Die 20 erfolgreichsten Jazz-Sänger und Jazz-Sängerinnen aller Zeiten

Jazzmusik erfreut sich sehr großer Beliebtheit. Die Musikrichtung, die in den USA entstanden ist, prägte die Musikwelt des 20. Jahrhunderts maßgeblich und gilt bis heute als Inspiration. Mit schwingenden Rhythmen, bedeutungsvollen Texten und außergewöhnlichen Stimmen ziehen die Jazz-Musiker ihre Fans in den Bann. Die folgende Liste beschäftigt sich mit den 20 erfolgreichsten Jazz-Sängern und Jazz-Sängerinnen aller Zeiten.

1. Ella Fitzgerald (1917-1996)


Die amerikanische Jazz-Sängerin Ella Fitzgerald gehört zu den produktivsten Musikerinnen aller Zeiten. Schon mit siebzehn Jahren konnte sie mit ihrer außergewöhnlichen Stimme überzeugen und einen Talentwettbewerb gewinnen. Bald darauf traf Fitzgerald auf Schlagzeuger Chick Webb, der sie 1935 als Sängerin für seine Big Band engagierte. Mit „A-Tisket, A-Tasket“ (1938), einem fröhlichen Kinderlied, gelang der Musikerin ihr erster großer Erfolg. Als sich die Big Band nach Chick Webbs Tod auflöste, starte Fitzgerald 1941 ihre Solokarriere. Zu ihren größten Hits gehören „I’m Making Believe“ (1944) und „Into Each Life Some Rain Must Fall“ (1944), die in Zusammenarbeit mit der Gruppe „The Ink Spots“ entstanden und Platz 1 der amerikanischen Charts erreichten.

Besonders hervorzuheben ist Ella Fitzgeralds Zusammenarbeit mit dem erfolgreichen Jazz-Musiker Louis Armstrong. Mit Songs wie „Dream A Little Dream Of Me“ (1950) und „Summertime“ (1958) konnte das Duo weltweiten Erfolg erzielen. Insgesamt wirkte Ella Fitzgerald an mehr als 200 Alben und über 2000 Liedern mit und wird daher auch „First Lady Of Song“ genannt. Ihr Scat-Gesang, bei dem die Sängerin mit Silben und Lauten klangvoll Instrumente nachahmt, ist unverwechselbar. Fitzgerald verkaufte weltweit mehr als 40 Millionen Tonträger und wurde für ihre musikalische Leistung mit 13 Grammys ausgezeichnet.

2. Frank Sinatra (1916-1998)


Der amerikanische Musiker Frank Sinatra war schon in seiner Jugend sehr musikalisch und trat in verschiedenen Bars als Sänger auf. Nachdem er 1935 einen Talentwettbewerb gewonnen hatte, folgten viele Auftritte in bekannten Radioshows. Der große Durchbruch gelang dem Jazz-Sänger mit dem Song „I’ll Never Smile Again“ (1940), der die Spitze der amerikanischen Charts erreichte. Nach mehreren Jahren als Orchester-Sänger startete Sinatra 1943 seine Solokarriere und konnte zahlreiche Nummer 1 Hits landen. Zu seinen bekanntesten Liedern gehören „Strangers In The Night“ (1966), „My Way“ (1968) und „New York, New York“ (1979), mit denen er Weltruhm erlangen konnte. Aufgrund seiner ausdrucksstarken Stimme wurde der Sänger auch „The Voice“ genannt.

Insgesamt konnte Frank Sinatra weltweit mehr als 150 Millionen Tonträger verkaufen. Er wurde mit zahlreichen Grammys ausgezeichnet und viele seiner Alben erreichten Platin-Status. Auch als Schauspieler konnte Sinatra große Erfolge erzielen. Mit Filmen wie „Verdammt in alle Ewigkeit“ (1953) und „Der Mann mit dem goldenen Arm“ (1955) begeistert er bis heute Zuschauer auf der ganzen Welt.

