Die 20 erfolgreichsten Songwriter aller Zeiten

Lange vor der Bühnenperformance, dem Rampenlicht, den Charts und den TV-Auftritten sind große Hits im Grunde genommen bloße Ideen im Kopf eines kreativen Menschen. Sie überhaupt zu haben, ist gewiss ein brauchbarer Anfang – im Zuge der Zusammenstellung und praktischen Umsetzung trennt sich die Spreu jedoch erst vom Weizen. An dieser Stelle werfen wir den Blick auf einen erlesenen Kreis von Künstlern und Künstlerinnen, die ihre Einfälle zu einigen der erfolgreichsten Songs aller Zeiten formen konnten! Wie viele der hier vertretenen Interpreten haben wir auf stilistische Vielfalt geachtet und darüber hinaus bewusst auf eine ordnende Reihenfolge verzichtet. Um mit den Worten einer ebenfalls auf dieser Liste gelandeten Band überzuleiten: Thank you for the Music!

Bob Dylan

Mit Songs für: Solowerke

Bob Dylan
Chris Hakkens, Bob Dylan June 23 1978 , CC BY-SA 2.0
Ein Nobelpreis wird Personen zuteil, die „der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben“. Speziell unter diesem Gesichtspunkt dürfte dieser Eintrag genau niemanden überraschen, schließlich ist Robert Allen Zimmerman – besser bekannt als Bob Dylan – der bis dato einzige Musiker überhaupt, der auf diese Art und Weise geehrt worden ist! Der Inbegriff des Singer-Songwriters konnte seinem Repertoire mit „Blowin‘ in the Wind“, „The Times they are a-changin'“ oder „Like a Rolling Stone“ zwar veritable Hits hinzufügen, definierte sich jedoch keineswegs über Airplay und Verkäufe: Viele seiner Nummern schlugen mit ihren scharfsinnigen Texten eine Brücke zwischen Pop und Hochkultur und avancierten zu den Hymnen gesellschaftlicher Bewegungen. Schon lange vor dem wohlverdienten Literatur-Nobelpreis verewigte sich Dylan deshalb als amerikanisches Kulturgut!

Prince

Mit Songs für: Solowerke, Sinéad O’Connor, The Bangles und andere

Prince
© 2006 Universal Music
Dass Musiker ihren Inspirationsquellen und Wegbereitern huldigen, ist soweit üblich. Seltener ist da schon, wenn gestandene Größen aufstrebende Stars neidlos über den grünen Klee loben können: Als zukunftsweisende Mischung aus James Brown, Marvin Gaye, Michael Jackson, Little Richard, Duke Ellington, Jimi Hendrix und Charlie Chaplin adelte Jazzlegende Miles Davis das als Prince Rogers Nelson zur Welt gekommene Jahrhunderttalent einst in seiner Autobiographie. Eine denkbar bunter Mix, der dem facettenreichen Schaffen des zeitweise als TAFKAP firmierenden Künstlers eben deswegen bemerkenswert nahe kommt! Scheinbar mühelos bediente sich der Multiinstrumentalist aus Elementen des Funk, Soul, Rock, Pop oder Blues – eine Vielseitigkeit, von der neben seinen eigenen Platten auch Sinéad O’Connor („Nothing compares 2 U“) oder die Bangles („Manic Monday“) profitierten.

Lennon / McCartney

Mit Songs für: The Beatles, The Rolling Stones, Billy J. Kramer & The Dakotas und andere


Natürlich wollen wir John und Paul im Gegensatz zu unseren anderen Listeneinträgen keinesfalls um ihre Vornamen bringen – allerdings ist „Lennon / McCartney“ als absolutes Paradebeispiel einer erfolgreichen Songwriting-Partnerschaft schon fast sein eigener Begriff! Vorrangig ist das selbstverständlich dem schier unglaublichen Schaffen der Beatles geschuldet: Nachdem sie bereits bei den Quarrymen gemeinsam komponiert hatten, waren die Liverpooler in den frühen Sechzigern längst ein eingespieltes Team und bescherten der Welt in Form der „Beatlemania“ ihr vielleicht größtes popkulturelles Phänomen! In der künstlerisch alles überragenden Spätphase der Band kooperierten die beiden weniger intensiv; dennoch trägt der überwiegende Teil der Diskographie den berühmten Credit. Darüber hinaus spendierten sie Billy J. Kramer und Peter & Gordon jeweils Nr. 1-Hits in England und überließen den Stones die Erstveröffentlichung von „I wanna be your man“.

