Die besten Vertreter der deutschen Rap-Landschaft im Jahr 2019 möchten wir euch an dieser Stelle selbstverständlich nicht vorenthalten. Wir haben deshalb für euch die 100 besten Deutschrap Tracks ausgewählt. Viel Spaß mit unserer Liste!
(Eine Spotify-Playlist findest du am Ende des Artikels.)
Platz 1: Juju feat. Henning May – „Vermissen“
Juju und Henning May sind das Künstlerduo, von dem wir im Vorfeld nicht wussten, dass wir es brauchten. Wer sich „Vermissen“ jedoch einmal zu Gemüte geführt hat, möchte die Kombination aus weiblichem Rap und Hennings Reibeisen-Stimme nicht mehr missen. Der Song, der vom Scheitern einer einst glücklichen Beziehung handelt, überzeugt den Hörer vor allem durch seinen glaubhaften Tiefgang. Das Schwelgen in Erinnerungen kann dabei für höchstes Chaos in der gegenwärtigen Gefühlswelt sorgen. Die Zusammenarbeit des ehemaligen SXTN-Mitglieds und dem Sänger von AnnenMayKantereit sicherte sich vollkommen zurecht den ersten Platz in den nationalen Charts.
Platz 2: Apache 207 – „Roller“
Vergesst Beamer, Benz und Bentley. Die Zeiten, in denen prollige Boliden zum Protzen herangekarrt werden mussten, sind vorbei. So erzählt es uns jedenfalls Apache 207 in seinem Song „Roller“. Der von Bausa gesignte Rapper rollt mit seinem 10 PS starken Klepper in deine Stadt und klaut dir trotzdem dein Mädchen. Die ironische Beteuerung zu den eigenen Wurzeln wird auch im Clip zum Track verdeutlicht. Hier blinkt und glitzert die Entourage rund um Apache 207 nicht etwa aus allen Nähten, sondern teilt sich eine einsame Goldkette, die abwechselnd von den einzelnen Crewmitgliedern getragen werden muss. So viel Bescheidenheit ist uns dann auch ein Platz in unserer Auswahl der besten Deutschrap Songs des Jahres 2019 wert.
Platz 3: Samra feat. Capital Bra – „Wieder Lila“
„Wieder Lila“ beschreibt nicht die klassische Liebe zur namensgebenden Farbe, sondern viel mehr die Affinität zu den lilafarbenen Scheinchen, die Capital Bra und Samra das Leben versüßen. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Im Falle der beiden Artists trägt dieser Schatten nicht selten Uniform und möchte den Halunken nur allzu gerne strafrechtlich an die edle Designerwäsche. Der Track reiht sich in die Liste der erfolgreichen Kollabos der Künstler ein und wurde alleine auf YouTube mehr als 42 Millionen Mal angehört. Doch auch kommerziell wusste der deutsche Rap-Song zu glänzen und konnte sich sowohl in Deutschland, als auch in der Schweiz auf dem ersten Rang der Charts platzieren.
Platz 4: Shirin David – „Brillis“
DSDS-Jurorin, YouTube-Star, Stammkundin beim Schönheitschirurgen. Die Vita der Shirin David ist lang, doch was die in Hamburg geborene Künstlerin anfasst, das gelingt. Aufgrund ihrer Optik und der vermittelten Bling-Bling-Inhalte, wird die wasserstoffblonde Musikerin auch als deutsche Nicki Minaj bezeichnet. Der Inhalt von „Brillis“ ist szenetypisch und handelt hauptsächlich von Luxusgütern und „Sehen und gesehen werden“. Nicht zuletzt wegen ihrer viele Millionen zählenden Fanbase schaffte es die Rapperin, mehr als 60.000 Exemplare an den Mann, beziehungsweise an das pubertierende Mädchen zu bringen.
Platz 5: Kummer – „9010“
Eine sündhaft teure Selbstinszenierung gehört in jedem Hip-Hop-Song zum guten Ton? Wer dem Chemnitzer Felix Brummer schon länger die Stange hält, weiß dass der Künstler in seinen Texten einen gesellschaftskritischeren Ansatz wählt. Der Leadsänger von Kraftklub machte im Jahr 2019 erstmals alleine die Musikwelt unsicher, und rappt sich besonders mit dem Track „9010“ nachhaltig in unser Gedächtnis. Der Song handelt vom Wiedersehen Brummers mit einem Nazi, der mittlerweile dabei ist, an seiner eigenen Lebensweise zugrunde zu gehen. Statt Verachtung empfindet „Kummer“ jedoch Mitgefühl, welches sich nicht nur auf das gescheiterte Individuum, sondern auf ganze Teile der gesamten Bevölkerung bezieht.
