Klavierspieler: Die 18 besten Pianisten der Welt

Das Klavier gilt gemeinhin als eines der vielfältigsten Musikinstrumente. So gibt es kaum ein Genre, welches sich nicht erfolgreich mit einem Piano adaptieren lässt. Die 88 Tasten schaffen es immer wieder, uns zu bewegen und Gefühle in uns hervorzurufen, die auf keine andere Art geweckt werden könnten. Ob dies tatsächlich auch gelingt, hängt selbstverständlich einzig und allein vom Können des Pianisten ab. Deshalb haben wir heute für euch die 18 besten Klavierspieler der Welt zusammengetragen. Viel Spaß mit jenen Künstlern, denen es immer wieder gelingt, uns vollständig in ihren Bann zu ziehen!

Platz 1: Vladimir Horowitz


Vladimir Horowitz gilt als einer der bedeutendsten Pianisten des 20. Jahrhunderts. Der Meister seines Fachs erblickte am 1. Oktober 1903 das Licht der Welt und lebte bis zum Jahre 1989. Der gebürtige Ukrainer erlangte im Laufe seines Lebens die amerikanische Staatsbürgerschaft und ging bereits mit 18 Jahren in Russland auf Tournee, nachdem der junge Vladimir zuvor von seiner Mutter gelernt hatte, wie man auf dem Piano spielt.

Der große kommerzielle Erfolg blieb zu Beginn der 1920er Jahren jedoch aus, so dass es Horowitz zur Mitte des Jahrzehnts nach Deutschland zog. Hier stieß das Spiel des Musikers auf äußerst positive Resonanz, welche dem Klavierspieler weitere Türen öffnen sollte. So avancierten seine Auftritte in Italien, Frankreich und den USA schließlich zu heißbegehrten Ereignissen. Doch das Leben eines Tour-Musikers zollte schon bald seinen Tribut, der sich im Falle von Horowitz in Form von zahlreichen Krankheiten und psychischen Krisen niederschlug.

Nach einigen Schicksalsschlägen und künstlerischen Pausen spielte der Künstler sogar im Weißen Haus in Washington. Die Fachwelt schätzte Horowitz vor allem wegen seiner überragenden Technik und dem breiten Facettenreichtum seines Spiels. Dabei wagte sich der Pianist auch immer wieder an unbekanntere Werke heran, anstatt nur weltbekannte Stücke eines Beethoven oder Chopin zu präsentieren.

Platz 2: Glenn Gould


Der kanadische Klavierspieler Glenn Gould lebte von 1932 bis 1982 und ist bis heute für seine Bach-Aufnahmen berühmt. Schon im Alter von drei Jahren begann Gould mit dem Klavierspiel und wurde ferner in der Royal Conservatory of Music in Toronto ausgebildet. Mit seinen Studioaufnahmen gelang dem Kanadier in der Mitte der 1950er Jahre der Durchbruch.

Während Gould zu Beginn seiner Karriere noch Konzerte vor Publikum spielte, lehnte er die öffentlichen Auftritte seit 1964 kategorisch ab. Stattdessen publizierte der Klaviervirtuose nur noch Studioaufnahmen, die Zeit seines Lebens von Columbia Records veröffentlicht wurden. Die Bandbreite des Künstlers umfasste die klassische Moderne, den Barock, sowie die Klassik. Gloud adaptierte demnach zahlreiche Stücke von Bach, Mozart und Beethoven. Der Stil des Kanadiers überzeugte dabei durch Ausdrucksstärke und technische Präzision.

Kurz vor seinem 50. Geburtstag erlag der Kanadier den Folgen eines Schlaganfalls.

Platz 3: Arturo Benedetti Michelangeli


Eigentlich wollte der Mann mit dem klangvollen Namen Geiger werden. Das Schicksal meinte es mit dem italienischen Pianisten, der von 1920 bis 1995 lebte, jedoch anders. 1930 begann Benedetti Michelangeli seine professionelle Ausbildung zum Pianisten in Mailand und konnte anschließend den ersten Platz bei einem Klavierwettbewerb in Genf gewinnen. Die Fachwelt war begeistert von den Fähigkeiten des Italieners und prophezeite dem Nachwuchskünstler eine schillernde Zukunft. Die Prophezeiung sollte Wirklichkeit werden, den Grundstein hierfür legte der Musiker 1946 bei seinen ersten Konzerten in London.

