Große Tenöre: Die 21 besten Opernsänger aller Zeiten

Wer sind die besten Tenöre, die je auf der Bühne gestanden haben? Lese Dir unsere Bestenliste durch und höre Dir die besten Opernsänger an, die je gelebt haben, darunter Luciano Pavarotti, Plácido Domingo und Enrico Caruso.

Ihr interessiert euch für die Opernwelt und fragt euch, welche Tenöre zu den bedeutsamsten Vertretern ihres Fachs zählen? Unsere nun folgende Bestenliste liefert euch Antworten. Viel Spaß mit den 21 besten Opernsängern aller Zeiten!

Platz 1: Luciano Pavarotti (1935-2007)


Der italienische Opernsänger Luciano Pavarotti gilt weit über die Grenzen der Opernwelt hinaus als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der modernen Musikgeschichte. Pavarotti erblickte am 12. Oktober 1935 in der italienischen Stadt Modena das Licht der Welt. Als Sohn eines Bäckers, der darüber hinaus auch im lokalen Chor als Tenor tätig war, knüpfte Pavarotti schon in frühester Kindheit erste Berührungspunkte mit dem Gesang. Nachdem Luciano Pavarotti zunächst zwei Jahre als Volkslehrer arbeitete, fasste der spätere Weltstar zur Mitte der 1950er Jahre den Entschluss, eine professionelle Gesangskarriere einzuschlagen. Aus diesem Grund widmete sich der Italiener dem Studium des klassischen Gesangs und debütierte schlussendlich im Jahre 1961 als Teil der Oper „La Bohème“.

Während sich der Tenor in den folgenden Jahren in den internationalen Opernhäusern einen großen Namen machte, reduzierte Pavarotti seine Opernauftritte zu Beginn der 80er Jahre, um stattdessen häufiger im Fernsehen und in Konzerten aufzutreten. Den Status als unantastbarerer Superstar der Neuzeit verdiente sich der Italiener schlussendlich, als er zusammen mit den beiden Tenören José Carreras und Plácido Domingo das legendäre Trio „die drei Tenöre“ komplettierte.

2005 entschied sich Pavarotti dazu, eine groß angelegte Abschiedstournee zu geben. Zu diesem Zeitpunkt war die Ikone allerdings bereits schwer an Krebs erkrankt, weshalb jene Tour letztendlich abgebrochen werden musste. Luciano Pavarotti starb am 6. September 2007 im Alter von 71 Jahren.

Der Ausnahmetenor gilt nicht nur als einer der besten und berühmtesten Opernsänger aller Zeiten, sondern darüber hinaus auch als einer der erfolgreichsten Vertreter seiner Zunft. Demnach verkaufte der Italiener während seines Lebens mehr als 26 Millionen Platten, von denen das Album „The Three Tenors in Concert“ mit mehr als 7,2 Millionen Verkäufen die erfolgreichste Auskopplung darstellt. Pavarotti wurden überdies die verschiedensten Ehrungen zuteil. Der Tenor gewann mehrere Grammys, darunter der „Grammy Legend Award“ und war Träger des Kulturverdienstordens.

Platz 2: Plácido Domingo (*1941)


Wie bereits erwähnt, war Plácido Domingo ebenfalls Teil des legendären Trios „die drei Tenöre“. Der gebürtige Madrilene kam am 21. Januar 1941 auf die Welt und siedelte zum Ende des Jahrzehnts zusammen mit seiner Familie nach Mexiko über. Sein Operndebüt gab der Spanier am 19. Mai 1961, damals übernahm er die Rolle des Alfredo in Giuseppe Verdis Stück „La traviata“. Zusammen mit seiner Frau, der Sopranistin Marta Ornelas, trat Domingo anschließend drei Jahre im israelischen Tel Aviv auf.

