Genreübergreifend geht es in Film und Fernsehen ständig um Leben und Tod. Viele Figuren finden sich derart regelmäßig in bedrohlichen Extremsituationen wieder, dass die Aussicht aufs eigene Ableben nur noch einen unbequemen Aspekt des Berufsalltags für sie darstellt. Tapfere Helden, die wir jedoch an anderer Stelle ausführlicher beleuchten! Gleichzeitig tauchen auch auf dieser Liste mitunter Personen auf, die ein Risiko wohlwissend in Kauf genommen haben – nichtsdestotrotz waren sie zumeist kaum vorbereitet auf die brandgefährlichen Notlagen, in denen sie letztlich landen sollten.
Wir werfen einen Blick auf Filme, in denen der Überlebenskampf der Hauptfigur(en) zentrales Handlungselement ist. Wie unterschiedlich dieser doch ausfallen und verlaufen kann, beweisen unsere 29 hier ausgewählten Survival-Filme!
Die besten & beliebtesten Survival-Filme aller Zeiten
1. Battle Royale (2000)
Regie: Kinji Fukasaku; mit Takeshi Kitano, Tatsuya Fujiwara, Aki Maeda
Als zynische Maßnahme gegen die florierende Jugendkriminalität entführt die japanische Regierung ganze Schulklassen, um sie auf einer abgeschirmten Insel in einem Wettstreit auf Leben und Tod gegeneinander antreten zu lassen. Manche Schüler entziehen sich dem perfiden Spiel durch Suizid, während andere lange gehegte Gewaltfantasien endlich ungestraft ausleben dürfen. Auch zweckmäßige Gruppen bilden sich, doch die Regeln erfordern eine einzige siegreiche Person.
Wenige Listeneinträge nehmen den Überlebenskampf so sportlich-wortwörtlich wie dieser moderne Klassiker des asiatischen Kinos, der den Tributen von Panem offensichtlich als inspirierendes Vorbild diente und seinerzeit aufgrund der schonungslosen Prämisse berühmt-berüchtigt war.
2. The Grey – Unter Wölfen (2011)
Regie: Joe Carnahan; mit Liam Neeson, Frank Grillo, Dermot Mulroney
Im Kern hat John Ottway (Neeson) mit seinem Leben abgeschlossen. Der Tod seiner Frau trägt maßgeblich zu seiner schlechten mentalen Verfassung bei, doch ausgerechnet ein Flugzeugabsturz über der frostigen Wildnis Alaskas mobilisiert längst vergessen geglaubte Kräfte in ihm: Als ausgebildeter Jäger verfügt er über ganz besondere Fähigkeiten, die er sich im Laufe vieler Jahre angeeignet hat – und selten sind sie gefragter als in der von Wölfen durchzogenen Eislandschaft, durch die Ottway die Überlebenden allen Widerständen zum Trotz lotsen will. Schnörkellose und adrenalingeladene Survival-Action!
3. All Is Lost (2013)
Regie: J. C. Chandor; mit Robert Redford
Die Virginia Jean leckt! Ein im Laufe der Handlung namenlos bleibender Segler (Redford) wird vom eindringenden Wasser geweckt, das sein Boot unvermittelt in Seenot geraten lässt. Durch eine Kollision mit einem Container entstandene Schäden kann der betagte Abenteurer notdürftig beheben, doch fortan treibt er navigationslos und vielfältig gefährdet über den Ozean. Dort schwankt er zwischen kämpferischem Überlebenswillen und einsetzender Resignation.
Der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung immerhin schon 77-jährige Robert Redford spielt großartig auf und ist einziger Darsteller dieses nahezu dialogfreien Dramas, das die unmittelbare Auseinandersetzung zwischen Mensch und Meer als Kammerspiel unter freiem Himmel inszeniert.
