Im Herbst beginnt die Gruselzeit und Netflix veröffentlicht mit der Thriller-Serie „The Watcher“ die nächste gruselige Serie.
„The Watcher“ ist eine Miniserie von Ryan Murphy über eine Familie, die endlich ihr Traumhaus in der Vorstadt findet und dort mit ihren beiden Kindern einzieht. Doch schon kurz nachdem sie sich dort niedergelassen haben, merken sie, dass in ihrer neuen Gemeinde nicht alles so ist, wie es scheint. Die Familie erhält Drohbriefe von einem anonymen Absender mit dem Namen „The Watcher“, der behauptet, es sei seine Aufgabe, das Haus zu „überwachen“.
Basiert die Netflix-Serie „The Watcher“ auf einer wahren Begebenheit?
The Watcher basiert auf einer wahren Begebenheit, wobei einige Elemente frei erfunden sind.
Die echte Familie aus „The Watcher“:
Das Ehepaar hat jedoch, nachdem sie das Haus gekauft hatten, sofort Drohbriefe erhalten. Derek erklärte, dass seine Suche nach Gerechtigkeit und dem Täter endlos schien. Im Jahr 2018 sagte er dem New York Magazine: „Es ist wie Krebs. Wir denken ständig darüber nach.“
Was stand im ersten Brief?
657 Boulevard (Die Adresse des Hauses) ist seit Jahrzehnten das Thema meiner Familie. Mein Großvater beobachtete das Haus in den 1920er Jahren und mein Vater in den 1960er Jahren. Jetzt ist meine Zeit gekommen. Kennst du die Geschichte des Hauses? Weißt du, was sich hinter den Mauern von 657 Boulevard verbirgt? Warum bist du hier? Ich werde es herausfinden.
Der Autor fuhr fort, den Honda-Minivan der Broaddus und den Bautrupp zu beschreiben, der an ihrem Haus gewesen war.
Der Autor erwähnte auch, dass er die drei Kinder des Paares (in der Serie zwei Kinder) beobachtet und fragt, ob „noch mehr auf dem Weg“ seien. Er warnte die neue Familie außerdem, dass er oder sie die Kinder zu sich locken würde.
Schließlich versprach der Autor des Briefes, dass weitere Korrespondenz folgen würde. Der Brief endete mit dem Satz „Lasst die Party beginnen“.
Im Laufe von drei Briefen schickte „The Watcher“ der Familie weitere detaillierte Drohungen gegen jedes einzelne Mitglied der Familie.
Ist „The Watcher“ ein Nachbar?
Liebster neuer Nachbar in der Boulevardstraße 657,
Erlaube mir, dich in der Nachbarschaft willkommen zu heißen.
Da der Verfasser die Broadduses als „Nachbarn“ anspricht und sie „in der Nachbarschaft willkommen heißt“, kann man davon ausgehen, dass er oder sie ein Nachbar ist. In einem späteren Abschnitt des Briefes stellt der Verfasser die Frage: „Wer bin ich?“ und deutet an, dass es sich um jeden handeln könnte, der an dem Haus am Boulevard 657 vorbeikommt, z. B. um einen Beifahrer in einem vorbeifahrenden Auto, einen Beobachter in einem nahegelegenen Fenster oder eine der zahlreichen Personen, die jeden Tag an der Adresse vorbeischlendern.
Nach zwei Wochen hatte der Autor den Nachnamen der neuen Besitzer herausgefunden, aber er war im zweiten Brief falsch geschrieben („Braddus“). Das könnte darauf hindeuten, dass der Schreiber einen der Arbeiter beim Sprechen belauscht hat oder dass er ihn einfach von einem Dritten gehört hat.
Im zweiten Brief des „Watcher“ wurden die Broaddus-Kinder alle namentlich und in der Reihenfolge ihrer Geburt aufgeführt. Maria hatte ihre Kinder vom Hinterhof aus gerufen, so dass es wahrscheinlich war, dass der Autor der Briefe entweder in der Nähe wohnte oder sich dort versteckte.