Die große internationale Karriere des Tenors nahm schließlich zur Mitte der 1966 Fahrt auf. Den Grundstein dafür legte ein Auftritt an der New York City Opera, als Plácido Domingo in „Don Rodrigo“ sowohl Zuschauer als auch Fachwelt mit seinem außergewöhnlichen Gesangstalent verblüffte. Fortan folgten unzählige weitere Engagements, welche den Spanier einmal quer um den Globus führen sollten. So trat Domingo mehrere Male in Deutschland auf, faszinierte das Pariser Publikum und gab sein Können regelmäßig in den Vereinigten Staaten zum Besten.

Im Laufe seiner Karriere zeigte sich schnell die unvergleichliche Vielseitigkeit des professionellen Sängers. Bislang sang Domingo 134 unterschiedliche Partien. Als eine seiner herausragendsten Figuren gilt dabei Otello aus der gleichnamigen Verdi-Oper. Darüber hinaus lobten Kritiker die Auftritte des Spaniers in verschiedenen Wagner-Opern, darunter Rollen als Parsifal, Siegmund und Lohengrin. Die Variabilität des Tenors, der seine Karriere im Übrigen als Bariton begann, setzte sich bis in die jüngste Vergangenheit fort. 2006 übernahm der Spanier demnach die Hauptrolle in „The First Emperor“, der neuesten Oper des chinesischen Komponisten Tan Dun.

Plácido Domingo wurden im Laufe seines Lebens die unterschiedlichsten Auszeichnungen gewidmet. Neben zahlreichen szenetypischen Preisen trägt auch ein Stern auf dem legendären „Hollywood Walk of Fame“ den Namen der lebenden Legende.

Platz 3: Enrico Caruso (1873-1921)


Wer sich während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Opernwelt herumtrieb, kam an einem Namen nicht vorbei: Enrico Caruso. Der Italiener entwickelte sich im Zuge seiner Karriere zu einer der bekanntesten Figuren der Szene und beeinflusst die Welt des professionellen Gesangs auch heutzutage noch immer maßgeblich.

Die Kindheit des Tenors ließ allerdings noch keine Rückschlüsse auf die spätere Weltkarriere des Opernsängers zu. Tatsächlich wurde Caruso in eine ärmliche Familie hineingeboren, wo er das dritte von sieben Kindern war. Enrico Caruso sang bereits als Kind im städtischen Kirchenchor, weshalb es nicht lange dauerte, bis dem verantwortlichen Pfarrer das außergewöhnliche Talent des Jungen auffiel. Caruso nahm daraufhin privaten Gesangsunterricht und gab sein Bühnendebüt in seiner Heimatstadt Neapel. Allerdings blieben die Auftritte des damals 19-Jährigen zunächst weitgehend unbeachtet. Erst seine Beteiligung an Umberto Giordanos Oper „Fedora“ half dem Nachwuchstalent dabei, im Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit Fuß zu fassen.

Zu den berühmtesten Rollen des Italieners gehörten fortan der Part des Canio in „Pagliacci“ sowie seine Auftritte als Radames in „Aida“. Als stetiges Mitglied der Metropolitan Opera in New York eroberte Caruso die Herzen unzähliger Zuschauer. Die Aufnahmen des Sängers, der für seine Präsenz auf der Bühne und seine baritonale Stimmfarbe bekannt war, halfen dem damals neuartigen Grammophon zu großem kommerziellem Erfolg. Die Gesangskoryphäe starb bereits im Alter von 48 Jahren an den Folgen einer Brustfellentzündung und Blutvergiftung.

Platz 4: Fritz Wunderlich (1930-1966)


Mit Fritz Wunderlich präsentieren wir euch den ersten deutschen Vertreter auf unserer Bestenliste der erfolgreichsten Opernsänger der Welt. In Kusel in der Pfalz aufgewachsen, musste Wunderlich bereits mit fünf Jahren den Suizid seines Vaters verkraften. Die Familie des späteren Tenors geriet daraufhin in vollständige Armut. Nachdem Fritz Wunderlich sein Gesangsstudium in Freiburg zur Mitte der 1950er Jahre abgeschlossen hatte, folgte mit der Rolle des Tamino in Mozarts „Zauberflöte“ das offizielle Operndebüt des Deutschen. Kurze Zeit später erhielt der Sänger ein Engagement in der Württembergischen Staatsoper in Stuttgart, wo sich Wunderlich schnell einen Ausnahmestatus erarbeitete. Daraufhin trat der Tenor regelmäßig in der Münchner Staatsoper auf, bevor er schlussendlich nach Wien wechselte, wo er bis zu seinem Tod ein festes Mitglied des Ensembles blieb.

