Sopranistinnen: Die 21 besten Opernsängerinnen aller Zeiten

Viva la Diva

Kaum ein anderes Metier hat so viele glanzvolle, dramatische und unterschiedliche weibliche Shootingstars hervorgebracht wie die Oper. Und kaum ein Metier kann als schwieriger, anspruchsvoller und unbarmherziger angesehen werden. Durch die Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte hindurch hat sich auch der Anspruch an „die Opernsängerin“ immer wieder verändert. Das Bild der Sopranistin galt es immer wieder neu zu entdecken, aber auch zu erfinden. Aussehen, Jugendlichkeit und Image sind mittlerweile auch im Opernfach als Kennzahlen angekommen. Eine begnadete Stimme allein reicht auch hier schon lange nicht mehr aus.

21 der bekanntesten, erfolgreichsten und einflussreichsten Vertreterinnen ihrer Kunst seien hier kurz porträtiert. Das Ranking folgt dem olympischen Gedanken, nicht aber olympischer Präzision und ist wie alle seiner Art nicht in Stein gemeißelt.

Tipp:
Große Tenöre: Die 21 besten Opernsänger aller Zeiten

Platz 1: Maria Callas (1923-1977, Griechenland, USA)

La Primadonna Assoluta


Betrachtet man die Geschichte der Oper im 20. Jahrhundert, so kommt man an ihrem Namen schlichtweg nicht vorbei. Auch weniger opernerfahrene Menschen kennen die „Callas“, hauptsächlich in Verbindung mit ihrem aufsehenerregenden Jet-Set-Leben an der Seite von Onassis.
Ihre Lebensgeschichte beginnt wie die vieler ihrer Berufskolleginnen: Eine tendenziell ehrgeizige Mutter entdeckt das Talent und macht dessen Förderung zu ihrer Lebensaufgabe. Callas hatte zeitlebens ein äußerst gespaltenes Verhältnis zu ihrer Mutter und zu ihrem Werdegang. Die unglückliche Kindheit und Jugend kompensierte sie mit Essen, was ihr als junge Erwachsene ein beachtliches Gewicht von über 120 Kilogramm bescherte. Nichtsdestotrotz brillierte sie in allen großen Rollen: Tosca, Medea, La Traviata, Lady Macbeth, Madame Butterfly, Norma. Ihr Charisma sorgt für nie dagewesene Hysterie unter Opernfans und Kritikern gleichermaßen. Die Scala sei im „Delirium“ titelt eine Zeitschrift anlässlich ihres Auftritts an der Mailänder Scala 1954.

Mit dem Beginn ihrer Affäre mit Aristoteles Onassis 1959 sehen viele Kritiker heute das Ende ihrer Karriere. Sie halbierte – angeblich seinetwegen – ihr Körpergewicht um mehr als die Hälfte innerhalb kürzester Zeit, was ihre Stimme dauerhaft veränderte. Sie selbst wäre seinetwegen zu allen Opfern bereit gewesen, letztendlich zog er ihr Jacqueline Kennedy vor. Von seiner Hochzeit mit dieser erfuhr die Callas aus der Zeitung. Nach einigen Versuchen, in die Schauspielerei zu wechseln, die allesamt keine Erfolge waren, zog sie sich ins Privatleben zurück. Sie starb 1977 allein in Paris.

Platz 2: Joan Sutherland (1926-2010, Australien)

Viel geadelte Grande Dame der Opernwelt


Kaum eine andere Sängerin kann auf die Ehrenzeichen blicken, die Joan Sutherland im Laufe ihrer Karriere als besondere Auszeichnungen erhielt. Sie wurde 1961 „Commander of the British Empire“, 1978 „Dame Commander“ und erhielt 1991 von der Queen persönlich den „Order of Merit“ verliehen. Ihr Repertoire umfasste alle großen Komponisten der Opernwelt. Die „Wunderbare“ mit dem unverwechselbaren Koloratursopran sang auf allen großen Bühnen dieser Welt, meist unter dem Dirigat ihres Ehemannes, Lehrers und Mentors Richard Bonynge. Er war es auch, der sie stimmlich im wahrsten Sinne des Wortes zu Höchstleistungen anspornte und sie für Partien in Belcanto-Opern „fit“ machte. Stimmlich galt Joan Sutherland als Jahrhundert-Ereignis, zu schaffen machte ihr zeitlebens jedoch die Schauspielerei, die ihr – anders als der Gesang – nicht leicht viel.

