einen kränklichen, ungepflegten Look zu verleihen.

Im Jahr 2004 erhielt Theron für ihre Darstellung sogar einen Oscar als beste Hauptdarstellerin.

Christian Bale für Der Maschinist (2004)


Was Bale für seine Rolle in Kauf genommen hat, ist unfassbar und gilt als absolute Königsdisziplin. Nicht umsonst wird er als „das Chamäleon Hollywoods“ bezeichnet. Für seine Rolle als Trevor Reznik im Film „Der Maschinist“ nahm Bale über dreißig Kilo ab und wog nach seiner radikalen Diät sage und schreibe 55 Kilogramm. Brad Anderson, der Regisseur des Films, habe von Bale nicht mal verlangt, so viel Gewicht für die Rolle zu verlieren und war am ersten Drehtag sowohl geschockt als auch begeistert, mit welcher Hingabe sich der Schauspieler vorbereitet hatte. Bales Erscheinungsbild war schon fast gruselig. In einer Szene des Films spaßt er sogar in der Rolle als Trevor Reznik mit seiner abgemagerten Figur, zieht seinen kaum vorhandenen Bauch ein und lässt seine Rippen stark durchblitzen. Anscheinend aß Bale nicht mehr als einen Apfel und eine Dose Tunfisch am Tag. Zudem begann er mit dem Rauchen, um seinen Hunger zu stillen. Noch erstaunlicher: Für seinen anschließenden Film „Batman Begins“ trainierte er sich in nur fünf Monaten 55 Kilogramm Muskelmasse an.

Das waren zehn Schauspielerinnen und Schauspieler, die für ihre Rollen unkenntlich gemacht wurden. Was ist mit dir? Würdest du für die Rolle deines Lebens zwanzig Kilo zunehmen oder dir die Haare bis auf wenige Millimeter abrasieren? Würdest du es in Kauf nehmen täglich mindestens drei Stunden im Make-Up-Sessel zu sitzen und dich bepinseln zu lassen?

Wir ziehen auf jeden Fall unseren Hut vor all den grandiosen Darstellerinnen und Darstellern, die mit ihren herausragenden Leistungen und knallharten Vorbereitungen jährlich unsere Kinoleinwände verzaubern und unfassbare Geschichten erzählen.

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Dominik ist begeisterter Blogger in den Bereichen Filme, Serien, Musik und Videospiele, der sein breites Wissen und seine Leidenschaft für die vielfältigen Aspekte der Popkultur mit Begeisterung teilt.

E-Mail: dominik.sirotzki@popkultur.de