Gruselige Geschichte: Die 100 besten Horror-Romane aller Zeiten

Popkultur.de kann ggf. eine Provision erhalten, wenn du über Links auf unserer Seite einkaufst. Mehr Infos.

Als Begründer des klassischen Horrorgenres gilt Edgar Allan Poe, der mit seinen Werken ab 1827 berühmt wurde. Seitdem bildeten sich zahlreiche Unterarten des Horrors heraus. Die Geschichten erzählen von Mord, Totschlag, blutrünstigen Vampiren oder Werwölfen, Katastrophenszenarien, Geistern und anderem Übersinnlichen.

Ziel der Horrorliteratur ist es stets beim Leser Angst, Panik, Grauen, Abscheu und Fassungslosigkeit hervorzurufen; sprich: die gesamte Palette an aversiven Empfindungen zu verursachen.

Hierzu werden unterschiedliche stilistische Mittel verwendet. An einer Stelle erschrickst du während der Handlung plötzlich und ohne Vorwarnung durch ein unerwartetes Ereignis. Andererseits wird jedoch auch vom Beginn bis kurz vor Ende der Geschichte ein Spannungsbogen aufgebaut. Zum Schluss hin gipfelt er in der dramaturgischen Pointe.

Falls du noch auf der Suche nach einen gruseligen Geschichte bist, sind nachfolgend die 100 besten Horror-Romane aller Zeiten zu finden:

„Die Maske des Roten Todes“ von Edgar Allan Poe

Die Maske des Roten Todes ist eine 1842 geschriebene Erzählung. Sie handelt von einer Gruppe Privilegierter, die – schließlich vergebens – versucht sich in einem Schloss vor einer mysteriösen Seuche in Sicherheit zu bringen. Protagonist ist Prinz Prospero, der einen Maskenball ausrichtet, um die illustre Gesellschaft von den tragischen Ereignissen abzulenken. Zu jeder vollen Stunde schlägt eine Uhr und erschreckt die Gäste bis ins Mark. Nach dem Glockenläuten lachen jedes Mal alle erleichtert auf und feiern weiter. Doch sind sie wirklich sicher im Schloss?

Der Klassiker zeugt von der Entstehungsgeschichte des Horrorgenres und eignet sich gut als Einstieg in die Horrorliteratur. Eine versteckte Prise Gesellschaftskritik animiert den Leser zu reflektieren und sich mit dem Zeitgeist der Epoche zu befassen.

„Das Parfüm“ von Patrick Süskind

Im Frankreich des 18. Jahrhunderts lebt Jean-Baptiste Grenouille. Er hat keinen eigenen Körpergeruch, dafür aber einen ausgeprägten Geruchssinn. In ärmlichen Verhältnissen und unter den denkbar schlechtesten Umständen geboren, will seine Mutter ihn kurz nach seiner Geburt entsorgen. Grenouille verbringt in der Folge seine Kindheit ohne Liebe und Zuneigung in der Obhut verschiedener Ammen; er ist und bleibt Außenseiter. Einzig in der vertrauten Welt der Gerüche findet er Trost und Geborgenheit. Fasziniert vom Geruch eines Mädchens und dem Wunsch diesen einzufangen, begeht er eines Tages seinen ersten Mord. Grenouille setzt es sich zum Ziel, den umwerfendsten Duft der Welt zu kreieren. Aus diesem Grund beschließt er nach Grasse, der Hauptstadt der Parfümeure, zu gehen. Dort setzt er seine grauenvollen Taten fort und wird zum Serienmörder. Wird es ihm gelingen den ultimativ betörenden Duft zu entwickeln? Und wie lange wird er sein Treiben fortsetzen, bis man ihm auf die Spur kommt?

Es fällt schwer „Das Parfüm“ aus der Hand zu legen, wenn man die Lektüre begonnen hat. Eine umfangreiche und detailverliebte Schilderung entführen dich in eine unbekannte Welt, die du fast riechen kannst. Trotz der Länge des Romans bleibt er über die gesamte Handlung spannend und ist zu keinem Punkt langatmig.

„Spuk in Hill House“ von Shirley Jackson

Spuk in Hill House
  • Jackson, Shirley (Autor)
Wenn man über Klischees in der Horrorfiction nachdenkt, steht das Spukhaus ganz oben auf der Liste, eine Idee, die so oft umgesetzt wird, dass es oft eine unbeabsichtigte Parodie ist. Shirley Jackson war jedoch keine gewöhnliche Schriftstellerin, und sie nimmt das Konzept des Spukhauses und perfektioniert es. Spuk in Hill House ist einfach die beste Geisterhausgeschichte, die je geschrieben wurde. Die Schrecken kommen nicht nur von den böswilligen Handlungen eines Hauses, das empfindsam und wütend zu sein scheint, sondern auch von der Klaustrophobie, die wir bei der unzuverlässigen Erzählerin des Romans, Eleanor, erleben, deren Abstieg in den Wahnsinn langsam und qualvoll verläuft und erst beginnt, nachdem wir durch die scheinbare Verwandtschaft ihrer frühen Persona in ein falsches Gefühl der Sicherheit eingelullt worden sind.