4. Alien – Das unheimliche Wesen aus einer anderen Welt (1979)
Regie: Ridley Scott; mit Sigourney Weaver, John Hurt, Ian Holm
Obwohl Slasher-Streifen prinzipiell zur Survival-Thematik dieser Liste passen würden, möchten wir dieses tiefe Fass hier eigentlich nicht aufmachen. Ungeachtet dessen müssen wir den verlässlichen Überlebenswillen von Ellen Ripley (Weaver) trotzdem lobend anerkennen: Als einziges weibliches Besatzungsmitglied an Bord des Raumschiffs Nostromo wird sie mit ungekanntem Horror konfrontiert, da ein von einem fremden Planeten eingeschlepptes Wesen die Crew mit schockierender Leichtigkeit dezimiert. Ohne nennenswerte Bewaffnung oder Kampfausbildung muss Ripley das Schiff dringend verlassen!
Auch Jahrzehnte später begeistert die dichte Atmosphäre dieses in vielerlei Hinsicht wegweisenden Klassikers, der etliche, meist deutlich uninspiriertere Nachahmer auf den Plan rief.
5. Wild (2014)
Regie: Jean-Marc Vallée; mit Reese Witherspoon
„Wild“ von Regisseur Jean-Marc Vallée basiert auf den Memoiren von Cheryl Strayed (gespielt von Reese Witherspoon), die den Pacific Crest Trail erwanderte, um den Verlust ihrer Mutter und das Scheitern ihrer Ehe zu verarbeiten.
„Wild“ ist eine großartige Geschichte über eine zweite Chance und die Entdeckung des Sinns des Lebens in der freien Natur. Trotz ihres ständigen Schmerzes muss und will Cheryl Strayed ein Hindernis nach dem anderen überwinden. Als Ergebnis ihrer erschütternden Tortur gewinnt sie Weisheit und eine Perspektive, die ihr für den Rest ihres Lebens von Nutzen sein wird.
6. Dunkirk (2017)
Regie: Christopher Nolan; mit Tom Hardy, Fionn Whitehead, Cillian Murphy, Harry Styles
Die erfolgreiche Evakuierung von Dünkirchen war ein Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg. Hitler hielt inne, als Deutschland die britische Armee weitgehend eingekesselt hatte und sie an diesem Strand hätte vernichten können. Viele haben die Hypothese aufgestellt, dass Großbritannien unter die Herrschaft der Nazis gefallen wäre, wenn nicht Seeleute die englischen Soldaten in Frankreich gerettet hätten.
In diesem Kunstwerk steht nicht weniger als die Zukunft der freien Welt auf dem Spiel. Wie üblich verwendet Regisseur Christopher Nolan sein Markenzeichen, den nicht-linearen Schnitt, und springt in der Zeit über viele Tage hin und her. Tom Hardings Rolle als britisches Fliegerass sorgt für ein spannendes Luftgefecht, und wir werden auch zwischen den tödlichen Stränden und einem zivilen Rettungsboot hin- und hergeschickt. „Dunkirk“ ist ein Survival-Film der Extraklasse.
7. Into the Wild (2007)
Regie: Sean Penn; mit Emile Hirsch, Vince Vaughn, Kristen Stewart
In den frühen Neunzigern fasst der vom um ihn herum herrschenden Materialismus abgeschreckte Christopher McCandless (Hirsch) den Entschluss, seine Besitztümer aufzugeben und der Zivilisation den Rücken zuzukehren: Nach dem Glück eines simplen Lebens suchend bricht er auf, um sich in Alaska niederzulassen.
Beruhend auf wahren Ereignissen und einer dazugehörigen Reportage widmet sich Regisseur Sean Penn auch und insbesondere der irritierten Familie und den Beweggründen des idealistischen Auswanderers, dessen Stationen in der Wildnis bis heute Zielort von gleichgesinnten Pilgern sind – Stichwort „Magic Bus“. Natur trifft Nachdenklichkeit!
