Es lebe der Funk! Seitdem die Stilrichtung gegen Ende der 1960er Jahre Einzug in die Musikwelt erhielt, hat sich die gesamte Szene nachhaltig verändert. Die tanzbaren, vor Groove sprühenden Songs wurden binnen kürzester Zeit zum weltweiten Phänomen, welches bis heute keinen Abbruch erlebt hat. Wir haben es uns im Zuge unseres Beitrages zur Aufgabe gemacht, eine Liste mit den 100 besten Funk-Songs aller Zeiten zusammenzustellen, die jede Party-Playlist stilecht veredeln werden. Viel Vergnügen!
(Eine Spotify-Playlist findest du am Ende des Artikels.)
Platz 1: James Brown – „Get Up (I Feel Like Being A) Sex Machine“ (1970)
Die Kultnummer der US-amerikanischen Funk-Legende James Brown gehört ohne jeden Zweifel auch abseits des Genres zu den bekanntesten Stücken der modernen Musikgeschichte. Das Lied kommt mit einem unnachahmlichen, animierenden Beat daher, der auf Anhieb in Mark und Tanzbein der internationalen Hörerschaft überging. Sowohl textlich als auch rhythmisch lädt der 1970 erschienene Track zum selbstbewussten Zelebrieren der guten Laune ein. Gleichzeitig war „Get Up“ das erste Lied, das James Brown zusammen mit seiner neuen Gruppe, den „JB’s“ einspielte. Das im Nachgang häufig kopierte Original wurde zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung schnell zum Kassenschlager. In den Vereinigten Staaten konnte sich der Song den 15. Rang in den „Billboard Hot 100“ schnappen. Innerhalb der R&B-Charts reichte es sogar für den zweiten Platz der Hitliste.
Platz 2: The Meters – „Cissy Strut“ (1969)
„Cissy Strut“ von „The Meters“ kann getrost zu jenen Veröffentlichungen gezählt werden, die dem Funk den ruhmreichen Siegeszug in der Branche überhaupt erst ermöglichten. Der neuartige Mix aus einzigartigen Gitarrenriffs und treibenden Drums kam innerhalb der Szene einer musikalischen Revolution gleich. Auch mehr als 50 Jahre nach dem Release hat „Cissy Strut“ noch nichts von seinem mitreißendem Vibe verloren. Das Lied der 1965 gegründeten Funk-Band erreichte seinerzeit einen respektablen 23. Platz in den amerikanischen Charts und entwickelte sich im Laufe der Jahre zum waschechten „all time classic“ der Szene. Filmfreunden dürfte der Song mitunter aus dem Tarantino-Streifen „Jackie Brown“ (1997) ein Begriff sein, in welchem das Lied Bestandteil des Soundtracks war.
Platz 3: Funkadelic – „One Nation Under a Groove“ (1978)
Das im Jahre 1978 erschienene „One Nation Under a Groove“ weiß besonders durch seine genretypischen, treibenden Bass-Synthesizer-Elemente zu punkten, die so vielen Vertretern der Stilrichtung innewohnen. Zum Release stand das Lied in scharfem Kontrast zu den unzähligen Discosound-Nummern, die zum Ende der 70er Jahre die Musikwelt fest im Griff hielten. Somit kann „One Nation Under a Groove“ auch als musikalischer Befreiungsschlag angesehen werden, der sich gegen das alteingesessenen Establishment richtet und einer stilistischen Neuausrichtung den Weg ebnet. Dieser Drang nach Freiheit schlägt sich indes auch in den Lyrics des Songs nieder. Der exzellent tanzbare Track gilt gemeinhin als die bekannteste Auskopplung von „Funkadelic“.
Platz 4: Sly & the Family Stone – „Thank You (Falettinme Be Mice Elf Agin)“ (1970)
In einem Beitrag über die besten Funk-Lieder aller Zeiten dürfen „Sly & the Family Stone“ selbstverständlich nicht fehlen. Die 1966 ins Leben gerufene Gruppierung aus den Vereinigten Staaten zählt zu den einflussreichsten Bands in der Geschichte von Funk und Soul. „Thank You“ aus dem vierten Studioalbum der Crew steht mit seinem groovigen, ohrwurmverdächtigen Sound stellvertretend für die größte Blütezeit jener Funk-Truppe, die nur ein Jahr zuvor beim legendären Woodstock-Festival die feiernden Massen zur Ekstase brachte. Die Single wurde zum riesigen kommerziellen Erfolg und konnte in der US-amerikanischen Heimat der Musiker sogar den ersten Platz in den Verkaufslisten sowie eine Goldene Schallplatte einheimsen.
