Gitarren-Marken: Die 15 besten Gitarrenhersteller der Welt

Egal, ob du deine erste Gitarre kaufen oder dein aktuelles Instrument aufrüsten möchtest, wir stellen dir 15 der besten Gitarrenmarken aus aller Welt vor. Dieser Artikel hilft dir bei der Entscheidungsfindung – von den Spitzenmodellen bis hin zu den preisgünstigeren Modellen!

Es gibt eine riesige Auswahl an Marken und Modellen, und die Instrumente unterscheiden sich in Bezug auf ihren Preis, ihren Verwendungszweck und ihr Zielpublikum erheblich. Außerdem hast du die Wahl zwischen legendären Herstellern, die es seit über 100 Jahren gibt und kleine, unabhängige Betriebe, die maßgeschneiderte Gitarren herstellen und allem, was dazwischen liegt.

In diesem Artikel haben wir eine Liste mit den 15 besten Gitarrenmarken zusammengestellt, die hervorragende Gitarren herstellen. Neben ein paar Infos zu ihrer Geschichte und ihrem Ruf geben wir dir auch unsere Empfehlung für ein bestimmtes Modell jeder Marke.

Gibson


Die Gitarren der US-Marke Gibson gelten vielen Spielern als die Urväter aller Elektrogitarren, und das nicht zu Unrecht. Denn das im Jahr 1902 von Orville Gibson in Kalamazoo gegründete Unternehmen war in vieler Hinsicht Vorreiter und hat weltweit Standards in Sachen Design, Technik und Klang gesetzt.

So war Gibson der erste Hersteller, der Gitarren mit gewölbtem Deckel (Archtop) gebaut hat. In den 1930er Jahren gehörte Gibson zu den Pionieren, die die ersten elektrischen Halbresonanzgitarren (Hollow-Body) auf den Markt gebracht haben. Und auch wenn Gibson, ebenfalls in den Dreißiger Jahren, innovative akustische Gitarren entwickelt hat, die in der Big-Band-Ära bedeutend waren, ein Beispiel ist hier das Modell Super 400, so sind es doch elektrische Gitarren, für die die Marke berühmt ist.

Die bekannteste Gitarre des Herstellers dürfte die Les Paul sein, die 1952 auf den Markt kam, und die berühmteste Les Paul ist zweifellos “Lucille”, die Gitarre des legendären Blues-Musikers B.B. King. Ikonisch ist auch die Flying V, wie sie etwa von Albert King gespielt wurde.

Guild


1952, in dem Jahr, in dem Gibson seine Les Paul auf den Markt brachte, gründeten Alfred Dronge und George Mann in Manhattan die Firma Guild. Dronge konzentrierte sich fast ausschließlich auf den Bau von elektrischen und akustischen Archtop-Gitarren, wie sie von Gibson entwickelt worden waren. Durch das Aufkommen des Folk und später des Folk-Rock entwickelte sich eine starke Nachfrage nach akustischen Folk- und Blues-Gitarren, von der Guild enorm profitierte. Beispielsweise spielte Riche Havens beim Auftaktkonzert des Woodstock Festivals 1969 eine D-40 aus dem Hause Guild.

Aber auch der Bereich der E-Gitarre wurde keineswegs vernachlässigt. Guild-Instrumente wurden etwa von Muddy Waters, Jerry Garcia (The Greatful Dead) und Zal Yanovsky (The Lovin’ Spoonful) gespielt.

1995 wurde Guild von Fender übernommen, und in der Folge wurde 2004 die Produktion von E-Gitarren eingestellt. Stattdessen widmete Guild sich ganz der Weiterentwicklung seiner akustischen Instrumente. Bereits 1972 hatte Guild als erster Hersteller Akustikgitarren mit „Ausschnitt“ (Cut-Away) zur leichteren Spielbarkeit der hohen Töne eingeführt, und seit 2011 sind alle Modelle für Rechts- und Linkshänder verfügbar.

