„Achtsam Morden“ Staffel 1: Die Handlung & das Ende erklärt

Was passiert in der 1. Staffel der Netflix-Serie „Achtsam Morden“? Hier findest du eine Zusammenfassung der Handlung, die dir alle offenen Fragen zum Ende der 1. Staffel beantwortet.

Die deutsche Netflix-Serie „Achtsam Morden“ bietet ein cleveres und fesselndes Erlebnis, das sich den typischen Genre-Erwartungen widersetzt, indem es Verbrechen und Bewusstheit auf eine Weise miteinander verbindet, die sich überraschend stimmig anfühlt. Normalerweise führt die überstürzte Begehung eines Verbrechens zu Fehlern und zurückgelassenen Beweisen. Aber was passiert, wenn der Verbrecher gleichzeitig eine achtsame Haltung an den Tag legt? An dieser Stelle nimmt die Geschichte eine faszinierende Wendung.

Die Handlung von „Achtsam Morden“:

Im Mittelpunkt steht Björn Diemel, ein Strafverteidiger, der ständig zwischen seinem anspruchsvollen Job und seinem Privatleben hin- und hergerissen ist. Als Vertreter von Dragan, einem Mafiaboss, lebt Björn unter enormem Druck, fühlt sich oft unterschätzt und überfordert durch die Risiken, die er eingehen muss. Dieser Stress belastet seine Beziehungen, vor allem die zu seiner Frau. Außerdem bricht es ihm das Herz, wenn er die Meilensteine seiner Tochter verpasst.

Auf der Suche nach einem Ausgleich wendet sich Björn an einen Achtsamkeitstrainer, und diese Entscheidung verändert sein Leben auf unerwartete Weise. Doch die Frage bleibt: Wie kann die Suche nach innerem Frieden ihn zu einem Mord führen?

Das Ende der 1. Staffel von „Achtsam Morden“ erklärt:

Achtsam Morden - Produktionsstandbild
(c) Netflix
Dragan ermordet am helllichten Tag den Stellvertreter seines Rivalen Boris, Igor. Björn rät ihm, für eine Weile zu verschwinden. Ein Video des Mordes kursiert im Internet. Sowohl Boris als auch die Polizei kommen ihm auf die Spur. Der Vorfall ruiniert Björns Wochenendpläne mit seiner Tochter. Da sich Dragan im Kofferraum seines Autos versteckt, muss Björn den Mafiaboss in Sicherheit bringen. Als sie Dragans Haus am See erreichen, erinnert sich Björn an sein Achtsamkeitstraining und beschließt, sich stattdessen auf seine Familie zu konzentrieren. Er lässt Dragan im Kofferraum zurück, was dazu führt, dass der Mafioso versehentlich erstickt. Anstatt in Panik zu geraten, behält Bjorn einen kühlen Kopf. Er zerstückelt Dragans Leiche und entsorgt sie, wobei er Dragans Daumen behält, um seine Partner davon zu überzeugen, dass er noch am Leben ist, da der Boss ihn als Unterschrift für Geschäfte verwendet.

Bald findet Dragans rechte Hand, Sascha, heraus, dass Björn jetzt das Geschäft leitet. Überraschenderweise begrüßt Sascha den Wechsel, da er Björn für weitaus besonnener und kompetenter hält als Dragan und es zu schätzen weiß, dass der Anwalt seine Loyalität anerkennt. Toni, ein weiterer Loyalist von Dragan, ist jedoch nicht überzeugt und wird misstrauisch, vor allem nachdem die Polizei einen abgetrennten Finger findet, der seiner Meinung nach den Tod von Dragan bestätigt. Entschlossen, die Wahrheit herauszufinden, geht Toni so weit, Björn an einen Stuhl zu fesseln, um ihn zu verhören. Glücklicherweise schreitet Sascha ein und rettet ihn.

Im Laufe der Ereignisse kommt Tonis eigene Doppelzüngigkeit ans Licht: Er hat den gesamten Konflikt inszeniert und Dragan in einem gescheiterten Machtkampf gegen Boris angestiftet. Malte, einer von Tonis Handlangern, gesteht Björn, dass Toni Dragan, Igor und Sascha auf einen Parkplatz gelockt hat, um sie alle bei einer inszenierten Explosion zu töten und es Boris in die Schuhe zu schieben. Nachdem die beiden Mafia-Anführer aus dem Weg geräumt sind, will Toni die Kontrolle übernehmen, doch sein Plan geht nach hinten los, als ein Schulbus die Szene ungewollt unterbricht. Als Toni später erfährt, dass Björn Malte in einem Keller gefangen gehalten hat und ihn verhören will, eilt er dorthin und tötet Malte in der Hoffnung, ihn für immer zum Schweigen zu bringen. Björn kommt ihm jedoch zuvor und hält Toni im Keller gefangen.