Platz 6: Capital Bra feat. Rebell & Summer Cem – „Rolex“
Die Rolex ist nur die Spitze des diamantenen Eisbergs, welchen die drei Artists in ihrem Song berappen. „Rolex“ geht steil nach vorne und ist Geflexe in Reinkultur. Edle Karossen, dicke Scheinbündel und die ein oder andere illegale Substanz sind dabei jedoch nur das Grundgerüst dessen, was zum Lebensalltag von Capital Bra, Rebell und Summer Cem gehören. Der im April dieses Jahres erschienene Track musste sich in den deutschen Charts mit dem zweiten Platz begnügen. Etwas erfolgreicher verlief die Sache jedoch in Österreich und in der Schweiz. Hier ging der Rap-Song jeweils auf die Eins. Im Falle der Eidgenossen dürfte dies nun wirklich keinen verwundern. Schließlich ist der beliebte Luxus-Zeitanzeiger ja auch ein Schweizer Produkt.
Platz 7: Dardan feat. Xiara – „Genauso“
Liebe ist doch etwas Tolles! Findet auch der Stuttgarter Rapper Dardan, weshalb er seine holde Maid in seinem Track „Genauso“ auch darum bittet, sich niemals zu verändern, sondern die Frau zu bleiben, die einst das Herz des Künstlers erobern konnte. Dazu braucht es nämlich keine falschen Wimpern und unbezahlbare Designerkleidung. Am meisten mag der Musiker seine Lady, wenn sie es sich in gechillter Jogginghose zusammen auf der Couch gemütlich machen. Der Track stellt eine Auskopplung aus dem Album „Sorry…“ dar und schaffte es hierzulande immerhin auf den 19. Platz der Verkaufslisten.
Platz 8: Trettmann feat. Gzuz – „Du weißt“
Wie geht man am besten mit Neidern um? Im Falle von Trettmann und Gzuz lässt sich diese Frage ganz einfach beantworten: „Wir halten dir all das vor die Nase, was du so gerne hättest, aber nicht kriegen kannst. Dumm gelaufen, oder?“. Das akustische „Wir sind besser als du“ bedient dabei jedoch nicht unbedingt die aggressive Schiene, sondern lädt stattdessen vielmehr zum Mitgrooven ein. Der Track zählt in der Kategorie „Verkaufszahlen“ mit rund 12.000 abgesetzten Einheiten zwar nicht zu den besten des Jahres 2019, zieht uns mit seinem Vibe aber trotzdem unwiderruflich in seinen Bann.
Platz 9 : Bausa – „Mary“
Wie weit würdet ihr für die Liebe gehen? Während die eine Fraktion darauf schwört, niemals einer Liebschaft hinterherzurennen, bekundet Bausa seinen Fans, für die Frau seiner Träume mit Freude die Beine in die Hand zu nehmen. Das „Objekt“ der Begierde hört dabei auf den Namen Mary und bringt den Rapper aus Saarbrücken dazu, schlaflos durch die Nächte zu watscheln. Für die Angebetete verzichtet der Rapper dafür nicht nur auf den Gebrauch von motorisierten Vehikeln, sondern gelobt auch gleichzeitig, künftig die Finger von sinneserweiternden Substanzen zu lassen. Da soll noch einmal jemand behaupten, Deutschrap könne keine Schmetterlinge im Bauch hervor kitzeln.
Platz 10: Miami Yacine – „Intro-Résumé“
Noch vor wenigen Jahren machte Miami Yacine vor allem dadurch Schlagzeilen, in seinem Song „Kokaina“ ein gewisses weißes Pülverchen zu feiern. 2019 war dann nicht nur der Zeitpunkt für das Comeback des Rappers, sondern auch das Jahr, in welchem der Künstler seine junge Karriere Revue passieren ließ. Auf vor Pathos strotzenden Piano-Beats resümiert der Dortmunder über seinen bisherigen Werdegang. Natürlich nicht, ohne Schellen an einstige Zweifler zu verteilen und sich an den schönen Dingen zu erfreuen, die der kommerzielle Erfolg in das Leben des Musikers brachte. „Intro-Résumé“ wusste sowohl hierzulande, als auch in Österreich und der Schweiz zu überzeugen, und konnte sich in allen drei nationalen Hitlisten in den Top Ten festsetzen.