Im Jahre 1966 sollte im Zuge eines Auftritts an der New Yorker Metropolitan Opera der internationale Durchbruch folgen, allerdings stürzte Fritz Wunderlich wenige Woche vor der geplanten Show von einer Treppe und zog sich einen tödlichen Schädelbruch zu. Der Tenor machte sich vor allem durch seine klare, zwei Oktaven umfassende Stimme einen Namen. Doch auch sein schauspielerisches Talent wird bis heute von der weltweiten Fachwelt in den höchsten Tönen gelobt.

Platz 5: Jussi Björling (1911-1960)


Johan Jonatan Björling bekam als Kind von seiner Großmutter den Spitznamen „Jussi“ verliehen, welcher sich fortan fest im Leben des schwedischen Tenors etablieren sollte. Zwischen den Jahren 1919 und 1921 reiste der Schwede zusammen mit seiner Familie durch die USA. Nachdem Jussis Mutter zwei Jahre zuvor gestorben war, verdingten sich die übrigen Familienmitglieder mit Gesangsdarbietungen ihren Lebensunterhalt. Als Björlings Vater 1926 ebenfalls ums Leben kam, verdiente Jussi sein Geld zunächst als Verkaufsgehilfe. Durch einen flüchtigen Bekannten, der auf die außergewöhnliche Stimme des Schweden aufmerksam geworden war, erhielt Jussi Björling die Chance, an der Königlichen Oper Stockholm vorzusingen. Das Nachwuchstalent wurde daraufhin umgehend unter Vertrag genommen, sein großes Debüt gab Björling im Jahre 1930 in der Rolle des Don Ottavio in „Don Giovanni“. Es folgten Auftritte an vielen europäischen Opernhäusern, 1938 sang Jussi Björling schließlich zum ersten Mal an der renommierten Metropolitan Opera in New York.

Zu Beginn der 50er Jahre erkrankte der Schwede an einer chronischen Kehlkopfentzündung. Darüber hinaus wurde bei dem Schweden ein Herzleiden diagnostiziert, wodurch die Auftritte des Tenors bis zu seinem Tod im Jahr 1960 immer seltener wurden. Das silbrige Timbre in der Stimme machte den Schweden zu einem der bedeutsamsten Opernsänger des 20. Jahrhunderts.

Platz 6: Lauritz Melchior (1890-1973)


Der Däne Lauritz Melchior wusste zu seinen Lebzeiten vor allem durch seine Auftritte als Wagner-Tenor zu begeistern. Allerdings schlug Melchior nach seinem erfolgreichen Studium an der Opernschule in Kopenhagen zunächst eine Laufbahn als Bariton ein. Sein Lehrer Vilhelm Herold schulte seinen Schützling anschließend zum Tenor um und half so maßgeblich dabei, der späteren Ausnahmekarriere des Dänen den Weg zu ebnen.

1918 bekleidete Melchior als Tannhäuser das erste Mal eine Rolle in einer Wagner-Oper, drei Jahre später verließ der professionelle Sänger seine dänische Heimat und siedelte nach München über. Es folgten Stationen in Wien und in New York, wo Lauritz Melchior weiterhin verschiedene Wagner-Opern mit seiner kräftigen und klaren Stimme zum Besten gab. Wie aus dem Nichts beendete der Däne seine Karriere im Jahre 1950. Bis heute ist unklar, wieso der Tenor seinen Bühnenauftritten ein solch abruptes Ende setzte. Gerüchte, laut denen die Stimme des Sängers zu jener Zeit deutlich an Kraft eingebüßt hatte, konnten mittels später veröffentlichter Aufnahmen wiederlegt werden.