8. Rambo (1982)
Regie: Ted Kotcheff; mit Sylvester Stallone, Richard Crenna, Brian Dennehy
John J. Rambo (Stallone) ist ein introvertierter Vietnamveteran, der nach seinem Kriegseinsatz einen alten Kameraden besuchen und in einer Kleinstadt etwas essen möchte. Zurück in der Heimat schlägt ihm jedoch unverhohlene Verachtung entgegen, die in seiner Verhaftung und körperlichen Misshandlung durch die lokalen Sheriffs mündet. Angestachelt von seinen Traumata überwältigt er seine Peiniger und flüchtet in die Wälder, wo ihm die erzürnten Beamten eine erbarmungslose Hetzjagd aufzwingen – ohne zu ahnen, einen Spezialisten für Survival- und Guerillataktiken in die Enge zu treiben.
Angesichts der MG-behangenen Tötungsmaschine späterer Serienteile wird mancherorts vergessen, dass Rambo ursprünglich ein verletzlicher Missverstandener ist. Spannend inszeniertes Action-Standardwerk!
9. Cast Away – Verschollen (2000)
Regie: Robert Zemeckis; mit Tom Hanks, Helen Hunt, Chris Noth
Mit gefeierten und preisprämierten Streifen wie „Apollo 13“, „Der Soldat James Ryan“ oder auch „Captain Phillips“ und „Philadelphia“ gäbe es gleich eine ganze Handvoll Tom-Hanks-Filme, die auf dieser Liste durchaus gut aufgehoben wären. Den Zuschlag erhält jedoch sein vielleicht beliebtester Beitrag zur Survival-Thematik: In „Cast Away“ spielt er den FedEx-Angestellten Chuck Noland, der nach einem Flugzeugabsturz auf einer einsamen Insel strandet und sich – frei nach Robinson Crusoe – mit deren spärlichen Ressourcen und einigen angespülten Gegenständen durchschlagen muss.
Nicht zuletzt für seine ergreifende Freundschaft zu einem Volleyball wurde Hanks mit dem Golden Globe geehrt!
10. Der Marsianer – Rettet Mark Watney (2015)
Regie: Ridley Scott; mit Matt Damon, Jessica Chastain, Jeff Daniels
Die Marsmission „Ares III“ muss Hals über Kopf abgebrochen werden, als die Crew von einem Sturm überrascht wird. Beim fluchtartigen Verlassen des Roten Planeten verunglückt der Astronaut Mark Watney (Damon), der von seinem Team fälschlicherweise für tot gehalten und zurückgelassen wird. Zurück bei Bewusstsein findet er sich dementsprechend mutterseelenallein auf dem Mars wieder und erkennt schnell, wie er mit seiner misslichen Situation umzugehen hat: „I’m going to have to science the shit out of this“.
Zusehende erfreuen sich dank Watneys wissenschaftlich geprägten Selbstgesprächen und der meisterhaften Regie durch „Alien“-Legende Ridley Scott an überdurchschnittlich intelligentem Blockbusterkino. Mit Sicherheit einer der besseren Raumfahrtfilme!
11. 127 Hours (2010)
Regie: Danny Boyle; mit James Franco
Der altbekannte „Lieber Arm ab als arm dran“-Aphorismus erweist sich als einzige Aussicht auf Hoffnung für Aron Ralston (Franco): Während einer Klettertour im Bluejohn Canyon, Utah stürzt der Bergsteiger in einer Felsspalte derart unglücklich, dass seine rechte Hand unter einem Brocken eingeklemmt wird. Ralstons Hilferufe verklingen im menschenleeren Gebirge, das dem Unglücksraben durch kühle Nächte und fehlendes Wasser zunehmend zu schaffen macht. Halluzinierend lässt Ralston sein Leben Revue passieren und beschließt, dass es noch nicht enden soll – selbst, wenn er sich nicht in einem Stück wird retten können.
Sechsfach oscarnominierte Verfilmung einer wahren Begebenheit, deren Zurschaustellung von Durchhaltevermögen unvergesslich ist!