Björn kontaktiert daraufhin Boris und deckt Tonis Rolle in dem Chaos zwischen ihm und Dragan auf. In einem Akt der Diplomatie bietet Björn Boris an, Toni an ihn auszuliefern, was er als eine Form der Gerechtigkeit darstellt: Dragan hat die rechte Hand von Boris getötet, und nun hat Boris die Möglichkeit, die rechte Hand von Dragan zu töten. Boris geht auf den Deal ein, und Toni findet ein grausames Ende: Er wird an ein Kreuz gefesselt und von einer Granate in die Luft gesprengt, womit sein Verrat einen brutalen Abschluss findet.

Wie löst Björn die Situation mit Boris?

Um die Angelegenheit mit Boris zu regeln, geht Björn vorsichtig vor. Obwohl Boris damit zufrieden ist, wie Dragan ihre Fehde angegangen ist, besteht er nun auf einem persönlichen Treffen. Bis jetzt hat Björn als Vermittler fungiert, aber Boris möchte die jüngsten Missverständnisse direkt klären. Der Haken an der Sache ist natürlich, dass Dragan schon seit geraumer Zeit tot ist, was Björn in eine schwierige Lage bringt. Da er Dragan nicht zurückholen kann, muss sich Björn eine neue, kreative Lösung für den Umgang mit Boris einfallen lassen. Trotz der eskalierenden Probleme bleibt Björn bemerkenswert gelassen und geht jedes Problem methodisch an. Seine Familie hat nach wie vor oberste Priorität, vor allem, nachdem ihm klar geworden ist, dass die ganze Misere aus seinem Wunsch resultiert, mehr Zeit mit seiner Tochter zu verbringen. Björn weiß, dass er seine Familie nicht weiter belasten kann, also setzt er sich weiterhin dafür ein, dass sie glücklich und beschützt ist.

Nachdem Boris und seine Männer Toni hingerichtet haben, schmiedet Björn einen Plan, um auch Boris aus dem Weg zu räumen. Er lässt Sascha heimlich eine Drohne über den Tatort fliegen. Nachdem die Drohne zerstört ist, deutet Björn an, dass es sich wahrscheinlich um ein Polizeigerät handelt. Er deutet an, dass die Behörden den Vorfall aufgezeichnet haben könnten. Er rät Boris, sich zu verstecken, bis sich die Lage abgekühlt hat. Da er sich daran erinnert, dass Björn einst Dragan geholfen hat, dem Radar der Polizei zu entkommen, vertraut Boris ihm und stimmt zu. Björn schlägt Boris vor, sich im Kofferraum seines Wagens zu verstecken, und weist seine Männer an, zurückzubleiben. Er warnt sie, dass die Polizei jede Bewegung der Gruppe verfolgen wird. Die Männer gehorchen. Erneut fährt Björn mit einer Leiche im Kofferraum herum.

Für Björn ist dieser drastische Schritt notwendig. Boris hat darauf bestanden und Björn mit dem Leben gedroht, wenn er das Treffen mit Dragan nicht arrangiert. Da Björn weiß, dass er das Unmögliche nicht schaffen kann, wählt er den Weg, von dem er glaubt, dass er ihn und seine Familie schützen wird.

Wie lenkt Björn Nicole ab?

Britta Hammelstein as Nicole on the set of Achtsam Morden; Courtesy of Netflix 2024
© Netflix
Polizistin Nicole ist sehr auf das Geheimnis von Dragans Verschwinden fixiert und hegt den Verdacht, dass Björn etwas damit zu tun hat, vor allem nachdem sie Dragans abgetrennten Finger in einem Hotel in der Nähe des Seehauses gefunden hat. Die einzigen Besucher, die nach Dragans Verschwinden in der Gegend waren, waren Björn und seine Tochter, was Nicoles Verdacht weiter erhärtet. Ohne konkrete Beweise bleiben die Ermittlungen jedoch auf der Stelle stehen. Obwohl Nicoles Team auch eine Gürtelschnalle aus dem See geborgen hat, kann dies allein noch keinen Mord beweisen.

Da Björn Nicole gut kennt, erkennt er ihre Hartnäckigkeit und beschließt, sie von seiner Spur abzubringen. Da er ihre romantische Vergangenheit kennt, weiß er, wie er ihre Aufmerksamkeit umlenken kann. Als er sie in seinem neuen Büro trifft, weist er sie ruhig darauf hin, dass sie ihre Zeit mit diesem Fall vergeudet und dass eine gewöhnliche Gürtelschnalle und ein einzelner Finger ihre Ressourcen nicht rechtfertigen. Er deutet an, dass ihre Fixierung weniger auf die Lösung des Falles als auf ihre ungelöste Vergangenheit gerichtet ist. Außerdem meint er, dass sie fast darauf hofft, dass er einen Fehler macht. Er fügt hinzu, dass ihre eigentliche Priorität ihr Privatleben sein sollte und nicht die Jagd nach einem Mafiaboss, der wahrscheinlich schon lange tot ist.