In den 60er Jahren gründete Benedetti Michelangeli dann eine eigene Akademie, die namhafte Pianisten wie Maurizio Pollini oder Martha Argerich hervorbringen sollte. Der Klavierspieler galt in seinem Schaffen als Perfektionist, weshalb er sich auch auf eine relativ kleine musikalische Bandbreite beschränkte, die er wiederum in meisterlicher Vollendung beherrschte. So konzentrierte sich der Italiener besonders auf Stücke der Komponisten Joseph-Maurice Ravel und Achille-Claude Debussy.

Platz 4: Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow


Rachmaninow kam 1873 im damaligen Russischen Kaiserreich zur Welt. Die Kindheit des künftigen Klaviermeisters war von Geldsorgen der Familie geprägt, weshalb die Ehe der Eltern in die Brüche ging. Schon mit vier Jahren erhielt der kleine Sergei die ersten Klavierstunden, später wurde sein Talent in einem Konservatorium in Sankt Petersburg weiter gefördert und geschliffen. Jedoch versemmelte der junge Rachmaninow seine Prüfungen und ihm wurde kurzerhand das Stipendium entzogen. So kam es, dass er sich mit gerade einmal 100 Rubel in der Tasche auf den Weg nach Moskau machte, um sich vom Klavierpädagogen Nikolai Sergejewitsch Swerew ausbilden zu lassen. In Folge der russischen Revolution im Jahre 1917 zog es den Klavierspieler nach Paris. Von hier aus ging der Künstler äußerst erfolgreich auf Tourneen durch Amerika und Europa.

Sein Spiel wurde von Publikum und Kritikern gleichermaßen geschätzt, schon bald hatte sich der Russe den Ruf verdient, zu den besten Pianisten seiner Zeit zu gehören. Rachmaninow war zudem ein äußerst beliebter Komponist, so schrieb der damalige Weltstar unter anderem eigene Klavierkonzerte, Sinfonien und Opern.

Platz 5: Maurizio Pollini


Maurizio Pollini (* 5. Januar 1942 in Mailand) entstammt der in Platz Nummer drei erwähnten Akademie von Arturo Benedetti Michelangeli. Zuvor wurde der Sohn eins Architekten bereits von Carlo Lonati und Carlo Vidusso unterrichtet. Internationales Aufsehen erlangte der Italiener im Jahre 1957, als er in Genf bei einem Wettbewerb überzeugen konnte, an welchem Klavierspieler aus aller Herren Länder teilnahmen. In den darauffolgenden Jahren konnte der Tastenakrobat den renommierten Ettore-Pozzoli-Wettbewerb gewinnen und ging zudem als Sieger aus dem Chopin-Wettbewerb hervor. Seitdem spielt Maurizio Pollini Konzerte in aller Welt und zählt seit vielen Jahrzehnten zu den erfolgreichsten Pianisten unserer Moderne.

Das Spiel des Künstlers zeichnet sich durch eine mitreißende Dynamik aus, welche sich vor allem in den Stücken von Chopin voll entfalten kann. Im Laufe seiner Karriere konzentrierte sich der Italiener jedoch auch auf sanfte, klar strukturierte Techniken. Hinsichtlich seiner Fähigkeiten am Klavier wird Pollini von einigen Kritikern als konkurrenzlos angesehen. Der Meister seines Fachs trat auch kompositorisch in Erscheinung und gewann neben vielen weiteren Preisen auch zwei Grammy Awards.

Platz 6: Jewgeni Kissin


Der Werdegang als beliebter Tastenkünstler wurde Jewgeni Kissin quasi in die Wiege gelegt. Schließlich kam der in Moskau geborene Kissin am 10. Oktober 1971 als Sohn einer Klavierlehrerin zur Welt. So war es nicht verwunderlich, dass die Mutter das musikalische Talent ihres Sohnes schon sehr früh fördern sollte. Kissin hatte noch keine drei Geburtstage gefeiert, als er mit dem Klavierspielen begann. Als der kleine Jewgeni schließlich sechs Jahre alt war, wurde er fortan von Anna Kantor in der Gnessin-Musikakademie in Moskau ausgebildet.

Mit gerade einmal zehn Jahre spielte der Pianist sein erstes Konzert und konnte bei der Fachwelt nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Das „Wunderkind“ spielte im Jahre 1988 als Teil der Berliner Philharmoniker das b-Moll-Konzert von Tschaikowski und trat somit auch erstmals auf der internationalen Bildfläche in Erscheinung. Mittlerweile konnte Kissin viele Preise gewinnen, darunter auch zweimal den Echo Klassik, sowie einen Grammy. Der Klavierspieler besitzt sowohl die russische, die britische, als auch die israelische Staatsangehörigkeit.