Platz 3: Jessye Norman (1945-2019, USA)

Die Vielseitige


Sie debütierte 1969 in der Rolle der Elisabeth in Wagners „Tannhäuser“ an der Deutschen Oper in Berlin. Ihre musikalischen Wurzeln hatte die Tochter von Bürgerrechtsaktivisten jedoch immer in Gospels und im Jazz gesehen, einem Genre, dem sie zeitlebens auch musikalisch verbunden blieb. Als erste Sopranistin afro-amerikanischer Herkunft war Norman definitiv ein Novum auf den Opernbühnen der Welt und musste gegen viele Vorurteile ankämpfen. Nichts desto trotz gelang es ihr, sich neben der klassischen Oper einen fixen Platz als Interpretin von Liederabenden zu ersingen, unter anderem bei den Salzburger Festspielen, wo sie 1987 unter Karajan mit „Isoldes Liebestod“ brillierte. Ihre Liebe zu Jazz pflegte sie ab den 1990er Jahren unter anderem mit Stücken von Duke Ellington.

Platz 4: Victoria De Los Ángeles (1923-2005, Spanien)

Pionierin der klassischen Tonaufnahmen


Nach ihrem Debüt 1947 an der Pariser Oper war der Aufstieg der jungen Katalanin nicht zu bremsen. Von Mozart, Pucchini bis Wagner und Bizet konnte sie ein Millionenpublikum begeistern. Ihre Aufnahme von La Bohème unter dem Dirigat von Sir Thomas Beecham gilt bis heute als eine der bedeutendsten Opern-Aufnahmen des 20. Jahrhunderts. Diesen widmete sie sich auch vermehrt nach ihrem Rückzug von der Bühne 1961. Über 60 Schallplatten hat sie der Nachwelt hinterlassen. Ein unschätzbares Dokument einer der führenden Stimmen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Platz 5: Anna Netrebko (geb. 1971, Russland)

Schönheit trifft auf Stimmgewalt


Ein Gastspiel in San Francisco verschaffte der gebürtigen Russin 1995 den internationalen Durchbruch. Ihre berühmtesten Engagements feierte sie an der Metropolitan Opera in New York und an der Wiener Staatsoper. Ähnlich wie bei Renée Fleming entfachte auch ihr Erscheinen auf den internationalen Bühnen in den Medien eine Diskussion, wie wichtig das Aussehen einer Opernsängerin denn eigentlich sei. Bis dato war hier hauptsächlich stimmliches Können von Interesse. Regelmäßig beehrte Anna Netrebko die Salzburger Festspiele mit ihren Auftritten, sorgte aber auch ebenda mit kurzfristigen Absagen aufgrund von „Unpässlichkeiten“ für negative Schlagzeilen. Die 2004 erschienene DVD The Woman – The Voice machte Netrebko auch einem weniger opernaffinen Publikum bekannt und brachte ihr – allerdings zu Unrecht – eine Art Popstar-Status ein. Zu Unrecht deshalb, da Anna Netrebko bis heute das Klassische Opernfach nie verlassen hat. Seit 2006 verfügt sie neben der russischen auch über die österreichische Staatsbürgerschaft.