Die Liste der Guild-Spieler ist schier endlos, was für ihre enorme Flexibilität spricht. Als Beispiele seien hier nur Bryan Adams, Joan Baez, Eric Clapton, Tom Petty, Bruce Springsteen, Sheryl Crow, Brian May und Tom Waits genannt.

Fender


Wer immer das Wort „E-Gitarre“ hört, der sieht vor seinem geistigen Auge das Bild einer Stratocaster, der bekanntesten Gitarre aus dem Hause Fender. Der Radioelektriker Leo Fender gründete sein Unternehmen im Jahr 1946. Vier Jahre später, 1950, brachte Fender die Telecaster auf den Markt, die weltweit erste in Serie produzierte Solid-Body-Gitarre. Ursprünglich hieß das Modell Broadcaster, aber da Gretsch bereits ein Schlagzeug namens Broadkaster auf dem Markt hatte, musste der Name geändert werden.

Die Telecaster wird seit ihrem Erscheinen bis heute praktisch unverändert gebaut. Gespielt wurde und wird sie unter anderem von Muddy Waters, Albert Collins (nicht zufällig “Master of the Telecaster genannt), Mike Stern, Bob Dylan und Sheryl Crow. Keith Richards und Ron Wood von den Rolling Stones nutzen die Telecaster ebenso wie Jimmy Page von Led Zeppelin. So wurde etwa das Gitarrensolo von Led Zeppelins “Stairway To Heaven” auf einer Telecaster eingespielt.

Die Erfahrungen mit der Telecaster und dem Precision Bass nutzte Fender, um 1954 eine neue Gitarre auf den Markt zu bringen: die Stratocaster, eine Ikone der Musikgeschichte. Heute ist die Stratocaster die bekannteste, meistverkaufte und auch die meistkopierte E-Gitarre der Welt. Eigentlich sollte die hochwertigere Stratocaster mit ihren zusätzlichen Tonabnehmern und der neuen Vibrato-Mechanik der Nachfolger der Telecaster werden, aber da sich beide Modelle gut verkauften, werden beide bis heute hergestellt.

Einer der ersten Musiker, der die Stratocaster gleich nach ihrem Erscheinen einsetzte, war Buddy Holly. Seine Instrumente sind bis heute erhalten. Das kann man von den Strats von Jimi Hendrix nicht sagen, er hat die meisten auf der Bühne verbrannt.

Weitere bekannte Musiker, die die Stratocster spielen, sind etwa Eric Clapton, Chris Rea, Buddy Guy und Stevie Ray Vaughan. David Gilmore von Pink Floyd spielte die Strat ebenso wie Deep Purples Ritchie Blackmore, wie auf “Smoke On The Water” zu hören ist.

Seagull


Seagull ist ein kanadischer Hersteller von akustischen Gitarren. Das Unternehmen wurde im Jahr 1982 von Robert Godin und ein paar seiner Freunde gegründet. Von Anfang an wurde großer Wert auf die Nachhaltigkeit der Produktion gelegt. So verwendet man bei Seagull ausschließlich altes Holz, so dass keine Bäume gefällt werden müssen, und der Strom stammt aus Wasserkraft. Das Besondere an den Seagull-Gitarren ist ihr speziell gestalteter Kopf, der mit seiner Form dafür sorgt, dass die Instrumente länger gestimmt bleiben als üblich. Auch am Design des Korpus wurden kleine Veränderungen vorgenommen, um den Klang der Gitarren zu verbessern. Am Anfang stießen diese Neuerungen nur auf wenig Gegenliebe bei Musikern, aber Godin und sein Team sind ihrer Idee treu geblieben und sind heute damit erfolgreich, vor allem mit ihrem Modell S6.

Seagull-Gitarren sind erschwinglich, spielen aber klanglich in der ersten Liga mit. Der international bekannteste Seagull-Spieler ist sicherlich James Blunt. Andere namhafte Musiker, die auf Seagull schwören, sind etwa Peppino D’Agostino, Michelle Lambert und Kim Deal.