„Wächter der Nacht“ von Sergei Lukjanenko

„Die Anderen“ sind übernatürlich begabte Menschen. Sie unterscheiden sich in die Lichten und die Dunklen. Beiden sind unterschiedliche Lebensweisen und Werte eigen. Die Lichten tun Gutes und sind hilfsbereit, die Dunklen sind schlecht und nur auf sich bedacht. In dieser Welt soll Nachtwache-Ermittler Anton Gorodeski ein Vampirpärchen ausfindig machen, das sein Unwesen treibt. Dabei trifft er auf eine Frau, die er von einem mächtigen Fluch befreien muss. Schafft er es nicht, wird dieser Fluch möglicherweise ganz Moskau zerstören. Während der Erfüllung seiner Mission verstrickt sich Anton zusehends und wird selbst Opfer einer Intrige. Kann ihm seine Geliebte Swetlana noch rechtzeitig zur Hilfe eilen?

Ein außergewöhnlicher Schreibstil und der kulturelle Hintergrund, der in die Handlung mit einfließt, heben den „Wächter der Nacht“ von der Masse ab. Nicht greifbar, aber eindeutig manifest, spürt der Leser die russische Seele der Geschichte. Das Buch ist das erste aus der insgesamt sechsteiligen Wächter-Reihe. Die ambivalente Beschreibung der Charaktere sorgt für eine Szenerie, die realistischer nicht sein könnte.

„EVIL“ von Jack Ketchum

EVIL
  • Ketchum, Jack (Autor)
Ketchums verdrehte Geschichte des Terrors bekam 2007 zusätzliche Aufmerksamkeit, als ein Spielfilm die Horrorgeschichte wieder ins Gespräch brachte. Der Roman, der auf dem Indiana-Mordfall Sylvia Likens basiert, folgt der alleinerziehenden Mutter, der Alkoholikerin und Nachbarin Ruth, die zwei Nichten aufnimmt, nachdem deren Eltern bei einem Autounfall gestorben sind. Ruths rapide verschlechternder Zustand schafft eine höllische Umgebung sowohl für die Nichten als auch für ihre eigenen Kinder. EVIL wird dich zweimal, dreimal – hallo, wahrscheinlich für immer – darüber nachdenken lassen, deine Kinder an irgendjemanden abzugeben.

„Es“ von Stephen King

Es: Roman
  • King, Stephen (Autor)
Von allen King-Büchern, die sich um mutige Kinder drehen, sind dies vielleicht die mutigsten, ikonischsten und vielleicht nervigsten. Die Protagonisten sind eine Ansammlung ziemlich breiter Stereotypen (Streber, dickes Kind, kränkliches Kind, „das Mädchen“ usw.), gemalt in einer allumfassenden Pastiche des amerikanischen Lebens der 50er Jahre, aber darum geht es letztlich wirklich.

King bleibt und war schon immer besessen von den turbulenten Jahren der frühen Jugend. Der Titel „Es“ hingegen ist wahrscheinlich Kings beständigstes und ikonischstes Monster, ein interdimensionales Wesen von reiner Bosheit und fremder Denkweise, das oberflächlich betrachtet so viel einfacher erscheint. Ein böser Clown, der Kinder tötet? Damit könnte man zumindest auf eine Weise umgehen, die für Erwachsene zugänglich ist. Die Bekämpfung des eigentlichen Bösen von Es ist eine viel heiklere Angelegenheit, die von einer perfekten Mischung aus Mystik und kindlichem Glauben abhängt, die notwendig ist, um seine größten Waffen zu überwinden: Angst und Entropie und die Fähigkeit, eine ganze Stadt die Gräueltaten vergessen zu lassen, die Es begeht und zulässt.

Das Ende von Es wird gelegentlich als sein Schwachpunkt angeführt, aber es ist ein großer, dicker Roman, in dem es viel mehr um eine Reise geht, sowohl in den 50er als auch in den 80er Jahren, und um die schrecklichen Visionen, die auf diesem Weg entstanden sind.