Platz 6: Renée Fleming (geb. 1959, USA)

Vielgeehrt und hochgelobt


Fleming debütierte 1986 als Konstanze in Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ am Salzburger Landestheater. Der Durchbruch gelang Renée Fleming 1988 gleichfalls mit Mozart, nämlich als Gräfin in der „Hochzeit des Figaro“. Mit ihrem Erscheinen auf der internationalen Opernbühne wurde erstmals die Diskussion entfacht, wie wichtig gutes Aussehen für eine Opernkarriere sein darf. Der Erfolg gibt ihr jedenfalls Recht: Sie ist zweifache Grammy Preisträgerin, wurde 1997 als Vocalist of the Year ausgezeichnet und erhielt unter anderem das renommierte Fulbright Stipendium, 2012 den Echo-Klassik und darf sich seit 2013 Mitglied der „American Academy of Arts and Sciences“ nennen. Sie gilt als zurückhaltender, aber konstant leuchtender Stern am Opernhimmel und zeichnet sich durch ein praktisch skandalfreies Leben aus.

Platz 7: Lucia Popp (1939-1993, Slowakische Republik)

Mit Fleiß und Konsequenz an die Spitze


Bereits mit 24 Jahren debütierte Lucia Popp 1963 als Königin der Nacht. Ein umgehendes Engagement an die Wiener Staatsoper folgte. Ihre Berufskollegin Elisabeth Schwarzkopf (Platz 15) nannte sie anerkennend gar ein „Wundertier“, meinte damit vor allem Popps variable und umfangreiche Stimme. Neben Mozart, Strauss und Wagner machten ihre Interpretationen der Lieder von Gustav Mahler sie weltberühmt. Durch diese avancierte sie zu einer der liebsten Interpretinnen von Leonard Bernstein. Neben ihrer herausragenden Stimme war Lucia Popp zeitlebens auch für ihren Fleiß und ihre Konsequenz bekannt. Die deutsche Sprache erlernte sie in weniger als 2 Jahren. Ein langes Leben war ihr aber nicht vergönnt: Mit nur 54 Jahren erlag sie einem Gehirntumor.

Platz 8: Montserrat Caballé (1933-2018, Spanien)

Barcelona forever


Von ihrem Debüt 1956 am Theater Basel als Mimi in „La Bohème“ bis zu ihrem Rückzug aus der Opernwelt absolvierte sie mehr als 4000 Auftritte. Sie gilt bis heute als eine der „arbeitswütigsten“ und unkompliziertesten Primadonnen aller Zeiten. Auch vor Crossover Projekten hatte sie keine Scheu: Ihr Auftritt an der Seite von Freddie Mercury zur Eröffnung der Olympischen Spiele von Barcelona 1992 gilt bis heute als legendär. Der Frontmann von „Queen“ war von jeher ein großer Bewunderer Caballés gewesen und sah in der Einladung, die Olympischen Spiele mit ihr gemeinsam zu eröffnen, seine große Chance, sie zur Zusammenarbeit zu bewegen. Sie zögerte zu Beginn, gab aber später zu, dass dies einer der Höhepunkte ihrer Karriere gewesen sei.

Platz 9: Kiri Te Kanawa (geb. 1944, Neuseeland)

Mit Prince Charles nach Downton Abbey


Geboren wurde sie eigentlich als Claire Mary Teresa Rawstron, nahm aber den Namen ihrer Maori-Adoptiveltern an. Bereits mit zwanzig Jahren hatte sie sämtliche wichtige Gesangswettbewerbe in ihrer Heimat gewonnen, und auch erste Schallplatten aufgenommen. Sie studierte am London Opera Centre und feierte ihr Debüt an der Covent Garden Opera als eines der Blumenmädchen im „Parsifal“. Sir Colin Davis wurde auf sie aufmerksam und besetzte sie als Gräfin im „Figaro“. Einem breiten, internationalen Publikum bekannt wurde sie durch ihren Auftritt bei der Hochzeit von Prinz Charles und Prinzessin Diana 1981. In der beliebten Fernsehserie „Downton Abbey“ gastierte sie als australische Opernsängerin Nellie Melba.