Der Autor erwähnte auch, dass er die Tochter der Broaddus‘ auf einer Staffelei malen sah. Der Autor fragte sich: „Ist sie die Künstlerin in der Familie?„.
Welcher Nachbar könnte die Briefe geschrieben haben?
Derek hatte Zweifel an einem Ehepaar aus der Nachbarschaft. Die Frau sagte zu ihm, dass es schön wäre, wenn neues Blut in die Nachbarschaft einziehen würde. Derek stockte der Atem, als ihm klar wurde, dass der Verfasser des Briefes die Broaddus-Kinder als „junges Blut“ bezeichnet hatte.
John Schmidt, der zwei Häuser weiter wohnte als die Broaddus, erzählte Derek von der Familie, die zwischen ihnen wohnte, den Langfords. Derek fand heraus, dass die Langfords eine der wenigen Familien in der Gegend waren, die seit den 1960er Jahren ununterbrochen in ihrem Haus gewohnt hatten.
Richard Langford, der Familienpatriarch, war 12 Jahre zuvor verstorben, was mit dem Zeitpunkt übereinstimmt, an dem der Autor der Briefe behauptete, mit der Überwachung des Hauses begonnen zu haben.
Die Staffelei auf die der Beobachter in einem Brief hingewiesen hatte, war vom Haus der Langfords aus gut zu sehen.
Bill Woodward, der Hausmaler, den die Broadduses engagierten, beobachtete ein seltsames Verhalten der Nachbarn direkt hinter dem Grundstück. Ihm fiel auf, dass ein paar Liegestühle immer in Sichtweite des Broaddus-Hauses standen.
The Watcher: Wer ist der Autor der Briefe? Wurde der wahre Täter jemals gefasst?
Leider wurde der Autor der Briefe nie identifiziert, obwohl das Westfield Police Department, ein erfahrener NYPD-Beamter, ein forensischer Linguist und ein ehemaliger FBI-Agent beteiligt waren.
Der Bürgermeister von Westfield sagte, dass die Ermittlungen des Polizeireviers „erschöpfend“ waren und „kein Stein auf dem anderen“ blieben. Aber die Polizisten hatten noch nicht einmal die Nachbarn der Familie befragt.
Im weiteren Verlauf ihres Falles beauftragten die Broadduses weitere Anwälte und übergaben den Fall schließlich an die Staatsanwaltschaft. Jedoch konnten keine neuen Beweise oder Spuren in dem Fall gefunden werden.
In dem Bemühen, den Fall aufzuklären, hat die Staatsanwaltschaft nach der Veröffentlichung der ursprünglichen Geschichte im Jahr 2018 DNA-Proben von den Nachbarn genommen, in der Hoffnung, eine Übereinstimmung zwischen dem Speichel auf einem der Briefe und den gesammelten Proben zu finden. Keiner der Abstriche der Nachbarn stimmte mit dem Material überein, aber die DNA-Analyse ergab, dass eine Frau den Umschlag abgeleckt hatte.
Bis heute ist der Fall unaufgeklärt.
Ist die echte Familie Broaddus jemals in das Haus eingezogen?
Nein. Verglichen mit der Netflix-Miniserie ist dies eine deutliche Abweichung. Die eigentliche Familie hat sich dafür entschieden, bei Maria Broaddus‘ Eltern zu wohnen, anstatt in ihr brandneues Haus zu ziehen.
Ursprünglich hatten sie das Haus für 1,36 Millionen Dollar gekauft und es im Februar 2015 für 1,5 Millionen Dollar zum Verkauf angeboten. Sie wollten es wegen der Verbesserungen, die sie vorgenommen hatten, für mehr als den ursprünglich gezahlten Preis verkaufen, aber die potenziellen Käufer wurden durch die Geschichten abgeschreckt.
Nach einigen Jahrren konnten die Broadduses ihre Immobilie im Juli 2019 für 959.000 $ verkaufen – ein erheblicher Verlust, wenn man den ursprünglichen Kaufpreis und die Kosten für die Verbesserungen bedenkt.
Hat die Familie die Briefe selbst verfasst?