Yamaha


Wer den Namen „Yamaha“ hört, der denkt sofort an Motorräder oder Industrieroboter. Weniger bekannt ist, dass die Wurzeln des bereits im Jahr 1867 gegründeten japanischen Unternehmens im Bau von Musikinstrumenten liegen. Hierauf weist das Firmenlogo – drei gekreuzte Stimmgabeln – allerdings deutlich hin. Zunächst produzierte Yamaha Harmonien, ab 1900 kamen Klaviere dazu, weitere Instrumente, etwa Saxophone und eben Gitarren, folgten. Yamaha ist seinen Wurzeln treu geblieben und ist heute der weltweit größte Hersteller von Musikinstrumenten, unter anderem auch der größte Klavierbauer der Welt.

Yamaha hat schon immer großen Wert auf die musikalische Ausbildung der Kinder in Japan gelegt und zu diesem Zweck 1954 die Yamaha Music School gegründet, die heutige Yamaha Music Foundation. Diesem Umstand ist es leider zu verdanken, dass die Yamaha-Gitarren mitunter in dem Ruf stehen, Anfängermodelle zu sein. Nichts könnte falscher sein. Tatsächlich erfüllen zahlreiche Instrumente des japanischen Konzerns auch höchste Ansprüche von Profimusikern.

Carlos Santana etwa hat seine Yamaha SG175 so gern gespielt, dass er mit dem Hersteller zusammengearbeitet hat, um ein neues Modell, die SG2000, zu entwickeln, die eine eine der beliebtesten Yamaha-Gitarren wurde. Weitere prominente Yamaha-Künstler sind zum Beispiel Duran Duran und Earth, Wind & Fire.

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Ovation


Das amerikanische Unternehmen Ovation wurde im Jahr 1965 gegründet und ist ein Hersteller von elektrischen und akustischen Gitarren, Bässen, Mandolinen und Ukulelen. Der Firmengründer, Charles Kaman, war studierter Luftfahrtingenieur und Gründer einer Hubschrauberfabrik. Da verwundert es kaum, dass er das Prinzip „Gitarre“ von Grund auf durchdachte und mit teils revolutionären Ideen erneuerte. Ergebnis seines Denkens war ein ganz neu designter Gitarrenkorpus mit einer stark gewölbten Rückseite, die den Instrumenten ein unverwechselbares Aussehen verleiht, das gleichzeitig stark an die Form der klassischen Laute erinnert.

Auch neue Materialen kamen zum Einsatz (Kunststoff statt Holz für die Rückseite), und selbst vor dem für Gitarren so typischen, großen Schallloch in der Mitte der Vorderseite sind die Ovation-Entwickler nicht zurückgeschreckt und haben es durch – je nach Modell zwischen 11 und 22 – dezentrale, kleine Löcher ersetzt. Das Ergebnis ist eine lautere Gitarre, die sich wegen geringerer Rückkopplung besser elektrisch verstärken lässt und die den Ton länger hält (Sustain).

Die Liste der Musiker, die Ovation-Gitarren spielen, ist endlos. Beispielhaft seien hier nur Melissa Etheridge, Mick Jagger, Leonard Cohen, John Lennon und Mike Oldfield genannt.

Washburn


Im Jahr 1864 gründeten Geoge Washburn Lyon und Patrick Healy in Chicago ein gemeinsames Unternehmen. Sie verkauften Noten. Ein Jahr später kam der Vertrieb von Harmonien und kleinen Instrumenten hinzu. Um 1888 begannen sie mit der Herstellung eigener Zupfinstrumente unter dem Markennamen „George Washburn“. Bis dahin hatten sie Instrumente nur repariert und an Kundenwünsche angepasst. Im Jahr 1912 brachte Washburn das Modell Lakeside Jumbo heraus, das vielfach als erste Gitarre mit großem Korpus (Dreadnought) gilt. Die heute bestehende Firma Washburn von 1987 hat aber nur dem Namen nach mit dem alten Unternehmen zu tun. Die Behauptung, man blicke auf mehr als 130 Erfahrung zurück, ist kaum mehr als Marketing.