12. The Revenant – Der Rückkehrer (2015)
Regie: Alejandro G. Iñárritu; mit Leonardo DiCaprio, Tom Hardy, Domhnall Gleeson
Im 19. Jahrhundert ziehen der Trapper Hugh Glass (DiCaprio) und sein Sohn im Dienste der Rocky Mountain Fur Company durch die Vereinigten Staaten. Angreifende Ureinwohner überfallen ihren Expeditionstrupp und setzen Glass‘ Martyrium in Gang: Im Zuge der ungeplanten Routenänderung wird er von einer Grizzlybärin lebensgefährlich verwundet. An der Schwelle des Todes stehend muss er zudem mitansehen, wie der habgierige John Fitzgerald (Hardy) seinen Sohn ersticht und Glass lebendig begräbt. Unnötig zu erwähnen, wonach dieser nach seinem abermaligen Überleben sinnt.
Schier sprachlos stimmende Panoramabilder der winterlichen Wildnis strichen Oscars für die Beste Regie und Kamera ein, während DiCaprio für seine engagierte Performance erstmals als Bester Darsteller gewürdigt wurde.
13. A Quiet Place Teil 1 & 2 (2018, 2020)
Regie: John Krasinski; mit John Krasinski, Emily Blunt
John Krasinski, der Autor und Regisseur des Films, und seine Frau Emily Blunt übernehmen die Hauptrollen in diesem Survival-Film. Eine Familie muss lernen, in völliger Stille zu leben, um sich vor unerklärlichen Kreaturen zu schützen, die nach menschlichen Stimmen lauschen. Evelyn (Blunt) und Lee (Krasinski) wollen unbedingt ein Mittel finden, um ihre Kinder zu schützen und sich zu wehren. Sie wissen, dass das kleinste Geräusch den Tod bringen kann.
Die Horrorelemente in A Quiet Place sind gut umgesetzt, aber der Fokus des Films auf eine Familie macht ihn noch attraktiver. Auf jeden Fall wirst du eine wirklich beängstigende Zeit haben, die du nicht so schnell vergessen wirst.
14. Cloverfield (2008)
Regie: Matt Reeves; mit Michael Stahl-David, Odette Yustman, Lizzy Caplan
Rob (Stahl-David) zieht es beruflich nach Japan, weshalb seine Freunde eine rauschende Abschiedsparty für ihn schmeißen. Als plötzlich die Erde in New York bebt, geht die feiernde Gesellschaft zunächst von einem Erdbeben aus – eine demolierte Freiheitsstatue und flüchtige Sichtungen eines turmhohen Ungetüms zeigen ihnen allerdings auf, dass ihr anbrechender Überlebenskampf einen völlig fremdartigen Grund hat.
Der für gewöhnlich eher kostengünstigen Horror-Produktionen vorbehaltene Found-Footage-Stil trifft in „Cloverfield“ auf fähige Macher mit Blockbuster-Budget, wodurch die bewährte „Monster gegen Metropole“-Geschichte so immersiv wie selten zuvor erzählt wird!
15. Der Flug des Phoenix (1965)
Regie: Robert Aldrich; mit James Stewart, Richard Attenborough, Peter Finch
Nur ein Jahr nach Veröffentlichung der literarischen Vorlage von Elleston Trevor erschien diese stargespickte Adaption unter gleichem Namen. Erzählt wird in beiden Fällen von der Besatzung eines Frachtflugzeuges, die sich unter anderem aus Armeeangehörigen, Technikern und Arbeitern einer Ölfirma zusammensetzt. Bedingt durch einen Sandsturm muss der Pilot (Stewart) die Transportmaschine unsanft notlanden – und zwar mitten in der Sahara. Neben ausgehenden Wasservorräten drohen interne Streitigkeiten das Überleben erheblich zu erschweren.
Was dem Wüstenabenteuer mitunter an Plausibilität mangeln mag, macht es durch starke Performances im Männerkampf wieder wett.
16. The Road (2009)
Regie: John Hillcoat; mit Viggo Mortensen, Kodi Smit-McPhee, Robert Duvall
Nach einer nicht näher definierten Katastrophe haben sich die Vereinigten Staaten in ein lebensfeindliches Ödland verwandelt. Ein Vater-Sohn-Paar (Mortensen und Smith-McPhee) arrangiert sich eher schlecht als recht mit den unwirtlichen Umständen und zieht auf der Suche nach Nahrung und Ressourcen durch die trostlose Weite. Neben dem Hunger stellen verstreute Gangs anderer Überlebender eine stetige Gefahrenquelle dar: Die Versorgungsprobleme mindern manche von ihnen durch Kannibalismus.