Platz 10: Birgit Nilsson (1918-2005, Schweden)

Das Maß aller Wagner-Interpretinnen


Eigentlich hätte der Besuch der Landwirtschaftsschule in ihrer Heimat die Weichen in eine ganz andere Richtung stellen sollen. Tatsächlich avancierte Birgit Nilsson zur führenden Interpretin von Wagner und Strauss. Besonders Wagner-Interpretinnen kommen an einem Vergleich mit ihr nicht vorbei. Ihre Auftritte in Bayreuth gelten heute noch als Mythos und Sternstunden der Festspiele. Ihre Erfahrung, ihr Wissen und ihr Können gab sie nach dem Ende ihrer Gesangskarriere an zahlreiche Schülerinnen in ihren Meisterklassen weiter, welche wiederum eine Vielzahl von Talenten hervorbrachten. Neben ihrer einprägsamen, hochdramatischen Sopranstimme war sie zeitlebens vor allem für ihren Humor bekannt. Ein umfangreiches Schreiben von Herbert von Karajan mit Projektvorschlägen beantwortete sie mit: „Busy, Birgit“. Auch die quasi Namensgleichheit mit der dänischen Schauspielerin und Sex-Ikone Brigitte Nielsen und die zahlreiche Fanpost, die sie statt ihrer erhielt, nahm sie mit Humor zur Kenntnis. Sie ließ es sich aber auch nicht nehmen, auf immerhin eine wahrlich große Gemeinsamkeit zu verweisen: den beachtlichen Umfang der Oberweite, der beiden Damen aus unterschiedlichen Gründen und zu unterschiedlichen beruflichen Zwecken zu eigen war.

Platz 11: Cecilia Bartoli (geb. 1966, Italien)

Hoffnungsträgerin der Italienischen Oper


Cecilia Bartoli verfügt über einen Stimmumfang von über zweieinhalb Oktaven als Koloratur-Mezzosopran. Ihr Debüt feierte sie im Alter von 19 Jahren als Rosina in Rossinis „Barbier von Sevilla“. International bekannt und damit Startpunkt ihrer Karriere war ihre Teilnahme an der „Hommage an Maria Callas“ 1988 in Paris, die Herbert von Karajan, Daniel Barenboim und Nikolaus Harnoncourt auf ihr Ausnahmetalent aufmerksam machten. Sie gilt derzeit als große Hoffnung Italiens für die Opernwelt, da in den letzten Jahren zunehmend ernst zu nehmende Konkurrentinnen aus den USA, Deutschland und Skandinavien für Furore sorgten. Die klassische Oper gilt aber nach wie vor als italienisches Nationaldenkmal.

Platz 12: Joyce DiDonato (geb. 1969, USA)

Ein Beinbruch ist kein Beinbruch


Die „Göttin der Barock-Primadonnen“ verfügt über ein außerordentlich breites Repertoire. Sie gilt als beste Rossini-Interpretin des 20. Jahrhunderts. Ihre Darbietungen werden von Kritikern gemeinhin als charismatisch, technisch brillant und von außerordentlicher emotionaler Ausdruckskraft gelobt. Zum Liebling des Publikums wurde Joyce, als sie sich 2009 während der Premiere des „Barbiers von Sevilla“ ein Bein brach und die Aufführung trotzdem zu Ende sang. Die weiteren Vorstellungen bestritt sie im Rollstuhl, nicht, ohne diesen mit Humor und Feingefühl als Requisite in ihre Rolle einzubauen. Spätestens seit Joyce DiDonato weiß die (Opern-)Welt, dass eine echte Diva nicht notwendigerweise zickig oder schwierig sein muss, im Gegenteil. Sie hatte zweifelsfrei einen neuen Maßstab für Professionalität im Musikbusiness gelegt.