Nur die wenigsten Washburn-Gitarren werden tatsächlich von Washburn in den USA produziert, die meisten wurden in Japan eingekauft. Dies gilt auch für die ersten E-Gitarren der Marke, die „Wing“-Serie, die von 1978 bis 1984 verkauft wurde. Seit den 1990er Jahren erfolgt die Produktion der Instrumente zumeist in Korea, Indonesien und China. In den Achtziger Jahren brachte Washbirn die beliebte „Festive“-Serie heraus, die sich durch geringe Anfälligkeit für Rückkopplungen auszeichnet.

Zu den bekannten Spielern der „Festive“ zählen Jimmy Page, Bob Dylan und George Harrison.

Epiphone


Die Spuren des Instrumentenbauers Epiphone lassen sich bis in das ehemalige Osmanische Reich zurückverfolgen. Dort hat Anastasios Stathopoulos im Jahr 1873 in der Stadt Smyrna, dem heutigen Izmir, ein kleines Unternehmen gegründet. 1908 ist Anastasios nach New York ausgewandert und dort 1915 gestorben. Sein Sohn Epaminondas hat die Firma übernommen und 1928 in „Epiphone“ umbenannt. Epi war sein Spitzname, und Phone steht natürlich für das griechische Wort für „Klang“.

Im gleichen Jahr begann das Unternehmen mit dem Bau von Gitarren. 1957 wurde Epiphone von Gibson aufgekauft, seinem schärfsten Konkurrenten in Sachen Archtop-Gitarren. Seitdem baut das Unternehmen sowohl eigene Modelle als auch günstige Versionen von Gibson-Gitarren, die Gibson aus Prestigegründen nicht im eigenen Repertoire haben möchte. Zu den Gibson-Klonen gehören insbesondere die Les Paul und die Flying V, eigene Modelle sind etwa die Sheraton und die Casino.

Die Liste bekannter Epiphone-Spieler ist lang. Hier seien nur die Beatles, The Edge, Bob Dylan, Noel Gallagher, John Lee Hooker und Joe Pass genannt.

ESP


Noch nicht allzu lange im Markt ist der japanische Hersteller ESP (Electric Sound Products). Die Firma wurde im Jahr 1975 in Tokio gegründet und hat ursprünglich Ersatzteile für Gitarren verkauft. Eher nebenbei hat das Unternehmen auch ein paar Gitarren für den heimischen Markt gebaut. 1983 kamen die ESP-Ersatzteile in die USA, und ab etwa 1985 begann der Bau von personalisierten Gitarren für New Yorker Musiker.

Hierzu gehörten Vernon Reid von Living Colour und Bruce Kulick von Kiss. Aber auch Ronnie Wood von den Rolling Stones hatte eine ESP. Ebenfalls 1985 kam George Lynch auf der Suche nach Ersatzteilen in das Geschäft von ESP. Der Besuch endete mit ESPs erster Signature-Gitarre, der „Kamikaze“. Ein überzeugter Spieler von ESP-Gitarren ist auch James Hetfiels von Metallica (seine Gitarre heisst Eet Fuk). Heute werden Instrumente von ESP in Japan und in den USA gebaut, jeweils für ihren eigenen Markt. Die Gitarren werden gern im Metal eingesetzt, und ESP ist einer der am schnellsten wachsenden Gitarrenhersteller überhaupt.

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Gretsch


Gretsch wurde 1883 vom deutschen Einwanderer Friedrich Gretsch in New York gegründet. Die Firma ist vor allem als Hersteller von Schlagzeugen bekannt. Tatsächlich aber hatte Gretsch bereits seit den dreißiger Jahren Gitarren im Programm. Diese erlangten ab 1954 Popularität, als das Unternehmen eine Zusammenarbeit mit dem Gitarristen Chat Atkins begann, die zur Entwicklung verschiedener E-Gitarren wie der Gretsch 6120 Hollowbody-Gitarre führte. Ebenfalls in Zusammenarbeit mit Atkins entstand 1957 ein neuer Typ von Tonabnehmern, der Humbucker. Allerdings gilt heute Gibson als dessen Erfinder, weil sie bei der Patentierung Schneller waren. In den sechziger Jahren wurde Gretsch weiter bekannt, als es zu einer Zusammenarbeit mit George Harrison von den Beatles kam.