Platz 7: Beniamino Gigli (1890-1957)


Beniamino Gigli kam am 20. März 1890 als Sohn eines italienischen Schuhmachers zur Welt. Seine ersten Berührungspunkte mit dem Gesang knüpfte der junge Beniamino im lokalen Kirchenchor. Nachdem der Italiener mit dem renommierten Tenor Alessandro Bonci bekanntgemacht wurde, wurde er schließlich an der weltberühmten Accademia di Santa Cecilia im klassischen Gesang ausgebildet. Der erste große Bühnenauftritt Giglis erfolgte im Oktober 1914. Damals übernahm der Tenor die Rolle des Enzo in „La Gioconda“. Nach weiteren Auftritten in seiner italienischen Heimat feierte Beniamino Gigli im Jahr 1920 sein Debüt an der Metropolitan Opera in New York.

Zu den Paraderollen des Tenors zählten die Auftritte als Rodolfe in „La Bohème“ sowie seine Interpretationen der Titelrolle in „Andrea Chénier“ des italienischen Komponisten Umberto Giordano. Nachdem sich Gigli über mehr als ein Jahrzehnt hinweg in den Vereinigten Staaten einen Namen gemacht hatte, kehrte er im Jahr 1932 wieder nach Italien zurück. Dort angekommen brillierte der Tenor nicht nur auf der Opernbühne, sondern wirkte auch in einigen Spielfilmen als Schauspieler mit.

Während der Zweite Weltkrieg über Europa tobte, zog sich Gigli gezwungenermaßen aus dem Geschäft zurück. Ab 1945 begann der Sänger wieder mit seinen Bühnenauftritten. Im Laufe der Zeit wurden Beniamino Gilgis Opernbeteiligungen allerdings immer seltener, bevor er seine Karriere im Jahr 1955 endgültig beendete. Die Opernikone starb zwei Jahre später an den Folgen einer Lungenentzündung.

Platz 8: Jon Vickers (1926-2015)


Jon Vickers absolvierte seine professionelle Gesangsausbildung in der kanadischen Großstadt Toronto. Nachdem das rohe Talent des Kanadiers zu einem musikalischen Diamanten geschliffen war, begann Vickers ab 1956 damit, in den europäischen Opernhäusern Fuß zu fassen. Nach seinem Debüt in London trat der Heldentenor im Jahre 1958 im Rahmen der Bayreuther Festspiele als Siegmund auf. Die bedeutsame Partie in der Wagner-Oper „Die Walküre“ sollte sich später zu einer der Paraderollen des Kanadiers entwickeln.

Über die folgenden zwei Jahrzehnte hinweg galt Jon Vickers als einer der gefragtesten Tenöre der Moderne. Zu Beginn der 80er Jahre entschloss sich Vickers dazu, sein praktisches Wissen als Lehrer an die aufstrebenden Opernsänger der nachfolgenden Generation weiterzureichen. So bildete der Kanadier unter anderem den berühmten Tenor Ben Heppner aus. Vickers wusste seinerzeit durch seine kräftige, facettenreiche Stimme zu begeistern und wurde im Jahr 2002 mit dem „Anton-Seidl-Preis“ geehrt.

Platz 9: Peter Pears (1910-1986)


Peter Pears wurde am 22. Juni 1910 in der englischen Kleinstadt Farnham geboren und begann zunächst eine Ausbildung zum Organisten in Oxford. Das Studium des Orgelspiels sollte von Pears allerdings niemals abgeschlossen werden, stattdessen begann er 1933 damit, sich am Londoner Royal College of Music im professionellen Gesang ausbilden zu lassen. Anschließend brillierte der Brite in der Hauptrolle von „Peter Grimes“. Die Oper stammte aus der Feder des Komponisten Benjamin Britten, welcher gleichzeitig der Lebenspartner von Peter Pears war. So wurden verschiedene Lieder unterschiedlicher Stücke perfekt auf die Stimmfarbe des Tenors zugeschnitten. Der englische Opernsänger, der im Jahr 1978 zum Ritter geschlagen wurde, überzeugte durch seine unvergleichliche stimmliche Varianz.

