Kopiert und geklaut: Diese 15 berühmten Songs sind Plagiate

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Musik ist doch etwas Wunderbares. Der Künstler teilt sein geistiges Eigentum mit der Welt und diese kann sich anschließend an seinen musikalischen Ergüssen erfreuen. Alle sind glücklich. Wären da nicht diese fiesen, dreist geklauten Plagiate, die sich mit fremden Federn schmücken wollen. Im Gegensatz zu offiziellen und auch so benannten Coverversionen von Songs, wird hier klammheimlich kopiert, in der Hoffnung unentdeckt davonzukommen. Doch nicht mit uns!

Heute für euch: 15 Songs die als Plagiate beschuldigt wurden!

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Das 2013 erschienene „Blurred Lines“ von US-R&B-Sänger Robin Thick, Pharell und dem Rapper T.I. war ein kommerziell riesiger Erfolg. Der Ohrwurm erreichte in vielen Ländern den ersten Platz der Charts, darunter auch in Deutschland und in den USA. Hierzulande wurde der Track sogar mit der Diamanten Schallplatte ausgezeichnet, was bedeutet, dass über eine Millionen Exemplare verkauft wurden. Blöd nur, dass die Familie der Soul- und R&B-Legende Marvin Gaye erkannte, dass Teile des Songs ein Plagiat von „Got to Give It Up“ ihres 1984 verstorbenen Angehörigen waren. Das Gericht sah das genau so und sprach den Erben eine Entschädigungszahlung von weit über 7 Millionen Dollar zu.

Stay with Me

Sam Smith

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Die Herzschmerz-Ballade „Stay with Me“ verhalf dem britischen Künstler Sam Smith zum internationalen Durchbruch. Der Song von 2014 wurde vor allem wegen seiner offenen Emotionalität gefeiert und erstürmte in vielen Länder die Spitze der Charts.

Dem Hit wurde jedoch vorgeworfen, von Tom Petty And The Heartbreakers‘ Track „I Won’t Back Down“ gestohlen zu haben. Sam Smith war vollkommen überrumpelt und gab an, das Original von 1989 noch nie zuvor gehört zu haben. Trotzdem musste er eingestehen, dass es große Ähnlichkeiten zwischen den beiden Lieder gibt. Es kam zu einer edelmütigen Lösung beider Parteien: Tom Petty und Songwriter Jeff Lynne wurden im Nachhinein zusammen mit Sam Smith, James Napier und William Phillips als Mitautoren von „Stay With Me“ anerkannt. Sie wurden mit 12,5% der Einnahmen beteiligt.

My Sweet Lord

George Harrison

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Der frühere Leadgitarrist der Beatles, trug zur aktiven Zeit der Band den Spitznamen „der stille Beatle“. Im Schatten der Frontmänner John Lennon und Paul McCartney, zog George Harrison es auf der Bühne vor, die Klampfe im Hintergrund zu bearbeiten. Um endlich einmal aus besagten Schatten herauszutreten und die Sonne der Aufmerksamkeit auf seine Haut scheinen zu lassen, beschloss er im Jahr 1970 ein Soloalbum namens „All Things Must Pass“ auf den Markt zu bringen. Auf eben jenem Album befand sich auch das Lied „My Sweet Lord“, welches im Nachhinein als eines der berühmtesten Musikplagiate in die Geschichte eingehen sollte. Gerade einmal einen Monat nach Release der Singleauskopplung flog eine Plagiatsklage ins Hause Harrison. Die Girlgroup „The Chiffons“ fand, dass die Melodie aus „My Sweet Lord“ dreist von ihrem 1963er Hit „He’s so Fine“ geklaut sei. Es folgte ein jahrelanger Gerichtsprozess. Das Gericht stellte eindeutig fest, dass eine Urheberrechtsverletzung durch George Harrison vorlag. Die Anwälte von Harrison räumten ein, dass es sich bei dem Song um ein „unbeabsichtigtes Plagiat“ handle und stimmten einem Vergleich zu. Am Ende wechselten knapp 1,6 Millionen Dollar den Besitzer.