Weitere bekannte Musiker, die Gitarren von Gretsch spielen, sind oder waren Eddie Cochran, Bo Diddley, Lou Reed, Pete Townshend, Billy Gibbons und – last not least – Elvis Presley.

Ibanez


Eine weitere einflussreiche japanische Marke ist Ibanez. Die Firma wurde im Jahr 1957 in Nagoya gegründet und war einer der ersten japanischen Instrumentenhersteller, die in Europa und den USA Fuß fassen konnten. Mittlerweile kann Ibanez auf 150 akustische und mehr als 300 elektrische Gitarrenmodelle zurückblicken, darunter Modelle mit sieben oder acht Saiten.

Ibanez gilt heute als drittgrößter Gitarrenhersteller nach Gibson und Fender. Deren Modelle haben sie anfänglich auch kopiert, was zu einigen Rechtsstreitigkeiten führte. Die ersten Gitarren, die eindeutig keine Kopien von Fender oder Gibson waren, waren die Modelle der Serien Iceman und Roadstar.

In den Achtziger Jahren erfuhr Ibanez zusätzlichen Aufschwung durch die Unterstützung von Steve Vai, aus der die Modelle JEM und Universe hervorgingen. Die JS-Serie entstand in Zusammenarbeit mit Joe Satriani. Weitere bekannte Spieler von Ibanez-Gitarren sind Pat Metheny, George Benson, John Frusciante, Steve Miller und Lee Ritenour.

PRS


1985 gründete Meister-Gitarrenbauer Paul Reed Smith sein Unternehmen PRS Guitars. Er stellt elektrische und akustische Gitarren sowie Bässe her. Auch Verstärker gehören zum Programm. Gitarren von PRS werden sowohl für ihre Optik als auch für ihren Klang geschätzt.

Smith begann 1975 während seines Musikstudiums mit dem Bau von Gitarren. Dies war nur eine Projektarbeit, aber er erkannte sein Talent und blieb bei der Sache. Er nutzte Konzerte berühmter Künstler, um ihnen in den Pausen seine Instrumente vorzuspielen, und Carlos Santana, Al di Miola und Peter Frampton bestellten prompt Gitarren bei ihm. Besonders Carlos Santana wurde ein wichtiger Unterstützer von PRS.

Durch die Verwendung edler Materialien und die hochwertige Verarbeitung sind PRS-Gitarren alles andere als günstig. Anfänglich gab es kein Modell unter 2.000 Dollar, und die Liste nahm auch bei 6.000 Dollar noch kein Ende. Daher wurde Ende der neunziger Jahre die einfachere SE-Serie eingeführt, die von Experten ebenfalls als „sehr gut“ eingeschätzt wird. Aber auch mit den teuren Serien hat sich PRS schnell in einer Marktnische etablieren können und genießt bei Musikern einen hervorragenden Ruf. Gespielt werden sie unter anderem von Mike Oldfield, David Grissom, Johnny Hiland, Ray Davies und Brad Delson.

Martin


Die Firma Martin besteht bereits seit 1833 und ist somit einer der ältesten Gitarrenhersteller überhaupt. Gegründet wurde das Unternehmen vom deutschen Immigranten Christian Friedrich Martin (1796–1873), der aus Markneukirchen stammte. Die Instrumente des Einwanderers genossen in New York und darüber hinaus von Anfang an einen hervorragenden Ruf. Er führte einige Neuerungen in den Gitarrenbau ein. Unter anderem machte er das Griffbrett schmaler, und ab 1929 baute er Gitarren, deren Hals erst am vierzehnten Bund in den Korpus überging. Beides sollte die Spielbarkeit erleichtern. Bis dahin war ein Übergang am zwölften Bund üblich.

1916 entwickelte Martin den Dreadnought-Korpus, der größer und damit lauter war als frühere Gitarren, die sich im Orchester kaum gegen andere Instrumente behaupten konnten. Hatte Martin von 1985 bis 1996 auch elektrische Gitarren (Stinger) produziert, sind seitdem wieder ausschließlich akustische Modelle erhältlich.