Platz 10: Nicolai Gedda (1925-2017)


Der schwedische Opernsänger Nicolai Gedda kam im Jahre 1925 als Harry Gustaf Nikolai Lindberg zur Welt und wurde von seiner Tante und seinem russischen Adoptivvater großgezogen. Zwischen den Jahren 1928 und 1936 lebte die kleine Familie in Leipzig, wo auch die Musikausbildung Geddas ihren Anfang nahm. Nachdem Nicolai Gedda anschließend wieder nach Schweden zog und dort sein Studium abschloss, feierte er 1952 mit der Rolle des Chapelou in der Oper „Le postillon de Lonjumeau“ sein professionelles Operndebüt.

Der multilinguale Tenor, der neben Schwedisch auch Deutsch, Russisch, Französisch, Englisch und Italienisch beherrschte, avancierte während seiner Karriere zu einem der gefragtesten Mozartinterpreten des vergangenen Jahrhunderts. Die außergewöhnliche Stimme des Sängers verlor auch im späten Erwachsenenalter nichts von ihrem jugendlichen Charme, weshalb er von vielen Kritikern für die optimale Besetzung für Rollen wie Belmonte in „Die Entführung aus dem Serail“ oder Tamino in „Die Zauberflöte“ gehalten wurde. Gedda, der 2017 eines natürlichen Todes starb, erhielt während seines Lebens zahlreiche Preise.

Platz 11: Tito Schipa (1888-1965)


Raffaele Attilio Amedeo, genannt „Tito“, Schipa war Teil einer albanischen Minderheit in Italien und absolvierte seine Gesangsausbildung in Lecce und Mailand. Sein erster großer Auftritt datiert auf das Jahr 1910 zurück, damals demonstrierte Schipa sein gesangliches Können als Alfred in der Verdi-Oper „La Traviata“. Es folgten weitere Engagements in der italienischen Heimat des Sängers, ehe der Tenor 1913 erstmals in Argentinien und Brasilien auftrat. Etwa sechs Jahre später begann Schipa, sich auch in die Herzen des amerikanischen Publikums zu singen, damals brillierte der bis dato eher unbekannte Opernsänger als Herzog in „Rigoletto“. Fortan erhielt Schipa Verträge an den Opernhäusern von Chicago, San Francisco und New York. Der Italiener stand über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren hinweg auf den renommiertesten Bühnen der Opernwelt.

Platz 12: Carlo Bergonzi (1924-2014)


Obwohl Carlo Bergonzi als einer der besten Tenöre aller Zeiten in die Geschichte eingehen sollte, begann er seine Gesangskarriere zunächst als Bariton. Zuvor hatte sich der italienische Sänger in Parma ausbilden lassen, anschließend feierte er seinen ersten großen Auftritt als Mitglied des Ensembles von „Der Barbier von Sevilla“. Daraufhin bekleidete Bergonzi weitere Bariton-Rollen, eher er sich zu Beginn der 50er Jahre zum Tenor umschulen ließ. Sein Können in dieser Stimmlage stellte der Italiener 1951 unter Beweis, als er in der Hauptrolle von „Andrea Chénier“ groß auftrumpfte.

Die fachliche Anerkennung ebnete dem Sänger den Weg zu einer großen internationalen Karriere. Vor allem seine Auftritte an der Metropolitan Opera sind bis heute unvergessen. Der Italiener etablierte sich über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren zu einem der beliebtesten Tenöre des berühmten New Yorker Opernhauses. Anschließend begeisterte der Tenor das Publikum in der Arena von Verona über zwei Jahrzehnte hinweg. Die Gesangstechnik des Italieners galt in den Augen vieler Kritiker als überragend. Carlo Bergonzi starb im Jahre 2014 in Mailand. Die Opernkoryphäe wurde 90 Jahre alt.

