2010 schaffe eine 19-jährige Newcomerin namens Lena Meyer-Landrut, was zuvor nur einer Deutschen gelungen war: sie gewann den Eurovision Songcontest! Nur Nicole hatte das 1982 mit „Ein bisschen Frieden“ geschafft und seitdem ging die Nation leer aus. Lena ging mit „Satellite“ im Finale im norwegischen Oslo mit unglaublichen 246 Punkten als klare Siegerin des europäischen Musikwettbewerbs hervor.
10. Touch a New Day ( aus „My Cassette Player“, 2010)
Der Song war die zweite Single-Auskopplung des Debütalbums „My Cassette Player“. Er konnte zwar nicht ganz an den Erfolg von Lenas größten Hit „Satellite“ anknüpfen, erzielte dennoch Platz 13 in den deutschen Single-Charts. Musik und Text stammen vom Lena-Entdecker Stefan Raab, der einige der besten Songs zum Debüt-Album beigesteuert hatte.
„My cassette Player“ schoss nach Lenas überragendem Sieg beim Eurovision Songcontest an die Spitze der deutschen Album-Charts und verkaufte sich mehr als 500.000 Mal. „Touch a New Day“ gehörte zu Lenas persönlichen Lieblings-Liedern. In dem luftig, leichten Sommerlied geht es um die Möglichkeiten, die uns jeder neue Tag bringt, wenn wir auch die Kleinigkeiten zu schätzen wissen. Das Lied ist zudem im Abspann des 3D-Animationsfilmes „Sammys Abenteuer – Die Suche nach der geheimen Passage“ aus dem Jahr 2010 zu hören.
9. Neon (aus „Stardust“, 2013)
Lena selbst schrieb den Text für das Lied „Neon“. Es trägt den nachdenklichen Nebentitel „Lonely People“ und handelt von der Einsamkeit der Leute, die nach Sonnenuntergang im Neonlicht der Clubs zusammenkommen.
„Ich glaube, jeder kennt dieses Gefühl, wenn man sich einsam fühlt, obwohl gerade total viele Menschen um einen herum sind. Nachts in einem Club zum Beispiel. Wenn einem die ganze Welt so voll und gleichzeitig so leer vorkommt. Aber dann läuft dir auf der Tanzfläche ein bestimmter Mensch über den Weg und mit einem Mal ist sie weg, die Einsamkeit„, kommentierte Lena die Entstehung von „Neon“. Es soll zudem eine Hommage an die Musik selbst und natürlich die Liebe sein. Alles ist gut, wenn der Rhythmus stimmt! In Deutschland erreichte die Single Platz 38. „Neon“ galt neben dem Titelsong als das absolute Highlight des dritten Lena-Albums „Stardust“. Das Lied ist zudem auf dem Soundtrack der Tragikomödie „Heute bin ich blond“ zu finden.
8. If I Wasn’t Your Daughter (aus „Only Love, L“, 2017)
„If I Wasn’t Your Daughter“ ist Lenas persönlichstes Lied. Er handelt vom schwierigen Verhältnis zu ihrem Vater, der die Familie verließ, als Lena zwei Jahre alt war. Bis zu Lenas Eurovision-Erfolg gab es keinen Kontakt zwischen den beiden. Dann plötzlich hatte er öffentliche Interviews gegeben, sich zur Familiensituation geäußert und Lena einen Platz an seinem Tisch angeboten. Mit deutlichen Zeilen wie „Ich bin einer deiner großen Fehler“ und „Nichts hat sich verändert, du bist 20 Jahre zu spät“ erzählt „If I Wasn’t Your Daughter“ dass es zu keiner wahrhaftigen Vater-Tochter-Reunion gekommen ist. Lena stellte den Titel im Rahmen ihrer Teilnahme zum auch sonst sehr emotionalen TV-Format „Sing my Song“ vor.
Da Lena die Arbeiten zum 2017 geplanten Album „Gemini“ einstellte, wurde er erst 2019 auf dem neuesten Album „Only Love, L“ veröffentlicht. Die Single schaffe es leider nur auf Platz 35 der deutschen Hitparade, gilt aber dennoch als einer von Lenas besten Songs.
7. Stardust (aus „Stardust“, 2013)
„Stardust“ erschien auf dem gleichnamigen Album und gilt als ein weiterer typischer Lena-Hit der frühen Jahre. Geschrieben wurde das Lied unter anderem von der US-amerikanisch-israelischen Songwriterin Rosi Golan, die bereits an Lenas Erfolgstitel „Bee“ beteiligt war. „Stardust“ möchte uns alle daran erinnern, dass wir faszinierende Wesen aus Sternenstaub sind und kosmische Möglichkeiten haben, wenn wir uns nur trauen. So wie Lena das tat! Ob als verliebt, verrückter Satellit, Sternenglitzer oder Bienchen, mit ihrem dritten Album „Stardust“ hatte sich Lena längst einen Weg in die Herzen vieler deutscher Musikfreunde gesungen.