Platz 5: Rick James – „Give It To Me Baby“ (1981)
Sobald die ersten Takte der Bassline von „Give It To Me Baby“ ertönen, erahnen wir bereits, wohin die musikalische Reise gehen wird. Wie es der Titel der Nummer vielleicht schon erahnen lässt, geht es in dem Song von 1981 um die leidenschaftliche Liebe und die lustvollen Früchte, die selbige tragen kann. Die unnachahmliche Stimme von Frontmann Rick James wird dabei von einer vor Coolness strotzenden Melodie untermauert, die ihre ganz eigene Geschichte erzählt. In den amerikanischen Hitlisten konnte das Lied in Form von Platz 40 nicht die ganz großen Lorbeeren ernten. Innerhalb der genrespezifischen Charts wurde „Give It To Me Baby“ jedoch zum Bestseller und krallte sich sowohl in den „Hot Soul Singles“ als auch in der „Hot Dance Club Play“ die Pole Position.
Platz 6: Chuck Brown & the Soul Searchers – „Bustin Loose“ (1979)
Während szenekundige Fans den Funk-Virtuosen Chuck Brown wohl zu den bedeutendsten Gesichtern der Szene zählen dürften, beschrieb das Jahr 1979 einen Zeitpunkt, an dem der 2012 verstorbene Amerikaner noch ein unbeschriebenes Blatt war. „Bustin Loose“ gab der internationalen Hörerschaft einen delikaten Vorgeschmack auf das, was in den folgenden Jahren die Musikwelt im Sturm erobern sollte. Die Nummer besticht durch ihr aufpeitschendes Up-Tempo, das jedes noch so müde Tanzbein zum Grooven bringt. Der ansteckende Sound konnte sich dank seines treibenden Beats den 34. Platz in den „Billboard Hot 100“ schnappen. Einzelne Elemente von „Bustin Loose“ wurden im Übrigen auch für die Single „Hot In Herre“ des US-Rappers Nelly wiederverwertet.
Platz 7: The Bar-Kays – „Freakshow On The Dance Floor“ (1984)
Wenn „The Bar-Kays“ eine Sache im Laufe ihrer Bandgeschichte bewiesen haben, dann ist es die Tatsache, dass sich die Band jederzeit mit traumwandlerischer Sicherheit am musikalischen Puls der Zeit bewegt. Die im Jahre 1966 gegründete Gruppierung aus Tennessee bewies während ihrer Laufbahn eine enorme Wandlungsfähigkeit, die im Verlauf der Jahrzehnte unzählige Hits abwerfen sollte. „Freakshow on the Dancefloor“ erblickte dabei im Jahre 1984 das Licht der Welt und ist gleichzeitig Teil des Soundtracks zum Tanz-Streifen „Breakin“, der im selben Jahr in den Kinos anlief. Durch die Verwendung in dem international erfolgreichen Film wurde auch dem dynamisch-pulsierenden Song eine große Aufmerksamkeit zuteil. „Freakshow On The Danxe Floor“ ist Bestandteil des Albums „Dangerous“. Die Langspielplatte wusste den Nerv einer breiten Käuferschaft zu treffen und groovte sich bis auf den siebten Platz der amerikanischen Hitliste.
Platz 8: Dam-Funk – „Candy Dancin’“ (2009)
Während viele Vertreter unserer Liste bereits vor einigen Jahrzehnten auf dem Markt erschienen, haben wir mit „Candy Dancin’“ von „Dam-Funk“ eine deutlich jüngere Nummer in unsere Auswahl aufgenommen. Obwohl mittlerweile über zehn Jahre alt, wird „Candy Dancin“ dem „Modern Funk“ zugeordnet und zeigt seiner Konkurrenz, dass die etablierte Stilrichtung auch in der heutigen Musikwelt noch hervorragend funktioniert. Besonders faszinierend sind die packenden Keyboard-Passagen, die einer berauschenden akustischen Hypnose gleichkommen. Im selben Atemzug kann „Candy Dancin’“ als eine Hommage an die Legenden des Genres verstanden werden. Das gelebte Bewusstsein über die Vergangenheit des Funk, verkleidet in ein zeitgemäßes Gewandt, verleiht „Candy Dancin“ eine ganz besondere Note.
Platz 9: Roger Troutman – „So Ruff, So Tuff“ (1981)
Der musikalische Stellenwert von „So Ruff, So Tuff“ schlägt sich besonders in der großen Anzahl der späteren Querverweise nieder, die dem Song im Laufe der Jahre in anderen Liedern gewidmet wurden. Die Auskopplung aus dem Debüt-Solo-Album von Roger Troutman weiß durch einen futuristisch anmutenden Flair zu packen, der ikonische Groove verhilft der Nummer letztlich zum Status eines unnachahmlichen, zeitlos guten Funk-Meilensteins.