Mick Jagger & Keith Richards

Mit Songs für: The Rolling Stones, Marianne Faithfull, The Herd und andere


Über weite Strecken ihrer beispiellosen Karriere hatte es den Anschein, als wären Mick Jagger und Keith Richards – die beiden kreativen Köpfe der Rolling Stones – durch eine innige Hassliebe verbunden. Ob ihre Zusammenarbeit trotzdem oder gerade deshalb derart prächtige Früchte trug, sei angesichts des zeitlosen Ergebnis dahingestellt! Inspiriert von der effektiven Lennon / McCartney-Partnerschaft und angetrieben von Manager Andrew Loog Oldham taten sich die Glimmer Twins in den frühen Sechzigern zusammen, wobei erste Ergebnisse wie „As Tears go by“ oder „It should be you“ zunächst von Marianne Faithfull beziehungsweise George Bean eingesungen wurden. Stücke wie „(I can’t get no) Satisfaction“, „Gimme Shelter“ oder „You can’t always get what you want“ behielten sie wenig später jedoch für sich – der Rest ist Geschichte!

Timbaland

Mit Songs für: Missy Elliott, Justin Timberlake, Aaliyah, Nelly Furtado, Jay-Z, Chris Cornell und andere

Timbaland
(c) Universal Music 2009
Schon in den ausgehenden Neunzigern konnte Timothy Mosley seinen Ruf als verlässliche Quelle für ausgefallene und innovative Songs festigen – zumindest im HipHop- und R’n’B-Bereich, wo er etwa den heutigen Stripclub-Klassiker „Pony“ (Genuwine) verantwortete, mit und für Missy Elliott produzierte oder Jay-Z mit Beats versorgte. Für Genrefans dürfte sich Timbaland allein dadurch für diese Liste empfehlen, allerdings sollten seine größten Erfolge noch kommen: Mit „Cry me a River“ stieß er die Tür zur Popwelt weit auf, wurde regelmäßiger Kollaborateur von Justin Timberlake, schmiedete neue Nummern für Nelly Furtado, Madonna, Cher, Beyonce, Shakira, Duran Duran oder Rihanna und wurde sogar von Björk rekrutiert. Eine Kundenliste, die quasi zwangsläufig für einen Stammplatz in den Charts sorgt!

Freddie Mercury

Mit Songs für: Queen

Freddie Mercury
(c) Universal Music
Ohne das erhabene „We are the Champions“ ist keine sportliche Siegesfeier komplett, während Werbetreibende immer wieder gern zu „Don’t stop me now“ greifen und „Bohemian Rhapsody“ den (mitunter zweifelhaften) Höhepunkt eines jeden Karaokeabends darstellt. Entsprungen sind all diese Nummern der Feder von Freddie Mercury, der längst nicht nur als Frontmann eine Klasse für sich war! Sein Sinn fürs Pompöse und vermeintlich vergessene Genres machten ihn darüber hinaus zum unschätzbar wertvollen Songwriter, der wohlgemerkt nicht auf sich allein gestellt war: Brian May zeichnete neben grandioser Gitarrenarbeit auch für Songs wie „I want it all“, „Fat Bottomed Girls“ und den Stadionstampfer schlechthin („We will rock you“) verantwortlich, während Bassist John Deacon die erfolgreichste Single der Band („Another One bites the Dust“) schrieb und Drummer Roger Taylor das „Radio Ga Ga“ on Air brachte.