Creep

Radiohead

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Die britische Alternative-Rock-Band Radiohead veröffentlichte 1992 mit dem Song Creep ihren größten Hit. Als der Songwriter und Musikproduzent Albert Hammond das Lied hörte, erinnerte es ihn stark an seinen Soft-Rock-Song „The Air That I Breathe“, den er mit Mike Hazlewood komponiert hat. Der Song wurde dank der Coverversion von The Hollies 1974 ebenfalls zum Hit.

Hazlewood und Hammond zogen daraufhin vor Gericht und bekamen recht. Seither gelten sie auch als Mitautoren des Radiohead-Songs. Eine Geldsumme sei ebenfalls geflossen, die Höhe der Summe ist aber nicht bekannt.

Ice Ice Baby

Vanilla Ice

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Wer kennt ihn nicht? Der Hit „Ice Ice Baby“ von Vanilla Ice ist das wohl berühmteste Werk des amerikanischen Rappers und für viele die Hymne der früher 90er Jahre. Die Produzenten des 1989 erschienenen Songs bedienten sich allerdings ganz dreist an der Basslinie von „Under Pressure“ (1981) von Queen und David Bowie – ohne dabei jedoch Lizenzgebühren an die Urheber bezahlt zu haben. Ein ganz klarer Fall von Plagiarismus. Ungeachtete dessen ging das Lied durch die Decke und erreichte in unzähligen Ländern Platz 1 der Charts. In der Frage der Urheberrechtsverletzung einigten sich die Parteien im übrigen auf eine außergerichtliche Lösung. Wie viel Geld hier im Endeffekt den Besitzer wechselten, blieb somit ein Geheimnis.

Girlfriend

Avril Lavigne

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Im Frühjahr 2007 fand die musikalisch verpackte Meinung über die Freundin eines anderen Mannes der Kanadierin Avril Lavigne, den Weg in unsere Gehörgänge. Die Pop-Punk Umsetzung entwickelte sich schnell zum Ohrwurm und stürmte in zig Ländern die Charts. Es sollte aber nicht lange dauern, bis Avril und ihr Studio einen saftigen Rechtsstreit am Hals hatten.

Tommy Dunbar und James Gangwer, ihres Zeichens Songwriter für die US-amerikanische Power-Popband „The Rubinoos“, welche in den 70er Jahren ihr Karrierehoch hatte, fanden, dass der Titel ihrem „I Wanna Be Your Boyfriend“ zu sehr ähnelte. Die Riege um Lavigne schob den Schuh wiederum zurück und befand, dass sich der betroffene Song ebenfalls anderweitig habe „inspirieren“ lassen. Lavignes Anwalt, Terry McBride, engagierte sogar extra einen Musikwissenschaftler, um „Girlfriend“ und „I Wanna Be Your Boyfriend“ wissenschaftlich vergleichen zu lassen. Im Endeffekt einigten sich beide Parteien außergerichtlich. Dies lohnte sich für „The Rubinoos“ nicht nur finanziell. Das medial begleitete Tohuwabohu verhalf der, in Vergessenheit geratenen, Band wieder zu etwas Popularität.

Do Ya Think I’m Sexy?

Rod Stewart

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Ob der Brasilianer Jorge Ben Jor seinen Kollegen Rod Stewart sexy fand, ist bis heute ungeklärt. Was jedoch sicher ist, ist dass er sich von der britischen Rock-und Pop-Legende im Jahre 1978 hintergangen fühlte. Deshalb reichte er kurzerhand eine Klage wegen Urheberrechtsverletzung ein. Er verwies dabei auf seinen 1972 erschienenen Song „Taj Mahal“, an dem sich „Do Ya Think I’m Sexy?“ bedient haben soll. Wieder einmal einigten sich die Betroffenen privat und umgingen somit eine langwierige Gerichtsverhandlung. In seiner Autobiografie von 2012 räumte Rod Stewart ein, dass es sich um eine „unbewusste Nachahmung“ gehandelt habe.