Platz 10: Parliament – „Give Up the Funk (Tear The Roof Off)“ (1976)
„Give Up the Funk“ von „Parliament“ schaffte es anno 1976 in die Läden und kommt mit einer besonders ansteckenden Melodie daher. Der Formation rund um P-Funk-Begründer George Clinton gelang es, fetzige Jazz-Elemente sinnvoll in die Komposition zu integrieren. In Verbindung mit dem leidenschaftlichen Leadgesang, der zu jeder Zeit die richtigen Nuancen trifft, ergibt sich ein außergewöhnlicher Track, der auch zum kommerziellen Volltreffer avancierte. „Give Up The Funk“ war die erfolgreichste Auskopplung aus dem Album „Mothership“. Dank über einer Million zertifizierter Verkäufe erreichte der Song den fünften Platz in den „Billboard Hot Soul“-Charts und wurde zudem als erste Veröffentlichung von „Parliament“ mit einer Goldenen Schallplatte gewürdigt.
Platz 11: Rick James – „Super Freak“ (1981)
Rick James, die zweite. „Super Freak“ erzählt uns die Geschichte über eine geheimnisvolle Dame, welche die Männerwelt mit ihren weiblichen Reizen gekonnt um den Finger wickelt. Typischerweise kommt der Track aus dem Jahre 1981 mit einer gehörigen Portion Erotik daher, die exzellent von der musikalischen Leidenschaft, die dem Song innewohnt, transportiert wird. „Super Freak“ ist schlichtweg ein Meilenstein des Funk und zudem einer der, wenn nicht sogar der bedeutendste Titel in der Vita des Rick James. Die hervorragende Gesangsperformance des US-Amerikaners brachte dem Künstler zurecht eine Nominierung für den „Grammy“ in der Kategorie „Best Male Rock Vocal Performance“ ein. Der Track selbst ging in unzähligen Ländern durch die Decke. Neben dem ersten Platz in den US-amerikanischen „Hot Dance Club Play“-Charts, eroberte „Super Freak“ in Belgien und den Niederlanden den zweiten Rang der Hitlisten.
Platz 12: Average White Band – „Pick Up the Pieces“ (1974)
Die Mitglieder der „Average White Band“ bewiesen der Musikwelt im Jahre 1974, dass auch eine schottische Truppe im Kosmos eines afroamerikanisch geprägten Genres erfolgreich sein kann. Die Musiker sind gleichzeitig eine der wenigen weißen Gruppen, die es im Bereich der „Black Music“ zu Weltruhm gebracht haben. „Pick Up the Pieces“ ist indes ein Paradebeispiel eines gelungenen, locker-leichten Funk-Tracks. Der geschmeidige Rhythmus erzählt seine Geschichte fast ausschließlich mit Hilfe von Instrumenten, die rar gesäten Vocals sind eher schmückendes Beiwerk, welche die groovige Komposition sinnig vollenden. „Pick Up the Pieces“ wurde auf dem internationalen Musikmarkt zum Dauerbrenner und eroberte die amerikanischen Charts im Sturm.
Platz 13: Prince – „Irresistible Bitch“ (1982)
Auf dem 13. Platz unserer Liste der besten Funk-Songs halten wir einen wahren Geheimtipp für euch bereit. Im Detail handelt es sich dabei um eine rare Musik-Perle des legendären Sängers Prince, die im Jahre 1982 erschien. Zwar gelang es „Irresistible Bitch“ seinerzeit nicht, ein breites Publikum zu erreichen, für sich genommen ist die Nummer mit ihrem harten Sound und den kontroversen Lyrics aber ein wahrer Paukenschlag des Genres, der auf keiner guten Playlist fehlen sollte.
Platz 14: Mtume – „Juicy Fruit“ (1983)
„Juicy Fruit“ von 1983 besitzt einen einfühlsamen Charakter. Der gefühlvolle Leadgesang von Tawatha Agee wird durch einen gemächlichen, perfekt abgemischten Beat untermauert, der tief unter die Haut geht. Der Mid-Tempo-Song wird euch zwar nicht zu euphorischen Tanzeinlagen verleiten, eignet sich dafür aber wunderbar, um ungezwungen und bedächtig zu grooven. Vom kommerziellen Standpunkt aus gesehen konnte der Track vor allem in den Vereinigten Staaten achtsame Erfolge verbuchen. Während sich das Lied in den „Billboard Hot 100“ noch mit Rang 45 zufrieden geben musste, eroberte „Juicy Fruits“ in der Sektion „Hot Black Singles“ die Spitze der Charts.
