Die 10 teuersten Alben, die jemals aufgenommen wurden

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Hörst du dir ein Album an, machst du dir wahrscheinlich nur sehr selten Gedanken, wie diese Musik entstanden ist. Dabei verbergen sich hinter vielen Songs und manchem Musikalbum viele interessante Geschichten – mal kurios, mal dramatisch. Genauso spannend ist die Frage nach dem erfolgreichsten Album oder auch dem teuersten Musikalbum aller Zeiten. Welche Künstler richtig viel Geld für die Produktion eines ihrer Alben ausgegeben haben, erfährst du hier: mit der Geschichte der zehn teuersten Alben der Musikgeschichte.

Was kostet es überhaupt, ein Musikalbum aufzunehmen?

Manchmal gelingt es dir schon, für 100 Euro einen Song in einem professionellen Tonstudio aufzunehmen. Dazu musst du aber auch relativ viel Vorarbeit leisten. Zum Beispiel sollte der Titel fix und fertig sein, Instrumente spielst du am besten selbst ein oder fragst befreundete Musiker. Zu diesem Preis bekommst du gerade einmal die reine Aufnahmemöglichkeit. Engagierst du einen Songschreiber, einen Arrangeur, Musiker und einen Produzenten, wird das Ganze natürlich erheblich teurer. Dann sind gleich ein paar Tausend Euro pro Song die Regel.

Und genauso arbeiten die meisten Musiker. Gewöhnlich sollte ein Musikalbum dann für Kosten bis ungefähr 50.000 Euro fertig sein. Aber dieser Rahmen wird schnell gesprengt: durch ein besonders teures Studio, eine große Crew oder sehr teure Musiker und Produzenten. Viele Musiker experimentieren auch gern während der Aufnahme. Andere bekommen im Studio Zweifel und schmeißen dann das ganze Konzept für ihr Album über den Haufen und wieder andere sind absolute Perfektionisten und lassen jeden Song für ihr Musikalbum zigfach einspielen. Das geht dann schnell richtig ins Geld, wie die zehn teuersten Alben der Musikgeschichte zeigen:

Platz 10: „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band”, The Beatles (1967)

Produktionskosten: 400.000 Dollar

℗ 2017 Calderstone Productions Limited (a Division of Universal Music Group) / Apple Corps Limited © 2017 Apple Corps Limited
Ihr erstes Album nahmen die Beatles 1963 an einem einzigen Tag für etwa 400 britische Pfund auf, was damals rund 1.000 US-Dollar entsprach. Nur vier Jahre später gaben sie für „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ gut das 60-Fache aus. Rund 25.000 Pfund standen am Ende für dieses Musikalbum auf der Rechnung. Umgerechnet in Dollar und unter Berücksichtigung der Preisentwicklung entspricht das heute einer Summe von rund 400.000 Dollar.

Allein beim Track „Strawberry Field Forever” vergingen gut 55 Stunden, bevor die vier Beatles mit jedem Ton zufrieden waren. Insgesamt stecken über 700 Stunden Studiozeit in dem Album. Aber Aufwand und Geld haben sich gelohnt. Das Album stürmte zu seiner Zeit sofort die Charts und galt wenig später schnell als eines der besten und wichtigsten Musikalben aller Zeiten.

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Platz 9: „Loveless“, My Bloody Valentine (1991)

Produktionskosten: 500.000 Dollar

(c) Sony Music Entertainment
Für die Beatles stellte es nach weltweiten Erfolgen kein Problem dar, viel Geld für ein neues Musikalbum auszugeben. Bei Creation Records, dem kleinen Studio der irischen Band My Bloody Valentine sah das Anfang der Neunzigerjahre allerdings ganz anders aus. „Loveless“, das zweite Album der Band, brauchte über zwei Jahre bis zur Fertigstellung.

Für die elf Songs auf dem Album gingen die Musiker in insgesamt 19 Studios und später schrammte ihre Plattenfirma nur knapp am Bankrott vorbei, als sie die 500.000-Dollar-Rechnung dafür übernehmen musste.

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Platz 8: „The Black Album“, Metallica (1991)

Produktionskosten: 1.000.000 Dollar

© 1991 Metallica
Mit ihrem fünften Studioalbum “Metallica“ – wegen des tiefschwarzen Covers oft auch „Black Album“ genannt – setzten die Musiker von Metallica gleich mehrere Rekordmarken. Es war das erfolgreichste Album der Band und gleichzeitig eines der meist verkauften Alben aller Zeiten. Und es gehört genauso bis heute zu den teuersten Produktionen der Musikgeschichte.

