Das klassische Fernsehen war gestern, heutzutage dominieren Streaming-Dienste den Markt! Angesichts der Fülle der verschiedenen Anbieter fällt es jedoch manchmal schwer, das passende Angebot für die individuellen Vorlieben zu finden. Mit unserem Beitrag möchten wir etwas Licht ins Dunkel bringen. Daher stellen wir euch die prominentesten Video-on-Demand-Dienste mitsamt ihren unterschiedlichen Angeboten ausführlich vor und zeigen euch, was die einzelnen Anbieter im Detail zu bieten haben. Viel Spaß mit unserem Ratgeber!
Übersicht der 7 besten Streaming Dienste:
(nach rechts scrollen um alle Anbieter zu sehen)
Kriterien: | Netflix: | Amazon Prime Video: | Disney Plus: | Sky Ticket: | Apple TV+: | Joyn: | TVNow: |
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Vor- und Nachteile: | + Beste Original-Produktionen - Film-Angebot ausbaufähig | + Bestes Preis-Leistungs-verhältnis - Exklusive Inhalte oft nicht Top-Niveau | + Original Inhalte - Nur Disney-"Welt"-Inhalte | + Hochwertige Serien - Vergleichsweise teuer | + Gute Serien und Filme - Winzige Auswahl | + Viele deutsche Filme & Serien - Wenige Top-Inhalte | + Viele deutsche Filme & Serien - Wenige Top-Inhalte |
Preis (Monat): | 7,99€ (Basis-Abo) | 7,99€ | 6,99€ | 9,99€ (Filmpaket) | 4,99€ | 6,99€ | 2,99€ (Live-Only) |
Auswahl Serien: | ~ 1600 | ~ 1700 | ~ 170 | ~ 600 | ~ 30 | ~ 1100 | ~ 1300 |
Auswahl Filme: | ~ 3000 | ~ 5900 | ~ 700 | ~ 1700 | ~ 10 | ~ 2400 | ~ 800 |
O-Ton? | fast immer | sehr oft | fast immer | sehr oft | immer | oft | oft |
Bild-Auflösung: | bis 4K | bis 4K | bis 4K | Full-HD | bis 4K | Full-HD | Full-HD |
Auswahl Geräte: | Hervorragend | gut | gut | mittelmäßig | mittelmäßig | mittelmäßig | mittelmäßig |
Accounts: | 4 (Premium Abo) | 4 | 4 | 2 | 6 | 1 | 3 |
Probemonat? | nein | 30 Tage | nein | 50% Rabatt 1. Monat | 7 Tage | 30 Tage | 30 Tage |
Einleitung:
Bevor wir uns im Detail mit den einzelnen Anbietern beschäftigen, möchten wir zunächst ein paar allgemeine Fakten über Streamingdienste klären. Das Wichtigste zuerst: Damit ihr in den Genuss des jeweiligen Video-on-Demant-Dienstes kommen könnt, ist eine funktionierende Internetverbindung unerlässlich. Das bereitgestellte Filme- und Serienangebot dürft ihr anschließend solange nutzen wie euer Abonnement läuft. Dafür erheben die Anbieter im Gegenzug eine monatliche oder alternativ auch jährliche Gebühr. Falls ihr mit dem Gedanken spielt, ein solches Abo abzuschließen, solltet ihr Kosten von etwa 10 bis 15 Euro pro Monat einkalkulieren. Im Regelfall unterliegen die entsprechenden Abonnements dabei keinen festen Laufzeiten, falls ihr also spontan die Nase voll von Netflix, Disney+ und Co. habt, lassen sich die Verträge oftmals schnell aufheben. Eine große Ausnahme bildet hierbei allerdings das Amazon-Prime-Video-Abo. Bei Vertragsabschluss verpflichtet ihr euch über einen Zeitraum von einem ganzen Jahr hinweg.
