Die Fantastischen Vier: Die zehn besten Songs der Musikgruppe

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Sie sind die Dinosaurier unter den deutschen Hip-Hop-Künstlern. Die Fantastischen Vier prägen seit knapp 30 Jahren die Musik-Szene in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die vier Jungs aus Stuttgart stehen für Texte mit Humor, für schräge Videos aber auch für Sozialkritik, die immer den Punkt der Zeit trifft. Grund genug, sich einmal die 10 besten Hits der Fantastischen Vier genauer anzuschauen.

Platz 10: Einfach sein (aus dem Album „Fonika“)

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Das Lied „Einfach sein“ handelt von der großen Schere zwischen den Dingen, die sich die Menschen wünschen und den Dingen, die sie tatsächlich haben. Eine Bekanntschaft in der Bar könnte zu einer aufregenden Nacht führen. Ein toller Job könnte das Eigenheim und den großen Mercedes bringen. Und unsere Fantasie könnte doch eigentlich zum Greifen nah sein. Aber selten laufen die Dinge so, wie man sie sich vorstellt.

Die Zusammenarbeit mit Herbert Grönemeyer hat die Fantastischen Vier im Jahr 2007 für 27. Wochen in den deutschen Charts gehalten. Die höchste Platzierung des Songs lag bei Platz 11.

Platz 9: Ernten was wir säen (aus dem Album „Fonika“)

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„Ernten was wir sähen“ spricht die Zuhörer an, die immer nur das Schöne und Tolle an anderen sehen. Es geht um die Leute, für die das Gras auf der anderen Seite immer grüner als im eigenen Garten ist. Die Botschaft des Songs ist dabei eindeutig: Jeder bekommt genau das, was er sich verdient. Wer sich keine Mühe gibt, der geht am Ende leer aus. Wer einen Platz im Musiker-Himmeln haben will, der muss auch die Schattenseiten des Erfolgs hinnehmen. Gleichzeitig lassen die Jungs elegant die Frage im Raum schweben, was den wirklich passieren würde, wenn plötzlich Ruhm und Reichtum kommen würden. Wäre man nur allein durch Luxus und Erfolg glücklich? Oder braucht es vielleicht doch noch mehr?

Der Song aus dem Jahr 2007 schaffte es, sich 17 Wochen in den Charts hartnäckig zu halten. Dabei reichte ein 12. Platz völlig aus, um aus dem Hit einen beliebten deutschen Ohrwurm zu machen.

Platz 8: Tag am Meer (aus dem Album „Die 4. Dimension“)

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Der „Tag am Meer“ ist eine kleine Oase der Ruhe, die die Fantastischen Vier 1994 in die heimischen Radios brachten. Mit sanften Klängen und einem fast schon melancholischen Text entführen die vier Stuttgarter die Zuhörer für ein paar Minuten aus dem Stress und dem Lärm des Alltags. Beim Hören des Songs möchte man am liebsten die Augen schließen und sich in eine Hängematte träumen, die zwischen zwei Palmen an einem weißen Strand schwingt.

In den deutschen Charts schaffte es diese kleine Ruhepause zwar nicht weiter als auf Platz 67 und verschwand auch bereits nach 6 Wochen wieder. Dafür zählt der Song aber heute nicht nur bei Fans zu den besten Songs der Fantastischen Vier und ist auf jedem Konzert ein Erlebnis. Besonders spannend ist auch die Live-Version aus dem MTV Unplugged Konzert von 2000. Die ungewöhnliche Live-Location der Balver Höhle verleiht dem Song eine zusätzliche Spur Ruhe und lässt die kleinen Sorgen für einen Moment vergessen.