Viva la Vida

Coldplay

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Viva la Vida – Es lebe das Leben! Die Befürworter von intaktem Herzschlag, Coldplay, beschenkten die Welt im Jahre 2008 mit ihrem vierten Studioalbum „Viva la Vida or Death and All His Friends“. Die im Titel erwähnte Singleauskopplung verhalf der britischen Alternative-Rock-Band nicht nur zu ihrem erstem Nummer-1-Hit in Großbritannien und der Pole-Position in den amerikanischen Billboard-Charts, sondern auch zu einigen Plagiatsvorwürfen.

Der Gitarrist Joe Satriani behauptete, dass das Lied auf seinem Song „If I Could Fly“ basiere. Es kam zu einer Lösung außerhalb des Gerichtssaals. Der Songwriter der Creaky Boards, Andrew Hoepfner, erhob ebenfalls Anspruch auf Entschädigungszahlungen und sah das Urheberrecht seines Titels „The Songs I Didn’t Write“ verletzt. Musiklegende Cat Stevens warf dann auch noch seinen Hut in den Ring und verwies dabei auf sein Lied „Foreigner Suite“. Diese beiden Vorwürfe konnten sich jedoch nicht bewahrheiten.

Come Together

The Beatles

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„Come Together“ von 1969 ist das erste Lied des elften Studioalbums „Abbey Road“ der Beatles. Einen Monat nach dem Release der Platte, wurde die Single als Teil einer Doppel-A-Seite ausgekoppelt. Der Track erreichte in alter Beatles-Manier Platz 1 der Charts in den USA und in Deutschland.

John Lennon hatte das Lied geschrieben und wenig später einen Gerichtsprozess am Hals. „Come Together“ bediente sich äußerst stark an „You Can’t Catch Me“ von Chuck Berry. Der Rechteinhaber Morris Levy, fand einen durchaus außergewöhnlichen Weg, um die Sache aus dem Weg zu räumen: Anstatt der üblichen Zahlung einer gewissen Entschädigungssumme, willigte Lennon ein, drei weitere Lieder aufzunehmen, an denen Morry Levy die Rechte bekommen sollte. Es geht also auch anders!

Whole Lotta Love

Led Zeppelin

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„Led Zeppelin II“ ist, wie der Name schon sagt, das zweite Studioalbum der britischen Rockband Led Zeppelin. Auf dieser 1969 erschienenen Platte, befindet sich unter anderem auch der Song „Whole Lotta Love“. Der geballte Batzen Liebe erfreute allerdings nicht alle Gemüter in der Musikwelt. Es sollte jedoch 16 Jahre dauern, bis das auch allen Beteiligten klar wurde.

Im Jahre 1985 trat Blueslegende Willie Dixon auf die Bildfläche und warf Led Zeppelin vor, sich an seinem Klassiker „You Need Love“, welchen er 1962 für Muddy Waters geschrieben hatte, bedient zu haben. Der folgende Prozess kam dann aber nicht über den ersten Verhandlungstag hinaus. Wie so oft einigten sich Kläger und Beschuldigte auf einen außergerichtlichen Vergleich und vermieden somit eine rechtskräftige Verurteilung.

Steal My Girl

One Direction

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Die britisch-irische Boygroup One Direction spaltet die Gemüter. Während die einen (meist minderjährigen, weiblichen) Menschen, alleine beim Hören des Bandnamens einer euphorischen Ohnmachtsanfall nahe sind, schütteln andere verständnislos mit dem Kopf.

Die 2014 aus dem Album „Four“ ausgekoppelte Single „Steal My Girl“ stahl nicht nur die Herzen der Fans, sondern in der öffentlichen Wahrnehmung auch Teile aus dem Lied „It’s Not Your Fault“ von New Found Glory. Zudem soll sich der One Direction’s Track „Live While We’re Young“ von „Should I Stay Or Should I Go“ von The Clash inspiriert haben lassen. Die Gemeinsamkeiten waren aber anscheinend nicht deutlich genug und so kam es nie zu einer Anklage.

Happy

Pharrell Williams

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Ein Lied, dass schon im Titel zum Glücklichsein auffordert, passt wie die Faust aufs Auge zu einem locker, leichten Animationsfilm. Deshalb war „Happy“ im Jahre 2013 auch Teil des Soundtracks zum Film „Ich – Einfach Unverbesserlich 2“. Später erschien der Muntermacher dann auch noch als Single und erreichte Platz 1 der Charts in unzähligen Ländern.