Um die Filme, Dokumentationen und Shows gucken zu können, könnt ihr auf eine Vielzahl optionaler Endgeräte zurückgreifen. Die Anbieter bewegen sich dabei an den aktuellen Standards und stellen praktisch für jedes Gerät die passende Begleit-App bereit. Die Bandbreite der angebotenen Inhalte unterscheidet sich dabei je nach Abo-Dienst. Während sich auf vielen Portalen zahlreiche Produktionen externer Studios finden lassen, bestechen die Streaming-Anbieter gleichzeitig auch durch ihre exklusiven Eigenproduktionen, die ihr auf keiner anderen Plattform findet.
Einen wichtigen Punkt möchten wir an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen: Zwar ist es bei vielen Nutzergruppen mittlerweile üblich, ein und denselben Account über mehrere Haushalte hinweg zu teilen, wirklich erlaubt ist dies in der Regel allerdings nicht. Die optional erstellbaren Profile dürfen laut den offiziellen Richtlinien nur von Personen angefertigt und benutzt werden, die demselben Haushalt angehören. Die Anbieter sehen über diesbezügliche Regelverstöße im Normalfall zwar großzügig hinweg, auf der sicheren Seite seid ihr aber nur, wenn ihr euch an die offiziellen Nutzungsvereinbarungen des entsprechenden Streamingdienstes haltet.
Netflix
Netflix hat seit langem den Ruf, das absolute Aushängeschild auf dem Markt der Streamingdienste zu sein. Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 1997 ins Leben gerufen, stieg allerdings erst 10 Jahre später in das Video-on-Demand-Business ein. Aktuell läuft der US-amerikanische Abo-Dienst seinen Mitbewerbern gehörig den Rang ab, mit einem Marktanteil von mehr als 50% genießt Netflix eine Monopolstellung in der Riege der Streaming-Anbieter. Für seine Nutzer hält der Streamingdienst indes verschiedene Abonnementmöglichkeiten bereit. Je nach gebuchtem Paket könnt ihr die Dienste des Streaming-Riesen auf bis zu vier unterschiedlichen Geräten gleichzeitig nutzen und die angebotenen Serien in voller HD- oder sogar 4K-Unterstützung genießen.
Die Preise für die jeweiligen Abos pendeln sich dabei zwischen 7,99 Euro bis 15,99 Euro im Monat ein. Wichtig zu wissen: Unabhängig von der Wahl eures Abonnements ist der jeweilige Vertrag monatlich kündbar.
Neben seinen zahlreichen renommierten Serien und Filmen externer Produzenten, locken vor allen Dingen die zahlreichen Eigenproduktionen des Unternehmens die Kunden an. Die Streifen und Sendungen aus dem eigenen Haus bewegen sich nicht selten auf absolutem Topniveau und brauchen den Vergleich mit renommierten Hollywoodblockbustern auf keinen Fall zu scheuen. Shows wie „Stranger Things“, „Mindhunter“, „Black Mirror“ und unzählige weitere Netflix-Originals besitzen mittlerweile Kultstatus und zeugen von der hohen Qualität der hauseigenen Auskopplungen. Unserer Meinung nach hat Netflix auf dem Gebiet der exklusiven Inhalte daher aktuell ganz klar die Nase vorn. Einzig und allein das Filmangebot könnte noch etwas an Fahrt aufnehmen, trotz dessen werden auch hier die unterschiedlichsten Genres mit vielen bekannten Vertretern auf Triple-A-Niveau abgedeckt.
Falls ihr es bevorzugt, eure liebsten Serien und Filme in ihrer Originalfassung zu genießen, spielt euch der Abo-Dienst ebenfalls in die Karte. Praktisch jede Produktion lässt sich in ihrer ursprünglichen Sprachausgabe wiedergeben, nicht selten sind die Serien und Filme zudem mit unzähligen weiteren Sprach- und Untertiteloptionen ausgestattet.