3. Nat King Cole (1919-1965)


Der amerikanische Jazz-Pianist Nat King Cole war schon als Kind von Musik begeistert und konnte bereits im Alter von vier Jahren Klavier spielen. Er arbeitete einige Jahre als Pianist, bis er 1939 das „Nat-King-Cole-Trio“ gründete. Mit dem Song „All For You“ (1943) wurden die Musiker bekannt und schon bald gelang ihnen mit „(I Love You) For Sentimental Reasons“ (1946) der erste Nummer 1 Hit in den amerikanischen Charts. Auch der internationale Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Mit „Nature Boy“ (1948), einem Song über einen Weltenbummler, konnte Nat King Cole in vielen Ländern die Spitze der Charts erreichen. Als das Trio sich 1955 auflöste, konnte Cole mit seiner tiefen, samtig klingenden Stimme auch als Solokünstler viele weitere Hits landen.

Obwohl Nat King Cole nur 45 Jahre alt wurde, veröffentlichte er mehr als 150 Songs und konnte weltweit über 50 Millionen Tonträger verkaufen. Seine Interpretation des beliebten Weihnachtsliedes „The Christmas Song“ (1947) läuft bis heute jedes Jahr zur Weihnachtszeit im Radio rauf und runter. Auch als Schauspieler brachte er in der Westernkomödie „Cat Ballou – Hängen sollst du in Wyoming“ (1965) die Zuschauer zum Lachen.

4. Billie Holiday (1915-1959)


Die amerikanische Jazz-Sängerin Billie Holiday wurde als Eleanora Fagan in Philadelphia geboren. Obwohl ihre Jugend von Armut, Prostitution und Gefängnisaufenthalten geprägt war, liebte sie die Musik und trat in kleinen Clubs als Sängerin auf. Holidays besonderes Improvisationstalent führte dazu, dass sich 1933 die Musikproduzenten John Hammond und Bernie Hanighen für sie interessierten. Mit „Riffin’ The Scotch“ (1934) konnte die Sängerin ihren ersten Erfolg erzielen. Es folgten mehrere Touren als Orchester-Sängerin, bevor Billie Holiday mit „Strange Fruit“ (1939) den weltweiten Durchbruch schaffte. Die Sängerin, die von Diskriminierung aufgrund ihrer Hautfarbe betroffen war, thematisierte in dem Lied rassistische Lynchmorde in den Südstaaten. Ein weiterer großer Erfolg war der Song „God Bless the Child“ (1941), der Platz 3 der amerikanischen Charts erreichte und sich weltweit über eine Million Mal verkaufte.

Da Billie Holiday mithilfe der Musik versuchte, ihre dunkle Vergangenheit zu verarbeiten, sind viele ihrer Songs melancholisch angehaucht. Die Traurigkeit in ihrer Stimme wurde zu ihrem Markenzeichen. Obwohl die Sängerin aufgrund von Drogenproblemen nur 44 Jahre alt wurde, veröffentlichte sie mehr als 120 Lieder und ist mit ihren Musikstücken auf über 1200 Kompilationsalben vertreten.

5. Sarah Vaughan (1924-1990)


Die amerikanische Jazz-Sängerin Sarah Vaughan sang bereits als Kind im Kirchenchor und bekam Orgelunterricht. Trotz ihrer streng religiösen Familie trat sie häufig als Pianistin und Sängerin in Nachtclubs auf und wurde während eines Talentwettbewerbes von Musiker Billy Eckstine entdeckt. Zunächst ging Vaughan mit Earl Hines Big Band auf Tour, danach trat sie in Eckstines Band ein und nahm ihren ersten Song „I’ll Wait And Pray“ (1944) auf. 1945 begann die Jazz-Sängerin ihre erfolgreiche Solokarriere. Mit Songs wie „It Might As Well Be Spring“ (1953), „Whatever Lola Wants“ (1955) und „Broken Hearted Melody“ (1959) begeisterte sie das Publikum auf der ganzen Welt.

Sarah Vaughan machte vor allem durch ihre flexible und bewegliche Stimme auf sich aufmerksam, die sich über vier Oktaven erstreckte. Die Sängerin brillierte nicht nur in den tiefen Tonlagen, sie sang auch Musikstücke im hohen Sopranbereich mit äußerster Präzision. Insgesamt veröffentlichte Vaughan mehr als 50 Alben und wurde für ihr musikalisches Wirken mit vier Grammys ausgezeichnet.