Die Single erreichte Platz 2 der deutschen Charts und nur zwei Monate nach dessen Veröffentlichung Goldstatus. Auch in Österreich gab es drei Jahre nach Oslo noch treue Lena-Fans, die Single erreichte dort Platz 14. In der Schweiz dagegen hatte der Lena-Hype 2013 bereits deutlich nachgelassen und „Stardust“ belegte in der höchsten Platzierung nur Rang 74.
6. Love Me (aus „My Cassette Player“, 2010)
„Love me“ stammt aus der Feder von Stefan Raab und Lena Meyer Landrut. Sie komponierten den Titel ebenfalls als Auswahl für die Teilnahme am Eurovision Songcontest 2010. Insgesamt standen 300 Kompositionen zur Auswahl. Beim innerdeutschen Vorentscheid, der Castingshow „Unser Star für Oslo“ stellte Lena „Love Me“ und „Satellite“ vor. Beide Titel weisen eine gewisse Ähnlichkeit in Melodie und Rhythmus auf. „Satelite“ blieb dennoch die insgesamt stimmigere Komposition und konnte von Lena eindeutig besser ausgefüllt werden.
„Love me“ wurde trotzdem eine erfolgreiche Single. Das Lied erschien auf der B-Seite der „Satellite“-Single und erreichte Platz 4 der deutschen Hitparade. Gemeinsam mit „Bee“ und „Satellite“ belegte Lena als erste deutsche Sängerin, die Top drei großer Download-Portale wie iTunes und Musicload. Sogar in den UK-Single-Charts waren die Titel unter den ersten 30 platziert. Für eine deutsche Künstlerin ein sehr ungewöhnlicher Erfolg!
5. Traffic Lights (aus „Crystal Sky“, 2015)
Im Jahr 2015 schien es ganz so, als habe die junge Frau aus Hannover den Höhepunkt ihrer Karriere bereits überschritten. Böse Stimmen unkten, die Zeit der Lena sei vorbei und viele ehemalige Fans hatten sich enttäuscht von dubiosen Werbedeals und Fernsehauftritten von ihrem einstigen Star abgewandt. Mit „Traffic Lights“ schaffte es Lena zurück in die Herzen der Fans. Der Titel lässt den typischen Lena-Sound neu erklingen, überzeugte zudem durch eine eingängige Melodie und den typischen Ohrwurm-Charakter.
Insgesamt wirkte Lena seit der Veröffentlichung des Albums „Crystal Sky“ gereifter. Sie wollte nicht zu den schnell verglühenden Kometen am Pop-Himmel gehören, sondern sich langfristig als ernstzunehmende Künstlerin etablieren. Mit „Traffic Lights“ ist ihr der Sprung zurück an die Spitze der Charts gelungen. Der Titel belegte zwar nur Rang 12, verkaufte sich jedoch weit über 200.000 mal und erreichte damit Goldstatus.
4. Bee (aus „My Cassette Player“, 2010)
„Bee“ wurde zwar nie als Single veröffentlicht, stand aber als Download in diversen Portalen zur Verfügung. Nach Lenas Oslo-Erfolg wurde das Lied so oft heruntergeladen, dass er prompt auf Platz 3 der deutschen Single-Charts landete. „Bee“ war zusammen mit „Satellite“ und „Love Me“ unter den Top 5. Damit gelang Lena ein weiterer Rekord. Noch niemals zuvor hatte eine deutsche Interpretin drei Titel gleichzeitig auf diesen Spitzenpositionen.
In Österreich und der Schweiz schaffte es „Bee“ unter die Top 30. Komponiert wurde der Titel von einem internationalen Songwriter-Team. Beteiligt war auch der norwegische Komponist Per Kristian Ottestad, der bereits an Robby Williams „Come Undone“ mitwirkte. Der verspielt, süße Titel „Bee“ wäre vielen Kritikern nach der bessere Beitrag zum Eurovision Songcontest gewesen. Tatsächlich war der Song auch in der näheren Auswahl, das Juroren Team rund um Stefan Raab sowie die Zuschauer entschieden sich schlussendlich und mit bekanntem Erfolg für „Satellite“.