Die Bedienung von Netflix wurde überdies äußerst nutzerfreundlich gestaltet. Das Interface ist übersichtlich gehalten und bietet neben jenen Serien und Filmen, die ihr eurer persönlichen Liste zugefügt habt, auch zahlreiche Empfehlungen, Vorschauen und aktuelle Top-Titel. Zudem findet ihr die Netflix-App aktuell für quasi jedes gängige Endgerät. Egal ob auf dem TV, auf der Konsole, dem Handy, dem Tablet oder in Browserform auf dem Laptop oder dem PC: Wenn ihr wollt, so ist euch Netflix ein stetiger Begleiter, der schnell zur Hand ist.
Amazon Prime Video
Bei Amazon Prime Video handelt es sich nicht um einen Streamingdienst im klassischen Sinne. Vielmehr ist der Zugriff auf die Prime-Videothek Bestandteil eines übergeordneten Abonnements, eurer Amazon-Prime-Mitgliedschaft. Habt ihr euch dazu entschieden, das über eine Laufzeit von einem Jahr geltende Abo abzuschließen, bekommt ihr neben den angebotenen Serien und Filmen auch viele Vorteile im Bereich des Online-Shoppings. Demnach erhaltet ihr kostenlosen Versand auf jene Produkte, die ihr aus dem Sortiment des Onlineversand-Riesens bestellt. Auch spezielle Angebote werden für Amazon-Prime-Kunden schneller zugänglich gemacht als für „herkömmliche“ Nutzer. Im Folgenden möchten wir jedoch näher auf das Prime-Video-Angebot eingehen.
Laut Schätzungen besitzen derzeit mehr als 17 Millionen Menschen in Deutschland ein Amazon-Prime-Abo. Wie viele Personen davon jedoch auf die Streamingdienste des Anbieters zurückgreifen, ist indes nicht bekannt. Trotzdem beschert die große Nutzerschaft Amazon Prime Video einen Marktanteil von etwa 46%, wodurch sich das Video-on-Demand-Angebot des Online-Versandhauses nur knapp hinter Netflix befindet.
Für das Jahres-Abo veranschlagt der Anbieter einen Preis von 69 Euro, falls ihr Studenten seid, ist das erste Prime-Jahr allerdings deutlich günstiger zu ergattern. Der Umfang der dargebotenen Serien und Filme, die in Amazon Prime enthalten sind, fällt recht großzügig aus. Neben den Produktionen, die Bestandteil eures Abos sind, habt ihr überdies die Möglichkeit, verschiedene Streifen käuflich zu erwerben oder auszuleihen. In Sachen Eigenproduktionen stechen Sendungen wie „The Man in the High Castle“, „Star Trek: Picard“ und „Tom Clancy’s Jack Ryan“ heraus. An die mannigfaltigen Auskopplungen der Netflix Originals reicht die Riege der hauseigenen Amazon-Produktionen allerdings nicht ganz heran. Anders sieht dies im Bereich der Filme externer Produzenten aus. Demnach befinden sich viele hochrangige Streifen und Klassiker im Sortiment von Amazon Prime. Im Bereich der aktuellen Blockbuster zeigt das Prime-Angebot allerdings seine Schwächen.
Im Vergleich zu Netflix gestaltet sich die Benutzerfreundlichkeit des Amazon-Prime-Video-Interface als etwas hakelig. Besonders die Vermischung von Filmen und Serien, die in eurem Abo enthalten sind, mit jenen Werken, die ihr erst käuflich erwerben müsst, könnte für viele Nutzer einen störenden Faktor darstellen. Während die einzelnen Staffeln einer Serie auf Netflix in einer übersichtlichen Gesamtansicht präsentiert werden, müsst ihr die entsprechenden Pendants auf Amazon Prime erst einzeln zusammensuchen. In einem Punkt ist die Gestaltung von Amazon-Prime-Video seinem großen Konkurrenten allerdings überlegen: Nutzer haben die Möglichkeit, ihre persönlichen Reviews zu Serien und Filmen zu verfassen, anhand derer ihr euch bezüglich der Qualität einer Produktion orientieren könnt. Wenn ihr euch während der Prime-Sessions fragt, welche Schauspieler da gerade ihr Können unter Beweis stellen, erhaltet ihr mit Hilfe der X-Ray-Funktion interessante Hintergrundinformationen über die Beteiligten. Die Qualität von Bild und Ton ist in der Regel zuverlässig hoch, allerdings kann es manchmal vorkommen, dass Filme und Shows erst einmal sehr verpixelt starten, bevor sie sich qualitativ einpendeln.