Platz 13: Peter Schreier (1935-2019)


Am 25. Dezember 2019 musste die Musikwelt Abschied von einem der bedeutsamsten deutschen Tenöre aller Zeiten nehmen. Peter Schreier wurde im Sommer 1945 Mitglied des Dresdner Kreuzchores. Der Chorleiter Rudolf Mausberger entdeckte daraufhin das außergewöhnliche Gesangstalent seines neuen Schützlings. Später absolvierte Schreier ein Gesangsstudium an der Musikhochschule in Dresden, wo er von vielen renommierten Größen der Musikwelt ausgebildet wurde. Seine erste größere Rolle bekleidete Peter Schreier im Jahr 1959, damals stand er als Erster Gefangener in der Beethoven-Oper „Fidelio“ auf der Bühne. Die Mozart-Partien, die Schreier kurz darauf übernahm, sollten sich zu den Paraderollen des Deutschen entwickeln. Seine Auftritte in der Berliner Staatsoper weckten bald das Interesse internationaler Opernhäuser, so das Schreier daraufhin Engagements in Mailand, New York und Buenos Aires erhielt.

Peter Schreier durfte sich als einer der wenigen Bewohner der ehemaligen DDR über eine großzügige Reisefreiheit freuen. Der weltweit gefeierte Mozartsänger, dessen Repertoire indes noch viele weitere Komponisten umfasste, stand am 22. Dezember 2005 zum letzten Mal auf der Bühne.

Platz 14: Juan Diego Flórez (*1973)


Während die bislang vorgestellten Tenöre vornehmlich die Opernbühnen der Vergangenheit prägten, möchten wir euch nun einen Vertreter auf unserer Liste vorstellen, dem sowohl die Gegenwart als die Zukunft gehört. Die Rede ist dabei von Juan Diego Flórez. Der peruanisch-österreichische Sänger gilt aktuell als unantastbarer Meister des Typus Tenore di grazia. Als Sohn eines Volkssängers wurde Flórez das musikalische Talent praktisch in die Wiege gelegt, folglich begann der in Lima geborene Tenor schon bald seine eigene professionelle Ausbildung. Zu Flórez‘ Lehrern zählten viele bekannte Größen aus der Opernszene, darunter auch der peruanische Tenor Ernesto Palacio. 1996 trat Juan Diego Flórez beim Rossini-Opernfestival in Pesaro auf, seitdem ist der Tenor nicht mehr aus der professionellen Gesangswelt wegzudenken. Es war vor allem die Beweglichkeit in der ausdrucksvollen Stimme, welche die Fachwelt auf Anhieb begeisterte.

Flórez wird in Fachkreisen als inoffizieller Nachfolger von Luciano Pavarotti gehandelt und stellt sein Können derzeit an den renommiertesten Opernhäusern auf unserem Globus unter Beweis. Im April 2007 heiratete Juan Diego Lórez die deutsche Schauspielerin Julia Trappe.

Platz 15: Franco Corelli (1921-2003)


Das Repertoire von Franco Corelli umfasste zahllose weltberühmte Partien, darunter Stücke aus der Feder von Verdi, Giordano und Puccini. Seine professionelle Gesangskarriere begann der Italiener, der am 8. April 1921 das Licht der Welt erblickte, im Jahre 1951. Mit seiner Interpretation des Don José in der berühmten Oper „Carmen“ sicherte sich der Tenor den ersten Platz eines Gesangswettbewerbs, woraufhin Corelli eine 3-monatige Ausbildung gewann. Das rohe Talent das Nachwuchsopernsängers wies indes noch einige Mängel auf. Unter der Obhut seiner späteren Ehefrau feilte der Italiener in Rom an seinen Gesangskünsten. Besagter Loretta di Lelio war es auch zu verdanken, dass die Karriere des Tenors konkrete Formen annahm. Die Italienerin beendete ihre eigene Gesangslaufbahn vorzeitig und widmete sich fortan voll und ganz der Unterstützung ihres künftigen Gattens. Die Bemühungen fruchteten, so dass Franco Corelli schon bald ein Engagement an der Metropolitan Opera in New York ergattern konnte. Die leidenschaftlichen Auftritte des Italieners führten letztlich dazu, dass der Tenor von den bedeutsamsten Opernhäusern der Welt unter Vertrag genommen wurde.