6. Louis Armstrong (1901-1971)


Der amerikanische Jazztrompeter und Sänger Louis Armstrong wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und verdiente sich als Jugendlicher etwas Geld als Musiker im Rotlichtmilieu von New Orleans. Seine Karriere begann Armstrong 1917 als Trompeter in der Band des Posaunisten Kid Ory. Es folgten weitere Engagements als Trompeter in verschiedenen Jazzbands in Chicago und New York. Mit „All Of Me“ (1932) erreichte der Musiker zum ersten Mal Platz 1 in den amerikanischen Charts. Weltweite Erfolge feierte er mit den Songs „Blueberry Hill“ (1949), „Hello, Dolly!“ (1964) und „What A Wonderful World“ (1968).

Louis Armstrong gehört bis heute zu den bedeutendsten Jazz-Sängern in der Musikwelt. Seine musikalische Karriere erstreckte sich über fünf Jahrzehnte, in denen er mehr als 100 Alben veröffentlichte. Er wurde im Jahr 1952 von der Musikzeitschrift „Down Beat“ zur „bedeutendsten musikalischen Persönlichkeit aller Zeiten“ gewählt. Louis Armstrongs tiefe und zugleich berührende Stimme verhalf ihm zu zahlreichen Auszeichnungen, unter anderem wurden zwölf seiner Songs in die „Grammy Hall Of Fame“ aufgenommen, um die qualitative und historische Bedeutung der Lieder zu würdigen.

7. Dinah Washington (1924-1963)


Die amerikanische Jazz-Sängerin Dinah Washington sang schon als Kind im Kirchenchor. Nachdem sie im Alter von 15 Jahren einen Talentwettbewerb gewonnen hatte, trat sie häufig als Pianistin in verschiedenen Nachtclubs auf. Dabei wurde sie von Musiker Lionel Hampton entdeckt, der sie als Sängerin für seine Band engagierte. Mit „Evil Gal Blues“ (1943) erzielte Dinah Washington ihren ersten großen Erfolg. Es folgten weitere Hits wie „I Wanna Be Loved“ (1950) und „Teach Me Tonight“ (1954), die eine Mischung aus Jazzmusik und R&B waren. Den weltweiten Durchbruch schaffte die Sängerin mit dem Song „What A Difference A Day Makes“ (1959), für den sie mit einem Grammy ausgezeichnet wurde.

Obwohl Dinah Washington schon mit 39 Jahren verstarb, konnte sie große musikalische Erfolge verbuchen. Viele Songs der Sängerin erreichten Top 10 Platzierungen in den amerikanischen Charts. Vor allem in den R&B Charts war sie sehr erfolgreich. Da Dinah Washingtons Hits häufig von Elementen des „Rhythm and Blues“ geprägt waren, wurde die Musikerin auch „Queen Of Blues“ genannt.

8. Ray Charles (1930-2004)


Der amerikanische Sänger und Komponist Ray Charles erblindete im Alter von nur sieben Jahren und besuchte daraufhin eine Blindenschule, an der er eine musikalische Ausbildung erhielt. 1947 ging er nach Seattle und trat als Sänger und Pianist mit verschiedenen Bands auf. Mit einer Mischung aus Jazz, R&B und Gospel überzeugte Ray Charles die Musikwelt. „I’ve Got A Woman“ (1954) wurde zu seinem ersten Nummer 1 Hit in den amerikanischen R&B-Charts. Zu den beliebtesten Songs des Sängers zählen außerdem „Georgia On My Mind“ (1960), „Hit The Road, Jack“ (1961) und „I Can’t Stop Loving You“ (1962). Alle drei Lieder verkauften sich weltweit mehr als eine Million Mal und erreichten Spitzenpositionen in den amerikanischen Charts.

Ray Charles gehört zu den wenigen Musikern, die den R&B und Gospel maßgeblich prägten. Er wird außerdem als Wegbereiter des Souls angesehen. In seiner aktiven Zeit als Musiker komponierte er etwa 200 Songs und wurde für seine Leistungen mit 17 Grammys ausgezeichnet. Seine Version des Hits „Georgia On My Mind“ (1960) wurde zum offiziellen Song des US-Bundesstaates Georgia erklärt. Insgesamt konnte Ray Charles weltweit etwa 90 Millionen Tonträger verkaufen.