Sky Ticket
Eines vorweg: „Sky Ticket“ ist nicht gleich „Sky Ticket“. Demnach stellt euch der renommierte Pay-TV-Dienst mit Sky Ticket Entertainment, Sky Ticket Supersport und Sky Ticket Cinema gleich drei verschiedene Pakete zur Auswahl. Im Rahmen unseres Ratgebers möchten wir uns allerdings vornehmlich auf Sky Ticket Entertainment und Sky Ticket Cinema konzentrieren, da diese Formate mit ihren angebotenen Serien und Filmen am ehesten als Pendants zu Netflix und Co. betrachtet werden können.
Im Bereich der dargebotenen Eigenproduktionen muss sich Sky Ticket Entertainment wahrlich nicht vor der namhaften Konkurrenz verstecken. Formate wie „Chernobyl“, „Babylon Berlin“ oder auch „Das Boot“ überzeugen durch ihre unvergleichliche Qualität, die schon viele Fans und Kritiker überzeugen konnte. Zudem besitzt der Anbieter einen exklusiven Deal mit HBO. Aus diesem Grund erscheinen viele Auskopplungen des US-amerikanischen TV-Giganten in Deutschland exklusiv auf Sky. Dazu zählen die verschiedensten Triple-A-Serien, wie etwa „Watchmen“, „Westworld“ oder nicht zuletzt „Game of Thrones“.
Wenn ihr Filme gegenüber Serien bevorzugt, solltet ihr vielleicht einen genaueren Blick auf Sky Ticket Cinema werfen. Im Gegensatz zum Entertainment-Paket steht euch hier ein Portfolio an einigen namhaften Kinofilmen zur Auswahl. Verglichen mit Netflix und Amazon Prime Video fällt das Angebot jedoch verhältnismäßig mager aus, stehen euch auf den beiden anderen Plattformen doch bis zu dreimal mehr Filme zur Auswahl. Wer jedoch nichts auf überbordende Quantität gibt, wird im Rahmen von Sky Ticket Cinema mit Sicherheit zufriedenstellend bedient werden.
Kommen wir nun zur Bedienung der Sky-Ticket-Dienste. Diese ist, ohne dem Anbieter Unrecht tun zu wollen, schlichtweg unterirdisch. Benutzerfreundlichkeit, Stabilität und Tempo lassen noch eine Menge zu wünschen übrig. Zudem können die Filme und Serien des Anbieters nur auf zwei Geräten eines Haushaltes gleichzeitig aufgerufen werden. Bei Netflix ist dies auf bis zu vier Endgeräten möglich. Auch in den Bereich Bild- und Tonqualität besitzt Sky Ticket derzeit noch Luft nach oben. Zwar werden die Filme und Serien in Full HD wiedergegeben, eine zeitgemäße 4K-Auflösung ist allerdings noch nicht vorhanden. Zudem fehlt uns die Möglichkeit, die Tonspur via 5.1-Surround abspielen lassen zu können.
Wer überlegt, die Dienste von Sky Ticket Cinema und Sky Ticket Entertainment zu abonnieren, muss dafür monatlich rund 20 Euro entbehren. Aufgrund der technischen Mängel ist diese Summe allerdings nicht gerechtfertigt. Falls ihr auf Filme verzichten könnt, und euch das reichhaltige Serienangebot von Sky Ticket Entertainment genügt, bekommt ihr selbiges für einen Abschlag von 9,99 Euro pro Monat.
