Warum Fans keine zweite Staffel von „Der Untergang des Hauses Usher“ erwarten sollten

Hin und wieder gibt es eine Fernsehserie, die das Publikum mit ihrer einzigartigen Mischung von Erzählelementen völlig in den Bann zieht. „Der Untergang des Hauses Usher“ von Mike Flanagan ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie sich Horror, Humor und Stil meisterhaft verbinden lassen. Diejenigen, die sich nach einer zweiten Staffel sehnen, müssen sich allerdings woanders umsehen, um sich zu gruseln.

Diese Serie, die in die unheimliche Welt von Edgar Allan Poes Geschichten eintaucht, ist in diesem Jahr ein absolutes Highlight. Mike Flanagan, der für sein tadelloses Horrorhandwerk bekannt ist, stellte sein Fachwissen zur Verfügung, und das Ergebnis war eine Serie, die bei Kritikern und Zuschauern gleichermaßen gut ankam. Doch genau die Elemente, die die Serie zu einem Klassiker machen, machen auch eine Fortsetzung fast unmöglich.

Warum erhält „Der Untergang des Hauses Usher“ keine zweite Staffel?

Der Untergang des Hauses Usher
(c) Netflix
Der Hauptgrund liegt in der Erzählung selbst. Flanagan hatte eine einzigartige Vision für die Geschichte, und er hat sie wunderbar umgesetzt. Die Saga hat ihren Höhepunkt und ihre Auflösung erreicht; es gibt nichts mehr zu erforschen oder zu erweitern. Zwar bleiben einige Fragen offen (z. B. das Schicksal von Arthur Pym oder das Geheimnis von Verna), aber sie dienen eher als künstlerische Zweideutigkeiten denn als Handlungslücken, die eine Fortsetzung erfordern.

Außerdem dreht sich der Kern der Geschichte um Poes Kurzgeschichte. Die Serie weicht zwar von der Vorlage ab, bleibt aber den Kernelementen treu und schildert schließlich den Untergang des Hauses Usher, ganz im Sinne von Poe. Ohne eine Fortsetzung aus Poes Feder ist es schwierig, sich vorzustellen, wie eine zweite Staffel logischerweise aussehen könnte.

Außerdem endete die Serie damit, dass die meisten Figuren ihr Ende finden. Wer also soll im Mittelpunkt einer neuen Staffel stehen? In das Leben der wenigen Überlebenden wie Juno oder Arthur einzutauchen, scheint eine weit hergeholte Idee zu sein.

Die Zukunft von Mike Flanagans Projekten

Auch wenn die Fans enttäuscht sind, dass es keine weitere Staffel von „Der Untergang des Hauses Usher“ geben wird, können sie sich damit trösten, dass Mike Flanagan nach wie vor eine beeindruckende Größe in der Welt des Horrors ist. Derzeit wagt er sich mit Projekten wie „The Life of Chuck“ und der mit Spannung erwarteten Verfilmung von „Der dunkle Turm“ auf das Terrain von Stephen King.

Vor allem letztere verspricht eine Herkulesaufgabe zu werden und könnte Flanagans wichtigstes Werk werden. Das Projekt ist auf mehrere Staffeln angelegt und wird seine volle Aufmerksamkeit erfordern. Außerdem gibt es Gerüchte, dass Flanagan die Regie bei „The Season of Passage“ übernehmen könnte, aber dieses Projekt scheint in den Hintergrund gerückt zu sein.

Auch wenn „Der Untergang des Hauses Usher“ sein Ende erreicht hat, ist Flanagans kreative Reise noch lange nicht zu Ende. Horrorfans haben noch eine ganze Reihe von Projekten, auf die sie gespannt sein können.

Trailer zu „Der Untergang des Hauses Usher“:

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Björn studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften und ist seit 2018 Film- und Musikredakteur bei popkultur.de. Es gibt kaum etwas, das er mehr liebt, als seine Lieblingsfilme, TV-Serien und Musik mit anderen begeisterten Fans zu diskutieren.

E-Mail: bjoern.freiberger@popkultur.de

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