Bis heute haben weit über eine Million Gitarren die Werkstätten von Martin verlassen. Zu den prominentesten Spielern von Martin-Gitarren zählen Joan Baez, Johnny Cash, John Frusciante, Joni Mitchell, Paul Simon, David Crosby sowie Neil Young und im deutschsprachigen Raum Wolfgang Niedecken. Elvis Presley hat bei seinem letzten Konzert ebenfalls eine Martin gespielt.

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Taylor


Die Firma Taylor wurde 1974 im kalifornischen El Cajon von Bob Taylor und Kurt Listug gegründet. Seit Anfang 2021 gehört das Unternehmen vollständig seinen mehr als 900 Angestellten. Bob Taylor hat von Anfang an Wert darauf gelegt, hochwertige Materialien in größter handwerklicher Präzision zu verbauen, und so wurden seine Gitarren schnell für ihren besonderen Klang bekannt. Nachdem anfänglich nur akustische Gitarren gebaut wurden, hat Taylor mittlerweile auch einige elektrische und halbakustische Modelle im Programm.

Das Unternehmen bietet seinen Kunden die Möglichkeit, Instrumente nach ihren eigenen eigenen Vorstellungen bauen zu lassen. Sie können dabei frei über Hölzer, Materialien, Bauweisen, Tonabnehmer, Mechaniken, Designs usw. bestimmen und sich eine wirklich einzigartige Gitarre anfertigen lassen. Bei der Produktion setzt Taylor auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit und lässt sich die Einhaltung entsprechender Regeln von allen Lieferanten vertraglich zusichern.

Zu den bekannten Taylorspielern gehören Taylor Swift, Bruce Springsteen, Taylor Swift, Prince, David Gilmore, Lenny Kravitz, die Rolling Stones und Leo Kottke sowie in Deutschland Peter Maffay.

Rickenbacker


Die Firma Rickenbacker wurde 1931 von George Beauchamp und dem Schweizer Einwanderer Adolph Rickenbacker in Kalifornien gegründet. Das Unternehmen ist einer der ältesten Bauer von Elektrogitarren der Welt und der Erfinder des elektromagnetischen Tonabnehmers. Bis in die 1950er Jahre stellte Rickenbacker elektrische Hawaii- oder Lap-Steel-Gitarren her, die wegen ihrer Form “Frying Pan” genannt wurden.

Als dann der Rock ’n‘ Roll aufkam, kam es zu einer Umorientierung. Von nun an baute Rickenbacker normale Gitarren. 1956 führte Rickenbacker die sogenannte Neck-Through-Body-Konstruktion ein, bei der der Hals der Gitarre durch den gesamten Korpus führt, statt an diesen angeschraubt zu werden. Diese Konstruktion wurde zu einem Markenzeichen der Firma. Eine weitere Neuerung von Rickenbacker ist die „Rick-O-Sound“-Stereo-Buchse, die es erlaubt, die verschiedenen Tonabnehmer der Gitarre an verschiedene Effektgeräte oder Verstärker anzuschließen. Der besondere helle, obertonreiche Klang der Rickenbacker-E-Gitarren ist bei vielen Musikern sehr beliebt.

Der Name Rickenbacker ist untrennbar mit dem Erfolg der Beatles in den USA verbunden, da sie bei ihrem berühmten Auftritt in der Ed-Sullivan-Show Gitarren des Herstellers spielten. Andere bekannte Musiker, die gern Rickenbacker-Gitarren vewenden, sind so unterschiedliche Künstler wie Pete Townshend, Tom Petty, Mike Campbell, Paul Weller, Johnny Marr, Peter Buck und Susanna Hoffs.

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Lisa Borch entdeckte früh ihre Leidenschaft für Musik und Filme und studierte Kommunikationswissenschaften und Medienkultur. Seit 2016 ist sie als Musik- und Filmredakteurin bei popkultur.de tätig und teilt gerne ihre Meinungen und Empfehlungen mit ihren Lesern.

E-Mail: lisa.borch@popkultur.de