Disney+
Bevor Disney+ hierzulande 2020 an den Start ging, war die Vorfreude von Nostalgikern und Junggebliebenen denkbar groß. Endlich entschied sich der renommierte Konzern dazu, seinen Hut in den Streaming-Ring zu werfen und seinen unzähligen Fans fortan eine Plattform zu bieten, auf denen sie praktisch alle Disney-Auskopplungen, die im Laufe der Jahre erschienen, noch einmal anschauen können. Doch wie macht sich Disney+, wenn wir die rosarote Kindheitserinnerungsbrille für einen kurzen Augenblick absetzen? Solltet ihr euch dazu entscheiden, ein Disney+-Abo abzuschließen, stehen euch hierfür zwei Varianten zur Auswahl. Einerseits besteht die Möglichkeit, euch für einen Preis von 69,99 Euro für ein Jahr an die Streaming-Plattform zu binden. Alternativ gibt es die Option, das Angebot für 6,99 Euro im Monat wahrzunehmen. Je nach Vertragsabschluss sind die Abonnements daher jährlich bzw. monatlich kündbar.
Wie es der Name des Streamingdienstes bereits vermuten lässt, bewegen sich die verfügbaren Serien, Filme und Dokumentationen fast ausschließlich im Disney-Kosmos. Auskopplungen externer Studios, die nicht mit der alteingesessenen Marke in Verbindung stehen, sucht man daher vergebens. Wie Fans der Disney-Welt jedoch wissen, haben auch die hauseigenen Formate einiges auf dem Kasten. So spendiert euch Disney+ praktisch eine Reise in eure eigene Kindheit. Im Rahmen von Zeichentrickklassikern wie „Bambi“, „Das Dschungelbuch“ oder „Der König der Löwen“ könnt ihr eure frühesten Kinoerinnerungen noch einmal aufflammen lassen. Dazu gesellen sich jedoch auch vergleichsweise jüngere Blockbuster, wie etwa die „Fluch der Karibik“-Filme, das „Marvel“-Franchise und alle Veröffentlichungen aus dem „Star Wars“-Universum. Freunde von Animationsstreifen kommen mit der üppigen „Pixar“-Auswahl voll auf ihre Kosten. Aber wie stellt sich die Sache dar, wenn der Nostalgiehauch erst einmal verflogen ist? In Sachen Nachschub und aktuellen Eigenproduktionen hat Disney+ noch dringenden Nachholbedarf. Zwar hat der Streamingdienst mit „The Mandalorian“ einen starken Exklusivtitel auf seiner Seite, abseits der Abenteuer der behelmten „Star Wars“-Figur ist die Auswahl in diesem Segment aber denkbar spärlich.
In der Gestaltung seiner Benutzeroberfläche orientiert sich Disney+ ganz klar am Streaming-Flaggschiff Netflix. Demnach werden die beinhalteten Shows und Filme in übersichtlichen Kategorien zusammengefasst und ihr habt die Möglichkeit, die von euch präferierten Filme in einer persönlichen Liste zu hinterlegen. In puncto Technik gibt es im Falle von Disney+ praktisch nichts zu beanstanden. Sowohl die Bildqualität als auch der Sound präsentieren sich zuverlässig gut, auch wenn noch nicht alle Auskopplungen in 4K-Auflösung bereitstehen. Wer seit jeher ein Herz für Disney-Produktionen hat und über die (noch) mangelnde Vielfalt des Abo-Dienstes hinwegsehen kann, wird mit Disney+ viele schöne TV-Abende haben.
Apple TV+
Bevor Apple TV+ auf dem Markt erschien, bemerkte der Senior Vice President des Unternehmens großspurig, dass es sich bei dem neuen Streamingdienst um jene Plattform handelt, die das Video-on-Demant-Segment mit ihren hochwertigen Eigenproduktionen revolutionieren wird. Bislang konnte Apple TV+ diesen verheißungsvollen Ansprüchen aber noch nicht gerecht werden. Dies liegt ganz besonders an dem äußerst überschaubarem Angebot, welches Apple TV+ seinen Nutzern aktuell anbietet. Mit einem monatlichen Preis von 4,99 Euro fallen die Kosten indes angenehm klein aus. Nach Vertragsabschluss habt ihr die Möglichkeit, so viele Profile wie ihr möchtet anzufertigen, und AppleTV+ auf bis zu sechs Geräten gleichzeitig zu nutzen. Möchtet ihr euch allerdings erst einmal unverfänglich von den Qualitäten des Abo-Angebots überzeugen, habt ihr die Möglichkeit, den Dienst im Rahmen eines siebentägigen Probezeitraums auszutesten. Anschließend wird ein Abo fällig, das monatlich gekündigt werden kann.