Angus & Malcolm Young

Mit Songs für: AC/DC


Man könnte sich an dieser Stelle darauf berufen, dass nur „Thriller“ noch häufiger über die Ladentheken der Welt gewandert ist als „Back in Black“ und den vorliegenden Fall mit halbwegs gutem Gewissen zu den Akten legen. Allerdings waren die Young-Brüder Angus und Malcolm zum Zeitpunkt der Veröffentlichung längst eine äußerst respektable Riff-Fabrik, die viele nachfolgende Gitarristen weit über die Genregrenzen des Hard Rock hinaus geprägt hat: Zumeist eher simple Powerchord-Abfolgen und vom Blues beeinflusste Leads stellten schon früh die Trademarks von AC/DC dar, was nach ziemlich konventioneller Kost klingen mag – damals allerdings kam die ökonomische und dennoch ungemein kraftvolle Spielweise der Youngs absoluter Pionierarbeit gleich. Wer heutzutage einfach-effektive Hard-Rock-Riffs schreiben will, kopiert die beiden früher oder später zwangsläufig!

Max Martin

Mit Songs für: Britney Spears, Justin Timberlake, Katy Perry, Taylor Swift und andere

Max Martin
(c) s_bukley / Bigstock.com
Für viele Leser dürfte Max Martin der unbekannteste Name dieser Zusammenstellung sein. Ungeachtet dessen mutet die Liste seiner Klienten wie ein waschechtes Who-is-Who der Popwelt an! Der als Karl Martin Sandberg geborene Schwede machte erstmals vor großem Publikum von sich hören, als er mit „I want it that Way“ (Backstreet Boys), „Tearin‘ up my Heart“ (*NSYNC) oder „…Baby one more Time“ (Britney Spears) essentielle Beiträge zum Soundtrack der Jahrtausendwende abgeliefert hat. Auch im aktuellen Millennium konnte er kontemporären Hits zuverlässig seinen Stempel aufdrücken, wie sein Zutun an „I kissed a Girl“ (Katy Perry), „Shake it off“ (Taylor Swift) oder „Can’t stop the Feeling“ (Justin Timberlake) beweist. Nur Paul McCartney und John Lennon durften als Songwriter mehr Nr. 1-Hits verzeichnen – womöglich kein Rekord für die Ewigkeit?

Dolly Parton

Mit Songs für: Solowerke

Dolly Parton 2019
(c) Starfrenzy / Bigstock.com
Wenn es um Musik geht, steht die Qualität üblicherweise vor der Quantität. Doch wenn sich beides unter einen Hut bringen lässt… warum nicht? Dolly Parton begann ihre Karriere bereits im Kindesalter und hat es im Laufe der folgenden Jahrzehnte so auf über 3000 – in Worten: dreitausend – Credits als Songwriterin gebracht! Mit vielen ihrer Kompositionen waren ihr insbesondere im Country-Bereich große Triumphe beschieden, wie zwei Dutzend entsprechende Spitzenplatzierungen, zahlreiche Grammys und mehr als 100 Millionen abgesetzte Einheiten eindrucksvoll belegen. Während sie auch mit dem von ihr geschriebenen „I will always love you“ ganz oben in den Charts stand, verblasst dieser Erfolg im Vergleich zum Whitney-Houston-Cover: Deren Interpretation ist der womöglich bekannteste Schmachtfetzen überhaupt und zählt zu den meistverkauften Singles aller Zeiten.

Tipp:
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Brian Wilson

Mit Songs für: The Beach Boys, Solowerke und andere

Brian Wilson
(c) kathclick / Bigstock.com
In Rückbetrachtung der Sechziger wird oft die leidige „Stones oder Beatles?“-Frage bemüht. Dabei sind es eigentlich eher die von Brian Wilson angeführten Beach Boys, denen wir einen unfassbar ertragreichen Wettstreit auf rein kreativer Ebene zu verdanken haben: Nachdem sich die Beatles auf LPs beschränkten, wollte auch Wilson die Möglichkeiten des Formats ausloten und schuf in Form von „Pet Sounds“ sein unbestrittenes Magnum Opus… womit er die Fab Four wiederum zur Erschaffung eines gewissen Sergeant anstacheln konnte. Mit seinen für die damalige Popmusik teils unüblich komplexen Arrangements bewies Wilson seinen Sinn für die Kunst genauso wie mit den irrsinnig eingängigen Melodien von „California Girls“, „I get around“ oder „Good Vibrations“!