9. Peggy Lee (1920-2002)


Die amerikanische Sängerin Peggy Lee interessierte sich schon in ihrer Jugend für Musik und sang regelmäßig zu Songs aus dem Radio. Sie perfektionierte ihren Gesang eigenständig und trat mit einigen regionalen Bands in Minneapolis und St. Louis auf. Dabei wurde sie von Musiker Benny Goodman entdeckt, der sie 1941 in seine Band aufnahm. Mit dem Lied „Somebody Else Is Taking My Place“ (1942) konnte die Sängerin ihren ersten Nummer 1 Hit in den amerikanischen Charts landen. Nach der Hochzeit mit Songwriter Dave Barbour startete Peggy Lee 1943 ihre Solokarriere. Zu ihren bekanntesten Welthits zählen „Golden Earrings“ (1947), „Mañana (Is Soon Enough For Me)“ (1948) und „Fever“ (1958).

Peggy Lee war eine sehr erfolgreiche Songwriterin, die auf dem Höhepunkt ihrer Karriere zwei bis drei neue Alben pro Jahr veröffentlichte. Sie schrieb außerdem vier Lieder für den weltbekannten Disney-Film „Susi und Strolch“ (1955) und lieh gleich mehreren Charakteren ihre Gesangsstimme. Auch als Schauspielerin konnte Peggy Lee Erfolge verbuchen. Für ihre Rolle in dem Film „Es geschah in einer Nacht“ (1955) wurde sie als beste Nebendarstellerin sogar für einen Oscar nominiert.

10. Jimmy Scott (1925-2014)


Der amerikanische Jazz-Sänger Jimmy Scott bekam schon als Kind Gesangsunterricht von seiner Mutter und sang im Kirchenchor. Als Sänger in Lionel Hamptons Band konnte er erste Erfolge erzielen. „Everybody’s Somebody’s Fool“ (1949) wurde zum Top 10 Hit in den amerikanischen R&B-Charts. Es folgten die weltberühmten Songs „Falling In Love Is Wonderful“ (1963) und „The Soul Of Little Jimmy Scott“ (1969). Nach einer längeren Pause trieb Scott seine Karriere in den 90er-Jahren wieder voran und veröffentlichte mehrere Alben. Mit den Platten „Dream“ (1994), „Heaven“ (1996) und „Holding Back the Years“ (1998) konnte der Sänger erneut große Erfolge erzielen.

Jimmy Scott ist vor allem für seine unverwechselbare Stimme bekannt. Aufgrund einer seltenen Erbkrankheit kam er niemals in die Pubertät und sein Stimmbruch blieb aus. Bis ins hohe Alter begeisterte er Musikfans mit seiner außergewöhnlich hohen Sopranstimme. Der Jazz-Sänger erhielt außerdem die Ehre, bei den Feierlichkeiten zur Amtseinführung von US-Präsident Eisenhower (1953) und US-Präsident Clinton (1993) zu singen.

11. Bessie Smith (1894-1937)


Die amerikanische Sängerin Bessie Smith wuchs in tiefster Armut auf. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern verdiente sie ihren Lebensunterhalt zunächst mit Straßenmusik und später als Tänzerin und Sängerin bei einer Theatergruppe. Nach zahlreichen Auftritten in kleineren Clubs gelang ihr mit „Down Hearted Blues“ (1923) der große Durchbruch als Musikerin. Der Song erreichte Platz 1 der amerikanischen Charts und verkaufte sich weltweit fast eine Million Mal. Mit den Hits „The St. Louis Blues“ (1925), „Empty Bed Blues“ (1928) und „Nobody Knows You When You’re Down and Out“ (1929) konnte Bessie Smith weitere Erfolge erzielen.

Obwohl Bessie Smith mit nur 43 Jahren einen tragischen Unfalltod starb, war ihr Einfluss in der Musikszene enorm. Sie nahm mehr als 160 Songs auf und sang Duette mit berühmten Jazz-Sängern wie Louis Armstrong, Coleman Hawkins und Fletcher Henderson. Die Leidenschaft in ihrer Stimme brachte ihr den Titel „Empress Of The Blues“ ein.