Platz 13: Lise Davidsen (geb. 1987, Norwegen)

Eine Jahrhundertstimme aus dem hohen Norden


Gemessen an ihrem für Opern-Verhältnisse sehr jungen Alter hat Lise Davidsen schon viel erreicht. Den Beginn ihres kometenhaften Aufstiegs markierte ihre erfolgreiche Teilnahme am Plácido Domingo Gesangswettbewerb „Operalia“ in London. 2018 wählte das Magazin „Gramophone“ sie zur “Nachwuchskünstlerin des Jahres”. Im selben Jahr ersang sie sich den renommierten „Königin-Ingrid-Preis“. Weitere beachtenswerte Preise folgten und eben solche Engagements: An der Bayerischen Staatsoper brillierte sie 2015 in der Walküre, gefolgt von Rheingold und der Götterdämmerung. Vorübergehender Höhepunkt ihrer höchst vielversprechenden Karriere war die „Leonore“ in Beethovens Fidelio neben Jonas Kaufmann am Royal Opera House im März 2020.

Platz 14: Diana Damrau (geb. 1971, Deutschland)

Deutsches Ausnahmetalent mit Starpotenzial


In der Schule von ihrem Musiklehrer entdeckt, gab Diana Damrau 1995 ihr Debüt als Eliza in „My Fair Lady“. Große Bekanntheit erlangte sie als „Königin der Nacht“, weitere Engagements folgten weltweit. Sie überzeugte auch im zeitgenössischen Fach. Iain Bell komponierte für sie die Oper „A Harlot’s Progress“ welche am 13. Oktober 2013 im Theater an der Wien uraufgeführt wurde. Die New York Sun sieht in ihr den „weltweit führenden Koloratur-Sopran“ unserer Zeit.

Platz 15: Elisabeth Schwarzkopf (1915-2006, Deutschland)

Primadonna mit Vergangenheit


Sie sorgte mit ihren charaktervollen und ausdrucksstarken Interpretationen von Mozart und Strauss für reichlich Disput unter Kritikern. Nicht wenige hielten und halten sie noch immer für bedeutender als Maria Callas. Genannt wird sie mit dieser fast immer in einem Atemzug. Ihre Mitgliedschaft in der NSDAP sorgte allerdings zeitlebens immer wieder für Kritik. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, der lebenslang einen Schatten auf ihre Karriere warf, zog es sie beruflich und später auch privat nach England.

Platz 16: Mirella Freni (1935-2020, Italien)

Lebensmensch von Luciano Pavarotti


Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, debütierte sie 1955 als „Micaela“ in Carmen. Herbert von Karajan wurde alsbald auf sie aufmerksam und begann sie zu fördern. Noch einen großen Namen kann Freni als Weggefährten nennen: Als Jugendfreundin von Luciano Pavarotti absolvierte sie zahlreiche umjubelte Auftritte an seiner Seite. Einen letzten Freundschaftsdienst erwies sie ihm als Kommentatorin seiner Beerdigung für das italienische Fernsehen im Jahr 2007.

Platz 17: Renata Tebaldi (1922-2004, Italien)

Die Maria Callas das Fürchten lehrte


Die „Engelsstimme“ galt als größte Konkurrentin der Callas und musste ihretwegen sogar das Feld der Mailänder Scala Richtung New York räumen. Ein Nachteil, der sich schon bald zum großen Vorteil für Renata Tebaldi wandeln sollte. Sie feierte dort nämlich ungebrochen große Erfolge mit Interpretationen von Giuseppe Verdi und Giacomo Puccini. Die Rolle der Desdemona aus Verdis „Otello“ machte sie weltberühmt.

Platz 18: Christa Ludwig (geb. 1928, Deutschland)

Zeitgenossin aller Großen


Die Grande Dame der deutsch-österreichischen Oper tritt auch mit 92 Jahren noch nicht gänzlich von der Bühne ab. Kaum eine zweite Sopranistin kann wie sie mit Fug und Recht behaupten, alle Größen der Oper getroffen, mit den meisten sogar gearbeitet zu haben. Sie sang gemeinsam mit Elisabeth Schwarzkopf, Maria Callas und Luciano Pavarotti, als Dirigenten genoss sie unter anderen Herbert von Karajan und Leonard Bernstein. Einzige Gesangslehrerin in ihrem Leben: ihre Mutter.