Paul Simon

Mit Songs für: Simon & Garfunkel, Solowerke


Allein durch seine federführende Rolle bei Simon & Garfunkel hätte sich Paul Simon höchstwahrscheinlich für diese Liste qualifiziert; immerhin gehören Lieder wie „Brdige over troubled Water“, „Mrs. Robinson“, „The Boxer“ oder insbesondere „The Sound of Silence“ zu den beliebtesten Schätzen der goldenen Sechziger. Obwohl es nach der Trennung des Folk-Rock-Duos im Jahre 1970 zu mehreren kurzen Comebacks kam, konnte Paul auch ohne Art an seiner Seite beträchtliche Erfolge verbuchen und überzeugte vor allem durch seinen stilistischen Abwechslungsreichtum. Künstlerischer wie kommerzieller Höhepunkt dieser Experimentierfreudigkeit war das zweifach Grammy-prämierte Album „Graceland“, das mithilfe südafrikanischer Musiker entstanden ist und in Form des Titelstücks und „You can call me Al“ zwei der größten Solo-Hits von Paul Simon mit sich brachte.

Kanye West

Mit Songs für: Solowerke, Jay-Z, Alicia Keys, The Game, Common, Rihanna, Pusha T und andere

Kanye West
(c) s_bukley / Bigstock.com
Listen wie diese sind gewissermaßen für Superlative gemacht. Also nichts wie raus damit: Kein Mensch hat im bisherigen Jahrtausend ähnlich großen Einfluss auf Hip-Hop und co. ausgeübt wie Kanye Omari West! Nach gefeierten Produktionen für Jay-Zs Kultalbum „The Blueprint“ wagte er sich auf Solopfade und begeisterte Fans wie Kritiker in Windeseile mit geschmackvoll arrangierten Samples, Streichern und elektronischen Elementen oder bisweilen avantgardistisch anmutenden Ausflügen in weit entfernte Klangwelten. Insbesondere seinem Doppelschlag aus „808s & Heartbreak“ und „My Beautiful Dark Twisted Fantasy“ wird eine revolutionäre Funktion zugesprochen, die gerade auf emotionale Introspektive bedachten Rappern wie Drake den Weg nach oben geebnet hat. Genie, Größenwahn und Grammys in rekordverdächtiger Anzahl liegen augenscheinlich dicht beieinander!

David Bowie

Mit Songs für: Solowerke, Iggy Pop, Tin Machine, Mott the Hoople

David Bowie
Von Arthur from Westchester County north of NYC, USA, at Arthur@NYCArthur.com – Cropped from the original, David Bowie, CC BY-SA 2.0, Link
Oftmals wird David Bowie als Chamäleon der Musikwelt bezeichnet, was seinem offensichtlichen Drang zur persönlichen Neuerfindung geschuldet war. Diesen Zustand des ständigen Wechsels sollte man jedoch keinesfalls nur auf das äußere Erscheinungsbild des Briten beziehen, schließlich wechselte er das musikalische Ausdrucksmittel je nach Lebenslage und Gemütszustand bei gleichbleibend wegweisender Qualität! Vom Proto-Metal auf „The Man who sold the World“ über die Glam-Rock-Blaupause „The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars“ oder die Blue-Eyed-Soul-Phase bis hin zur gefeierten Berlin-Trilogie und weit darüber hinaus: Das Schaffen von David Bowie hält für beinahe jede Laune die passende Nummer parat – eine Bandbreite, die nur die Allerbesten ihres Fachs auf derartigem Niveau bedienen können.

Chuck Berry

Mit Songs für: Solowerke


Einige der ganz großen Namen dieser Liste sind durch einen Mann überhaupt erst zum Musizieren inspiriert worden. Immerhin hatte niemand vor Charles Edward Anderson Berry derart lebhaft demonstriert, wie sagenhaft cool man eine elektrisch verstärkte Gitarre eigentlich einsetzen kann! Ausgehend vom Rhythm and Blues verfeinerte der im US-amerikanischen St. Louis zur Welt gekommene Wegbereiter sein Spiel um Powerchords und Soli, während gleichzeitig ein mitreißender Showman an ihm verloren ging – eine potente Mixtur, die zahllose Initialzündungen mit sich zog. Ohne „Roll over Beethoven“, „Johnny B. Goode“ oder „Sweet Little Sixteen“ (… das gleichzeitig die musikalische Grundlage des Beach-Boys-Superhits „Surfin‘ USA“ lieferte), wäre der Felsen deutlich langsamer ins Rollen gekommen!