Nach eigenen Angaben hatte der Opernsänger zeit seines Lebens mit schwerem Lampenfieber vor seinen Auftritten zu kämpfen. Aus diesem Grund zog sich der Ausnahmesänger bereits im Alter von 55 Jahren aus dem Showbusiness zurück.

Platz 16: John McCormack (1884-1945)


John McCormack konnte bereits im jugendlichen Alter auf sich aufmerksam machen, als er im Jahre 1902 einen Gesangswettbewerb in Dublin gewann. Der Ire wurde daraufhin auch zur Weltausstellung in St. Louis eingeladen, wo er 1904 ebenfalls groß auftrumpfte. Nachdem das Gesangstalent McCormacks unter der Aufsicht von Vincenzo Sabbatini in Mailand veredelt wurde, gab der irische Tenor sein Operndebüt in der Rolle des Fritz in „L’Amico Fritz“. John McCormack, der zu Beginn seiner Laufbahn noch unter dem Namen Giovanni Foli auftrat, wechselte 1907 an die Royal Opera in London. Dort bekleidete er insgesamt 15 verschiedene Rollen, die sowohl von den Zuschauern als auch von der Fachwelt äußerst wohlwollend aufgenommen wurden. Anschließend trat McCormack in verschiedenen US-amerikanischen Opernhäusern auf, darunter auch die renommierte Metropolitan Opera in New York. Im Rahmen seiner großangelegten Tourneen verdiente sich der Ire schon bald den Ruf eines waschechten Superstars.

Zu Beginn der 1920er Jahre zog sich der Tenor vollständig von der Opernbühne zurück, um sein Geld fortan als Konzertsänger zu verdienen. Auf diese Weise gelang der irische Musiker schnell zu großem Reichtum. Da McCormack selbst aus äußerst bescheidenen Verhältnissen stammte, spendete er große Summen seines Verdienstes an wohltätige Organisationen.

Platz 17: Alfredo Kraus (1927-1999)


Kairo, Lissabon, Mailand – die renommierten Stationen im Leben des Opernsängers Alfredo Kraus lassen bereits erahnen, welchen Stellenwert der Tenor während seiner erfolgreichen Karriere besaß. Als Sohn einer spanischen Mutter und eines österreichischen Vaters begann der kleine Alfredo bereits im Alter von acht Jahren im Schulchor zu singen. Das nach der Schulzeit begonnene Ingenieursstudium brach der Spanier vorzeitig ab, stattdessen entschied sich Kraus dazu, eine professionelle Gesangskarriere einzuschlagen. Nach erfolgreicher Ausbildung in Mailand feierte der Opernsänger im ägyptischen Kairo in der Rolle des Herzogs in „Rigoletto“ seine Bühnenpremiere. Jene Partie sollte dabei über die gesamte Karriere des Sängers hinweg den Status seiner Paraderolle behalten. Zusätzlich zu den eingangs erwähnten Stationen führte der Karriereweg den Sänger auch in die USA. Die Leidenschaft zur großen Bühne erfuhr im Leben des Sängers keinen Abbruch, so dass Kraus auch im fortgeschrittenen Alter noch regelmäßig vor einem breiten Publikum auftrat. Der mit zahlreichen Orden ausgezeichnete Tenor war mit einem unvergleichlichen Timbre gesegnet.

Platz 18: Anthony Rolfe Johnson (1940-2010)


Nachdem der Brite Anthony Rolfe Johnson sein Studium an der Londoner Guildhall School of Music and Drama erfolgreich abgeschlossen hatte, stand der anschließenden Traumkarriere nicht mehr viel im Weg. Der Tenor arbeitete während seiner Laufbahn mit den namhaftesten Orchestern und Dirigenten der damaligen Zeit zusammen und erhielt zahllose Preise. Eine der herausragendsten Ehrungen wurde dem Engländer schließlich im Jahre 1992 zuteil. Im Rahmen der Queen’s Birthday Honours wurde dem Opernsänger feierlich der Titel „Commander of the Order of the British Empire“ verliehen.