Platz 11: Fero47 – „NeNeNe“
Gib mir Autotune und eine sich vor Flow überschlagende Stimme! All das schenkt uns Fero47 in Form seines Werkes „NeNeNe“, welches im Übrigen neben deutschen Zeilen auch kurdische Sprachsamples enthält. Wir haben für euch mitgezählt und können stolz verkünden, dass der Track seinem Titel mit insgesamt 105 „Nes“ mehr als gerecht wird. Der Rapper mit kurdischen Wurzeln erzählt uns in seinem Song von nächtlichen Straßenrennen, den Effekten von feinstem Haze und einer Menge Cash. So weit, so normal. Vor allem der schnelle Beat animiert den Hörer dazu, nickend mitzuwippen, und den Sound auf maximale Lautstärke zu drehen. In unserer Bundesrepublik sagten rund 6.700 Käufer „JaJaJa“ zum Werk des Künstlers und verhalfen dem Song somit auf den achten Platz der Charts.
Platz 12: Finch Asozial – „Abfahrt“
Ein Hip-Hop-Song kann auch „Asi“. Und das meinen wir durchaus positiv! Während Deutschrap im breiten Bewusstsein der Öffentlichkeit ausschließlich Lederjacke und Boxerschnitt trägt, beweist uns Finch Asozial, dass auch die Kombination aus Popelbremse und rausgewachsenem Vokuhila durchaus zu überzeugen weiß. „Abfahrt“ ist das rapgewordene Mallorca mit ostdeutschen Wurzeln. Der ehemalige Battlerapper bringt uns dabei im Detail bei, wie es sich im Osten der Republik so richtig gepflegt feiern lässt. Wie es dabei genau zugeht, verrät der Titel des Albums, aus dem „Abfahrt“ stammt. Während es „Dorfdisko“ jedoch nur auf Platz 88. der Verkaufslisten schaffte, durfte sich die Auskopplung immerhin noch über Rang 63 freuen.
Platz 13: Capo – „Run Run Run“
Sport ist gesund! Jedoch ist der Titel „Run Run Run“ nicht etwa eine Hymne auf das regelmäßige Cardio-Training, sondern beschreibt das innere Feuer, welches seit jeher im Offenbacher Rapper Capo lodert. Der erfolgreiche Künstler lässt innerhalb seines Tracks durchscheinen, dass er schon immer ein Getriebener war. Damit einher geht ein innerer Konflikt, welcher den Artist sehenden Auges in den Abgrund treibt. Trotz dessen betont Capo jedoch, dass er stolz darauf ist, völlig auf sich allein gestellt alle Hindernisse seines bisherigen Lebens überwunden zu haben. Das Video zum Song ist dabei im Style eines Cartoons gehalten und wurde bis zum heutigen Zeitpunkt mehr als 8 Millionen Mal auf YouTube angeklickt.
Platz 14: Ufo361 feat. Data Luv – „Shot“
Wer nach dem ersten Blick auf den Titel des Tracks an knallharte Ballereien in Gangstermanier denkt, hat weit gefehlt. Tatsächlich meint „Shot“ in diesem Sinne jene kurze Schnäpse, die uns den Mut dafür verleihen, uns den nächsten Korb in der Disko abzuholen. Untermalt wird das vor Autotune triefende Werk dabei durch einen Vibe, der in unseren müden Körpern sommerliche Gefühle aufkommen lässt. Mehr als 13 Millionen Nutzer klickten den Clip zu „Shot“ bereits an. Die Hymne auf die kleinen Alkoholspritzen erwies sich als eine überaus beliebte. So gelang es der Nummer in Deutschland, den vierten Platz der Charts zu erreichen. Und auch unsere Nachbarn in Österreich wussten die Zusammenarbeit der beiden Künstler zu schätzen und kauften die Nummer auf den siebten Rang der Hitliste.
Platz 15: Bushido feat. Animus – „Ronin“
Animus und Bushido hatten es in jüngster Vergangenheit wahrlich nicht leicht. Während der erstgenannte Künstler eine lange Fehde mit dem Rapper Manuellsen austrug, die schließlich in einer handfesten Schlägerei endete, ist Bushido schon lange in einen schmutzigen Streit mit seinem ehemaligen Weggefährten Arafat Abou-Chaker verwickelt. Lange war es ruhig geworden um die beiden Rapper, bis sie sich mit ihrem unerwarteten Feature „Ronin“ wie zwei Phoenixe aus der Asche der Vergangenheit erhoben. Dabei stellen die Artists unter Beweis, dass sie immer wieder bereit sind, aufzustehen und weiterzukämpfen. Wir begrüßen diesen überraschenden musikalischen Paukenschlag!