„Das Labyrinth des Fauns“ von Cornelia Funke und G. del Toro

Das Labyrinth des Fauns
  • Cornelia Funke (Autor)
Im Jahr 1944 zieht Ofelia mit ihrer hochschwangeren Mutter zum Stiefvater nach Nordspanien. Dieser ist Faschist und mit der Jagd auf Widerstandskämpfer betraut. Durch und durch Sadist quält er sein näheres Umfeld und ermordet bestialisch Menschen. Ofelia flüchtet sich in eine Traumwelt, in der sie mutig Prüfungen besteht und Kämpfe ausficht. Damit gelingt es ihr zumindest eine Zeit lang dem Horror der realen Welt zu entfliehen. Doch dann beginnen Fantasie und Wirklichkeit miteinander zu verschmelzen, bis sie nicht mehr zu unterscheiden sind.

Wer nicht zum ersten Mal etwas von Funke und del Toro liest, dem wird auffallen welche perfekte Symbiose beide Schreibstile in dieser Geschichte eingehen. Eine abwechslungsreiche, blumige Sprache und historische Fakten des spanischen Unabhängigkeitskriegs verbinden sich zu einer spannenden Geschichte, die sich vornehmlich einem jungen Leser-Publikum empfiehlt.

„Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ von Robert Louis Stevenson

Dem Anwalt Utterson fallen an seinem Freund und Klienten Dr. Jekyll einige Besonderheiten auf. Er scheint ihm unter Druck zu stehen. Ein seltsames Testament, das Dr. Jekyll für den Fall seines Ablebens oder Verschwindens zugunsten eines Mr. Hydes geändert hat, befeuert sein Misstrauen zusätzlich. Als dann auch noch ein Mord geschieht, der mit dem dubiosen Mr. Hyde assoziiert wird, entschließt sich Utterson endgültig der mysteriösen Verbindung zwischen Dr. Jekyll und Mr. Hyde auf den Grund zu gehen. Doch als er Letzteren aufgestöbert hat, begeht dieser Selbstmord. Wird es ihm dennoch gelingen die undurchsichtigen Verbindungen zu entwirren?

Dr. Jekyll und Mr. Hyde sind Kultfiguren und auch jenen ein Begriff, die das Buch nicht kennen. Der Leser kann sich auf eine merkwürdige Novelle mit unerwarteten Wendungen freuen. Am meisten Vergnügen bereitet die Lektüre, wenn du noch keine der Verfilmungen gesehen hast und daher das Ende nicht kennst.

„Christmasland“ von Joe Hill

Der Autor Joe Hill, der sich von seinem lieben alten Vater nicht übertreffen lässt, entfesselte für seinen dritten Roman den völligen Urlaubsterror, zusammen mit einer warmen Umarmung des nostalgisch angehauchten Zaubers, der von Stephen King so häufig eingesetzt wurde.

In NOS4A2 können sowohl Victoria McQueen als auch Charlie Manx aus Zeit und Raum schlüpfen, wenn sie das richtige Fahrzeug fahren: Vic kann verlorene Dinge auf ihrem klapprigen Motorrad finden, und Manx kann mit seinem alten Rolls-Royce Wraith ins „Weihnachtsland“ reisen. Jenseits des fröhlichen Namens und des Vergnügungspark-Glanzes ist das Weihnachtsland von Manx der letzte Ort, an dem gute kleine Jungen und Mädchen enden wollen, und Vic ist das einzige Kind, das einer Fahrt mit den Wraith entkommt. Ähnlich wie der Weihnachtsmann selbst vergisst auch Manx nie ein Kind, und wenn Vic zu alt für seinen Geschmack ist, wird es Vics Sohn auch tun.

NOS4A2 stellte einen Wendepunkt für Hill dar, da seine eigene Karriere so weit gefestigt war, dass er sich in Bezug auf seine Verwandtschaft nicht verstecken muss. Das Ergebnis ist ein Roman, der das Beste von Hills ausgeprägtem Stil mit dem Einfluss seines Vaters verbindet – und die im Grunde erschreckendste Darstellung von Weihnachten in der modernen Erinnerung.

„Die Prophezeiung“ von Wolfgang und Heike Hohlbein

Die Prophezeiung
  • Hohlbein, Wolfgang (Autor)
Vor über 3000 Jahren wurde im alten Ägypten der Fluch des Echnaton ausgesprochen. Sprung in unsere Zeit: Aton, ein junger Ägypter, besucht gerade mit seinen Eltern die ägyptische Ausstellung in einem Museum, als er ohne Vorwarnung von einer Mumie angegriffen wird. Der Fluch des Echnaton hat ihn dazu auserkoren die Prophezeiung zu erfüllen und dabei gegen die dunklen Mächte anzukämpfen. Auf dem Weg zu diesem Ziel bringt der Fluch Verwüstung und Leid über Atons Leben.

Ein typischer Hohlbein-Roman. Ein jugendlicher Held, ausgefeilte Charaktere, viele Verwicklungen, ein schnelles Erzähltempo, abgerundet durch ein spektakuläres Ende.