Von Björns unerwarteter Empathie überrascht, fühlt sich Nicole unerwartet gesehen und stellt fest, dass sie ihr eigenes Leben und insbesondere ihren Sohn tatsächlich vernachlässigt hat. Als alleinerziehende Mutter, die durch ihre Arbeit ständig unter Druck steht, sehnt sie sich danach, mehr Zeit mit ihrem Kind zu verbringen und fühlt sich zwischen ihren Pflichten hin- und hergerissen. Björn erkennt ihren Kampf und bietet ihr eine aufmerksame Geste an – einen Brief von einem Kindergarten, den seine Mitarbeiter erworben haben, um ihr bei einem Problem zu helfen, mit dem sie zu kämpfen hat.

Dank seiner unerwarteten Unterstützung lässt Nicoles Fixierung auf den Fall allmählich nach und sie meldet ihren Sohn bald in der von Björn empfohlenen Schule an. Ihre Wege kreuzen sich gelegentlich, wobei Björn ihr oft Ratschläge zur Achtsamkeit gibt und sie ermutigt, ganz bei ihrem Sohn zu sein, anstatt den Arbeitsstress mit nach Hause zu nehmen. Nicole wird jedoch einen Verdacht nicht los, vor allem angesichts des ungeklärten Todes ihres Kollegen und des kürzlichen Verschwindens von Toni, einem anderen Gangster. Obwohl Björn ihr vorschlägt, die Angst loszulassen, nagt Nicoles Instinkt, die Punkte miteinander zu verknüpfen, weiter an ihr – das liegt schließlich in ihrer Natur als Detektivin.

Muss Björn ins Gefängnis?

Nicole fühlt sich zunehmend von dem Fall überrollt. Ein Teil von ihr möchte Björn zur Rede stellen, ihn zum Verhör vorladen, aber ihre jüngsten Begegnungen haben ihr Misstrauen erweicht. Sie fragt sich, ob er wirklich der geläuterte Mann ist, der er vorgibt zu sein. Als sie die Beweise auf ihrem Schreibtisch durchsucht, fällt ihr Blick auf den sprechenden Spielzeugvogel, der Björns Tochter Emily gehört.

Auf dem Höhepunkt von „Achtsam Morden“ drückt Nicole auf den Knopf des Spielzeugs, und es ertönt eine verzerrte Aufnahme: „Ich… und ich habe mich noch nie so frei gefühlt… ha ha ha.“ Für Nicole klingt das wie ein Geständnis – wahrscheinlich das von Björn. Doch die Nachricht ist undeutlich, so dass sie ein weiteres Beweisstück hat, das nicht stark genug ist, um einen Fall aufzubauen. Wenn sie die Originalnachricht irgendwie wiederherstellen kann, hat sie vielleicht das, was sie braucht, um Björn endlich anzuklagen. Andernfalls scheint er auf dem besten Weg zu sein, die Sache perfekt zu vertuschen.

Inzwischen hat Björn die Kontrolle über die Geschäfte von Dragan und Boris übernommen und ist sozusagen der neue Mafiaboss der Stadt. Sein Scharfsinn erlaubt es ihm, das komplexe Geflecht krimineller Machenschaften zu durchschauen, aber er kann sich nicht ewig vor den Ermittlungen drücken. Als einzige Verbindung zu Dragan und Boris ist es unvermeidlich, dass jemand seinen Aufstieg zur Macht in Frage stellen wird. Im Moment helfen ihm seine Achtsamkeitstechniken dabei, die Fassung zu bewahren und immer ein paar Schritte voraus zu sein, aber sein Glück wird ihn bald verlassen. Entweder wird ihn die Polizei irgendwann erwischen, oder ein rivalisierendes Bandenmitglied wird Vergeltung üben – es scheint kein anderes Schicksal auf Björn zu warten.

Trailer zu „Achtsam Morden“:

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Andreas Engels, passioniert für Filme und Serien seit seiner Jugend, studierte Filmwissenschaften an der Universität Mainz und arbeitet seit 2018 als freier Filmredakteur bei popkultur.de. Er ist eine wichtige Stimme in der Branche und bringt umfangreiche Erfahrungen und Fachkenntnisse mit.

E-Mail: andreas.engels@popkultur.de

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