Platz 16: Loredana – „Jetzt rufst du an“
Na das sind uns ja die Liebsten! Erst eine halbe Ewigkeit nicht melden, und kaum ist man ein bisschen berühmt, klingelt das Handy ohne Unterlass. So in etwa könnte man die Geschichte zusammenfassen, welche die Schweizer Rapperin Loredana ihren Fans mit dem Track „Jetzt rufst du an“ erzählt. Dabei lässt die Musikerin durchscheinen, dass sie nicht vergisst. Wer sich einmal die Gunst von Loredana verspielt hat, darf nicht darauf hoffen, diese so schnell wiederzuerlangen. Schließlich wurde die Künstlerin in ihrem Song von der anderen Person genau dann im Stich gelassen, als deren Hilfe am dringendsten benötigt wurde. Der Reihe nach konnte sich die Single in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf den Rängen zwei, drei und vier einordnen.
Platz 17: Summer Cem feat. KC Rebell – „Rollerblades“
Wenn uns die Vergangenheit etwas gelehrt hat, dann dass die Features zwischen KC Rebell und Summer Cem in der Regel äußerst erfolgreiche sind. So schnallen sich die beiden Künstler für „Rollerblades“ also gemeinsam die fiktiven Rollschuhe an, und nehmen uns Hörer mit auf eine Fahrt, die vor allem durch ihren stimmigen Sound und die ein oder andere lustige Textpassage zu überzeugen weiß. Der Track wurde bislang mehr als 23.000 Mal verkauft und konnte in den nationalen Charts den achten Platz erklimmen.
Platz 18: Mero feat. Brado – „Olé Ole´“
Mero gelang vor allem durch die unrühmliche Anschuldigung, sich Fakeklicks für seine Songs gekauft zu haben, in die Schlagzeilen. Bei der ganzen Diskussion rund um falsche Fans, neigt man fast dazu, zu vergessen, dass der Künstler auch Musik macht. Mero bedient sich in seinem Song „Olé Olé“ zahlreicher Verweise auf die Welt des Fußballs. So wird gegräscht, getunnelt und gedribbelt, bis der Beat schließlich erfolgreich im Ohr des Hörers versenkt wird. Mittlerweile schauten sich mehr als 12 Millionen Fans das Musikvideo zum Track an. Im Clip sehen wir die beiden Künstler einerseits auf klassischen Hinterhof-Bolzplätzen, sowie im Emirates Stadium, welches abseits der Musik dem FC Arsenal London als Heimstätte dient.
Platz 19: Capital Bra – „Benzema“
Fußballerisch geht es auch mit unserem Platz 19 weiter. Der Song von Capital Bra stellt dabei eine Hommage an den Weltstar Karim Benzema dar, mit welchem sich „Cappi“ in so manchen Bereichen des Lebens vergleicht. Ganz nebenbei resümiert der Rapper noch über seine zurückliegenden Lebensjahre, die deutlich weniger bunt waren als jener Lifestyle, dem der Musiker heute frönt. Der Track konnte nicht nur den Gold-Status erreichen, sondern auch die „Meisterschaft“ in den Charts einfahren.
Platz 20: Shindy – „Dodi“
Seit rund zwei Jahren warteten die Fans von Shindy auf ein neues Video ihres Lieblings. Im Januar dieses Jahres hatte das Warten dann endlich ein Ende. Was gibt es zu „Dodi“ großartig zu sagen? Im Prinzip gibt es in dem Track nichts, was man in der Deutschrap-Szene nicht schon einmal gehört hätte. Im Klartext sind dies: Geld, Luxuskarren und Selbstbeweihräucherung. Was Shindy anderen Künstlern des Genres jedoch voraus hat, ist seine einprägsame Stimme, und sein unnachahmliches Gefühl für den Beat.
Die Plätze 21-100 der besten deutschen Rap-Songs 2019
Jedes Lied ist über den Titel mit dem dazugehörigen Musikvideo verlinkt.
Deutsche Rap-Songs 2019 Spotify-Playlist:
Wir hoffen, dass euch unsere Liste der besten deutschen Hip-Hop-Songs des Jahres 2019 gefallen hat. Natürlich wissen wir, dass 100 Plätze nicht das gesamte musikalische Spektrum abbilden können, welches uns die vergangenen Monate bescherten. Wir bitten euch, dies zu berücksichtigen und bedanken uns für eure Aufmerksamkeit. Bis zum nächsten Mal!