Platz 15: Cameo – „Word Up!“ (1986)
Ganz egal, ob man „Word Up!“ nun dem Funk, dem R&B oder dem Soul zuordnen möchte: Der Song aus dem Jahre 1986 besitzt einen einzigartigen Charakter, der ihm binnen kürzester Zeit zu großer internationaler Anerkennung verhalf. Verglichen mit anderen Vertretern unserer Auswahl klingt „Word Up!“ deutlich härter. Die scharfen Drums verleihen dem Song eine aufputschende Note, während die futuristisch anmutenden Elemente perfekt den musikalischen Zeitgeist der späten 80er Jahre widerspiegeln. Das Lied, welches hierzulande den dritten Platz der Charts erreichte, wurde im Laufe der Zeit unzählige Male gecovert und erhielt auch in vielen anderen Bereichen der Popkultur Einzug, darunter mehrere Filme, Werbespots und TV-Serien.
Platz 16: Stevie Wonder – „Superstition“ (1972)
Es hat den Anschein, dass alles, was der US-amerikanische Musik-Veteran Stevie Wonder anfasst, gelingt. Deshalb ist es nicht besonders verwunderlich, dass uns der erblindete Sänger auch in seinem Song „Superstition“ mit auf eine unvergessliche musikalische Reise nimmt, die ihresgleichen sucht. Der Track war der erste Nummer-eins-Hit des Sängers seit etlichen Jahren, das ikonische Gefühl, das durch „Superstition“ transportiert wird, sollte noch lange in der übrigen Musikszene nachhallen. Demnach wurde das Lied in viele offizielle „all time favorite“-Listen aufgenommen. Auch Prince gab an, dass ihn der Track, der inhaltlich von den fatalen Konsequenzen des Aberglaubens handelt, nachhaltig inspiriert und beeindruckt habe.
Platz 17: Kool & the Gang – „Get Down On It“ (1981)
Es mag im ersten Augenblick durchaus verwunderlich klingen, dass „Get Down On It“ von „Kool & the Gang“ seinerzeit keine bahnbrechenden Charterfolge erzielen konnte. So gelang es der Nummer in keinem Land auf unserem Globus, den ersten Platz einer Hitliste zu erobern. Nichtsdestotrotz entwickelte sich die 1981 veröffentlichte Auskopplung zum absoluten Dauerbrenner, den wohl jeder von uns schon einmal gehört haben dürfte. Der Beat des Songs verbreitet einfach gute Laune und ob man will oder nicht: Sobald der Kulttrack im Club ertönt, wird hemmungslos getanzt.
Platz 18: Earth, Wind & Fire – „Shining Star“ (1975)
„Shining Star“ von „Earth, Wind & Fire“ repräsentiert die glanzvolle Blütezeit des Funk während der 1970er Jahre und besitzt eine herrlich smoothe Akustik. Der starke Gesang und der exzellent ausgearbeitete Beat bilden einen vollkommene akustische Symbiose, die indes hervorragend gealtert ist. Mehr als eine Million verkaufte Einheiten bedeuteten den ersten Platz in den Charts der Vereinigten Staaten. Zudem wurde das musikalische Meisterwerk mit einem „Grammy“ in der Kategorie „Beste R&B Gesangsperformance eines Duos, Gruppe oder Chors“ gewürdigt.
Platz 19: Michael Jackson – „Don’t Stop ‚Til You Get Enough“ (1979)
Es ist schon irgendwie lustig, dass sich der selbsternannte „King of Pop“ in einer Auswahl von Funk-Songs wiederfindet. Nichtsdestotrotz kommt „Don’t Stop ‚Til You Get Enough“ mit einem charakteristischen Funk-Flair daher, den wir einfach nicht in ein anderes Genre einordnen möchten. Der Track aus der Anfangszeit der Solokarriere des Künstlers wurde sowohl von Fans als auch von Kritikern äußerst positiv aufgenommen. So konnte die mitreißende Auskopplung nicht nur den ersten Platz in den USA belegen, sondern gleichzeitig auch einen „Grammy“ in der Sektion „Beste männliche R&B-Gesangsdarbietung“ absahnen.
Platz 20: The Whispers – „Rock Steady“ (1987)
Zum Abschluss der Top-20 präsentieren wir euch „Rock Steady“ von „The Whispers“. Die Platte kam im Jahre 1987 auf den Markt und konnte auf Anhieb eine große internationale Hörerschaft in ihren Bann ziehen. Vor allem in der amerikanischen Heimat des Funkensembles wurde „Rock Steady“ mit seinem motivierendem, aufputschenden Geist zum Kassenschlager.
Die Plätze 21-100 der besten Funk-Songs aller Zeiten:
Funk Spotify-Playlist:
Wir hoffen wie immer, dass euch unsere Auswahl gefallen hat. Natürlich wissen wir, dass es noch unzählige weitere Funk-Perlen gibt, die wir aus Platzgründen allerdings nicht in unserer Liste berücksichtigen konnten. Vielen Dank für euer Interesse. Bis zum nächsten Mal!