3. Wild & Free, (aus „Crystal Sky“, 2015)
Die Single wurde eigens für den Soundtracks zum Kino-Hit „Fack ju Göhte“ produziert. Neben Lena selbst wirkte mit Sarah Connor ein weiterer deutscher Popstar an der Entstehung mit. Kritiker vermissten bei dem Lied den typischen Lena-Style, der durch die gewaltige instrumentale Begleitung völlig verdrängt werde. Tatsächlich gehört „Wild & Free“ zu den ungewöhnlichen aber nicht minder erfolgreichen Titeln der sympathischen Interpretin. Film und Single kamen bei der deutschen Bevölkerung sehr gut an.
„Wild & Free“ erreichte in Deutschland Platz 8 und bescherte Lena auch in den deutschsprachigen Nachbarländern endlich wieder beachtliche Charts-Platzierungen. In Österreich landete der Titel auf Platz 21 und in der Schweiz erreichte er mit dem 37. Platz die höchste Notierung.
2. Taken by a Stranger, (aus „Good News“, 2012)
Mit „Taken by a Stranger“ versuchten das Erfolgsduo Lena und Stefan Raab 2012 das Unmögliche. Zweimal hintereinander wollten sie den Eurovision Songcontest gewinnen! Ob das gut gehen konnte? Lena hatte bei den Europäern eingeschlagen wie eine Bombe. Frisch, fröhlich und ungekünstelt sang sie sich ein Jahr zuvor an die Spitze des Wettbewerbs. Beim deutschen Vorentscheid trat sie so 2012 auch völlig außer Konkurrenz an. Zur Wahl standen lediglich diverse Lena-Interpretationen, darunter auch „Taken by a Stranger“, zu Deutsch „Fasziniert von einem Fremden“. Die erfolgreiche Titelverteidigung sollte Lena leider verwehrt bleiben, sie belegte immerhin den zehnten Platz. Den Titel sogar gleich dreimal hintereinander einzuheimsen, ist bisher nur den Iren von 1991 bis 1993 gelungen.
„Taken by a Stranger“ wurde trotzdem zu einem der größten Hits in Lenas bisheriger Laufbahn. Erschien auf dem zweiten Album „Good News“ und erreichte Platz 2 der deutschen Single-Charts. „Good News“ belegte ebenfalls Top-Positionen, hielt sich etliche Wochen an der Spitze der deutschen Album-Charts und erreichte nach nur einer Woche Goldstatus.
1. Satellite (aus „My Cassette Player“, 2010)
Zweifellos Lenas bester Song und der große deutsche Überraschungserfolg beim Eurovision Songcontest 2010. „Satellite“ verhalf nicht nur Deutschland zum lang ersehnten zweiten Sieg, sondern auch einer bis dato völlig unbekannten Newcomerin zu einer Traumkarriere. Durch ihre frische und natürliche Art gewann Lena die Herzen der Zuschauer und Musikliebhaber in ganz Europa. Der Song stammt vom Komponisten Duo Julie Frost & John Gordon und gehört zu den größten Hits in der Geschichte des Wettbewerbs.
Die US-Amerikanerin Frost schrieb den Text in einer einsamen Waldhütte in Georgia und das ohne die Absicht, das Lied jemals bei einem Wettbewerb einzureichen. Später sagte sie, es ginge „um all die verrückten und geheimen Dinge, die ein Mädchen tue und fühle, wenn es verliebt sei“. Erfolgreich angemeldet wurde „Satellite“ vom Musik Riesen „Universal Music“, bei dem Lena seit ihren ersten Erfolgen unter Vertrag steht. Neben den absoluten Top-Platzierungen im ganzen deutschsprachigen Raum zählte „Satellite“ 2010 zu den besten Songs in Schweden, Finnland, Schweiz und Dänemark. Sogar in Australien war der Titel einige Zeit in den Hitlisten platziert.
Lena Meyer-Landrut gehört zu den erfolgreichsten deutschen Künstlerinnen der Gegenwart. Selbstbewusst kämpfte sie sich nach kleinen Tiefs immer wieder zurück ins Geschäft. Sie überzeugt durch ihre Wandlungsfähigkeit sowie ihre sympathisch offene Art. Das neueste Album „Only Love, L“ markiert einen weiteren Entwicklungsschritt im Leben der 27-jährigen. Es ist ein sehr persönliches Album und enthält neben der Verarbeitung tragischer Themen auch frisch-frivoles wie den Titel „Sex in the Morning“, den sie gemeinsam mit dem britischen Rapper Ramz aufnahm. Wir werden sehen, womit Lena uns in Zukunft noch überraschen wird!