12. Carmen McRae (1922-1994)


Die amerikanische Jazz-Sängerin Carmen McRae lernte bereits in ihrer Kindheit, Klavier zu spielen und schrieb früh ihre ersten eigenen Songs. Nachdem sie einen Talentwettbewerb gewonnen hatte, trat sie regelmäßig als Sängerin und Pianistin in verschiedenen Nachtclubs auf. 1953 wurde sie vom Musikproduzenten Milt Gabler entdeckt und nahm in Zusammenarbeit mit dem Plattenlabel Decca zahlreiche Alben auf. Zu ihren bekanntesten Platten gehören „Blue Moon“ (1956) und „Boy Meets Girl“ (1957). Große Erfolge erzielte sie mit ihren Songs „Take Five“ (1962) und „You Are The Sunshine Of My Life“ (1974).

Carmen McRaes großes Vorbild war die Jazz-Sängerin Billie Holiday. Bei jedem Konzert sang sie mindestens einen Song der berühmten Musikerin. Sie nahm außerdem die Alben „Carmen McRae Sings Lover Man And Other Billie Holiday Classics“ (1961) und „For Lady Day“ (1995) auf, um der zu früh verstorbenen Billie Holiday Tribut zu zollen. Im Laufe ihrer Karriere, die sich über fünf Jahrzehnte erstreckte, nahm Carmen McRae mehr als 60 Alben auf und tourte durch die ganze Welt.

13. Johnny Hartman (1923-1983)


Der amerikanische Jazz-Sänger Johnny Hartman erhielt seine musikalische Ausbildung am Chicago Musical College und sang während des Zweiten Weltkrieges für die Soldaten der US-Army. Seine professionelle Karriere als Musiker startete er in der Band von Earl Hines, nachdem er 1946 einen Talentwettbewerb gewonnen hatte. Es folgten mehrere Tourneen mit Orchestern, bevor Hartman sein erstes Album „Songs From The Heart“ (1956) aufnahm. Den großen Durchbruch schaffte der Sänger mit der Platte „John Coltrane and Johnny Hartman“ (1963), die er gemeinsam mit Saxofonist John Coltrane aufnahm. Die darauf enthaltene Ballade „Lush Life“ (1963) wurde ein großer Erfolg und in die „Grammy Hall Of Fame“ aufgenommen.

Sein letztes Album „Once In Every Life“ (1981) gehört zu Johnny Hartmans größten Erfolgen und wurde für einen Grammy nominiert. Es waren vor allem der große Stimmumfang und die gefühlvollen Balladen, mit denen der Sänger Musikfans auf der ganzen Welt begeisterte.

14. Nina Simone (1933-2003)


Nina Simone war eine amerikanische Jazz-Sängerin und Songwriterin, die sich schon als Kind für Musik interessierte und Klavierunterricht nahm. Da sie ihre musikalische Ausbildung am Curtis Institute of Music in Philadelphia aus rassistischen Gründen nicht beenden durfte, arbeitete sie zunächst als Klavierlehrerin. Als Nina Simone anfing, in kleinen Clubs zu singen, nahm sie den Song „I Loves You, Porgy“ (1958) auf, mit dem sie prompt Platz 2 der amerikanischen R&B-Charts erreichte. Weitere Erfolge konnte sie mit den Hits „Ain’t Got No, I Got Life“ (1968) und „To Love Somebody“ (1968) erzielen.

Die Sängerin setzte sich verstärkt für die Bürgerrechte vom Afroamerikanern ein. Mit Songs wie „Mississippi Goddam“ (1964) und „To Be Young, Gifted, And Black“ (1969) machte sie auf die Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung in den USA aufmerksam und wurde zur musikalischen Leitfigur der Bürgerrechtsbewegung. Weltweite Bekanntheit erlangte Nina Simone im Jahr 1987, als die Firma Chanel ihren Song „My Baby Just Cares For Me“ (1958) für einen Parfum-Werbespot verwendete. Die Pop-Zeitschrift „Rolling Stone“ wählte die Sängerin im Jahr 2008 auf Platz 29 der „100 besten Sänger aller Zeiten“.