Quellengetreue Adaption des tragischen Cormac-McCarthy-Romanes, deren karge Endzeit-Atmosphäre durch starkes Schauspiel und einen Soundtrack von Nick Cave wirkungsvoll unterstützt wird!
17. Open Water (2003)
Regie: Chris Kentis; mit Blanchard Ryan, Daniel Travis, Saul Stein
Um ihrer stressgeplagten Beziehung einen Höhepunkt zu verleihen, reisen Daniel Kintner (Travis) und Susan Watkins (Ryan) gemeinsam in die Karibik. Mit einer Tauchgruppe fahren sie aufs Meer und genießen die Idylle unter Wasser – bis sie durch eine Verkettung unglücklicher Umstände vor Ort vergessen werden. Hilflos im offenen Ozean treibend bahnen sich natürliche Gefahren bald an, während mit sinkender Hoffnung auf Rettung auch das Konfliktpotential zwischen Daniel und Susan steigt.
Von harmlos auf Horror: Der minimalistische Survivalthriller verwandelt einen Traumurlaub in eine völlig unverhoffte Extremsituation und bleibt gerade durch den realistischen „Das könnte mir auch passieren“-Faktor im Gedächtnis.
18. Rescue Dawn (2006)
Regie: Werner Herzog; mit Christian Bale, Steve Zahn, Jeremy Davies
Regiegenie Werner Herzog ist offenkundig fasziniert vom Schicksal des US-amerikanischen Piloten Dieter Dengler. Dieser wurde 1966 im Vietnamkrieg abgeschossen und geriet daraufhin in laotische Gefangenschaft, der er erst nach brutaler Folter und einer auf allen Ebenen auszehrenden Flucht durch den Dschungel entkommen konnte. Nachdem Herzog seinem Herzensthema bereits die Dokumentation „Flucht aus Laos“ widmete, legte er mit „Rescue Dawn“ eine souveräne Inszenierung der Geschehnisse in authentisch anmutenden Locations nach. Auch Hauptdarsteller Christian Bale war ganz in seinem Element, „durfte“ er für seine Rolle doch abermals merklich abnehmen.
19. Gravity (2013)
Regie: Alfonso Cuarón; mit Sandra Bullock, George Clooney, Ed Harris
Eigentlich handelt es sich bloß um Reparaturarbeiten, doch für Matt Kowalski (George Clooney) und Dr. Ryan Stone (Bullock) hat ihre Mission jeweils persönlichen Stellenwert: Während die Biomedizinerin ihren allerersten Außeneinsatz im Weltall feiert, steht er auf der Schwelle zum wohlverdienten Ruhestand. Als fliegende Trümmerteile ihr Space Shuttle zerstören, werden die beiden allerdings in die Weiten des Alls katapultiert – kann der routinierte Astronaut die zunächst panische Debütantin durch die lebensbedrohliche Lage lotsen?
Stolze sieben Academy Awards unterstreichen den Status dieses Kritikerlieblings, der spektakuläre Blockbuster-Schauwerte mühelos mit gefühlvollen Momenten mixt.
20. Buried – Lebend begraben (2010)
Regie: Rodrigo Cortés; mit Ryan Reynolds
Der verzweifelte Überlebenskampf von Paul Conroy (Reynolds) spielt sich auf erstickend engem Raum ab: Gefesselt erwacht der Frachtfahrer in absoluter Dunkelheit und muss bald zur Kenntnis nehmen, dass er sich lebendig begraben in einem Sarg unter der Erde aufhält. Ein Handy und ein Feuerzeug scheinen seine einzigen Werkzeuge zu sein, um womöglich doch noch einen Weg zurück in die Freiheit zu finden.
Diese spanische Produktion punktet durch ihre bedrückende Prämisse, in die man sich nur allzu leicht versetzen kann. Große Dramatik auf einer klaustrophobisch kleinen Bühne!