Platz 7: Krystian Zimerman


Krystian Zimerman kam am 5. Dezember 1956 im polnischen Zabrze zur Welt. Zu Beginn seiner Laufbahn studierte der Klaviermeister an der Akademie in Katowice und erreichte 1975 den ersten Platz im international bedeutsamen Chopin-Wettbewerb. Laut eigener Aussage hatten die Dirigenten Carlo Zecchi und Kirill Kondraschin den wichtigsten Einfluss auf den Werdegang von Zimerman. Welch hohe Ansprüche der Pole an sich selbst hat, zeigt der Umstand, dass er einige seiner früheren Studioaufnahmen wieder vom Markt nehmen ließ, da diese nicht mehr mit den aktuellen Ansprüchen des Künstlers mithalten konnten. Die rar gewordenen Aufnahmen zählen unter Sammlern deshalb auch zu heißbegehrten Objekten.

Zimerman setzt bei seinen öffentlichen Auftritten auf Qualität statt Quantität, so dass der Musiker nicht mehr als 50 Konzerte in 12 Monaten spielt. Seit der Mitte der 1990er Jahre leitet der Pianist außerdem eine Meisterklasse an der Musikhochschule in Basel. Zimerman fiel im Laufe seines Schaffens auch immer wieder durch kleinere Eklats auf. So weigerte sich der Künstler im Jahre 2013 ein Konzert zu Ende zu spielen, nachdem er zuvor von einem Zuschauer gefilmt wurde. Vier Jahre davor machte der Pole Schlagzeilen, als er während eines Auftrittes in den USA öffentlich gegen die Außenpolitik der Vereinigten Staaten polterte.

Platz 8: Yuja Wang


Yuja Wang lebt zwar derzeit in den Vereinigten Staaten, wurde aber am 10. Februar 1987 in Peking geboren. Dies war auch die Stadt, in welcher die sechsjährige Wang ihre Ausbildung zur Pianistin beginnen sollte, bevor sie im Alter von 14 Jahren an das Mount Royal College in Kanada übersiedelte. Der weitere Bildungsweg sah schließlich noch eine Station im US-amerikanischen Curtis Institute of Music in Philadelphia vor. Nachdem die Fähigkeiten der Chinesin erfolgreich geschliffen waren, konnte sie einen Vertrag bei der „Deutschen Grammophon“ ergattern. Hierbei handelt es sich um das älteste und angesehenste Klassiklabel, welches unser Planet zu bieten hat. Seitdem spielt Wang zahlreiche Konzerte und bereist mit verschiedenen Orchestern die ganze Welt. So kamen bereits die Bewohner Tel Avivs, Zürichs, Pekings, Münchens und Wiens in den klangvollen Genuss des Klavierspiels der Chinesin.

Platz 9: Michail Wassiljewitsch Pletnjow


Michail Wassiljewitsch Pletnjow ist international eher als Mikhail Pletnev bekannt. Der Russe des Jahrgangs 1957 tritt dabei nicht nur als Pianist in Erscheinung, sondern arbeitet des Weiteren auch als Dirigent und Komponist. Das Werk des Klavierspielers beinhaltet mehr als 100 Studioaufnahmen, wobei einige Stücke Pletnevs von der Fachwelt derzeit als Maß aller Dinge angesehen werden. Die Kompositionen des Künstlers zählen darüber hinaus zu den erfolgreichsten unserer aktuellen Zeit.

So werden vor allem die von Pletnev geschriebenen Transkriptionen von Tschaikowskis „Dornröschen“ und „Der Nussknacker“ von Pianisten der verschiedensten Länder verwendet. Der internationale Stellenwert des Russen schlägt sich daher auch in der Liste seiner gewonnenen Preise nieder. So erhielt der Musiker im Jahre 1999 den Echo Klassik in der Rubrik „Solistische Einspielung des Jahres“ für seine Adaption der Klavierwerke des russischen Komponisten Skrjabin. 2005 folgte dann ein Grammy für die „Beste Kammermusik-Darbietung“. Doch auch seine russische Heimat erwies dem Ausnahmevirtuosen ihre Ehrerbietung, indem sie den Pianisten unter anderem mit verschiedenen Verdienstorden für das Vaterland ehrte.

Platz 10: Vladimir Ashkenazy


Am 6. Juli 1937 wurde Wladimir Dawidowitsch Aschkenasi geboren, heute kennen wir den Künstler vor allem unter der international gängigen Schreibweise „Vladimir Ashkenazy“. Seit dem Jahre 1972 besitzt der Pianist mit russischen Wurzeln die isländische Staatsbürgerschaft. Das Talent zum Klavierspieler liegt Ashkenazy quasi in den Genen, immerhin verdiente sich bereits der Vater des Musikers als Pianist sein Geld. Die Kindheit des späteren Klaviermeisters war von vielen Entbehrungen geprägt, trotzdem bekam er die Möglichkeit, im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspiel zu beginnen. Schon früh war klar, dass Ashkenazy über ein außergewöhnliches Können an der Klaviatur verfügte, weshalb der junge Vladimir schon bald am Moskauer Konservatorium unterrichtet werden sollte. Nach seiner erfolgreichen Ausbildung konnte der Pianist einige Wettbewerbe gewinnen, was ihm wiederum zu internationaler Anerkennung verhalf.

Im Zuge seines Spiels kann sich Ashkenazy auf ein breit gefächertes Repertoire berufen. Dabei konzentriert sich der Klavierspieler jedoch vor allem auf konservative Stücke und lehnt es ab, moderne Kompositionen zu adaptieren.

Platz 11: Swjatoslaw Teofilowitsch Richter


Bereits mit 19 Jahren debütierte Swjatoslaw Teofilowitsch Richter als Pianist. Der Nachname des 1915 geborenen Musikers rührt übrigens auf seine deutschen Wurzeln väterlicherseits. Seit dem Jahr 1937 besuchte Richter dann das Moskauer Konservatorium. Hier lernte der aufstrebende Pianist das Handwerk des Klavierspiels vom russisch-ukrainischen Musikpädagogen Heinrich Neuhaus. Dass Richter nach Moskau ging hatte nicht nur positive Auswirkungen auf seinen beruflichen Werdegang, sondern rettete dem Russlanddeutschen auch das Leben, da er dadurch den Stalinschen Säuberungen in seiner Heimat Odessa entgehen konnte. In seiner russischen Heimat wurde der Tastenartist aufgrund seines Könnens schnell zur Berühmtheit, die 1960er Jahre läuteten dann das Zeitalter des weltweiten Erfolges eins.

Nach einem vielfach beachteten Premierenkonzert in New York bereiste Richter schließlich auch viele weitere Städte der Vereinigten Staaten und ging zudem in Europa auf Tournee. Der Pianist schaffte es, den von ihm adaptierten Stücken einen individuellen Charakter zu verleihen, der sich vor allem durch Kraft und Vehemenz bemerkbar machte. 1997 starb Richter im Alter von 82 Jahren.

Platz 12: Valentina Lisitsa


Valentina Lisitsa (*1973 in Kiew) gilt nicht nur als herausragende Solopianistin, sondern begeistert auch als Teil eines Klavierduos die Massen, welches die Ukrainerin zusammen mit ihrem Ehemann Alexei Kuznetsoff bildet. Schon im zarten Alter von drei Jahren begann Lisitsa am Piano zu üben und besuchte später das Kiewer Konservatorium, wo die Musikerin auch ihren späteren Ehemann kennenlernen sollte.

Das Duo gewann zu Beginn der 90er Jahren die „Dranoff International Two Piano Competition“ und siedelte anschließend in die USA über. Im Laufe der Zeit geriet die Karriere der Klavierspielerin jedoch ins Stocken, weshalb sie sich entschloss, ihr Können auf andere Art und Weise zu präsentieren. Sie eröffnete 2007 einen eigenen YouTube-Kanal, der in kürzester Zeit sehr viel positive Resonanz erfuhr. Heute haben rund 558.000 Nutzer den Channel von Valentina Lisitsa abonniert, viele ihrer Videos wurden bereits mehrere Millionen Male angesehen. Infolgedessen wurde die Ukrainerin auch wieder zur gefragten Konzertpianistin, seit dem Jahr 2012 ist sie bei dem britischen Plattenlabel Decca Reccords engagiert.