Metallica-Frontmann James Hetfield und seine Bandkollegen wollten einfach ein perfektes Album abliefern und so spielten sie alle Songs wieder und wieder ein. Die Band plante, sich mit diesem Album ein Stück neu zu erfinden und wollte vor allem einen Hauch von Live-Atmosphäre in die Aufnahmen bringen. Um dem Album diesen besonderen Charakter zu geben, wurden beispielsweise 50 Mikrofone rund um das Schlagzeug von Lars Ulrich aufgebaut. Derartige Liebe zum Detail und eine Produktionsdauer von über einem Jahr sorgten dann schließlich für rund eine Million Dollar Kosten für dieses Musikalbum von Metallica.

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Platz 7: „One Way Ticket to Hell … and back”, The Darkness (2005)

Produktionskosten: 1.300.000 Dollar

℗© 2005 Warner Music UK Ltd
Für ihr zweites Album verabredeten die britischen Rocker von The Darkness, in die Vollen zu gehen. Sie stellten sich ein Werk vor, dass allein schon durch seinen opulenten Sound überzeugen sollte. Dazu holten sie sich den ehemaligen Produzenten von Queen ins Studio und probierten immer wieder neue Techniken während der Aufnahmen aus.

Die Arbeit an dem Musikalbum glich einem Puzzle. Statt den Gitarren-Part der Songs mit einem Instrument einzuspielen, wechselte die Band beispielsweise immer wieder die Instrumente für einzelne Passagen und so setzte sich ein fertiger Song am Ende aus weit über 100 Einzelaufnahmen mit jeweils nur ein paar Gitarren-Noten zusammen. Bei solcher Feinarbeit verging schließlich ein ganzes Jahr für die Produktion. Insgesamt wurden über 400 Bänder für dieses Musikalbum aufgenommen. Das fertige Album kostete deswegen um die 1,3 Millionen Dollar – obwohl es auf nur noch 35 Minuten Spieldauer kam und der Großteil der Bänder nie für die Veröffentlichung genutzt wurde.

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Platz 6: „Tusk“, Fleetwood Mac (1979)

Produktionskosten: 1.400.000 Dollar

℗ 2015 Warner Bros. Records Inc. and WEA International Inc. All Rights Reserved.
Nach ihrem Debüt-Erfolg „Rumours“ erhielt Fleetwood Mac für den Nachfolger „Tusk“ ein großzügiges Budget zur Verfügung gestellt: eine Million Dollar. Am Ende musste die Plattenfirma Warner dann sogar fast eineinhalb Millionen zahlen. Dafür lieferte die Band zwar gleich ein Doppelalbum ab, sprengte aber trotzdem jeden damals üblichen Kostenrahmen.

Dabei hatte die Arbeit an dem Album nicht einmal besonders lange gedauert. Nach gut zehn Monaten waren alle 20 Songs eingespielt und abgemischt. Allerdings hatte Fleetwood Mac offenbar vorher nicht nach den Kosten für das Studio gefragt. Dessen Rechnung fiel dann erheblich höher aus als die Kosten für die wesentliche längere Produktion von „Rumours“.

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Platz 5: „My Beautiful Dark Twisted Fantasy”, Kanye West (2010)

Produktionskosten: 3.000.000 Dollar

℗© 2010 Roc-A-Fella Records, LLC
Kanye West ist für einige Extravaganz, aber nicht unbedingt für seine Sparsamkeit bekannt. Das bekam 2010 auch seine Plattenfirma Def Jam Records zu spüren, als sie insgesamt drei Millionen Dollar für die Entstehung des Albums „My Beautiful Dark Twisted Fantasy“ hinblättern musste.

Sicher arbeitete der Rapper mit großer Sorgfalt an den neuen Songs, er holte sich aber auch viele renommierte und teure Hip-Hop-Produzenten und Gastmusiker ins Studio. Dazu zog er sich häufig in ein exklusives Studio auf Hawaii zurück und engagierte gleich zwei Privatköche. Einer war nur für warme Speisen zuständig, der andere besorgte das Catering mit kalten Gerichten und Snacks. Gesamtkosten von drei Millionen Dollar für dieses Musikalbum verwundern deswegen kaum.

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Platz 4: „Hysteria“, Def Leppard (1987)

Produktionskosten: 4.500.000 Dollar

(c) Universal Music
Die Arbeit am Album „Hysteria“ dauerte rund drei Jahre. Diese lange und natürlich teure Produktionsdauer war aber weniger dem Perfektionismus von Def Leppard geschuldet. Vielmehr musste die Band einige Schicksalsschläge während der Entstehung von „Hysteria“ hinnehmen.