Platz 19: Wolfgang Windgassen (1914-1974)


Wer einen renommierten Heldentenor zum Vater hat, hat in der Regel ein schweres musikalisches Erbe anzutreten. Wolfgang Windgassen trat allerdings mit Bravour in die großen Fußstapfen seines Vaters Fritz und legte fortan eine professionelle Karriere hin, die ihresgleichen suchte. Ab den 1950er Jahren macht sich der Tenor als gefeierter Wagner-Sänger einen Namen und verdiente sich letztlich den Status als einer der besten Vertreter seines Fachs.

Platz 20: Jose Carreras (1954-heute)


Jose Carreras, einer der berühmten Drei Tenöre neben Luciano Pavarotti und Placido Domingo, begann seine Opernreise mit 11 Jahren in Barcelona, Spanien. Im Laufe der Jahre übernahm er weltweit über 60 Tenorpartien und glänzte vor allem in italienischen Kompositionen von Koryphäen wie Puccini, Verdi und Donizetti.

Obwohl er in den 1980er Jahren mit einer schweren Leukämieerkrankung zu kämpfen hatte, kehrte er 1990 triumphal zurück und trat beim Finale der Fußballweltmeisterschaft auf. Außerdem war er Musikdirektor bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona. Mitte der 1990er Jahre gründete Carreras eine weltweite Wohltätigkeitsorganisation zur Unterstützung von Leukämiekranken. Bis heute hat die Initiative mehr als 70 Millionen Euro eingesammelt.

Platz 21: Sergei Lemeschew (1902-1977)


Den letzten freien Platz in unserer Auswahl geben wir an den Russen Sergei Lemeschew. Der Tenor wusste während der 30er und 40er Jahre vor allem in seiner sowjetischen Heimat zu begeistern. Ab dem Jahr 1931 gehörte der Opernsänger zum festen Ensemble des Bolschoi-Theaters in Moskau, welchem er bis 1965 treublieb. Zusätzlich zu seinen Bühnenauftritten übernahm Sergei Lemeschew auch eine Rolle in dem Film „Musykalnaja Istorija“ und erhielt zahlreiche Ehrenpreise der Sowjetunion.

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Dominik ist begeisterter Blogger in den Bereichen Filme, Serien, Musik und Videospiele, der sein breites Wissen und seine Leidenschaft für die vielfältigen Aspekte der Popkultur mit Begeisterung teilt.

E-Mail: dominik.sirotzki@popkultur.de

7 Gedanken zu „Große Tenöre: Die 21 besten Opernsänger aller Zeiten“

  1. nichts gegen die oben genannten, aber warum sind Giuseppe Di Stefano
    und Mario del Monaco nicht dabei und noch viele andere italienische Sänger ? Pavarotti lobte di Stefano in den höchsten Tönen !

  2. ich vermisse Dmitri Hvorostovsky.
    Tut mir Leid, aber ich denke, der fiel hier der grassierenden Russophobie zum Opfer.

  3. Die Nummer 1 und 2 sehe ich nicht auf diesen Plätzen. Nummer 1 mit grossem Abstand Enrico Caruso !!!! Dazu die Namen von Mario Lanza, Richard Tauber, Rudolf Schock und auf keinen Fall zu vergessen Francisco Araiza.

  4. Wer Mario Lanza vorschlägt, sollte ihn eher leichten Musik zuordnen. Er hatte kein Gefühl in der Stimme. Immer volle Pulle.

  5. Ich suche den Opernsänger Wilhelm Bölts aus Deutschland, seßhaft damals in Augustfehn, Jahrgang vielleicht1950. Er sang in Oldenburg (oldenbg.), aber auch in München,Paris und London. Vielleicht gibt es noch irgendwo eine Tonaufnahme?
    Dr. Antje Matzat-Walther, Himmelsruh 15 ,37085 Göttingen

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