Björn Ulvaeus & Benny Andersson

Mit Songs für: ABBA


Angesichts ihrer späteren Erfolgsgeschichte scheint es schwer vorstellbar: Selbst ABBA mussten Mitte der Siebziger gegen den Ruf als One Hit Wonder ankämpfen, der mit dem Gewinn des Eurovision Song Contest schon damals einher ging. Nachdem ihr Siegertitel „Waterloo“ vielerorts in den Charts landete, konnte eine kurze Durststrecke erst mit dem weltweiten Durchbruch „Mamma Mia“ beendet werden. Fortan gaben die fürs Songwriting verantwortlichen Björn Ulvaeus und Benny Andersson sowie die Leadsängerinnen Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad der Popmusik der späten Siebziger ein Gesicht, an dem der Zahn der Zeit kaum zu nagen scheint: Bis heute werden Ohrwürmer wie „Dancing Queen“, „Take a Chance on me“ oder „Super Trouper“ verehrt; nicht zuletzt durch ein eigenes Musical oder dessen enorm lukrative Filmadaptionen.

Bruce Springsteen

Mit Songs für: Solowerke

Bruce Springsteen
(c) Sony Music
Von keinem Boss scheint sich die US-amerikanische Arbeiter- und Mittelschicht derart gut verstanden zu fühlen: Seit den frühen Siebzigern hat sich Bruce Springsteen als Rock-Poet mit einem nahezu untrüglichen Gespür für die Befindlichkeiten seiner Nation verdient gemacht. Einerseits zeichnet sich das durch die mit Gravitas und Authentizität gesegneten Texte seiner Songs aus, die mit persönlichen, nahbaren Stories oftmals auf ein größeres Ganzes aufmerksam machen. Andererseits hat sich der Stolz von New Jersey stilistisch in einer Vielzahl von Richtungen probiert, die eng mit der amerikanischen Kultur verknüpft sind und dabei – neben klassischem Rock – auch Blues, Folk oder Gospel einen Platz in seinem Gesamtwerk eingeräumt. Dafür wurde Springsteen nicht nur mit etlichen Grammy Awards oder einem Oscar, sondern ebenso mit Plattenverkäufen in dreistelliger Millionenhöhe belohnt!

Joni Mitchell

Mit Songs für: Solowerke, Judy Collins


Die bewährte AllMusic-Datenbank sieht in Joni Mitchell nicht weniger als „die vielleicht wichtigste und einflussreichste aufnehmende Künstlerin im späten 20. Jahrhundert“, was angesichts eines unbestreitbaren Gespürs für Melodien und das Vermitteln von Gefühlen keine steile These ist! Während die kanadische Singer-Songwriterin einerseits die berüchtigten Freiheiten der Sechziger und Siebziger auszukosten wusste, beleuchtete sie andererseits auch die emotionalen Kosten, die mit dem Lebensstil einhergingen. So reiht sich der umweltbewusste Folk-Rock von „Big Yellow Taxi“ neben einem bittersüßen (… und vielfach gecoverten) Résumé wie „Both Sides, Now“ oder dem herzzerreißend traurigen „Blue“ in ein vielschichtiges Gesamtwerk ein, das neben herausragender Musik gewissermaßen auch ein intimes Tagebuch aus einer vergangenen Ära offeriert.