Sänger Joe Elliott fiel länger durch Krankheit aus, aber Schlagzeuger Rick Allen erwischte es noch schlimmer. Er verlor seinen linken Arm bei einem Autounfall und konnte erst nach einiger Zeit mit einem von der NASA für ihn entwickelten Schlagzeug wieder in die Produktion einsteigen, wo er beim Spielen mit den Füßen seinen Arm ersetzen konnte.

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Platz 3: „In the life of Chris Gaines”, Garth Brooks (1999)

Produktionskosten: 5.000.000 Dollar

(c) Capitol Na (EMI)
Garth Brooks ist eigentlich ein amerikanischer Country-Star. Mit dem fiktiven Charakter Chris Gaines wollte er 1999 aber einmal ein künstlerisches Experiment wagen. Zusammen mit dem Album „In the life of Chris Gaines“ von Star-Produzent Don Was wurde gleich noch ein VH-1 Mockumentary und ein Spielfilm in Auftrag gegeben. Wie schon der Plan Baseballspieler zu werden oder seine Songs über eine eigene digitale Plattform zu verkaufen, scheiterte auch dieses Projekt von Brooks ziemlich schnell.

Als Ergebnis blieb nur eine Fünf-Millionen-Dollar Rechnung übrig und der Chef von Brooks‘ Plattenfirma Capitol Records musste anschließend wegen dieses Flops seinen Hut nehmen.

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Platz 2: „Chinese Democracy“, Guns ‘N Roses (2008)

Produktionskosten: 13.000.000 Dollar

℗© 2008 Geffen Records
Wahrscheinlich war kein zweites Musikalbum derart lange in der Mache wie „Chinese Democracy“. Die Arbeiten daran begannen schon Mitte der Neunzigerjahre, aber nach einigen Streitigkeiten war von der ursprünglichen Guns ‘N Roses-Besetzung damals bald nur noch Frontmann Axl Rose übrig. Der musste zunächst eine neue Band aufbauen und versprach das fertige Album deswegen erst für das Ende der Neunzigerjahre.

Aber auch zur Jahrtausendwende gab es das Album noch nicht, stattdessen drehte sich in der Band das Personalkarussell munter weiter. In den folgenden Jahren tauchten immer wieder Demos einzelner Songs von „Chinese Democracy“ auf, Axl Rose lieferte sich noch einen Rechtsstreit mit der Plattenfirma und das fertige Musikalbum ließ weiter auf sich warten. Die Kosten kletterten dafür immer weiter und durchbrachen irgendwann die Zehn-Millionen-Dollar-Schallmauer. Geffen Records sah sich sogar gezwungen, ein Best-of-Album auf den Markt zu bringen, um die Ausgaben zu refinanzieren. Erst 2008 war es dann schließlich soweit: Ende des Jahres kam „Chinese Democracy“ endlich mit über zehnjähriger Verspätung in die Plattenläden.

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Platz 2: „Invincible“, Michael Jackson (2001)

Produktionskosten: 30.000.000 Dollar

(P) 2001 MJJ Productions Inc.
Mit „Invincible“ veröffentlichte Michael Jackson 2001 sein zehntes und letztes Studioalbum. Zehn Jahre lang mussten die Fans des King of Pop damals schon auf ein komplett neues Album von ihm warten. Dementsprechend hoch war die Erwartungshaltung. Jackson wusste das natürlich und zudem stand seine einzigartige Karriere nach Vorwürfen von Kindesmissbrauch auf der Kippe. Er wollte sich nur mit einem absoluten Ausnahme-Album zurückmelden. Und so arbeitete er rund fünf Jahre an den neuen Songs und feilte an in unzähligen Aufnahmen auch noch an kleinsten Details.

Insgesamt entstanden dabei 50 fertige Songs, von denen aber nur 15 schließlich auf „Invincible“ veröffentlicht wurden. Bezahlen mussten Jackson und seine Plattenfirma Sony natürlich die Komplettrechnung für alle Titel und die sicherte Michael Jackson gleich einen weiteren Rekord, der vermutlich noch sehr lange Bestand haben wird. Mit Kosten von rund 30 Millionen Dollar ist Invincible mit einigem Abstand das teuerste Musikalbum aller Zeiten.

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Hört man diesem oder einem anderen Album an, dass es zu den zehn teuersten Alben der Geschichte gehört? Entscheide selbst und hör dafür doch gleich in ein paar dieser Alben rein.

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Dominik ist begeisterter Blogger in den Bereichen Filme, Serien, Musik und Videospiele, der sein breites Wissen und seine Leidenschaft für die vielfältigen Aspekte der Popkultur mit Begeisterung teilt.

E-Mail: dominik.sirotzki@popkultur.de