Die erfolgreichsten spanischsprachigen Sänger & Sängerinnen aller Zeiten

In der spanischsprachigen Welt gibt es eine ganze Reihe an Sängerinnen und Sänger, die allein dort bekannt sind. Andere Künstler haben auch den Sprung zur weltweiter Bekanntheit geschafft. Mancher veröffentlichte im Laufe seiner Karriere seine Songs auch auf Englisch. War das nicht der Fall, sind sie oft eher wenig bekannt in Mitteleuropa, wenn sie auch oft zumindest in den USA ihr – spanischsprachiges – Publikum finden. Weshalb die folgende Liste der 21 besten spanischsprachigen Sängerinnen und Sänger aller Zeiten darüber aufklärt, welche Legenden von Chile bis zum spanischsprachigen Teil der USA – und oft auch in Spanien – echte Superstars sind, ohne, dass man sie hierzulande unbedingt kennen muss.

Einige Namen in dieser Liste dürften weltweit bekannt sein, das gilt aber eben nicht für alle. Wobei hier explizit auch schon verstorbene Sänger und Sängerinnen Berücksichtigung finden, genauso wie jene, welche sich erst in den letzten Jahren international einen Namen gemacht haben.

Shakira


Shakira stammt aus Barranquilla in Kolumbien, wo sie 1977 geboren wurde. Als Spanisch singende Pop-Rock-Sängerin wurde sie zuerst zum Star in der lateinamerikanischen Welt, nachdem sie seit 2002 auch auf Englisch singt, wurde sie zum Weltstar. Das wurde letztlich dadurch noch unterstrichen, dass sie 2010 den offiziellen Song zur Fußball-WM in Südafrika – „Waka Waka“ – sang.

Diese Weltkarriere war nicht unbedingt abzusehen gewesen, als sie als 13-Jährige einem Sony-Manager ein Tape mit ihren Songs überreichte und sofort einen Plattenvertrag erhielt. Dieses Album floppte völlig. Ab 1994 spielte sie allerdings in einer Telenovela in Kolumbien mit, wozu sie auch den Soundtrack lieferte. 1995 erschien ein neues Album von ihr, das prompt fünf Millionen Mal verkauft wurde. Ihr nächstes Album von 1998 verkaufte sich gleich acht Millionen Mal. Für ihr nächstes erstmals teilweise englischsprachiges Album arbeitete sie mit Gloria Estefan zusammen. Von da an wurde jedes Album mit ihrem Mix aus Rock, Pop und Latin Rock nicht nur ein Erfolg in der spanischsprachigen, sondern in der ganzen Welt. Als ihre Einflüsse nennt sie erstaunlicherweise Nirvana, The Cure oder die Beatles sowie Police. Ihre Musik ist aber in der Regel deutlich poppiger und tanzbare als es diese Einflüsse vermuten ließen. Sicher keinen geringen Anteil an ihrer Popularität trägt auch ihr erotischer Tanzstil, der vom Bauchtanz beeinflusst zu sein scheint. Zudem tritt sie immer sehr aufreizend gekleidet und oft barfuß auf.

In ihrer bisherigen Karriere verkaufte die hübsche Kolumbianerin über 75 Millionen Singles und Alben.

Julio Iglesias


Der 1943 geborene Spanier startete seine Karriere als Sänger bei einem Festival in Benidorm, das er mit einem selbst geschriebenen Song gewann. 1970 vertrat er Spanien beim Grand Prix de Chanson de l’Eurovision, wo er den vierten Platz belegte. Es folgten vier LPs in den 1970er Jahren, mit denen er zum „König des Latin Pop“ aufstieg. Ab den 1980er Jahren hatte Julio Iglesias auch immensen Erfolg in den USA. 1988 trat er gar als erster westlicher Star im chinesischen Fernsehen auf.

Bis zum Ende seiner Karriere im Jahr 2011 hatte er 250 Millionen Tonträger verkauft – und das in mehr Ländern als je ein Künstler zuvor. Der Zeit seines Lebens als Frauenheld geltende Iglesias spielte geschätzte 5.000 Konzerte in seinem Leben vor über 60 Millionen Besuchern. Er ist der Vater von Enrique Iglesias, der ebenfalls als erfolgreicher Sänger in dieser Liste erscheint.

Enrique Iglesias


Als Sohn des weltweit erfolgreichen Sängers Julio Iglesias war seine Karriere wohl vorgezeichnet. Schon als Kind gab er sein Debüt als Sänger. Mit nur 20 Jahren veröffentlichte er sein erstes Album, das sofort Platz 1 der Latin-Charts in den USA erreichte. Mit einigen seiner folgenden Alben erreichte er dies ebenfalls in den Charts in Spanien. Ab 1999 sang er auch auf Englisch. Die Single Bailamos erreichte daraufhin sogar in den Gesamtcharts der USA Rang 1. Es folgten weitere Erfolge in den USA, sodass er im Jahr 2000 in der Pause des Super Bowls auftreten durfte.

Auch zwei Jahrzehnte später ist Enrique immer noch aktiv mit stetig neue Alben – und auch beim Publikum erfolgreich. Dass er weiterhin sowohl auf Spanisch als auch auf Englisch singt, hält ihm ein riesiges Publikum offen. Zudem ist er sowohl als Schauspieler als auch in diversen Werbespots zu sehen.

Iglesias ist einer der meistverkauften Künstler lateinamerikanischer Musik mit geschätzten Verkäufen von über 180 Millionen Tonträgern weltweit.

Jennifer Lopez


Die 1969 in New York als Kind von puerto-ricanischen Eltern geborene Jennifer Lopez – gerne zu „J.Lo“ verkürzt – ist einer der ganz großen Weltstars mit hispanischen Wurzeln. Zuletzt hatte sie über 80 Millionen Tonträger in der ganzen Welt verkauft und wurde bereits 2014 für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.

Ihre Karriere begann dabei als Backgroundtänzerin, doch schon 1998 erhielt sie einen eigenen Plattenvertrag bei Sony. Ihr damals gänzlich neuartiger Sound war mitverantwortlich dafür, dass in der Musikwelt eine „Latin Wave“ ausbrach, die auch Künstler wie Enrique Iglesias oder Ricky Martin nach oben spülte. Ihr zweites Album aus dem Jahr 2001 wurde ein noch größerer Erfolg.

Zwischendurch blieben ganz große Erfolge aus, doch Kooperationen z. B. mit LL Cool J platzierten Jennifer Lopez wieder ganz weit vorne in den Charts. Da sie zudem in zahlreichen Filmen mitspielte, ist sie auch einem Publikum bekannt, das vielleicht nicht zur größten Anhängerschaft ihrer Musik gehört. Dazu entwarf sie auch noch eine eigene Modelinie und ist im Bereich Parfüm ebenfalls sehr umsatzstark mit ihren Produkten.

Mit einem kumulierten Filmbruttoumsatz von 3,1 Milliarden US-Dollar und geschätzten weltweiten Verkäufen von 80 Millionen Tonträgern gilt Lopez als der einflussreichste Latin-Entertainer in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2012 wurde sie von Forbes als die mächtigste Berühmtheit der Welt und als 38. mächtigste Frau der Welt eingestuft.

Ricky Martin


Einer der größten Stars der spanischsprachigen Musik überhaupt ist der aus Puerto Rico stammende Ricky Martin. Schon als Kind sang er im Chor und spielte Theater. Bereits 1984 wurde der 1971 geborene Ricky Martin Mitglied der Boygroup Menudo, die ausgedehnte Tourneen unternahm. Erschöpft vom vielen Touren stieg er 1989 wieder aus und zog nach dem Schulabschluss erst nach New York und dann nach Mexico City. Dort erhielt er die Hauptrolle in einem Musical und unterschrieb einen Plattenvertrag bei Sony. Schon das erste nach ihm selbst benannte Album wurde ein großer Erfolg in Lateinamerika. Mit dem nächsten Album Ma Amarás wurde er in dieser Region zum Superstar. Er ging zurück in die USA, wo er wieder in einem Musical sowie in einer TV-Serie mitspielte.

1998 wurde er schließlich weltweit bekannt, als sein Song La Copa De La Vida zum Song der Fußball-WM 1998 wurde. Es folgten Alben auf Englisch, mit denen er in Lateinamerika und den USA ein Superstar blieb, in Europa jedoch kaum noch Erfolge hatte. Bislang hat Ricky Martin über 55 Millionen Alben und über acht Millionen Singles verkauft. Anders als von seinem Management befürchtet, tat sein 2010 erfolgtes Coming-Out als Homosexueller seiner Popularität keinen Abbruch.

Marc Anthony


Dieser 1968 im New Yorker Stadtteil geborene Sänger, Komponist und Schauspieler zählt definitiv zu den erfolgreichsten spanischsprachigen Künstlern aller Zeiten. Über 12 Millionen Alben hat er bislang verkauft und das nicht allein deshalb, weil er von 2004 bis 2014 mit Jennifer Lopez verheiratet war. Sein Repertoire umfasst für einen Sänger in dieser Liste ungewöhnliche viele Stile, so u. a. die folgenden:

Latin
Salsa
Tropical
Freestyle
R & B
Pop
Soft Rock

Wohl auch deshalb ist Marc Anthony einer aus dieser Liste, der über den spanischsprachigen Raum hinaus Bekanntheit erlangte. Zunächst sang er englischsprachige R&B-Songs, mit mäßigem Erfolg. Erst als er zu spanischen Texten und hier vor allem zum Salsa griff, stellte sich größerer Erfolg ein. 1999 gewann er einen Grammy für das Album Contra la Corriente, es folgten bislang zwei weitere Grammys. Marc Anthony schreibt seine Songs größtenteils selbst, was keineswegs bei allen hier aufgeführten spanischsprachigen Sängerinnen und Sängern der Fall ist.

Gloria Estefan


Die Tochter von kubanischen Eltern wurde zwar in Havanna geboren, wuchs aber in Miami in den USA auf. Bei ihr war eine Karriere als erfolgreiche Musikerin vielleicht weniger vorgezeichnet als bei den meisten anderen hier gelisteten spanischsprachigen Sängerinnen und Sängern. Dafür war und ist ihr Erfolg und ihr Einfluss umso größer. Eher zufällig kam sie auf einer Hochzeit in Kontakt mit einer Band, für die sie rasch neben dem Studium zu singen begann. Auf ihren ersten Platten sang sie aber komplett auf Englisch.

Ihr erstes Album mit rein spanischen Texten verhalf ihr schließlich zum Durchbruch. 1993 veröffentlichte sie Mi Tierra, das sich rasch etliche Millionen mal verkaufte. Dafür erhielt sie einen Grammy wie auch für das 1995 erschienene Album Abriendo Puertas. Weiterhin veröffentlichte sie zwar auch englischsprachige Stücke, gilt aber als eine der einflussreichsten Pionierinnen für lateinamerikanische Musik. Auch wenn ihre großen Erfolge zuletzt etwas nachgelassen haben, betätigt sie sich weiter darin, junge Talente zu fördern und gilt als absolute Ikone in ihrem Genre.

Estefans Plattenverkäufe übersteigen weltweit mehr als 75 Millionen, was sie zu einer der meistverkauften Musikkünstlerinnen aller Zeiten machte.

Carlos Santana


Der aus Mexiko stammende Carlos Santana hat wie kein Zweiter in seiner Musik lateinamerikanische Einflüsse mit jenen des Rocks vermischt. Das machte ihn zum weltweit bekannten Star, nicht allein in der spanischsprachigen Welt.

Schon mit vier Jahren erhielt er Geigenunterricht, wechselte wegen des in den 1950er Jahren aufkommenden Rock’n’Rolls zur Gitarre. 1960 wanderte seine Familie in die USA nach San Francisco aus. Dort gründete er 1965 seine eigene Band. Mit dieser erschuf Carlos Santana den Latin Rock.

1969 erschien die erste LP der Santana Blues Band, im selben Jahr spielte sie auf dem legendären Woodstock-Festival. Schon das erste Album erreicht Platz 5 der Charts in den USA. Nach großen Erfolgen wurde es Ende der 1980er still um Carlos Santana, auch wenn er weiterhin als Gastmusiker gefragt war.

1999 gelang ihm mit seiner Band jedoch ein grandioses Comeback. Für das Album Supernatural erhielten er und seine Band acht Grammys. Mit vielen folgenden Alben ist er auch im 21. Jahrhundert weiter einer der erfolgreichsten spanischsprachigen Künstler mit vielen Chartplatzierungen, auch wenn er immer wieder zwischen Englisch und Spanisch bei seinen Songtexten changiert. Erst 2015 wurde er vom Fachmagazin Rolling Stone auf Platz 20 der Liste der 100 besten Gitarristen aller Zeiten gewählt.

Romeo Santos


Der in der New Yorker Bronx geborene Sänger ist der Sohn einer Puerto-Ricanerin und eines Dominikaners. Mit seinen zwei Brüdern und einem Cousin gründete er die Latino-Boygroup Aventura, mit der er schon große Erfolge feierte. Als diese sich 2010 auflöste, machte Romeo Santos als Solo-Künstler weiter, musikalisch aber ganz im Stile seiner vorherigen Band. Weshalb es ihm auch nicht schwerfiel, an deren vorige Erfolge anzuknüpfen.

Im Laufe seiner Karriere weitete sich seine Popularität immer mehr aus. Hatte er zunächst hauptsächlich Erfolge in den US-Latincharts und in Mexiko, wuchs auch in Spanien und in Italien seine Beliebtheit immer mehr an, sodass man Romeo Santos aufgrund zahlreicher Goldener und Platin-Schallplatten in diesen Ländern inzwischen mit Fug und Recht als Weltstar bezeichnen kann. Zudem war er mehrmals als Schauspieler aktiv, was dem 1981 geborenen Sänger weitere Zuschauerschichten erschloss. Seine bevorzugte Stilrichtung ist Bachata, allerdings bedient er sich auch des gesamten Spektrums des Latin Pops und Rocks.

José José


Der 1948 geborene und 2019 verstorbene Sänger aus Mexiko ist einer der erfolgreichsten spanischsprachigen Sänger aller Zeiten. Er verkaufte Platte in zweistelliger Millionenhöhe und wurde sechsmal für den Grammy nominiert. Schon als Teenager hatte der aus einer Musikerfamilie stammende José José erste Auftritte.

1969 erschien sein Solodebüt Cuidado und in kurzer Zeit wurde er zu so einem großen Star, dass Frank Sinatra ihm ein Duett anbot, was er aber ablehnen musste. Sein erfolgreichstes Album Secreots erschien 1983 und verkaufte sich über vier Millionen Mal. Er gilt als Ikone des Latin Pop und bekam den Beinamen El Principe de la Cancion, also der „Prinz des Songs“. Wegen Drogen- und Alkoholproblemen ließ seine Stimme ab den 1990er Jahren immer mehr nach. Dennoch ist sein Einfluss auf die spanischsprachige Musik groß und er wird in weiten Teilen Südamerikas, insbesondere in seiner Heimat Mexiko, weiterhin verehrt.

Luis Miguel


Der in Puerto Rico geborene Luis Miguel zählt mit sechs Grammys sowie sechs weiteren Latin Grammys zu den erfolgreichsten Sängern in seinem Genre, der lateinamerikanischen Musik. 1970 geboren, nahm er schon 1985 am renommierten Sanremo-Festival teil, und erhielt für das im selben Jahr veröffentlichte Duett „Me gustas tal como eres“ mit Sheena Easton seinen ersten Grammy. Schon sein zweites Album aus dem Jahr 1991, „Romance“, wurde millionenfach verkauft. Neben Latin Pop beinhalten seine Stücke auch Bolero, klassischen Pop und Mariachi. Obwohl er so gut wie nie Interviews gibt und sich auch vor seinen Fans sehr rar macht, stets mit viel Security reist, ist seine Popularität enorm. Nicht zuletzt in Spanien, wo alle seine jüngeren Alben mehrfachen Platinstatus erreichten, aber auch in Lateinamerika ist das der Fall. Auch in den US-Latincharts liegt er mit seinen Alben regelmäßig auf Rang 1.

Zu seiner großen Popularität trugen nicht zuletzt sehr ausgedehnte Konzertreisen mit manchmal einer dreistelligen Zahl an Vorstellungen bei. Obwohl der bis dahin höchst produktive Luis Miguel seit 2010 nur noch ein weiteres Album veröffentlichte, ist sein Status als Star in Lateinamerika ungebrochen.

Prince Royce


Der 1989 in New York als Geoffrey Royce geborene „Prince Royce“ ist einer der Stars schlechthin in der Szene des Latin Pops. Seine Eltern wanderten aus der Dominikanischen Republik in die USA ein. Schon im Alter von 20 Jahren erschien sein erstes Album, das eine spanisch-englische Version des bekannten Hits „Stand By Me“ enthielt. Damit gelang ihm quasi sofort der Durchbruch. Es folgte die noch erfolgreichere Single Corazon sin cara, die Rang 1 der US-Latincharts belegte. Von seinen bislang sechs Studioalben kamen fünf auf den ersten Platz der US-Latincharts. Auch in den regulären US-Charts fand er Eingang, wenn auch nicht so weit vorne.

Seit 2013 ist er bei Sony unter Vertrag, was seine Bekanntheit weiter gefördert hat. 2015 arbeitete er mit bekannten US-Rappern wie Snopp Dogg u. a. zusammen, später nahm er auch ein Stück mit Jennifer Lopez auf. Er spielt also ganz oben in der Riege der Musiker, die in der Latino-Welt hohen Anklang finden.

Luis Fonsi


Der 1978 in Puerto Rico geborene, aber in Florida aufgewachsen Sänger und Komponist bewegt sich seit einiger Zeit sehr erfolgreich im Latin Pop. Zunächst wirkte er in mehreren Boybands mit, ohne dabei zu nennenswerter Aufmerksamkeit zu gelangen. Ab 1995 studierte er Musik, wobei er sehr aktiv daran arbeitete, eigene Songs zu komponieren und aufzunehmen. 1998 kam es so zu seinem ersten Album Comenzaré, das prompt zu einem Hit in Lateinamerika wurde. Ein Duett mit Christina Aguilera führte dazu, dass er auch in Spanien bekannt wurde. Es folgten etliche weitere Alben die ihm stets beste Platzierungen in den US-Latincharts bescherten.

Mit seinem 2019 erschienen Abum Vida kam er sogar im deutschsprachigen Raum in die Charts. Sein größter Hit ist die Single Despacito aus dem Jahr 2017, die zu einem weltweiten Hit avancierte, aufgenommen mit dem ebenfalls hier in der Liste befindlichen Daddy Yankee. Das dazugehörige Video ist das meistabgerufene auf YouTube überhaupt, mit zuletzt über 7 Milliarden Abrufen.

J Balvin


Bürgerlich heißt er eigentlich Jose Alvaro Osari Balvin, ist aber als Künstler nur als J Balvin bekannt. Der Kolumbianer ist gegenwärtig einer der erfolgreichsten Interpreten des Latin Pop, in dem er sich auf Reggaeton spezialisiert hat. Seine Karriere nahm 2009 mit dem ersten Vertrag bei EMI richtig Fahrt auf. Mitte 2010 erreichte er schon mit der Single Ella me cautivo nicht nur in seiner Heimat Kolumbien die Charts, sondern auch in den USA. Zwei Jahre später war er etablierter Gast in den US-Latincharts, erreichte immer höhere Verkaufszahlen. Sein Album Vibras aus dem Jahr 2018 erzielte in den US-Latincharts Achtfach-Platin. Zudem stieg er auch in die normalen US-Charts ein und zuletzt mit seinem Album Colores aus dem Jahr 2020 sogar in den deutschsprachigen Ländern. Einer seiner Songs wurde zum Titelsong des Films Fast & Furious 7, mit dem Song Ginza erreichte er Platz 1 der Charts in Spanien. Zudem verschaffte ihm eine Zusammenarbeit mit dem ebenfalls hier gelisteten Daddy Yankee weitere große Aufmerksamkeit.

Alejandro Sanz


Der spanische Popmusiker aus Madrid ist für seine vom Flamenco beeinflussten Balladen schon mit 17 Latin Grammys ausgezeichnet worden. Dazu gewann er drei Grammys. Er experimentiert in seiner Musik auch gerne mit Einflüssen aus dem Pop, aus Rock, Funk, R&B und Jazz.

Schon als Siebenjähriger begann der aus einer musikalischen Familie stammende Alejandro Sanz mit dem Gitarrespielen. Und bereits mit 19 Jahren veröffentlichte er sein erstes Album, nachdem er zuvor als Teenager etliche Auftritte bestritten hatte. Sein erstes Album auf einem Majorlabel brachte der 1968 Geborene im Jahr 1991 heraus. Seit dem Album „Más“ von 1997, mit dem er Platz 1 der Albumcharts in Spanien erreichte, kamen nur zwei der folgenden bislang acht Alben nicht ebenfalls auf Rang 1 in Spanien. Erstaunlicherweise nennt Sanz die Heavy-Metal-Band Iron Maiden als einen seiner größten Einflüsse, auch wenn man das in seiner Musik kaum bemerkt. Bis heute ist Sanz in Spanien ein Superstar und überaus erfolgreich.

Daddy Yankee


Der 1977 in Puerto Rico geborene Rapper Daddy Yankee kam in seiner späten Jugend zur Musik, weil er nach einer Schießerei aufgeben musste, aktiv Baseball zu spielen. Sein erstes Album im Stile des Reggaeton erschien 1995, welches außerhalb von Puerto Rico noch kaum Aufmerksamkeit erregte. Anschließend erhöhte er seine Bekanntheit, indem er zahllose Auftritte mit seinem DJ hatte und dabei unermüdlich vorging. Dennoch blieb auch sein zweites Album zunächst ein Flop, ehe er 2004 mit dem Album „Barrio fino“ Platz 1 der US-Latin-Charts erreichte. Dies gelang ihm mit den drei folgenden Alben ebenso.

Mit der Single Despacito hielt er sogar Einzug in die europäischen Charts. Wenn auch weiter großer Verfechter des Reggaeton, hörte man zuletzt auch Latin-Pop- und Big-Room-Elemente in seiner Musik. Bis heute ist seine Single Gasolina aus dem Jahr eines der erfolgreichsten Reggaeton-Stücke überhaupt.

Rosalía


Die aus Spanien stammende Sängerin und Songwriterin wurde 1993 in Katalonien geboren. In ihrem Werk verbindet sie Flamenco mit Popmusik. Ab 2013 trat sie auf diversen Festivals auf, bis sie 2016 ihr Debütalbum veröffentlichte. Darauf sang sie alte Flamenco-Klassiker in modernem Pop-Gewand. In Spanien erreichte sie damit Rang 9 der Albumcharts und Goldstatus. Danach veröffentlichte sie einige Singles, ehe 2018 ihr zweites Album folgte. Größter internationaler Erfolg ist ihre Single „TKN“, mit der sie erstmals auch außerhalb Spaniens und der US-Latincharts in die Charts gelang, so auch in Deutschland. Gelobt wurde an ihrem zweiten Album die Komplexität ihrer Musik. Sie selbst nennt vor allem die wohl einflussreichste Flamenco-Sängerin aller Zeiten, La Nina de los Peines, sowie James Blake als ihre größten Einflüsse. Sie engagiert sich auch politisch, zum einen als Feministin, zum anderen als Unterstützerin der LBGT-Community.

Juan Gabriel


Der 2016 in den USA verstorbene mexikanische Sänger und Komponist zählt zu den bekanntesten mexikanischen Performern überhaupt. Die Zahl seiner verkauften Tonträger beläuft sich auf über 100 Millionen Exemplare. Nicht nur in Mexiko gilt er als Popikone, seine Songs sind teilweise in die mexikanische Alltagskultur übergegangen.

In seiner Karriere schrieb er über 1.800 Songs. Dabei bediente er sich bei zahlreichen Musikstilen, von Balladen über Pop und Rock bis zu Disco. Die Zahl seiner Hits erreichte dabei immense Werte. Obwohl es viele Vermutungen gab, dass Juan Gabriel homosexuell sei, worüber er Zeit seines Lebens nie sprach, hat er nicht weniger als sechs leibliche Kinder gezeugt. Seit seinem ersten im Jahr 1971 veröffentlichten Studioalbum publizierte Juan Gabriel zahlreiche Alben, meist im Ein-bis-Zwei-Jahres-Takt. Bis zu seinem Lebensende war er musikalisch produktiv und blieb ein absoluter Star der lateinamerikanischen Welt. Mit dieser Zahl der verkaufen Alben ist er auch immer noch einer der erfolgreichsten Musiker der spanischsprachigen Welt.

Thalía


Die (zumeist) blonde Schauspielerin und Popsängerin aus Mexico City ist hierzulande nur wenig bekannt. Umso größer ist ihr Status als Star in der spanischsprachigen Welt. Schon 1984, gerade mal 13-jährig, erhzielt sie eine Hauptrolle im Musical Grease in ihrer Heimat. Gleichzeitig begann sie, in den in Lateinamerika so populären Telenovelas mitzuspielen. Ab 1989 lebte sie in Los Angeles, wo sie weiter Gesangs- und Schauspielunterricht nahm. Als Sängerin gelang ihr der Durchbruch mit der Single Piel Morena. Seitdem veröffentlicht Thalía regelmäßig Alben, die ihr seit der Jahrtausendwende immer wieder Spitzenplätze und meist Rang 1 in den US-Latincharts bescheren. Obwohl inzwischen US-Staatsbürgerin veröffentlicht sie ihre Songs weiter auf Spanisch. Eine Ausnahme stellen ihre Veröffentlichungen in Ostasien dar, für die sie auf Englisch singt. Insbesondere in Indonesien ist sie wegen der dort immer noch gezeigten Telenovelas äußerst populär.

Nicky Jam


Der in Boston geborene Nicky Jam ist Reggaeton-Sänger. Sein Vater stammt aus Puerto Rico, seine Mutter aus der Dominikanischen Republik. Im Alter von zehn Jahren zog er nach San Juan, die Hauptstadt Puero Ricos. Dort kam er mit dem Reggeaton in Berührung und erstellte erste eigene Stücke. 2001 erschien sein erstes Album, das auch deshalb wahrgenommen wurde, weil Daddy Yankee auf dem Titelsong mitsang. Der Durchbruch gelang ihm 2004 mit dem Album Vida escante. Seine größten Hits sind die Songs El Perdon oder Hasta el Amanecer. El Perdon nahm er dabei mit dem ebenfalls spanischsprachigen Star Enrique Iglesias auf. Mit dem Album Fenix erreichte er 2017 Rang 1 der US-Latincharts und kam sogar in den Gesamt-US-Charts bis auf Rang 28.

Marta Sánchez


Marta Sánchez López wurde 1966 in Madrid geboren und kam dank ihres Vaters, der Opernsänger ist, von klein auf mit Musik in Berührung. Sie begann mit der renommierten Gruppe Olé Olé, bevor sie sich 1993 auf eine Solo-Reise begab und mit Hits wie „De Mujer A Mujer“ internationale Anerkennung erlangte. Sánchez, die oft als „Königin des sinnlichen Pops“ bezeichnet wird, stellt ihre Vielseitigkeit in Genres von Punk bis Elektronik unter Beweis.

In ihrer jahrzehntelangen Karriere hat sie mit bekannten spanischen Künstlern wie Alejandro Sanz und Malu zusammengearbeitet und wurde mit Preisen wie dem Latin Grammy Award und einem MTV Europe Music Award ausgezeichnet. Mit rund zehn Millionen verkauften Alben weltweit hat sie sich mit ihren Songs als einer der größten musikalischen Schätze Spaniens etabliert.

Fazit zu den 21 erfolgreichsten spanischsprachigen Sängerinnen und Sängern

Die Vielzahl der äußerst erfolgreichen spanischsprachigen Künstler kann mit dieser Auswahl der 21 erfolgreichsten von ihnen nur angedeutet werden. Der Markt für lateinamerikanisch geprägte Musik ist genauso riesig wie die Zahl der darin aktiven Sängerinnen und Sänger. Dabei haben sich vor allem jene Künstler, welche entweder auch als Schauspieler aktiv sind oder einige ihrer Songs auch mit englischen Texten veröffentlichten, zu Weltruhm heraufspielen können, also weit über die Grenzen Lateinamerikas sowie Spaniens hinaus.

War dieser Artikel hilfreich?
JaNein

Dominik ist begeisterter Blogger in den Bereichen Filme, Serien, Musik und Videospiele, der sein breites Wissen und seine Leidenschaft für die vielfältigen Aspekte der Popkultur mit Begeisterung teilt.

E-Mail: dominik.sirotzki@popkultur.de

Schreibe einen Kommentar