Platz 7: Sommerregen (aus dem Album „Viel)

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Der Song „Sommerregen“ aus dem Jahr 2004 schildert beim ersten, oberflächlichen Anhören das einfache Wechselspiel von Sonne, die auf Regen folgt. Doch beim genaueren Zuhören wird klar, dass es nicht einfach nur ums Wetter geht. Der Song dreht sich um das Leben. Es wird beschrieben, wie jemand durch dunkle, stürmische Zeiten geht. Angst und Zweifel sind in diesen Momenten die vorherrschenden Gefühle. Aber wie ein warmer Sommerregen, der unvermittelt auftaucht und wieder geht, zieht auch das Leben unerwartete Kreise. Auf dunkle Zeiten folgt die Sonne und es bieten sich Chancen für neue, bessere Lebensabschnitte.

Daran erinnern die Fantastischen Vier mit dieser nachdenklichen kleinen Hymne an das Leben. Der Song hielt sich wie der Sommerregen, nach dem er benannt ist, nur knapp 9 Wochen in den Charts. Er kletterte zeitweise auf Platz 44, bevor er wieder verschwand und Platz für andere Songs der Fanta Vier machte.

Platz 6: Der Picknicker (aus dem Album „Live und Direkt“)

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Hip-Hop muss nicht immer die gleichen Themen bedienen. Es muss nicht darum gehen, wie viel Geld man gerade hat oder wie viele Frauen letzte Nacht im gleichen Bett gelegen haben. Manchmal ist Hip-Hop einfach nur eine Mischung aus guter Laune, eingängigen Beats und allem, was Spaß macht. „Der Picknicker“ ist so ein Wohlfühllied, in dem die Fantastischen Vier einfach mal klarstellen, dass es ihnen nicht darum geht klassische Hip-Hop-Klischees zu bedienen. Statt sich darüber Sorgen zu machen, was andere von ihnen erwarten und wie sie ihre Musik gestalten müssen, schalten die Jungs zusammen mit ihren Fans und Zuhörern einfach ab und laden zum Picknick ein.

Mit seinem ansteckenden Beat tanzt sich der Song ins Ohr und regt dazu an die Hüften schwingen zu lassen. In den nächsten Minuten sollen sich andere Leute den Stress machen, während die Zuhörer einfach mal zusammen mit den Fantas die Picknick-Bremse einlegen. Der Wohlfühl-Trip hielt sich neun Wochen in den Charts. Ein lauschiger Chart-Platz 42 ist für diesen ausgeglichenen Song einfach nur passend.

Platz 5: Troy (aus dem Album „Viel)

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Nach dem seichten Erfolg des Albums 4:99 aus dem Jahr 1999 wurde es erschreckend ruhig um die Fantastischen Vier. Die Fans hatten schon Sorgen gehabt, dass die Band vor dem Ende stehen würde. Es schien so, als wäre eine Instanz des deutschen Hip-Hops am Ende. Nach fünf Jahren Pause meldeten sich die vier Stuttgarter aber mit einem ihrer besten Songs unvermittelt wieder zurück.

In „Troy“ singen die Jungs davon, dass sie ein paar schwere Zeiten durchgemacht haben, aber noch lange nicht am Ende sind. Frei nach dem Motto „Totgeglaubte leben länger“ versprechen sie ihren Fans und Zuhörern, dass es Fanta Vier noch lange geben wird. Sie bleiben ihren Fans treu, auch wenn sie sich verändern und neu Wege einschlagen. „Troy“ ist fast schon ein Schlachtruf an alle, nicht die Hoffnung aufzugeben, denn die Fantastischen Vier sind da, um den Tag zu retten und ihre Fans aufzufangen, wenn es ihnen schlecht geht.

Hierzulande hielt sich das deutsche Liebeslied an die Fans 19 Wochen in den Chats und konnte bis auf Platz 9 aufsteigen. In Österreich reicht es für Platz 11, aber dafür tobte „Troy“ dort auch 28 Wochen durch die Radios und Fernsehsender. Selbst in der Schweiz hielt sich der Song 17 Wochen, auch wenn er nur bis zum Platz 22 der Charts aufsteigen konnte.