Platz 19: Christine Brewer (geb. 1955, USA)

Geadelt von der BBC


Wie viele Solistinnen startete auch sie ihre Karriere als Chorsängerin in St. Louis. Erste wichtige Station ihres Lebens: die Meisterklasse von Birgit Nilsson (siehe Platz 10). Ihre viel umjubelte Paraderolle als Ariadne auf Naxos gab sie auf vielen Bühnen der Welt, bis sie sich mit Wagners „Tristan und Isolde“ an der San Francisco Opera einen ihrer musikalischen Höhepunkt ersang. Ihre größten Auszeichnungen waren ein Grammy 2006 sowie ein Platz unter den Top 20 Sopranistinnen des BBC Music Magazines.

Platz 20: Margaret Price (1941-2011, Wales)


Die in Wales geborene Sopranistin hat sich zu einer der faszinierendsten Sopranstimmen entwickelt und beherrscht sowohl Mozart als auch Wagner meisterhaft.

Für viele Fans zählt sie zu den vielseitigsten Sopran unserer Zeit. Eine Sopranistin, die sich nahtlos durch die Sphären von Mozart, Wagner, Strauss und Verdi bewegen kann, verdient zweifelsohne ein solch hohes Lob. Es ist nicht leicht, eine einzelne ihrer herausragenden Aufnahmen auszuwählen. Ihre Interpretationen von Schubert- oder Strauss-Liedern, Amelia in Verdis Un ballo in maschera und ihre beiden Mozart-Arien für RCA sind alle gleichermaßen lobenswert.

Platz 21: Josepha Hofer (1758-1819, Österreich)

Die erste Königin der Nacht

Vielen mag der Name heute unbekannt sein. Doch jeder kennt das Werk, zu welchem sie keinen geringeren als Wolfgang Amadeus Mozart inspiriert hat. Als seine Schwägerin war Josepha Hofer und vor allem ihre Stimme dem Komponisten bestens vertraut. Schon damals galt ihr Stimmvolumen und die Beweglichkeit ihres Timbres als legendär. Einzig und allein auf Grundlage ihrer Stimme schrieb er die „Königin der Nacht“, deren zweite Arie bis heute als DER Maßstab für Sopranistinnen auf der ganzen Welt gilt. Nach wie vor lässt ihr Vermächtnis jedes Publikum weltweit an jener bewussten Stelle (Opernfans wissen, welche gemeint ist) erwartungsvoll den Atem anhalten.

Stimmen für die Ewigkeit
So unterschiedlich sich die Lebens- und Erfolgsgeschichten dieser 21 bemerkenswerten Frauen auch lesen, in einem waren sie sich alle einig: Ihr Leben der Oper zu widmen. Ihr Vermächtnis für die Nachwelt war und ist immer noch enorm. Sie haben Maßstäbe gesetzt an Stimme, Professionalität, Durchhaltevermögen und Ambition. Sie unterscheiden sich – frei nach Tolstoi – in ihrem Unglück, in ihrem Glück aber waren sie sich alle gleich: Die großen Opernbühnen der Welt zu erobern und einen bleibenden Eindruck für die Nachwelt zu hinterlassen. Ihre Stimmen werden unsterblich sein. Viva la Diva!

War dieser Artikel hilfreich?
JaNein

Dominik ist begeisterter Blogger in den Bereichen Filme, Serien, Musik und Videospiele, der sein breites Wissen und seine Leidenschaft für die vielfältigen Aspekte der Popkultur mit Begeisterung teilt.

E-Mail: dominik.sirotzki@popkultur.de

4 Gedanken zu „Sopranistinnen: Die 21 besten Opernsängerinnen aller Zeiten“

  1. Warum nicht 24+ Sängerinnen? Ich vermisse vor allem Gundula Janowitz, Maria Stader und Galina Wischnewskaja, aber auch Lisa della Casa, Edita Gruberová, Rita Streich, Anja Silja und Renata Scotto.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar