Die besten deutschen Hip-Hop-Gruppen

Popkultur.de kann ggf. eine Provision erhalten, wenn du über Links auf unserer Seite einkaufst. Mehr Infos.

Welche deutsche Hip-Hop-Gruppe ist die beste? Deutsche Rapper gibt es gar nicht und am beliebtesten und erfolgreichsten sind ohnehin die Amerikaner? Ganz so duster schaut es nun doch nicht aus.

Weißt du übrigens, wer der erste Rapper in deutscher Sprache war? Diese Ehre gebührt, nach herrschender Meinung, dem Österreicher Johann Hölzel alias Falco, der mit dem Kommissar 1982 nicht nur sein erstes Meisterwerk schuf, sondern gleich auch noch den Sprechgesang auf Deutsch Salonfähig machte. Bisher kam nichts besseres nach, aber viel Gutes findet sich unter den beliebtesten und erfolgreichsten deutschen Hip-Hop-Gruppen sehr wohl.

Nachfolgend präsentieren wir euch die besten deutschen Hip-Hop-Gruppen, bei denen es sich wirklich lohnt, einmal reinzuhören.

Tipp:
Die 50 besten & erfolgreichsten deutschen Rapper aller Zeiten

01. K.I.Z

(c) Christoph Voy

Die Hip-Hop-Gruppe aus Berlin existiert seit dem Jahr 2000 und steht bei Universal Music unter Vertrag.

Was K.I.Z eigentlich bedeutet, weiß bis heute niemand so genau, vielleicht nicht einmal die Rapper selbst. Zumindest machen sie hier gerne widersprüchliche Angaben, die von „Kriegsverbrecher im Zuchthaus“ über „Kreuzritter in Zentralasien“ bis „Künstler in Zwangsjacken“ reichen. Da dürfen sich die Fans aussuchen, was ihnen am besten gefällt.

In puncto Musik hat das Publikum bereits gewählt. Zu den bisher erfolgreichsten Songs der Gruppe zählen „Boom Boom Boom“ und vor allem „Hurra die Welt geht unter* “ aus dem Jahr 2015. Das gleichnamige Album hat es in Deutschland sogar kurzzeitig auf Platz eins der Charts geschafft. Die Singleauskoppelungen gehörten dagegen noch nie zu den zehn erfolgreichsten Liedern einer Woche. Bisher war für die Singles noch nicht einmal eine Platz unter den Top 30 drin.

Dafür macht die Band aber immer öfter mit ihrem politischen Engagement von sich reden. Bisher selbst keine Waisenknaben, deren Texte oft arg sexistisch, wenn auch nie ganz ohne Ironie waren, bekennen die Rapper jetzt Flagge und starteten eine reine Frauen-Tour. Eine ganze Reihe von Konzerten war 2018 alleine für Frauen reserviert und sollte als Tribut an die „Me too Debatte“ verstanden werden. Getreu dem Motto „Wir haben nichts gegen Männer, die sollen aber dort bleiben, wo sie herkommen!“

02. 187 Strassenbande

Elvir Omerbegovic, Gzuz und Bonez MC – Pusher Apparel, CC BY-SA 2.0

Deutsche Rapper sind alle brave Bubis, die allenfalls verbal ausfällig werden? Für die Strassenbande aus Hamburg gilt das jedenfalls nicht. Die Gangsta Rapper legen größten Wert darauf, dass ihr Lebensstil zu ihrem Genre passt.

Darum lassen sie sich nicht nur gerne vor teuren schwarzen Auto dubioser Herkunft fotografieren. Ihr Chef Rapper, Gzuz, hat selbstverständlich schon eine mehrjährige Haftstrafe abgesessen.

Wer zu den besten und erfolgreichsten Künstlern gehören will, muss schließlich authentisch sein. Nachdem der Gefängnisaufenthalt auf der To-do Liste abgearbeitet war, wurden die Rapper dann aber doch etwas zahmer. Vielleicht war daran ja auch der große kommerzielle Erfolg der Formation schuld, die jetzt nicht mehr klauen muss, um zu überleben.

2015 war das erste gute Jahr für die Hip-Hop-Gruppe. Damals schaffte es „Sampler 3“ auf Platz zwei der deutschen Alben-Charts. Danach nahm ihre Karriere richtig Fahrt auf. 2016 wurden die Jungs als „Bester Hip-Hop-Act“ ausgezeichnet. 2017 schaffte es ihr bisher erfolgreichster und beliebtester Song „Millionär*“ auf Platz zwei der Single-Hitparade. Auch „Sampler 4*“ war kommerziell enorm erfolgreich.

Deutsche Rapper mit Perspektive, zumal Gzuz sich jetzt ja die besten Anwälte leisten kann!

03. 257ers

Vanessa Leissring, Pressefoto 257ers (2016) – 1, CC BY-SA 2.0

„Akk!“ Wer das Duo nicht kennt, der wird sich jetzt über die guttural anmutende Buchstabenkombination wundern. Aber nicht nur echte Jecken, sondern auch deutsche Rapper brauchen ihren Narrenruf! Für Daniel „Shneezin“ Schneider und Michael „Mike“ Rohleder wurde daraus recht schnell ein Triumphschrei.

Die mutmaßlich beliebtesten Rapper, die Essen je hervorgebracht hat, segeln auf Erfolgskurs, seit die Buchstabenfolge Eingang in ihr Vokabular gefunden hat. Vorbei sind die Zeiten, als die beiden Musiker, die im Essener Stadtteil Kupferdreh aufgewachsen sind, ihre Stücke noch kostenlos zum Downloaden anbieten mussten, um überhaupt ein Publikum zu finden.

2014 schaffte es ihr Album „Boomshakkalakka“ auf Platz eins der deutschen Charts. Zwei Jahre später, 2016, konnten sie mit „Mikrokosmos“ ein noch weit erfolgreicheres Album nachlegen, das es nicht nur auf Platz eins schaffte, sondern sich ein halbes Jahr in den Charts hielt.

Und falls Du dich jetzt für die Jungs und ihre Musik interessierst, dann sollten Du als erstes lernen, den Namen richtig auszusprechen, der sich von der Postleitzahl ihres Kietz ableitet. Du hörst also Musik von den „Zwei-Fünf-Siebeners“, die sich als Graffiti-Künstler versuchten, bis sie schließlich ihre wahre Bestimmung entdeckten.

04. Die Fantastischen Vier

(c) Andreas ‚Bär‘ Läsker

Die da – ja, die da, die seit Jahren auf den Hitlisten ganz vorne stehen! Dieser Verbalakrobatik konnten wir jetzt einfach nicht widerstehen. Der Song über die da, die nie dort stand, wo sie erwartet wurde, weil sie dafür einfach zu viele Verehrer hatte, begründete 1992 den Ruhm der Fantastischen Vier.

Heute sind die Jungs ohne Zweifel die beliebtesten und erfolgreichsten, vielleicht auch die besten Vertreter des deutschen Sprechgesangs. Mit „Die da!?!“ stürmten Michael Schmidt alias Smudo, Thomas Dürr alias Hausmeister sowie Thomas D und Michi Beck auf Platz zwei der Single-Charts in Deutschland, in Österreich und der Schweiz hatte es sogar für die Spitzenposition gereicht.

„Die da!?!“ gilt als der erste kommerziell erfolgreiche Hip-Hop-Beitrag in hochdeutscher Sprache. Falco hatte in den 80ern ja noch in einer wilden Mischung aus Englisch und Wiener Schmäh gerappt. Die Fantastischen Vier schafften das als Erste in akzentfreiem Hochdeutsch. Von den Fans wurden sie dafür mit über vier Millionen verkauften Tonträgern, Tendenz stark steigend, belohnt.

05. Beginner

(c) Universal Music

Die Beginner, die früher auch schon einmal „Absolute Beginner“ hießen, sind eine Hip-Hop-Gruppe aus Hamburg. Deutsche Rapper, deren Geschichte noch weiter zurückreicht, gibt es nicht viele.

Als die Jungs tatsächlich noch Anfänger waren, läutete die Welt gerade den Niedergang des Ostblocks ein. Damals rappte die Band allerdings noch in Englisch und schwenkte erst einige Jahre später auf ihre Muttersprache um.

In den frühen Jahren standen vor allem sozialkritische Texte auf dem Programm. Mit dem Wechsel zum Plattenlabel Universal/Motor wurden auch die Themen etwas leichter.

Den ersten großen Erfolg feierten sie 1998 mit dem Album „Bambule*„, das ihnen mit mehr als 250.000 verkauften Tonträgern die erste Goldene Schallplatte bescherte. Die Sigle-Auskoppelung „Liebes Lied*“ verpasste die Top Ten nur knapp und landete in Deutschland immerhin noch auf Rang elf.

2003 folgte das Album „Blast Action Heroes*„, das es auf Platz eins schaffte. Danach gönnte sich die Formation erst einmal eine längere Pause, zumindest im Studio. Das nächste Album folgte erst volle dreizehn Jahre später, 2016. Die Beginner demonstrierten aber anschaulich, dass sie zwischenzeitlich zu Vollprofis geworden sind und konnten nahtlos an ihre alten Erfolge anschließen. „Advanced Chemistry*“ schaffte es an die Spitze der deutschen Alben-Charts.

06. Die Atzen

Foto: Stefan Brending, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de, 2016 Super Sommer Sause – Die Atzen – by 2eight – DSC1194, CC BY-SA 3.0 DE

Vincente de Teba Költerhoff, nein das ist jetzt kein Künstlername, auf der Bühne nennt der Herr sich Frauenarzt, und Marc Schneider alias Manny Marc sind seit 2008 „Die Atzen“. Die beiden Musiker kennen sich aber schon länger und arbeiteten, seit sie 1997 das Labels Bassboxxx gegründet haben, regelmäßig zusammen.

Die Rapper erfreuen ihr Publikum aber nicht nur akustisch. Wem es nicht peinlich ist, beim Lesen der Bildzeitung ertappt zu werden, der kommt jede Woche in den Genuss der Rubrik Wochenrückrap, die die Ereignisse der Woche in kurze Liedtexte umwandelt.

Ihren ersten musikalischen Erfolg feierten die Atzen 2009 mit dem deutschen Sommerhit „Das geht ab!“, der erst die Discotheken am Ballermann und dann den Rest Europas eroberte. Der Song schaffte es in Deutschland unter die Top 10 und war in fast allen europäischen Ländern in den Charts. Das Stück ging wirklich ab wie eine Rakete und befeuerte die Karriere der Atzen.

Das erste Album aus dem Jahr 2008 schaffte es zwar nur unter die Top 100, für den zweiten Versuch, „Atzen Musik Vol. 2“, der 2010 erschien, war aber bereits Platz 5 drin.

Seit 2012 ist es um das Duo ein wenig ruhiger geworden. Vielleicht gönnen Sie sich gerade eine Pause, viel wahrscheinlicher ist es aber, dass sie gerade am Super-Sommer-Kracher 2012 basteln.

07. Blumentopf

Achim Raschka, 14-06-09 RaR Blumentopf 06, CC BY-SA 3.0

Die beliebtesten bayerischen Rapper stammen aus Freising und haben sich dort immerhin schon 1992 gefunden. Die vier Musiker Cajus Heinzmann, Florian Schuster, Bernhard Wunderlich und Roger Manglus werden von dem DJ Sebastian Weiss unterstützt.

Ihre ersten Erfolge hatte die Band bereits 1999, als es das Album „Großes Kino*“ auf Platz 21 der deutschen Charts schaffte. Für die Alben „Gern geschehen*“ aus dem Jahr 2003 und „Musikmaschine*“ aus dem Jahr 2007 war sogar ein Platz unter den besten zehn drin.

Neben leichten Texten mit Unterhaltungscharakter gab es von den Blumentöpfen aber auch immer wieder sozialkritische Töne zu hören. Insbesondere die Außenpolitik des US-Präsidenten George W. Bush und der Irak-Krieg waren ihnen einige tadelnde Verse Wert. Vielleicht wurden die Künstler ja auch deshalb vom Goethe-Institut auf eine Nahost-Tour eingeladen. Im November 2005 machten die Rapper in Tel Aviv, Bethlehem, Amman und sogar in Beirut Station und das lokale Publikum mit deutschem Sprechgesang vertraut. Bessere Botschafter kann sich der deutsche Rap gar nicht wünschen.

08. Genetikk

(c) Selfmade

Als Genetikk firmieren die Rapper Karuzo, Sikk, Rizmo, Rokey, Mojo, Cicco und Hell, von denen einige aus dem Saarland stammen. Saarbrücken war auch der Geburtsort der Formation, deren Kern der Sänger Karuzo und der Produzent Sikk bilden. Die beiden haben sich angeblich schon als Schüler kennengelernt und ihren ersten gemeinsamen Titel als dreizehnjährige Teenager aufgenommen. Bis zum ersten Hit sollten dann aber noch einige Jahre ins Land gehen.

Wie viele Rapper veröffentlichten auch Genetikk zunächst einmal Alben, die sich die Hörer kostenlos aus dem Internet herunterladen konnten. So wurde die Gruppe aber zumindest bekannt und baute sich langsam aber sicher eine Fangemeinde auf, die groß genug war, um das 2012 erschienene Album „D.N.A.“ kurzzeitig auf Platz eins der Charts zu hieven. Das zwei Jahre später veröffentlichte Album „Achter Tag*“ war sogar noch erfolgreicher und schaffte es auch in Österreich und in der Schweiz an die Spitze.

Seither sind Genetikk, wenn auch in variierender Besetzung, eine feste Größe unter den deutschen Rappern.

09. Deichkind

(c) Nikolaus Brade

Die Musik von Deichkind ist eine Mischung aus Hip-Hop und Elektropunk. So charakteristisch wie ihr Sound ist auch ihr zweites Markenzeichen. Die Band trägt gerne Hüte in Form eines Tetraeders, die auch oft auf CD-Covern und in Videos auftauchen.

Die Formation um die Künstler mit den genretypischen Namen MC Philipp Grütering, MC Sebastian „Porky“ Dürre und Ferris MC hat sich Ende der 1990er Jahre in Hamburg gebildet.

Ihr Debütalbum „Bitte ziehen Sie durch*“ erschien im Jahr 2000. Die Singleauskoppelung „Bon Voyage*“ war der erste größere Erfolg der Band und schaffte es auf Platz 11 in den deutschen Charts. Das Album konnte sich ebenfalls unter den Top 20 platzieren. Für den ersten Top 10 Hit hat es dann noch 12 Jahre gedauert. Die Single „Leider geil*“ aus dem Album „Befehl von ganz unten*“ schaffte es 2012 auf Platz sechs, das Album kletterte sogar bis zur Nummer zwei.

Die Band ist auch für ihre Live-Auftritte berühmt-berüchtigt, die gerne als Kindergeburtstage für Erwachsene beschrieben werden. Schreien, klatschen, toben – alles erlaubt.

10. Berlins Most Wanted

Berlins Most Wanted, kurz BMW, ist eine Hip-Hop-Gruppe aus der Hauptstadt, die in den Nuller Jahren zusammenfand und sich bis heute nicht offiziell aufgelöst hat.

Die Gruppenmitglieder mit den klingenden Namen Bass Sultan Hengzt und King Orgasmus One hatten die Gruppe aber bereits verlassen, als diese die ersten kommerziellen Erfolge feierte. Das erfolgreichste Gründungsmitglied der Truppe, Bushido, hatte sich 2010 die Rechte an dem Namen „Berlins Most Wanted“ gesichert und gemeinsam mit den Rappern Fler und Kay One das erste Album unter diesen Label auf den Markt gebracht. Das Werk schaffte es auf Platz zwei der deutschen, sowie jeweils auf Platz drei der österreichischen und der schweizerischen Hitparaden.

Der Erfolg in Österreich überrascht dabei ein wenig. Zumindest in Linz dürfte die Gruppe nicht allzu viele Tonträger verkauft haben. Bushido verbrachte 2005 vierzehn Tage in einem österreichischen Untersuchungsgefängnis, weil er einen zwanzigjährigen Mann zusammengeschlagen haben soll, der angeblich die Reifen seines BMWs zerstochen hatte. Gegen eine Kaution von 100.000 Euro wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt, wurde aber in Linz vor Gericht gestellt. Der Strafprozess ging milde aus, allerdings sorgte Bushido für zivilen Aufruhr, der vom Linzer Bürgermeister höchstselbst angeführt wurde. Der Rapper soll sich arg abfällig über die propere Stadt an der schönen blauen Donau geäußert haben.

Später kam zwar heraus, dass der Journalist, der über diese Vorgänge berichtete, übertrieben hatte. Die Linzer Bürgerschaft und der Gangsta Rapper standen sich von da an aber unversöhnlich gegenüber. Der Rest der Alpenrepublik scheint Bushido dagegen verziehen zu haben.

11. Fettes Brot

Superbass, 1LIVE Krone 2015-3969, CC BY-SA 4.0

Noch eine Hip-Hop-Gruppe aus Hamburg. Martin Vandreier, Boris Lauterbach und Björn Warns bilden den harten Kern des fetten Brots, von dem sonst immer wieder mal ein Paar Krümel abfallen, gelegentlich kommen auch neue dazu. Als der Teig gemischt wurde, das war im Jahr 1992, haben die Bandmitglieder noch auf dem Gymnasium mit unterschiedlichen Musikrichtungen experimentiert.

1995 schafften die Jungs es dann mit der Hymne „Nordisch by Nature*„, das vom Album „Auf einem Auge blöd*“ stammt, in die Top 20.

1997 reichte es mit „Jein*“ vom Album „Außen Top Hits, innen Geschmack*“ dann bereits für die Top 10.

Ihr bisher größter Erfolg stammt vom Album „Strom und Drang*„. Mit „Bettina, zieh dir bitte etwas an*“ landeten die drei Brötchen 2008 einen echten deutschsprachigen Ohrwurm. So erfolgreich war die Band danach nie wieder, allerdings schafften es alle Alben, die bis 2015 erschienen sind, noch unter die besten zehn.

Neben exzentrischen Texten ist die Band auch für eben solche Live-Auftritte bekannt. Gerne verkleiden sich die drei als Punkrocker und treten dann als ihre eigene Vorgruppe auf. Scheinbar experimentieren sie noch immer.

12. Culcha Candela

(c) I AM JOHANNES

Culcha Candela ist so bunt und abwechslungsreich, wie ihr Name erwarten lässt. Die Formation aus Berlin spielt nicht nur Hip-Hop, sondern kann auch Dancehall und Reggae. Gesungen wird auf Deutsch, Englisch, Spanisch und Patois, dem jamaikanischen Kreolisch.

Der multikulturelle Charme der Truppe blieb nicht ohne Wirkung auf die Fans. Mittlerweile hat Culcha Candela mehr als drei Millionen Tonträger verkauft. Ihren ersten großen Hit konnten sie 2007 mit der Single „Hamma!*“ landen, die es auf Platz eins der Charts schaffte. Ein weiterer Nummer-eins-Song war ihnen bisher nicht vergönnt, Hits hatten sie aber so einige. Besonders beliebt bei den Fans waren „Monsta“ vom Album „Schöne neue Welt“ und „Move It“, das aus dem Album „Das Beste“ ausgekoppelt wurde.

2008 durfte die Gruppe die Hauptstadt beim Bundesvision Song Contest vertreten, wo es aber leider nur für eine Platzierung auf den hinteren Rängen reichte.

13. Tic Tac Toe

Axl Jansen, Ttt01, CC BY 3.0

Sexismus grassiert in der Rapper-Szene wie die Pest im Mittelalter. Kein Wunder also, dass Rapperinnen in diesem Genre eher selten sind. Tic Tac Toe bildeten hier die erste große Ausnahme im deutschsprachigem Raum.

Das Trio, um dessen Entstehung sich zahlreiche Legenden ranken, die angeblich von einer besonders umtriebigen Plattenfirma gestreut worden sind, hat innerhalb zwei Jahren mehr als eine Millionen Tonträger verkauft.

Die Kritiker ließen kein gutes Haar an den Damen, das lag aber wohl weniger an der Musik, die sich um sozialkritische Themen wie Aids, Drogen und Kindsmissbrauch drehte. Die männlichen Platzhirsche konnten es einfach nicht ertragen, jetzt plötzlich die eigene Medizin schmecken zu müssen. Dass Sexismus auch Männer treffen kann, war 1996 noch eine schockierende Idee. „Fick Dich selber*“ wollten die Machos damals zwar gerne grölen, aber doch bitte nicht von den Damen unter die Nase gerappt bekommen. Die weiblichen Fans waren dafür um so begeisterter.

Das erste Studioalbum schaffte es auf Platz 3, sein Nachfolger „Klappe die 2te*“ stürmte gleich bis ganz an die Spitze. Auch die ersten Sigles „Ich find’ dich scheiße*“ und „Leck mich am A, B, Zeh*“ konnten sich beim Publikum durchsetzen. Mit den Singleauskoppelungen „Verpiss’ dich*“ und „Warum*“ gelangen den Künstlerinnen 1996/1997 dann gleich zwei Nummer-ein-Hits in Folge, für die sie jeweils eine Platinschallplatte erhielten.

Ende der 1990er zählten Tic Tac zu den populärsten Musikerinnen in Deutschland. Ein öffentlich ausgetragener Streit der Band war der Tagesschau damals sogar eine Nachricht wert. Schade, dass die Damen bald darauf getrennter Wege gingen.

So, jetzt konnten wir Dich hoffentlich davon überzeugen, dass es deutsche Rapper gibt und manche davon sogar wirklich hörenswert sind!

Tipp:
Frauen im Rap: Die besten Hip-Hop-Songs von Rapperinnen
War dieser Artikel hilfreich?
JaNein

Dominik ist begeisterter Blogger in den Bereichen Filme, Serien, Musik und Videospiele, der sein breites Wissen und seine Leidenschaft für die vielfältigen Aspekte der Popkultur mit Begeisterung teilt.

E-Mail: dominik.sirotzki@popkultur.de