Platz 13: Daniel Barenboim


Gefeierter Pianist, erfolgreicher Dirigent, Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes. Die Errungenschaften des argentinisch-israelischen Künstlers Daniel Barenboim (*15. November 1942 in Buenos Aires) sind wahrlich beeindruckend. Barenboim war erst acht Jahre alt, als er seine ersten Konzerte spielte. Später wurde er Chefdirigent am weltberühmten Orchestre de Paris, und arbeitete in der selben Funktion am Chicago Symphiny Orchestra. Doch auch unsere Bundesrepublik kam in den Genuss des Musikers, so ist dieser seit dem Jahr 2000 auf Lebenszeit Chefdirigent der Staatskapelle Berlin.

Dies sind selbstverständlich nur einige wenige Ausschnitte aus dem umfangreichen Schaffen des Pianisten. Die Karriere des Daniel Barenboim ist unnachahmlich und wurde gespickt von zahlreichen Preisen, Medaillen, Orden und Ehrendoktortiteln.

Platz 14: Artur Rubinstein


Artur Rubenstein lebte von 1887 bis 1982 und gilt bis zum heutigen Tage als einer der bedeutsamsten Chopin-Interpreten. Der US-Amerikaner mit polnischen Wurzeln wird von der Fachwelt zudem zu den besten Klavierspielern des 20. Jahrhunderts gezählt. Zu seinen Lebzeiten zeichnete sich das Spiel von Rubinstein durch einen selbstbewussten und freien Stil aus. Während viele andere Genrekollegen am Piano vor allem durch eine ausdrucksstarke Ernsthaftigkeit glänzen, war die Technik des Virtuosen von einem Freigeist geprägt, der beim Hörer ein Gefühl der Glückseligkeit hervorrief.

Nach Aussagen von Menschen, die Rubinstein nahestanden, ist diese musikalische Note auf den lebensfrohen und glücklichen Charakter des Künstlers selbst zurückzuführen, welcher sich in seiner Spielweise niederschlug. Rubinstein gewann zahlreiche Grammy Awards und wurde mit zahlreichen nationalen Orden, darunter welche aus den Vereinigten Staaten, Portugal, Italien und Großbritannien, geehrt.

Platz 15: Grigori Lipmanowitsch Sokolow


Sokolow (*18. April 1950 in Leningrad) erschien erstmals im Bewusstsein einer breiten musikalischen Öffentlichkeit, als er im Jahre 1966 den Tschaikowski-Wettbewerb in Moskau gewinnen konnte. Es war den damaligen globalen Umständen geschuldet, dass Sokolow nur selten im Ausland Konzerte spielen durfte. Während er in seiner Heimat, der damaligen Sowjetunion, bereits als echte Berühmtheit galt, wurde er im Rest der Welt zuweilen übersehen. Nachdem der eiserne Vorhang gefallen war, machte Sokolow auch die Bühnen der westlichen Hemisphäre unsicher und hat mittlerweile mehr als 1000 Konzerte gespielt. Doch auch die veröffentlichten Aufnahmen des Pianisten wussten zu überzeugen, so spielte der Russe unter anderem einige Stücke von Beethoven, Brahms und Chopin ein.

Abseits seiner Auftritte scheut Sokolow jedoch das Rampenlicht und gibt nur sehr selten Interviews.

Platz 16: Martha Argerich


Die argentinische Virtuosin Martha Argerich, deren Musizieren oft als sprunghaft, verblüffend und fesselnd gelobt wird, ist unbestreitbar eine der charismatischsten Klavierinterpretinnen unserer Zeit. Ihr Weg zu internationalem Ruhm begann in Europa, wo sie in den späten 1950er Jahren als junges Wunderkind die Klavierwettbewerbe von Busoni und Genf gewann.

Unter der Leitung des renommierten österreichischen Pianisten Friedrich Gulda verfeinerte Argerich ihr Können und begeisterte das Publikum mit ihrem herausragenden Auftritt beim Chopin-Wettbewerb 1965 in Warschau. Trotz ihrer aufreibenden Konzerttätigkeit wandte sie sich bald von den Solokonzerten ab und widmete sich verstärkt der Konzert- und Kammermusik.

Ihre Abneigung gegen die Einsamkeit des Solospiels, die sie mit ihrem ehemaligen Partner und Pianistenkollegen Stephen Kovacevich teilte, führte zu einem bemerkenswerten Repertoire, das von Bach bis Schostakowitsch reicht, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Schumann. Die Zusammenarbeit mit dem Geiger Gidon Kremer und dem Cellisten Mischa Maisky erweiterte ihren musikalischen Horizont, wobei Maisky die Erfahrung, mit ihr aufzutreten, als unvergleichlich bezeichnete.