Die Tatsache, dass Apple im Rahmen seines Streamingdienstes ausschließlich auf Eigenproduktionen setzt, kann zumindest als gewagt bezeichnet werden. So mager das Angebot von Filmen und Serien bislang ist, so stark ist wiederum die technische Performance von Apple TV+. 4K-Auflösung und Dolby-Atmos-Sound gehören daher zum Standard und lassen keine Wünsche offen. Selbiges kann man von der Benutzerfreundlichkeit allerdings nicht behaupten. Die Filme und Shows präsentieren sich in einem absoluten Chaos. Ob es sich um im Abo enthaltene Apple-Produktionen oder um externe Titel, die gekauft werden müssen, handelt, ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Allgemein herrscht innerhalb der App ein heilloses Durcheinander, in das sich der geneigte Nutzer zunächst einmal hereinfuchsen muss. Die besagte App ist übrigens mit allen Geräten des Herstellers kompatibel, darüber hinaus kann das Angebot auch auf vielen aktuellen Smart-TVs in Anspruch genommen werden.
Derzeit können wir allerdings noch keine Empfehlung für Apple TV+ aussprechen. Es fehlt dem Format schlichtweg an genügend Titeln. Die Qualität der bislang erschienen Auskopplungen zeugen allerdings davon, dass Apple über das nötige Potenzial besitzt, um in Zukunft in der Welt der Streamingdienste oben mitzuspielen – die notwendige Anpassung vorausgesetzt.
Joyn
Bei der Streaming-Plattform Joyn handelt es sich um eine Auskopplung der ProSiebenSat.1-Sendergruppe. Demnach kann der Dienst in seiner Aufmachung getrost als gestreamte Mediathek bezeichnet werden. Der besondere Clou: In ihrer abgespeckten Variante ist die Joyn-App vollkommen kostenlos. Dazu zählt nicht nur, dass ihr zahlreiche Formate aus der Fernsehwelt zu jeder Zeit abrufen könnt, sondern auch das üppige Live-TV-Angebot des Dienstes. Demnach stehen euch mannigfaltige Sender zur Auswahl, neben den Vertretern der ProSiebenSat.1-Gruppe gehören dazu auch die Auskopplungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens.
Wer allerdings in den Genuss des vollen Joyn-Umfangs kommen möchte, schließt dazu ein Abonnement ab, welches mit Kosten von 6,99 Euro im Monat zubuche schlägt. Die inhaltliche Qualität der im Rahmen von Joyn Plus bereitgestellten Serien schwankt dabei jedoch zusehends und kommt nicht immer an den Triple-A-Charakter anderer Streamingdienste heran. Ein weiterer Wehrmutstropfen liegt in der Tatsache, dass die Formate auf Joyn ausschließlich in deutscher Tonspur vorliegen. Fans von Werken in ihrer Originalfassung schauen in die Röhre. Auch hinsichtlich der technischen Eigenschaften sehen wir bei Joyn noch eine Menge Verbesserungspotenzial. Auf eine 4K-Unterstützung wird nämlich vollständig verzichtet. Auch die eingeschränkte Anzahl jener Endgeräte, auf denen Joyn Plus gleichzeitig genutzt werden kann, zeigt, dass sich das deutsche Streaming-Format aktuell allenfalls im Mittelfeld bewegt.
Im Bereich der Benutzerfreundlichkeit präsentiert sich Joyn solide strukturiert, allerdings hätte die Menüführung unserer Ansicht nach noch etwas eingängiger gestaltet werden können. Wer sich jedoch in der TV-Landschaft heimisch fühlt, und der Plattform nachsieht, dass die Qualität der Eigenproduktionen aktuell noch zu wünschen übriglässt, kann getrost einen Blick auf Joyn Plus werfen.