Pharrell Williams, der früher auch als Skateboard P. bekannt war, musste sich allerdings vorwerfen lassen, sich an Marvin Gaye’s Song „Ain’t That Peculiar“ bedient zu haben. Gayes Tochter Nona betonte, dass beide Songs sich durchaus ähnlich anhören. Trotzdem verzichtete die Familie der verstorbenen Soul-Legende auf eine Anklage.

Sorry

Justin Bieber

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Im Jahre 2016 verklagte White Hinterland den kanadischen Popstar Justin Bieber und den amerikanischen DJ Skrillex, der den Song „Sorry“ geschrieben und produziert hatte – obwohl sich beide quasi schon im Titel entschuldigt hatten. Gegenstand der Klage war ein acht Sekunden langes vocal riff, welches White Hinterland bereits 2014 in ihrem Lied „Ring the Bell“ verwendet hatte. Laut ihrer Aussage wurde das besagte Riff sechs Mal in „Sorry“ verwendet. Skrillex reagierte auf seine Weise und veröffentlichte ein Video, indem er den Gesang seiner Co-Autorin Julia Michaels so veränderte, dass das bekannte Riff aus „Sorry“ entstand. So bewies Skrillex, dass er nicht von White Hinterland geklaut hatte.

Stairway to Heaven

Led Zeppelin

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Eines der bekanntesten Lieder von Led Zeppelin ist „Stairway to Heaven“. Das Stück wurde am 8. November 1971 herausgegeben. Die achtminütige Rock-Ballade musste sich nicht nur mit dem Vorwurf, satanische Botschaften beim rückwärts spielen der Platte zu enthalten, herumschlagen, sondern, wer hätte es bei der bisherigen Liste gedacht, auch mit Plagiatsvorwürfen.

Randy California von der Band „Spirit“ behauptete 1997, dass sich die Band für ihren Welthit an seinem 1967 geschriebenen Instrumentalstück „Taurus“, vergangen haben soll. 2014 wurde von einer Treuhandgesellschaft im Namen von Randy California Anklage erhoben – obwohl dieser zu diesem Zeitpunkt bereits lange verstorben war. Die Verteidigung von Led Zeppelin konnte das Geschworenengericht allerdings von der Unschuld ihrer Mandanten überzeugen. Am 23. Juni 2016 wurde die Klage durch das Gericht abgewiesen.

Roar

Katy Perry

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Im August 2013 brüllte uns die Amerikanerin Katy Perry mit ihrem Song „Roar“ durch die Lautsprecher der Radios ins Ohr. Der motivierende Song war Teil des Albums „Prism“, welches im Oktober des selben Jahres erschien. Kurz nach der Veröffentlichung von „Roar“ wurde Katy Perry der Urheberrechtsverletzung bezichtigt.

Diverse Kritiker gaben an, eine auffallende Ähnlichkeit zwischen dem Stück und „Brave“ von Sara Bareilles erkannt zu haben. Doch es war Bareilles selbst, die für Katy in die Bresche sprang. Sie betonte, dass sie ihr Urheberrecht in keiner Weise verletzt sah. Sie verwies auf ihre private Freundschaft mit der Sängerin und hob viel mehr die positiven Gemeinsamkeiten beider Lieder hervor: Die Ermutigung des Zuhörers, für sich selbst einzustehen und allen Widrigkeiten des Lebens die Stirn zu bieten.

Wir hoffen, dass dir unsere Liste von Songs, die als Plagiate beschuldigten wurden, gefallen hat. Solltet ihr demnächst selbst einmal im Studio stehen, lohnt sich der vorherige Blick in die aktuelle Gesetzeslage.

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Dominik ist begeisterter Blogger in den Bereichen Filme, Serien, Musik und Videospiele, der sein breites Wissen und seine Leidenschaft für die vielfältigen Aspekte der Popkultur mit Begeisterung teilt.

E-Mail: dominik.sirotzki@popkultur.de