21. Auf Messers Schneide – Rivalen am Abgrund (1997)
Regie: Lee Tamahori; mit Anthony Hopkins, Alec Baldwin, Elle Macpherson
Ein Auftrag führt den Fotografen Robert (Baldwin) nach Alaska, wo er ein Model namens Mickey Morse (Macpherson) ablichten soll. Die Augenweide ist mit dem Milliardär Charles (Hopkins) verheiratet, der Robert kurzerhand auf einem Flug zu einem weiteren Motiv begleitet. Das Flugzeug stürzt jedoch mitten in der unbarmherzigen Wildnis ab, wodurch die Überlebenden schnell mit den Gefahren der freien Natur vertraut gemacht werden. Gerade Charles ist ihnen durchaus gewachsen – allerdings hat er Grund zu glauben, dass Robert einen Nutzen aus seinem Ableben ziehen könnte!
Prominent besetzte Männerfehde im Angesicht des Todes, die im Übrigen eine der letzten Filmrollen des trainierten Kodiakbären Bart the Bear beinhaltet.
22. Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger (2012)
Regie: Ang Lee; mit Suraj Sharma, Irrfan Khan, Rafe Spall
Der junge Pi ist Sohn eines Zoobesitzers, der seine Zelte in Indien abbrechen und die Familie mitsamt der exotischen Tiere nach Kanada umsiedeln möchte. Auf der Reise erleidet der Frachter Schiffbruch; als einziger menschlicher Überlebender kann sich Pi in Begleitung eines bengalischen Tigers auf ein notdürftig zusammengeschustertes Floß flüchten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten im Umgang arrangiert sich das ungleiche Paar, das ziellos driftend auf Rettung aus dem Ozean hofft. Doch wie verlässlich ist Pi als Erzähler angesichts dieser unglaublichen Geschichte wirklich?
Die metaphorische Macht dieser Literaturadaption ist in beeindruckende Bilder gehüllt – Oscars gab es demnach für Regie, Kamera, Visuelle Effekte und die Filmmusik.
23. Das Wunder der Anden (2007)
Regie: Gonzalo Arijon
Schon im Spielfilm macht es für Zusehende mitunter etwas aus, eine auf wahren Ereignissen beruhende Geschichte zu bezeugen – immerhin fällt die bequeme Distanzierung à la „Ist ja nur ein umgesetztes Drehbuch“ mit entsprechendem Hintergrundwissen bereits ein gutes Stück schwerer. Gute Dokumentarfilme verstärken diesen Effekt noch einmal um ein Vielfaches, wie gerade „Stranded“ äußerst eindrucksvoll unter Beweis stellt: Aufgearbeitet wird der Fuerza-Aérea-Uruguaya-Flug 571, der im Oktober 1972 über den Anden abstürzt.
Bei arktischen Temperaturen müssen sich die Überlebenden von den Körpern der Toten ernähren, um die Zeit bis zur Rettung zu überstehen. Mit „Überleben!“ von 1993 wurde der dramatische Stoff natürlich längst adaptiert, doch die Intensität echter Zeugenaussagen ist schlichtweg nicht zu überbieten.
24. Saving Private Ryan (1998)
25. The Book of Eli (2010)
26. Children of Men (2006)
27. Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1 (2014)
28. Apollo 13 (1995)
29. I Am Legend (2007)
Ob Mensch gegen Natur, Mensch gegen Monster oder Mensch gegen Mensch: Die hier vertretenen Filmfiguren mögen ihre nachvollziehbaren Momente der Schwäche durchmachen, ihr Überlebenswille kann letztlich jedoch nicht gebändigt werden. Natürlich wünscht man sich selbst, niemals auch nur in ein ansatzweise vergleichbares Dilemma zu geraten – unsere aufreibenden Erlebnisse mit tapferen Kämpfern auf der Kinoleinwand wollen wir dennoch keinesfalls missen!
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Dominik Sirotzki
Dominik ist begeisterter Blogger in den Bereichen Filme, Serien, Musik und Videospiele, der sein breites Wissen und seine Leidenschaft für die vielfältigen Aspekte der Popkultur mit Begeisterung teilt.