Magenta TV
Im Rahmen von Magenta TV besprechen wir ein breit gefächertes Streaming-Angebot der Telekom, bei dem es zunächst einige wichtige Punkte zu beachten gilt. Obwohl der Video-on-Demand-Dienst aus dem Hause Telekom stammt, bedeutet dies nicht, dass ihr zwingend Kunde des Unternehmens sein müsst. Je nachdem, ob ihr schon einen bestehenden Vertrag bei der Telekom besitzt oder nicht, ergeben sich einige Unterschiede in der Nutzung von Magenta TV. Der größte Punkt ist dabei, das Telekom-Kunden nicht die Möglichkeit erhalten, das Abonnement des Streamingdienstes monatlich zu kündigen. Darüber hinaus kann das Angebot von Kunden der Telekom nicht extern zum laufenden Vertrag hinzugebucht werden, stattdessen ist ein Tarifwechsel nötig. Zusätzlich zu den festgesetzten Vertragskosten müssen Telekom-Nutzer einen monatlichen Abschlag in Höhe von knapp fünf Euro für die Nutzung des erforderlichen Receivers entbehren.Innerhalb des Angebotes stehen die Formate Magenta TV und Magenta TV Plus zur Auswahl. In erster Linie unterscheiden sich die Pakete durch die Anzahl der zur Verfügung gestellten HD-Sender. In der abgespeckten Magenta-TV-Variante könnt ihr demnach nur die öffentlich-rechtlichen Formate in HD genießen, Privatsender in hochauflösender Qualität gibt es nur bei Magenta TV Plus zu sehen. Telekom-Kunden dürfen im Rahmen von Magenta TV Plus auf 100 verschiedene TV-Sender zugreifen, bei Nichtkunden des Konzerns wurde die entsprechende Anzahl auf 75 heruntergeschraubt.
In der Sektion „Megathek“ könnt ihr Serien und Filme abseits des Live-TV-Kosmos anschauen. Dort lassen sich unter anderem viele Beiträge von ARD und ZDF finden, die in der hauseigenen Mediathek der öffentlich-rechtlichen Sender nicht gelistet werden. Zudem bietet euch Magenta TV Plus einige Eigenproduktionen und Auskopplungen externer Studios an, die in altbewährter Video-on-Demand-Manier zu jedem beliebigen Zeitpunkt aufgerufen werden können.
Weitere Magenta-TV-Optionen erlauben es euch, TV-Sendungen, die binnen der letzten sieben Tage ausgestrahlt wurden, noch einmal anzusehen. Zudem könnt ihr laufende Formate pausieren und zurückspulen. Zwar gibt die Telekom an, im Rahmen von Magenta TV mehr als 50.000 Streaming-Formate bereitzustellen, allerdings handelt es sich dabei nicht immer um Serien und Filme, die im Abopreis inbegriffen sind.
Solltet ihr euch dazu entscheiden, das Angebot von Magenta TV Plus in Anspruch zu nehmen, werden dafür 7,95 Euro im Monat fällig – sofern ihr kein Kunde der Telekom seid. Bestehende Kunden müssen die bereits erwähnte Mietgebühr für den Receiver auf den Tisch legen und ihren Vertrag entsprechend anpassen.