Bob Marley

Mit Songs für: Bob Marley and the Wailers

Bob Marley Pressefoto
(c) Universal Music
Es gibt ganz seltene Fälle, in denen sich die Etablierung eines Musikgenres im Mainstream beinahe an einer einzigen Person festmachen lässt. Doch was dem Rock’n’Roll sein Elvis und dem Grunge sein Kurt Cobain war, stellte Robert Nesta Marley für den Reggae dar! Der eng mit seinem Heimatland Jamaika verbundene Stil wurde in den frühen Siebzigern mit den Wailers weltweit bekannt gemacht, ehe Marley eine zunehmend eindeutige Führungsposition innerhalb der Band einnahm. Gründe liegen auf der Hand, gehören von ihm komponierte Hymnen mit Herz wie „Stir it up“, „Get up, stand up“, „No Woman, No Cry“, „Sun is shining“, „Could you be loved?“ oder der berühmte „Redemption Song“ heute doch zu den absoluten Standards der Spielrichtung.

Smokey Robinson

Mit Songs für: The Miracles, Solowerke, The Temptations, Marvin Gaye und andere


„Der klassische Motown-Sound“ ist ein geflügelter Begriff unter Menschen, die sich gern mit moderner Musikgeschichte befassen. Dass er sich etablieren konnte, ist dabei zu beträchtlichen Teilen dem Werk von William „Smokey“ Robinson zu verdanken: Der Gründer und Frontmann der Miracles war für mehr als zwei Dutzend Platzierungen der Band in den Billboard Charts verantwortlich und fungierte ab Anfang der Sechziger zudem als Vizepräsident des stilprägenden Labels. Insofern erscheint es verständlich, dass er dort vertretende Interpreten ebenfalls mit einer Vielzahl von Hits versorgt hat – neben den eingangs erwähnten Künstlern verließen sich die Supremes, die Marvelletes, die Four Tops oder Mary Wells auf Songs aus seiner Feder. Auch Solo verzeichnete Smokey weitere Erfolge, etwa mit „Quiet Storm“.

Holland-Dozier-Holland

Mit Songs für: The Supremes, Marvin Gaye, Martha and the Vandellas, Four Tops und andere


Man kann kaum über Motown und erfolgreiche Songwriter schreiben, ohne die beeindruckende Leistung von Lamont Dozier sowie der beiden Holland-Brüder Eddie und Brian zu würdigen! Während Lamont und Brian üblicherweise für die Musik verantwortlich zeichneten, war Eddie der Mann für die Texte. Anfang der Sechziger stieß das Trio zum Detroiter Label und trug maßgeblich zu seiner kreativen und kommerziellen Hochphase bei, so dass zahlreiche Nr. 1-Songs und liebgewonnene Klassiker auf die Kappe der drei Talente gehen: Den Supremes schrieben sie beispielsweise „Baby Love“, „You can’t hurry Love“ oder „Stop! In the Name of Love“, während Martha and the Vandellas mit ihrer „Heat Wave“ und „Nowhere to run“ Erfolge feierten und den Four Tops dank „Reach out I’ll be there“ ihr größter Hit gelang.

Fazit:

Lieber Leser, liebe Leserin: Musik ist nicht nur Geschmacks-, sondern auch Herzenssache. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fehlt hier deshalb mindestens eine Person, die Deiner Meinung nach ohne jede Frage vertreten sein sollte. Wir hätten für Kurt Cobain, Pete Townshend, Neil Young, Leonard Cohen, Lou Reed, Stevie Wonder, Van Morrsion, David Gilmour & Roger Waters, Elton John, Hank Williams, Kate Bush, Tom Waits, Phil Collins, Peter Gabriel, Frank Zappa, Billy Joel, Johnny Cash, Pharrel Williams, Buddy Holly, Tom Petty, Jimmy Page & Robert Plant, Sting, Elvis Costello, Stevie Nicks oder Michael Jackson gern immer wieder neue Einträge hinzugefügt… allerdings sind wir ausgesprochen guter Dinge, dass sie auch ohne eigenen Platz auf unserer Liste nicht so bald in Vergessenheit geraten werden!

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Lisa Borch entdeckte früh ihre Leidenschaft für Musik und Filme und studierte Kommunikationswissenschaften und Medienkultur. Seit 2016 ist sie als Musik- und Filmredakteurin bei popkultur.de tätig und teilt gerne ihre Meinungen und Empfehlungen mit ihren Lesern.

E-Mail: lisa.borch@popkultur.de