Platz 17: Alfred Cortot


Alfred Cortot ist für seine kraftvollen Interpretationen und seinen einzigartigen Stil bekannt und gilt als eine monumentale Figur im Bereich der klassischen Klaviermusik. Sein musikalischer Weg war geprägt von unnachgiebigem Engagement und Hingabe, wie seine Zeit als Korrepetitor in Bayreuth und sein Dirigat der Uraufführung von Wagners Götterdämmerung in Paris zeigen.

Trotzdem kann Cortots Genialität nicht allein auf diese Erfahrungen zurückgeführt werden. Sein Talent als Pianist war unnachahmlich, keiner vor oder nach ihm hat so gespielt wie er.

Cortots Erbe ist jedoch nicht ohne Makel. Er häufte eine ziemlich hohe Anzahl falscher Noten an, was den Perfektionismus moderner Zuhörer/innen stört. Außerdem ist seine Rolle als Hochkommissar für die schönen Künste in der Vichy-Regierung während des Zweiten Weltkriegs umstritten.

Dies schmälert jedoch keineswegs seinen großen Einfluss als Musiker. Seine Interpretationen von Musikstücken gingen über das allgemeine Verständnis hinaus und machten ihn zu einem der emotionalsten und ausdrucksstärksten Musiker seiner Zeit. Der 1877 in der Schweiz geborene Cortot beeinflusste unzählige Schüler am Pariser Konservatorium, arbeitete mit berühmten Musikern wie dem Geiger Jacques Thibaud und dem Cellisten Pablo Casals zusammen und verfasste zahlreiche Bücher über Musik.

Cortot strahlt mit seinem Handwerk eine fesselnde Seelentiefe aus und verwandelt jedes Musikstück in eine intime, gefühlvolle Oper.

Platz 18: Emil Gilels


Der großartige Pianist Emil Gilels steht im Gegensatz zu seinem Zeitgenossen Sviatoslav Richter, obwohl sie gemeinsam bei Heinrich Neuhaus unterrichtet wurden. Gilels wurde für seinen unverwechselbaren Stil gefeiert, der seine Darbietungen mit pulsierender Energie erfüllte, aber dennoch frei von temperamentvollen Ausbrüchen war.

Gilels war bekannt für seine Interpretationen von Beethoven, Scarlatti, Tschaikowsky und insbesondere der russischen Musik des 20. Jahrhunderts. Seine Zuverlässigkeit bei den Konzerten und sein strenger Zeitplan für die Auftritte unterstrichen seine unermüdliche Hingabe an sein Handwerk.

Seine Aufnahmen, vor allem die Brahms-Konzerte mit Eugen Jochum, geben einen Einblick in seine tiefe Klangfülle, die Beherrschung ausgedehnter musikalischer Abschnitte und sein bemerkenswertes Feingefühl. Sein einzigartiger Orchesterklang fand Anerkennung, als er 1938 den Königin-Elisabeth-Wettbewerb des Ysaÿe International Festival in Brüssel gewann. Seine Karriere wurde kurzzeitig durch den Krieg unterbrochen, aber er kehrte 1944 mit der Uraufführung von Prokofjews Klaviersonate Nr. 8 in Moskau ins Rampenlicht zurück. Später gab er 1955 sein Debüt in den USA und war damit einer der ersten sowjetischen Künstler, die im Westen auftraten. Gilels, der für seine Präzision und seinen eigenen Ton bekannt ist, bleibt eine Ikone in den Annalen der klassischen Klaviermusik.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Welcher Pianist gefällt dir am Besten?

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Dominik ist begeisterter Blogger in den Bereichen Filme, Serien, Musik und Videospiele, der sein breites Wissen und seine Leidenschaft für die vielfältigen Aspekte der Popkultur mit Begeisterung teilt.

E-Mail: dominik.sirotzki@popkultur.de

2 Gedanken zu „Klavierspieler: Die 18 besten Pianisten der Welt“

  1. Yuja Wang, 1987
    Das Tschaikowsky – Konzert ist 1A. Ich hatte im KKL 23.11.2011 das Kl-Konzert
    Serge Rachmaninow, étude-tableau a-Moll Op 39 Nr. 6 etc und Beethoven – Sonate
    Op. 27 Es-Dur gehört. Es ist wunderbar, unbeschreiblich, was uns diese ehrenswerte
    Pianistin und Sie hier im Internet an Freude bereiten. Ich danke ihnen vielmals.
    Bruno Bergomi 5004 Aarau

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