TV NOW
Zu guter Letzt möchten wir auf das Streaming-Angebot von TV NOW eingehen. Wenn man so will, handelt es sich dabei um das Pendant zu Joyn. Allerdings steckt hinter TV NOW nicht die ProsiebenSat.1-Gruppe, sondern die RTL interactive GmbH. Demnach erhaltet ihr mit einem TV-NOW-Abo Zugriff auf quasi alle Serien, die regelmäßig bei RTL, Vox und Co. über die Mattscheiben flackern. Daher eignet sich der Streamingdienst vor allem für jene Nutzer, die Fans der entsprechenden Sendungen sind und sich die einzelnen Folgen noch einmal zu Gemüte führen wollen.Im Detail könnt ihr dabei auf die Angebote von RTL, RTL2, Super RTL, RTLplus, n-tv, VOX und NITRO zurückgreifen. Zudem besteht seit dem Jahr 2018 die Möglichkeit, ein Premium-Abonnement abzuschließen, welches im Frühjahr 2020 um das Premium+-Paket erweitert wurde. In seiner gedrosselten Variante ist TV NOW kostenlos und für alle Nutzer zugänglich. Dabei könnt ihr viele Ausstrahlungen anschauen, die im Verlauf der letzten sieben Tage liefen. Auf HD-Auflösungen wird hierbei jedoch vollständig verzichtet.
Das TV-NOW-Premium-Paket umschreibt ein kostenpflichtiges Abo, für das ihr 4,99 Euro im Monat hinblättern müsst. Neben den Funktionen von TV NOW Free habt ihr hier die Möglichkeit, alle 14 Sender der RTL interactive GmbH live und in HD zu streamen. Im Video-on-Demand-Bereich von TV-NOW-Premium warten zudem viele exklusive Veröffentlichungen auf euch. Dazu zählen neben hauseigenen Produktionen auch einige Serien externer Produzenten. Auf Werbespots könnt ihr hierbei allerdings nicht vollständig verzichten. In der Regel erscheint ein kurzer Clip vor dem Beginn jeder Sendung. Getreu dem Motto „Der frühe Abonnent fängt den Wurm“, bekommt ihr im Zuge der Pre-TV-Sektion die Möglichkeit, Serien bereits sieben Tage vor ihrer öffentlichen Ausstrahlung anzusehen.
Darüber hinaus bietet euch TV NOW das bereits angeschnittene Premium+-Paket an. Für eine monatliche Gebühr von 7,99 Euro erhaltet ihr hier alle Optionen, die euch TV NOW Free und TV NOW Premium bieten. Zusätzlich erlaubt euch das Plus-Abo, die über die Plattform gestreamten Formate auf zwei Geräten gleichzeitig anzuschauen. Außerdem liegen einzelne Serien in ihrer Originalfassung vor, was vor allem Fans von ursprünglichen, „echten“ Tonspuren zugutekommt. Auf Werbung wird im Rahmen von TV NOW Premium+ fast vollständig verzichtet.
Zugegeben, TV NOW eignet sich im ersten Augenblick nicht für alle Serienfans. Wer mit den herkömmlichen RTL-Produktionen nicht viel anfangen kann, wird auch mit TV NOW Premium nicht glücklich werden. Dafür bewegt sich der Streamingdienst schlichtweg zu sehr in seinen heimischen Gefilden. Solltet ihr von Serien wie „GZSZ“, „DSDS“, „Shopping Queen“ oder „Das perfekte Dinner“ aber einfach nicht genug bekommen, könnte sich ein kostenpflichtiges TV-NOW-Premium-Abo für euch lohnen.
Fazit
Wir hoffen, dass wir euch mit unserem Ratgeber über die verschiedenen Streamingdienste auf dem Markt weiterhelfen konnten. Welches Angebot dabei am besten zu euch passt, hängt natürlich von euren individuellen Vorlieben ab. Demnach möchte jeder Video-on-Demant-Dienst eine andere Klientel bedienen. Netflix dürfte besonders jene Zuschauer ansprechen, die großen Wert auf qualitativ hochwertige Eigenproduktionen legen, Amazon Prime Video bietet euch auch abseits der Videowelt einige nicht zu verachtende Vorzüge. Disney+ ist aufgrund seiner zuweilen kindgerechten Auskopplungen ein sicherer Tipp für Familien, während Apple TV+ vielleicht in Zukunft mit vielversprechenden Originals aufwarten wird. Freunde der konservativen TV-Welt fühlen sich bei Joyn und TV NOW heimisch, während Magenta TV für viele Telekom-Kunden interessant sein dürfte.