15. Jon Hendricks (1921-2017)


Der amerikanische Jazz-Sänger Jon Hendricks sang schon in seiner Jugend im Radio und spielte Schlagzeug. Obwohl er Literatur und Jura studierte, gab er die Musik nicht auf und gründete 1957 das Trio Lambert, Hendricks & Ross. Die drei Musiker machten sich einen Namen, indem sie lyrische Songtexte zu bereits existierenden Instrumentalstücken schrieben. Mit „Doodlin’/The Spirit Feel“ (1958) und „Cotton Tail“ (1960) erzielte Jon Hendricks erste Erfolge. Er lebte mehrere Jahre in London und tourte durch Europa und Afrika. In dieser Zeit entstand die erfolgreiche Platte „Jon Hendricks Live“ (1970).

Zurück in den USA unterrichte Hendricks Musik an mehreren Universitäten in Kalifornien. Er schrieb ein Bühnenstück über die Geschichte der Jazzmusik „Evolution of the Blues“, welches fünf Jahre lang in San Francisco und zwei Jahre lang in Los Angeles aufgeführt wurde. In Zusammenarbeit mit der Jazz-Gruppe „The Manhattan Transfer“ entstand das Album „Vocalese“ (1985). Die Platte erreichte Platz 2 in den amerikanischen Jazz Album-Charts und wurde mit sieben Grammys ausgezeichnet.

16. Betty Carter (1929-1998)


Die amerikanische Jazz-Sängerin Betty Carter war schon als Kind musikalisch interessiert und studierte Gesang und Klavier in Detroit. Sie startete ihre Karriere in kleinen Clubs, stand jedoch bald mit dem bekannten Jazz-Sänger Dizzy Gillespie auf der Bühne und ging mit Lionel Hamptons Band auf Tour. 1951 startete die Sängerin ihre Solokarriere und sang regelmäßig auf Theaterbühnen in New York. Ihr erstes Album „Out There” (1958) wurde sehr erfolgreich. Ein Duett mit Musiker Ray Charles verhalf Betty Carter zu internationaler Bekanntheit. Der Song „Baby, It’s Cold Outside” (1961) erreichte die Spitzenposition der amerikanischen R&B-Charts und zählt zu den größten Hits der Sängerin.

1969 gründete Betty Carter ihre eigene Plattenfirma. Einige ihrer beliebtesten Alben wie zum Beispiel „The Audience With Betty Carter“ (1980) stammen aus dieser Zeit. Die Platte „Look What I Got!“ (1988) wurde sogar mit einem Grammy ausgezeichnet. 1994 durfte die Jazz-Sängerin ein Konzert im „Weißen Haus“ geben. Der damalige Präsident Bill Clinton zeichnete sie für ihre musikalischen Leistungen mit der „National Medal of Arts“ aus.

17. Chet Baker (1929-1988)


Chet Baker war ein amerikanischer Jazz-Musiker, der schon in seiner Kindheit Trompete spielte. Er diente einige Jahre in der US-Army und trat während dieser Zeit häufig in Nachtclubs auf. Baker spielte Trompete in verschiedenen Bands und schaffte mit „My Funny Valentine“ (1952) den großen Durchbruch. Bis heute wird der Sänger hauptsächlich mit der romantischen Ballade in Verbindung gebracht. Weitere Erfolge feierte er mit den Hits „I Fall In Love Too Easily“ (1953), „But Not For Me“ (1954) und „Almost Blue“ (1987). Von den Lesern der Musikzeitschrift „Down Beat“ wurde Chet Baker im Jahr 1954 zum besten Jazz-Musiker gewählt.

Obwohl Chat Baker aufgrund von Drogenproblemen mehrere Jahre mit der Musik pausierte, gelang ihm mit dem Album „Chet Is Back!“ (1962) ein großartiges Comeback. Die Platte entstand in Zusammenarbeit mit europäischen Musikern und wurde in Italien aufgenommen. Baker tourte außerdem durch Japan und nahm das erfolgreiche Livealbum „Chet Baker in Tokyo“ (1987) auf. Sein letztes Konzert gab er in Hannover, welches nach seinem Tod als „Last Great Concert“ (1988) in Gedenken an den Sänger veröffentlicht wurde.