Platz 4: Zusammen (aus dem Album „Captain Fantastic“)

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Manche Sachen schafft man nicht alleine. Das ist wohl auch den Fantastischen Vier klargeworden, die mit dem Künstler Clueso den Megahit für 2018 lieferten. „Zusammen“ appelliert an die Zuhörer sich nicht alleine durch das Leben und den Alltag zu kämpfen. Der gängige Ohrwurm über das Zusammensein schaffte es in Deutschland auf Platz 2 der Charts und erzielte ein Verkaufsergebnis von über 215.000 Einheiten. Die Single bescherte den Stuttgartern damit eine goldene Schallplatte, zu der sich direkt eine zweite aus Österreich gesellte. Denn auch dort schaffte es „Zusammen“, die 215.000 Verkäufe-Marke zu knacken, auch wenn die Single dort nur bis auf Platz 32 kletterte.

Platz 3: Sie ist weg (aus dem Album „Lauschgift“)

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In 30 Jahren Bandgeschichte schaffte es nur eine Nummer der Fantastischen Vier bisher auf Platz 1 der deutschen Single-Charts. Das Lied „Sie ist weg“ aus dem Jahr 1995 ist ein Song, der vom Aus einer Beziehung handelt. Die Freundin ist weg, weil sie schlecht behandelt wurde. Wie so oft merkt man aber erst, was man hatte, wenn es nicht mehr da ist. „Sie ist weg“ ist so eindringlich und nah am Leben, wie es nur wenige Lieder schaffen. Dafür gab es eine goldene Schallplatte mit über 250.000 verkauften Singles und ein Chart-Aufenthalt, der 24 Wochen andauerte.

Platz 2: Die da?! (aus dem Album „4 gewinnt“)

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Denkt man an die besten Songs der Fantastischen Vier, kommt man an „Die da?!“ einfach nicht vorbei. In dem Lied schwärmen sich Smudo und Thomas D. gegenseitig von der neuen Frau in ihrem Leben vor. Es gibt an der Schönen nur einen Harken… sie scheint freitags nie Zeit zu haben. Das Lied macht einfach Spaß beim Zuhören und ist so eingängig, dass selbst Hip-Hop-Leihen schnell mitsingen können.

Darum ist es nur passend, dass der Song in Deutschland 24 Wochen in den Charts verweilte und bis auf Platz 2. der Charts stieg. In Österreich und der Schweiz landete der Song über die unbekannte Traumfrau sogar auf Platz 1. Mit Verkaufszahlen jenseits der 265.000 Einheiten in Deutschland und Österreich brachte die Single dem Quartett auf Stuttgart zwei goldene Schallplatten und als ihr größter Hit einen Platz in der deutschen Musikgeschichte ein.

Platz 1: MFG (aus dem Album „4:99“)

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Ein guter Hit braucht einen eingehenden Refrain, tiefgründige Texte und Lyrics, bei der die Fans mitsingen können. All das sucht man bei „MFG“ aus dem Jahr 1999 aber völlig vergeblich. Stattdessen zünden die Fantastischen Vier in diesem Song ein Feuerwerk an Abkürzungen ab wie „MFG“, „LMAA“, „ZDF“, „UPS“ oder „DPD“. Ob es das Ziel der Band war ihre Zuhörer völlig zu verwirren oder ob sie nur den Wahnsinn der Abkürzungen vorführen wollten, bleibt ein Geheimnis. Fest steht allerdings, dass die Fanta Vier mit „MFG“ den ungewöhnlichsten Song im deutschen Hip-Hop geschaffen habe.

Dafür hab es in Deutschland, Österreich und der Schweiz jeweils Platz 2 der Chats. Außerdem kauften sich über 500.000 Zuhörer die Single. „MFG“ ist somit der beste Song der Fantastischen Vier und brachte der Band eine Platin-Auszeichnung ein, bevor er sich nach 16 Wochen aus den Charts wieder verabschiedete.

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Lisa Borch entdeckte früh ihre Leidenschaft für Musik und Filme und studierte Kommunikationswissenschaften und Medienkultur. Seit 2016 ist sie als Musik- und Filmredakteurin bei popkultur.de tätig und teilt gerne ihre Meinungen und Empfehlungen mit ihren Lesern.

E-Mail: lisa.borch@popkultur.de