„The Hand of God“ ist ein Film über die Jugend des Regisseurs Paolo Sorrentino, der im Neapel aufwuchs und durch ein dramatisches Ereignis gezwungen war, plötzlich erwachsen zu werden. Zwanzig Jahre nach seinem Regiedebüt hat Paolo Sorrentino beschlossen, seine persönliche Geschichte zu erzählen – als Mann, als Sohn und als Regisseur – und einen Film zu drehen, der auch eine Hommage an das Neapel der 1980er Jahre und an die Jugend ist, die dem Erwachsensein weichen muss.
Der Film behandelt die Themen sexuelle Fantasien, Identität, Beziehungen und die Suche nach Orientierung im Leben. Er erforscht Fabiettos Beziehung zu seinen Eltern und seiner Großfamilie, seinen Traum Filmemacher zu werden und natürlich den zentralen Punkt des Films, den Eintritt von Diego Maradona in die Fußballmannschaft von Neapel.
In der letzten Szene des von Netflix produzierten Films erfahren wir das Schicksal von Fabietto (dem Alter Ego von Paolo Sorrentino), während der Regisseur den Film mit einer doppelten Hommage an seine Stadt abschließt, sowohl musikalisch als auch visuell.
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Zusammenfassung der Handlung von „The Hand of God“:
Nach dem plötzlichen Tod seiner Eltern befindet sich Fabietto an einem kritischen Punkt in seinem Leben. Seine Kindheit findet ein jähes Ende, und in wenigen Wochen wird er Entscheidungen treffen müssen, die sein Leben für immer verändern werden. Da das Geld knapp ist und sein Bruder nicht bereit ist ihm zu helfen, ist Fabio mit seinem Traum Filmregisseur zu werden, auf sich allein gestellt, auch wenn er dessen Konturen noch nicht klar erkennen kann.Eine ältere verwitwete Frau wird Fabietto in den Sex einführen und ihn in seine erste sexuelle Beziehung begleiten. Als die Frau Fabietto auffordert, an ein Mädchen zu denken, das er liebt, und ihren Namen zu sagen, denkt er an Tante Patrizia. Seine erste Liebe wird immer seine Muse bleiben, auch wenn wir später erfahren, dass die Frau in einer psychiatrischen Klinik gelandet ist, unfähig, dem Strudel von Illusionen und Halluzinationen zu entkommen, den der Verlust ihres lang erwarteten Sohnes mit sich gebracht hat.
Fabietto wird auch von Regisseur Antonio Capuano unterstützt. In einem langen Gespräch am späten Abend gelingt es dem Regisseur, Fabietto verständlich zu machen, was er der Welt mit seinen Filmen zu sagen hat: Die Antwort ist die Wut darüber, dass er seiner toten Eltern nicht gesehen hat, die durch Kohlenmonoxid aus einem Ofen im Haus vergiftet wurden.
Nach einem Kurzurlaub in Stromboli mit seinem Bruder und einem Gespräch mit seinem im Gefängnis gelandeten Schmugglerfreund beschließt Fabietto, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und sich als Filmemacher zu versuchen. Im Gegensatz zu dem, was Capuano behauptet, bleibt er nicht in Neapel, sondern reist nach Rom.
Die Bedeutung der Schlussszene von „The Hand of God“
Fabietto besteigt einen Regionalzug von Neapel nach Rom. Er setzt die Kopfhörer seines Walkmans auf und beginnt Musik zu hören. Irgendwann sieht er eine vermummte Gestalt vor dem Fenster: Es ist das Kind Monaciello, ein traditioneller neapolitanischer Geist, der zu Beginn des Films seiner Tante Patrizia erschienen war. Die Gestalt scheint Fabietto zuzuwinken, die ihn aufmerksam beobachtet.Es ist eine Art Abschied von Neapel von einem seiner Kinder, aber auch eine Anspielung darauf, wie glücklich Fabiettos Reise sein wird. Der Monaciello erfüllt ihm seinen Berufswusch.
Das Lied „Napule è“ von Pino Daniele läuft im Abspann, eine weitere Hommage Sorrentinos an eine der ikonischen Künstlerfiguren der Stadt.
Wie endet „The Hand of God“?
Fabietto beschließt, Neapel zu verlassen, um nach Rom zu gehen und seinen Traum zu verfolgen, Regisseur zu werden. Aus dem Fenster des Zuges sieht er den neapolitanischen Geist Munaciello auftauchen, der bereits Tante Patrizia gesehen hatte.
Warum erscheint der Geist Munaciello am Ende des Films?
Es handelt sich um eine symbolische Erscheinung, die sowohl den Abschied von einem der Söhne Neapels darstellt, der die Stadt verlässt, um sein Glück zu finden, als auch eine Anspielung darauf, dass Fabiettos (Paolo Sorrentinos) Traum, Regisseur zu werden, in Erfüllung gehen wird.