18. Julie London (1926-2000)


Julie London war eine amerikanische Jazz-Sängerin, die ihre Karriere zunächst als Schauspielerin startete. Mit Filmen wie „Vom Teufel geritten“ (1958) und „Heiße Grenze“ (1959) machte sich Julie London schnell einen Namen in der Filmwelt. Ab 1955 sang sie regelmäßig in Jazz-Clubs und nahm ihr erstes Album „Julie Is Her Name“ (1955) auf, mit dem sie Platz 2 der amerikanischen Album-Charts erklimmen konnte. Mit dem Song „Cry Me A River“ (1955) schaffte Julie London ihren Durchbruch als Sängerin. Das Lied erreichte die Top 10 der amerikanischen Charts und verkaufte sich weltweit mehr als drei Millionen Mal. Weitere Hits der Sängerin waren „I’m Coming Back To You“ (1963) und „Yummy Yummy Yummy“ (1968).

Insgesamt nahm Julie London mehr als 30 Alben auf. Sie spielte in über 20 Filmen mit und war in zahlreichen Fernsehproduktionen zu sehen. In den 50er-Jahren wählten sie die Leser des amerikanischen „Billboard Magazines“ mehrfach zur besten Sängerin. Mit ihrer rauchigen, aber sanft klingenden Stimme konnte London in ihren Songs eine gefühlvolle und intime Atmosphäre schaffen, die bis heute unverwechselbar ist.

19. Jimmy Rushing (1901-1972)


Der amerikanische Jazz-Sänger Jimmy Rushing wuchs in einer musikalischen Familie auf und begann schon als Kind, Klavier und Violine zu spielen. Seine ersten Erfahrungen in der Musikwelt sammelte er als Blues-Sänger. Er war viele Jahre Mitglied im Orchester von Count Basie. Seinen größten Erfolg in dieser Zeit konnte Rushing mit dem Song „Goin’ To Chicago Blues“ (1941) erzielen. Weitere Hits des Sängers waren „Good Morning Blues“ (1937) und „Sent For You Yesterday“ (1938). Später war er als Solokünstler mit der Platte „Little Jimmy Rushing And The Big Brass“ (1958) sehr erfolgreich.

Jimmy Rushing wurde für seine rundliche Figur häufig aufgezogen und als fünf Fuß hoch und fünf Fuß breit bezeichnet. Daraus leitetet sich sein Spitzname und das Lied „Mr. Five by Five“ (1942) ab, welches zu seinem Erkennungssong wurde. Mit seinem kräftigen Gesang und seiner großen Stimmbreite überzeugt Jimmy Rushing bis heute Musikfans auf der ganzen Welt.

20. Bobby McFerrin (geboren 1950)


Bobby McFerrin ist ein amerikanischer Sänger und Dirigent, der schon als Kind Klavier, Klarinette und Flöte spielen lernte. Er studierte Klavier und tourte nach dem Studium mit verschiedenen Bands. Sein Auftritt auf dem „Kool Jazz Festival“ im Jahr 1981 verhalf ihm zu einem Plattenvertrag. Mit seinem Debütalbum „Bobby McFerrin“ (1982) wurde McFerrin in der Musikwelt bekannt. Der fröhliche Song „Don’t Worry, Be Happy“ (1988) verhalf dem Sänger zu Weltruhm. Das Lied landete auf Platz 1 der deutschen, österreichischen und amerikanischen Charts und wurde mit drei Grammys ausgezeichnet. Weitere Hits waren „Thinking About Your Body“ (1986) und „Good Lovin“ (1988).

Bobby McFerrin ist vor allem für seine außergewöhnliche Gesangstechnik bekannt. Durch einen schnellen Wechsel zwischen Brust- und Falsettstimme erreicht er einen sehr großen Stimmumfang und kann verschiedene Instrumente imitieren. Seit 1990 ist er neben seiner Gesangskarriere als Dirigent tätig und dirigiert Orchester auf der ganzen Welt, unter anderem die berühmten „Wiener Philharmoniker“ im Rahmen der Feierlichkeiten zur EU-Erweiterung.

War dieser Artikel hilfreich?
JaNein

Lisa Borch entdeckte früh ihre Leidenschaft für Musik und Filme und studierte Kommunikationswissenschaften und Medienkultur. Seit 2016 ist sie als Musik- und Filmredakteurin bei popkultur.de tätig und teilt gerne ihre Meinungen und Empfehlungen mit ihren Lesern.

E-Mail: lisa.borch@popkultur.de