Heute ist Eminem ein Star. Der Rapper ist auf der ganzen Welt bekannt und seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Musik. Eminem hat mehrere Grammys und einen Oscar gewonnen und in seiner Karriere über 220 Millionen Tonträger verkauft. Wie hart sein Weg an die Spitze jedoch war, zeigt nicht nur der autobiographische Film „8 Mile„, sondern auch ein Blick auf sein Leben.
Kindheit und Jugend von Eminem
Bevor Eminem auf der ganzen Welt bekannt wurde, musste er durch die ganz harte Schule des Lebens gehen. Geboren wurde der spätere Rapper im US-Bundesstaat Missouri, in den folgenden Jahren wechselte sein Wohnort allerdings so häufig wie bei anderen Menschen ihre Bettwäsche. Der Vater hatte Eminem, der mit bürgerlichem Namen übrigens Marshall Bruce Mathers III heißt, bereits kurz nach dessen Geburt verlassen. Mutter Deborah war drogensüchtig, hielt es in keinem Job lange aus und war erst 17, als sie ihren Sohn zur Welt brachte.
Aufgrund der häufigen Umzüge musste Eminem in seiner Kindheit ständig die Schule wechseln – für ihn eine wahre Tortur. Stets galt er als „der Neue“ und bezog Prügel. Ein Mal, zu dem Zeitpunkt war Eminem gerade mal zehn Jahre alt, wurde er so schlimm malträtiert, dass er fünf Tage mit Hirnblutungen im Koma lag und zeitweise Gehör und Sehvermögen verloren hatte.
Umzug nach Detroit und die ersten Schritte im Hip-Hop
Im Alter von zwölf Jahren zog Eminem mit seiner Mutter in die Vorstadt Detroits. Dort lernte er auch seinen Halbonkel Ronnie kennen, der nur wenige Monate älter war und den späteren Star erstmals mit Rap in Berührung brachte. Mit 14 begann Eminem an Rap-Battles an seiner Schule teilzunehmen, an der er auch mit seiner späteren Ehefrau Kim bekannt gemacht wurde. Mit 17 brach Eminem die Schule ab, schlug sich mit Aushilfsjobs mehr schlecht als recht durchs Leben und musste kurz darauf einen echten Schicksalsschlag verkraften: Ronnie, Freund und Vaterersatz, erschoss sich mit einer abgesägten Schrotflinte.
Eminem wird von Dr. Dre entdeckt
1992 wurde Eminem erstmals als Rapper unter Vertrag genommen. Ein kleines Label hatte ihn entdeckt, nahm ihn unter Vertrag und produzierte 1996 ein erstes Album, das sich mit wenig Erfolg verkaufen ließ. Im gleichen Jahr wurde Eminem Mitglied der Rap-Crew D12, die der Rapper Proof gegründet hatte – Proof sollte sich zu einem der engsten Freunde Eminems entwickeln. Im Zuge dessen kreierte Eminem sein Alter Ego Slim Shady, um quasi maskiert einen besonders aggressiven Rap-Stil zu erschaffen.
Zum ersten Mal berühmt wurde Eminem 1997, als er den Freestyle Performer of the Year-Award gewinnen konnte. Nur wenig später spielte man dem Produzenten Dr. Dre die Musik Eminems vor. Dr. Dre war auf Anhieb begeistert, nahm den Detroiter Rapper unter Vertrag und machte ihn mit dem Album „The Slim Shady LP*“ zum Star.
Eminems Weg an die Spitze
Mit „The Slim Shady LP“ gelang Eminem der Durchbruch in der internationalen Rap-Szene. Alleine in den USA verkaufte sich das Album vier Millionen Mal, in Großbritannien beliefen sich die Verkäufe auf knapp eine Million. Die bekanntesten Tracks des Albums sind „My Name Is*„, das inhaltlich eine Vorstellung des Alter Egos Eminems liefert, und „Just Don’t Give A Fuck*„. Letzterer enthält unter anderem Seitenhiebe gegen Vanilla Ice und Everlast.
Im Mai 2000 publizierte Eminem sein nächstes Album: „The Marshall Mathers LP“. Zuvor hatte ihn erst seine Mutter auf 10 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt, anschließend ein ehemaliger Mitschüler auf eine Million. Beide behaupteten, dass sie durch Eminems Texte verunglimpfend dargestellt würden – beide Klagen endeten pro Eminem. „The Marshall Mathers LP“ ist im Gegensatz zu seinem Vorgänger mit Eminems bürgerlichem Namen betitelt und deshalb auch ein sehr viel persönlicheres Album. Statt des teilweise brutalen Genres des Horrorcore wechselte der Rapper nun zum gewöhnlichen Rap und gewährt tiefe Einblicke in seine Gedankenwelt. Weltweit wurde das Album 53 Mal mit Platin ausgezeichnet, in den USA wurde es mit 10 Millionen verkauften Platten sogar zum Diamant-Album.
Öffentliche Diskussionen und Eminems Drogensucht
Weil Eminem (so, wie es im Rap eben üblich ist) sich in seinen Songs immer wieder abfällig über andere Menschen äußerte, stand er stets im Mittelpunkt öffentlicher Diskussionen. Michael Jackson, George W. Bush, Paul Reubens – sie alle sind nur Beispiele für die zahllosen Beefs. Gerade die Anfeindungen gegenüber Michael Jackson sorgten für Widerhall in den Medien.
Ungefähr zur gleichen Zeit wurden auch die Drogenprobleme Eminems öffentlich. Er selbst gestand, süchtig nach Valium, Vicodin und Ambien zu sein und begab sich deshalb mehrfach in Behandlung. Im Jahr 2005 musste der Rapper sogar seine Tour abbrechen und nahm sich eine Auszeit, um die Sucht zu überwinden. Dies blieb zunächst ohne Erfolg, auch weil Eminems langjähriger Begleiter und Freund Proof erschossen wurde.
Erst im Jahr 2009 gelang Eminem der Turnover – er befreite sich aus dem Klammergriff der Drogen und kehrte mit dem Album „Relapse*“ auf die internationalen Bühnen zurück.
Heute ist Marshall Bruce Mathers III auf der ganzen Welt berühmt. Seine neuere Musik ist kommerzieller geworden, was auch die Feature-Parts beweisen: Statt wie früher auf Kollegen aus seinem Umfeld und Freunde zurückzugreifen, kollaboriert er mittlerweile regelmäßig mit Weltstars wie Rihanna oder Ed Sheeran.