„Der Teufelspakt“ von Michael Siefener

Der Teufelspakt
  • Siefener, Michael (Autor)
Der Protagonist Jan Droom versucht die alte Handschrift eines geheimnisvollen Manuskriptes zu entziffern. Zusehends vermischen sich Realität und Fiktion, und irgendwann bleiben einzig Fragen übrig, auf die es nur schreckliche Antworten geben kann. Wer ist die verheißungsvolle Susanne? Und was sucht die geheimnisvolle, in Schwarz gehüllte Unbekannte, die Jan ständig begegnet? Eine Geschichte voll symbolträchtiger Morbidität.

Nach und nach überträgt sich mit Fortschreiten der Handlung in zunehmendem Maße die Verwirrung des Protagonisten Jan auch auf dich. Sind die Dinge wirklich wie sie scheinen? Siefener versteht es wie kein zweiter Zweifel zu sähen, Misstrauen zu schüren und eine Atmosphäre des schwebenden Damoklesschwert zu verursachen.

„Die Legende von Sleepy Hollow“ von Washington Irving

Das englischsprachige Original „The Legend of Sleepy Hollow“ erschien 1820. Schauplatz ist ein kleines Seitental des Hudson Rivers bei der Stadt Tarrytown. Die Bewohner des verwunschenen Ortes sind abergläubisch und berichten häufig von angsteinflößenden, übernatürlichen Erscheinungen. Die Grauenvollste unter ihnen soll der kopflose Reiter sein. Eines Abends dann wird Landschulmeister Crane abends auf dem Heimweg vom kopflosen Reiter überfallen und ist von da an spurlos verschwunden. Was weiß Brom Bones, Cranes Nebenbuhler, über den Reiter ohne Kopf?

Nicht erst seit der Legende der schläfrigen Schlucht gilt der kopflose Reiter in zahlreichen Erzählen als Symbol der Warnung vor dem Tode. Oft taucht er auch dann auf, wenn jemand etwas Unrühmliches oder Verbotenes plant. Man geht davon aus, dass Irving auf seiner Reise an den Rhein von der Legende um den kopflosen Reiter erfuhr. Horror auf Basis realer Gruselfolklore.

„Shining“ von Stephen King

Shining: Roman
  • King, Stephen (Autor)
Für die meisten modernen Leser steht der Aufenthalt des legendären Regisseurs Stanley Kubrick im Overlook Hotel über dem Originalroman von Stephen King. Fast alle im öffentlichen Bewusstsein verankerten Momente – alles, was in den Simpsons parodiert wird gibt es nur im Film: der Aufzug aus Blut, die schaurigen Zwillingsmädchen, die Schreibmaschine, „Hier ist Johnny!“ Wenn man an diesen ikonischen Beispiele der Popkultur vorbeisieht, entdeckt man eine von Kings größten Errungenschaften, einen ergreifend fesselnden Blick auf den Abstieg eines geplagten Mannes in den Wahnsinn. Kings Roman ist eher Jack Torrance zugeneigt, einem alkoholkranken Schriftsteller auf dem Weg der Besserung, der versucht, das Leben seiner Familie zu verbessern, indem er einen Job als Hausmeister in einem abgelegenen Ferienort außerhalb der Saison mit einer kaum verborgenen gewalttätigen Geschichte annimmt. Das Haus will Danny, Jacks begabten kleinen Sohn, und macht der Familie Torrance die Hölle heiß, um an ihn heranzukommen.

King hasst Kubricks Adaption auf berüchtigte Weise, und obwohl es schwierig ist, über die Qualität des Films oder seinen Platz im Pantheon des Horrorfilms zu debattieren, ist der Roman die nuanciertere und wohl auch gruseligere Version der Geschichte.

„Böser Wolf“ von Nele Neuhaus

Die Leiche eines 16-jährigen Mädchens wird aus dem Main geborgen. Vor ihrem Tod hat sie brutalste Misshandlungen erlitten. Ermittlungen ergeben, dass sie von niemandem vermisst wird. Als sich Kommissarin Pia Kirchhoff und ihr Vorgesetzter Oliver von Bodenstein weiter forschen, führen die Spuren zu einer Moderatorin, die bei ihren Recherchen den falschen Leuten gefährlich nahe gekommen ist. Ein Verbrechen, das so gar nicht in das gutbürgerliche Milieu zu passen scheint.

Neuhaus beschreibt das Umfeld des organisierten Kinderhandels detailreich und eindrücklich. Die Beschreibung der Örtlichkeiten bildet ein authentisches Lokalkolorit. Ein Roman, der ein altbekanntes Motiv gekonnt neu in Szene setzt.

„Dracula“ von Bram Stoker

Der berühmteste Vampirroman aller Zeiten spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Anwalt Jonathan Harker wird im Auftrag seiner Kanzlei nach Transsilvanien geschickt, wo er mit Graf Dracula über Geschäftliches verhandeln soll. Bereits bei der Anreise erfährt er, dass die einheimische Bevölkerung in Angst und Schrecken vor eben diesem Grafen lebt. Vor Ort, fallen ihm weitere sonderbare Eigenheiten an Graf Dracula auf: beispielsweise hat dieser kein Spiegelbild. Harker folgt Dracula schließlich bis nach England, wo dieser auf der Suche nach neuen Opfern ist. Auch Harkers Verlobte Mina gerät in Gefahr. Der Mediziner Van Helsing verbündet sich schließlich mit einigen Vertrauten gegen den Grafen. Dieser wird nun seinerseits zum Gejagten und flieht auf sein Schloss. Wird sein Blutdurst jemals ein Ende haben?

Sehr gründlich recherchiertes Folklore-Thema. Stoker forschte sieben Jahre lang zu Vampiren und ihren Mythen, um auf diesen Informationen basierend seinen Roman zu verfassen. Die Geschichte beginnt gemächlich und atmosphärisch dicht, nimmt dann an Fahrt auf, um in einem relativ knappen Finale zu gipfeln. Unterschiedliche Stimmungen und Blickwinkel verleihen den Figuren viel Tiefe. Ein bis zum Ende kurzweiliges Werk.

„Ritus“ von Markus Heitz

Im französischen Gévaudan hat es im Jahr 1764 ein grausiges Untier auf Frauen, Kinder und sogar die tapfersten Männer abgesehen. Ist es ein blutrünstiger Wolf oder doch ein Wesen, das geradewegs aus der Hölle kommt? Der Wildhüter Jean Chastel und die Äbtissin Gregoria sind beide auf geheimnisvolle Art mit dem Untier verbunden. Gemeinsam begeben sie sich auf die Reise nach Rom, wo ebenfalls ein dämonisches Wesen wütet.

Zwei Handlungsstränge werden kapitelweise abwechselnd erzählt und sind auf einer Zeitachse um 240 Jahre verschoben. Heitz verarbeitet in seinem Roman die reellen historischen Ereignisse um die Legende der Bestie von Gévaudan, die sich im 18. Jahrhundert ereigneten. Damals kamen zahlreiche Einwohner aus bis heute ungeklärter Ursache bestialisch ums Leben. Eine spannende Story, die stellenweise Parallelen zum Film „Pakt der Wölfe“ aufweist.

„Die Stimme“ von S.K. Tremayne

Die Hauptperson Jo findet sich in ihrem ganz persönlichen Alptraum wieder, als ihre Sprachassistentin Electra plötzlich ein Eigenleben entwickelt. Nicht nur, dass sie sie unaufgefordert anspricht. Sie kennt auch noch ihr schlimmstes Geheimnis. Und dann beginnt Electra Dinge zu tun, zu denen sie eigentlich gar nicht in der Lage sein sollte. Jo’s Konten werden leer geräumt, ihre Freunde und Familie erhalten beleidigende Textnachrichten. Langsam beginnt Jo an ihrem Verstand zu zweifeln. Trägt sie am Ende vielleicht doch die Schizophrenie ihres Vaters in sich oder verfügt Electra über Wissen, das sie zur Gefahr werden lässt?

„Die Stimme“ zeichnet sich durch einen raffiniert-durchdachten Plot aus. Tremayne ist Meister im Erzeugen des subtilen Horrors mit Thrillertendenz. Spannende Story mit Bezug zum digitalen Zeitalter.

„Carrie“ von Stephen King

Carrie: Roman
  • Stephen King (Autor)
Die 16-jährige Halbwaise Carietta White, genannt Carrie, lebt 1974 in Chamberlain. Ihre Mutter ist eine religiöse Fanatikerin, erzieht sie streng und isoliert von ihrer Umwelt als Außenseiterin. Im Laufe der Zeit stellt Carrie fest, dass Wut in ihr telekinetische Kräfte freisetzt. Dies geschieht auch anlässlich eines Schulballs, auf dem Carrie vor der gesamten Schule bloßgestellt wird. Die bodenlose Demütigung entfesselt ihre tief verwurzelte Wut und ist Startschuss für einen Gewaltexzess, der eine Spur von Tod und Zerstörung durch die gesamte Stadt zieht.

„Carrie“ war das Erstlingswerk Kings und ist deutlich weniger umfangreich als später folgende Werke. Es ist dennoch und zu Recht Grundstein für Kings spätere Karriere als Grand Master of Horror. Stark am Zeitgeist der Siebziger orientiert, verursacht Carrie vor Allem bei Puristen Gänsehautfeeling.

„Der Exorzist“ von William Blatty

Der Exorzist: Thriller
  • Blatty, William Peter (Autor)
Die 12-jährige Reagan wird von Verhaltensproblemen geplagt, die zunehmend obszöner und blasphemischer werden. Als Ärzte nicht helfen können, ist die Mutter mehr und mehr davon überzeugt, dass ihre Tochter vom Bösen besessen ist. Sie bittet Pater Lancaster, einen katholischen Priester, um Hilfe. Dieser beantragt bei seiner Kirche unter Mithilfe seines Assistenten Damien Karras einen Exorzismus an dem Mädchen durchführen zu dürfen. Die Bitte wird Ihnen gewährt, doch auf das was folgen soll, sind sie nicht vorbereitet. Während der Prozedur kommt Pater Lancaster zu Tode und so muss Karras sich alleine dem alles vernichtenden Dämon stellen.

Blatty befasste sich intensiv mit den Themen religiöse Besessenheit, Methoden der Psychoanalyse und übernatürlichen Phänomenen. Ihm gelang es mit dem „Exorzist“ nicht nur einen Klassiker zu schreiben, sondern einen eigenen Mythos im Horrorgenre zu schaffen, der bis heute ein beliebtes Thema ist. Die vielleicht höchstmögliche Auszeichnung für einen Schriftsteller.

„Das Dorf der toten Seelen“ von Camilla Sten

In Stockholm hat Alice Lindstedt gerade die Filmhochschule abgeschlossen. Sie plant einen Dokumentarfilm über Silvertjärn in Norrland zu drehen. Sechzig Jahre zuvor verschwanden dort über Nacht sämtliche Einwohner spurlos. Gemeinsam mit einem Team begibt sich Alice auf die Suche, doch dann ereignen sich kuriose Vorfälle: der Empfang aller Handys ist gestört und aus dem Funkgerät dringt ein schauriges Lachen. Als ein Teammitglied getötet wird, bricht Panik aus. Ist ein Mörder in ihrer Nähe? Und was ist vor sechzig Jahren mit den Bewohnern von Silvertjärn geschehen?

Der Horrorthriller ist das Erstlingswerk von Sten. Zwei Handlungsstränge wechseln sich auf zwei verschiedenen Zeitebenen ab. Die Kapitel, die in der Vergangenheit spielen, werden aus Sicht einer damaligen Dorfbewohnerin erzählt. Die aktuellen Geschehnisse werden aus Alices Sicht geschildert. Durch die Cliffhanger am Ende jedes Kapitels entsteht ein beklemmendes Gefühl und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

„Snuff Killers“ von Jesus F. Gonzalez

Der in Deutschland 2016 erschienene Roman heißt im Original „Survivor“ und gehört dem Genre des Extreme-Horrors an. Lisa möchte ihrem Mann während eines romantischen Wochenendes verkünden, dass sie schwanger ist. Doch dazu kommt es nicht. Fremde Männer haben es auf sie abgesehen. Sie beabsichtigen Lisa zu entführen und sie zur Hauptdarstellerin ihres Snuff Pornos zu machen. Ein grausamer Tod vor laufenden Kameras soll ihr Schicksal sein. Doch das, was sie tut, als sie um ihr Leben kämpft, stellt alles in den Schatten.

Gonzalez zerrt den Leser geradewegs in einen Alptraum. Geschichte und Schreibstil sind fesselnd, die Handlung der Charaktere hat einen hohen Wiedererkennungswert. Für Fans von sadistischem Horror ist diese Lektüre ein Hochgenuss.

„Das Schweigen der Lämmer“ von Thomas Harris

Der FBI-Beamte Jack Crowford ist dem Serienmörder Buffalo Bill auf der Spur. Er hegt die Vermutung, dass der inhaftierte Psychiater Dr. Hannibal Lecter mehr über dessen Identität weiß. Um unauffällig an die gewünschten Informationen zu kommen, beauftragt er die FBI-Studentin Clarice Starling die erforderlichen Auskünfte unter einem Vorwand bei Lecter zu erfragen. Zwischen Starling und Lecter entwickelt sich zunehmend ein Katz-und-Maus-Spiel, bei dem Lecter Starling immer wieder ein Bröckchen hinwirft. Wird Clarice Starling es schaffen Buffalo Bills Identität zu klären, bevor er sein nächstes Opfer tötet?

Eine spannend geschriebene und schnörkellose Geschichte, die zu keinem Zeitpunkt übertrieben oder plakativ wirkt. Die Handlung wird zum größten Teil aus der Perspektive von Clarice geschildert, manche Passagen auch aus der des Opfers. Auch in die verstörende Persönlichkeit von Buffalo Bill werden interessante Einblicke gewährt. Die merkwürdige Dynamik um Lecter rundet die Story ab und lässt keine Langeweile beim Lesen aufkommen.

„Broken Monsters“ von Lauren Beukes

Broken Monsters
  • Beukes, Lauren (Autor)
Mit The Shining Girls (2011) und Broken Monsters (2014) hat sich die südafrikanische Schriftstellerin Lauren Beukes als Meisterin des Horror/Thrillers etabliert. Es ist schwer, sich zwischen den beiden Romanen zu entscheiden, aber der Schauplatz von Broken Monsters in Detroit, der Serienmörder (Hannibal- und True Detective-Fans werden sich hier wie zu Hause fühlen) und die unerklärliche Bedrohung aus einer anderen Welt stellen die beeindruckende Zeitreise-Kontinuität von „Shining Girls“ ein wenig in den Hintergrund. Bei beiden Büchern dreht Beukes meisterhaft die Perspektiven und füllt so langsam ein vollständiges Bild der Gräueltaten aus, die Männer begehen, wenn sie von einer böswilligen Macht angestoßen werden. Während sich „Shining Girls“ mehr auf einen widerstandsfähigen Überlebenden konzentriert, verbreitet Broken Monsters seine erzählerische Liebe etwas gleichmäßiger und fand eine Handvoll kämpfender Helden, die in Amerikas kapitalistischen Scheitern ihren Lebensunterhalt verdienten. Beukes lehnt jedoch einfache „Ruinenpornos“ ab und weigert sich, Detroit auf einen schmutzigen Schauplatz für aufwändige Morde zu reduzieren.

Mit einem tadellos recherchierten Setting und seinem unerschrockenen Blick auf bekannte und unbekannte Übel ist Broken Monsters das bisher beste Werk der jungen Horrorautorin.

„Der Elbenschlächter“ von Jens Lossau

Keine Produkte gefunden.

Die Geschichte spielt in der Stadt Nophelet im Königreich Sdoomi. In kurzem zeitlichen Abstand werden fünf Elblinge tot aufgefunden. Es stellt sich heraus, dass allen Opfern das Blut geraubt wurde. Zwei Ermittler des IAIT, des Instituts für angewandte investigative Thaumaturgie, machen sich auf die Spurensuche. Dabei machen die zwei hartgesottenen Ermittler Entdeckungen, die sie selbst an ihre Grenzen stoßen lassen. Ein spannendes Werk, das Horror und Fantasy kunstvoll zu vereinen weiß.

Der Elbenschlächter empfiehlt sich vor Allem für Fans von Fantasyromanen, die ob dieses Genres dennoch nicht auf die explizite Darstellung von Tod und Gewalt verzichten möchten. Die Handlung, eingerahmt von einer mystischen Atmosphäre, verleiht diesem Werk das Potential zum Kult zu werden.

„Rosemary’s Baby“ von Ira Levin

Rosemary's Baby
  • Levin, Ira Marvin (Autor)
Rosemary und Guy Woodhouse beziehen frisch verheiratet eine Wohnung. Kurze Zeit später kommt durch einen Fenstersturz eine junge Nachbarin aus ihrem Haus ums Leben. Bei der Zeugenvernehmung durch die Polizei wenig später lernen sie ein skurriles Nachbarspärchen kennen, das ebenfalls im Haus wohnt. Einige Zeit darauf wird Rosemary schwanger. Fortan wird sie geplagt von Ängsten und Alpträumen. Auch die Nachbarn scheinen immer suspekter. Irgendwann gelangt sie in dem Gewirr von Hinweisen zu dem Schluss, dass die Nachbarn ihr ungeborenes Kind dem Teufel versprochen haben. Es gibt kein Entrinnen, denn sogar ihr Ehemann scheint Teil der Verschwörung zu sein.

Rosemary’s Baby ist inspiriert von den biblischen Geschichten der Jungfrauengeburt. Levin vermag es ein effektvolles Spiel zwischen traditionellen Formen des Aberglaubens und dem modernen Motiv der Psychoanalyse zu inszenieren.

Die Plätze 26-100 der besten Horror Romane aller Zeiten:

Platz:Roman:Autor:Link zum Buch:
26.So finster die Nacht John Ajvide Lindqvistamazon logo
27.Terror Dan Simmonsamazon logo
28.Herr der Fliegen
William Goldingamazon logo
29.Die Stadt der Blinden José Saramagoamazon logo
30.YOU - Du wirst mich liebenCaroline Kepnesamazon logo
31.Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland Christina Henryamazon logo
32.Der ÜbergangJustin Croninamazon logo
33.Das Böse kommt auf leisen Sohlen Ray Bradburyamazon logo
34.BOY'S LIFE - Die Suche nach einem Mörder Robert McCammonamazon logo
35.Die Frau in SchwarzSusan Hillamazon logo
36.Das Institut Stephen Kingamazon logo
37.Binewskis: Verfall einer radioaktiven Familie
Buch
Katherine Dunnamazon logo
38.Die geheime Geschichte Donna Tarttamazon logo
39.Das Böse kommt auf leisen SohlenRay Bradburyamazon logo
40.Ich bin Gideon Tamsyn Muiramazon logo
41.Brennen muss Salem Stephen Kingamazon logo
42.Die Straße Cormac McCarthyamazon logo
43.Horrorstör Grady Hendrixamazon logo
44.Hex Thomas Olde Heuveltamazon logo
45.Operation Zombie: Wer länger lebt, ist später tot
Operation Zombie: Max Brooksamazon logo
46.Der Historiker Elizabeth Kostovaamazon logo
47.Wir müssen über Kevin Lionel Shriveramazon logo
48.Anna im blutroten Kleid Kendare Blakeamazon logo
49.Der Sammler John Fowlesamazon logo
50.Berge des Wahnsinns H. P. Lovecraftamazon logo
51.FrankensteinMary Shelleyamazon logo
52.TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen? Thriller Megan Mirandaamazon logo
53.Sie Stephen Kingamazon logo
54.Das Haus – House of Leaves Mark Z. Danielewskiamazon logo
55.Ich bin Legende Richard Mathesonamazon logo
56.Schneemann Jo Nesbøamazon logo
57.Kraft des BösenDan Simmonsamazon logo
58.Bird Box - Schließe deine AugenJosh Malermanamazon logo
59.Die Saat Chuck Hogan und Guillermo del Toroamazon logo
60.Blind Joe Hillamazon logo
61.Dark Places - Gefährliche Erinnerung: Thriller (Hochkaräter)Gillian Flynnamazon logo
62.Die Abendröte im Westen Cormac McCarthyamazon logo
63.Slade House David Mitchellamazon logo
64. Coraline Neil Gaimanamazon logo
65.DAS OMEN David Seltzeramazon logo
66.Der Exorzismus der Gretchen Lang: HorrorthrillerGrady Hendrixamazon logo
67.Das Licht der letzten Tage Emily St. John Mandelamazon logo
68.The Stand - Das letzte GefechtStephen Kingamazon logo
69.Dickicht Scott Smithamazon logo
70.Die gelbe Tapete Charlotte Perkins Gilmanamazon logo
71.1984 George Orwellamazon logo
72.Mr Shivers Robert Jackson Bennettamazon logo
73.Das Durchdrehen der Schraube: Eine Geistergeschichte Henry Jamesamazon logo
74.Was wir im Feuer verloren Mariana Enríquezamazon logo
75.Der dunkle Wald Liu Cixinamazon logo
76.Das Bildnis des Dorian Gray Oscar Wildeamazon logo
77.Two Can Keep a Secret Karen M. McManusamazon logo
78.The Hunger - Die letzte ReiseAlma Katsuamazon logo
79.Der illustrierte Mann Ray Bradburyamazon logo
80.American Psycho
Roman
Bret Easton Ellisamazon logo
81.Nachtschicht Stephen Kingamazon logo
82.Das Haus der finsteren Träume Shaun Hamillamazon logo
83.Pretty GirlsKarin Slaughteramazon logo
84.Die Wespenfabrik Iain Banksamazon logo
85.Rebecca
Daphne du Maurieramazon logo
86.Doctor Sleep Stephen Kingamazon logo
87.Das fünfte Kind
Doris Lessingamazon logo
88.Blindflug Peter Wattsamazon logo
89.Im AbgrundJeff Longamazon logo
90.Der letzte WerwolfGlen Duncanamazon logo
91.Shining Girls Lauren Beukesamazon logo
92.Die Vegetarierin Han Kangamazon logo
93.Komm näherSara Granamazon logo
94.In einer kleinen StadtStephen Kingamazon logo
95.MenschenkindToni Morrisonamazon logo
96.Selinas GeisterSarah Watersamazon logo
97.Alpträume Stephen Kingamazon logo
98.Gespräch mit einem Vampir Anne Riceamazon logo
99.Gone Girl - Das perfekte Opfer Gillian Flynnamazon logo
100.A Head Full of Ghosts – Ein Exorzismus: Psychothriller
Paul Tremblayamazon logo

Die Horrorliteratur ist nicht immer klar zu anderen Arten abgrenzbar. Teilweise zeigt sie Schnittmengen mit Krimis, Thrillers oder Science Fiction Romanen auf. Diese breite Palette an inhaltlichen Schwerpunkten, macht die Horrorliteratur trotz ihrer Düsterkeit zu einem bunten Genre, das für jeden etwas bereithält.

War dieser Artikel hilfreich?
JaNein