The Deliverance: Die Handlung & das Ende erklärt

Was passiert in dem Netflix-Horrorfilm „The Deliverance“? Hier findest du eine Zusammenfassung der Handlung, die dir alle offenen Fragen zum Ende des Films beantwortet.

Die Handlung von „The Deliverance“:

The Deliverance. (L to R) Anthony B. Jenkins as Andre, Demi Singleton as Shante and Andra Day as Ebony in The Deliverance. Cr. Aaron Ricketts/Netflix © 2024
(c) AARON RICKETTS/NETFLIX © 2024
Ebonys Leben ist eine unerbittliche Kaskade von Problemen und der Umzug nach Indiana mit ihren drei Kindern und ihrer Mutter Alberta scheint alles nur noch schlimmer zu machen. Finanziell steht sie am Rande des Zusammenbruchs, und die Spannung zwischen ihr und Alberta ist spürbar. Trotz der scharfen Worte, die sie austauschen, gibt es unter der Oberfläche ein unleugbares Band der Liebe. Ihr neues Zuhause ist jedoch alles andere als ideal für die Kinder Andre, Shante und Nate. Das Haus strahlt eine unheimliche Atmosphäre aus – mit dem Gestank von Verwesung, einer toten Katze, die im unheimlichen Keller verrottet, und einer beunruhigenden Anzahl von Fliegen. Andre, der Jüngste, hat sogar begonnen, sich mit einem imaginären Freund namens Trey zu unterhalten.

Ebony ist überfordert, denn sie ist eine schwarze Frau, eine allein erziehende Mutter und kämpft mit ihrer Alkoholabhängigkeit. Ihre Probleme äußern sich in Momenten der Wut, die sie dazu bringen, ihre Kinder zu schlagen, doch ihre Liebe und ihr Beschützerinstinkt sind ebenso heftig. Sie scheut sich nicht, Nates Tyrannen zur Rede zu stellen und sie zu verprügeln. Doch als die seltsamen und beunruhigenden Ereignisse im Haus eskalieren, beginnt Ebonys Realitätssinn zu schwinden. Da das Jugendamt jeden ihrer Schritte überwacht, wird der Druck unerträglich, und egal, wie sehr sie sich bemüht, das Leben gerät immer mehr außer Kontrolle.

Ebonys Verhältnis zu ihrer Mutter

Ebonys Beziehung zu Alberta ist von tief sitzenden Problemen geprägt, die nie wirklich angesprochen wurden. Alberta kritisiert oft Ebonys Erziehung, aber ihre harschen Worte entspringen mehr als nur Besorgnis – sie wurzeln in ihrem eigenen Bedauern als Mutter. Als weiße Frau ein schwarzes Kind großzuziehen, war eine Herausforderung, aber Albertas Versagen als Mutter geht darüber hinaus. Sie kämpfte mit ihrer Sucht und missbrauchte Ebony wahrscheinlich sowohl körperlich als auch seelisch. Alberta hatte zwar Beziehungen zu schwarzen Männern, vermied aber eine langfristige Bindung und gab Ebony aufgrund ihrer Ethnie das Gefühl, nicht würdig zu sein.

Mit der Zeit hat sich Alberta verändert. Ihr Glaube half ihr, die Sucht zu überwinden. Wenn sie nun sieht, dass Ebony als Mutter versagt, will sie verhindern, dass sie ihre eigenen Fehler wiederholt. Ebony ist jedoch in einem Kreislauf unbewältigter Traumata gefangen und trifft ihre Entscheidungen aus der Perspektive eines verletzten Kindes, das immer noch wütend auf seine Mutter ist. Dieser unbewältigte Schmerz rechtfertigt einige der fragwürdigen Entscheidungen, die Ebony heute als Elternteil trifft. Trotzdem liebt Ebony Alberta zutiefst, auch wenn sie dies hinter einer Fassade der Gleichgültigkeit verbirgt. Sie übernimmt heimlich die Kosten für Albertas Chemobehandlungen in einer Klinik, von der sie weiß, dass ihre Mutter sie bevorzugt, obwohl sie selbst mit der Erziehung von drei Kindern finanzielle Probleme hat.

Ebonys angespannte Beziehung zu Gott lässt sich bis in ihre Kindheit zurückverfolgen. Sie fragt sich, warum Gott nicht früher eingegriffen hat, um ihre Mutter zu retten oder ihr jüngeres Ich vor dem missbräuchlichen Mann zu schützen, den Alberta in ihr Haus brachte.

Wie manifestiert sich die Besessenheit?

Die erschreckenden Anzeichen der Besessenheit beginnen subtil, fast zu unbedeutend, um Ebonys Aufmerksamkeit zu erregen, da sie mit dem Chaos ihres Lebens beschäftigt ist. Die Störungen scheinen zunächst unbedeutend zu sein, wie z. B. mysteriöse Zeichen auf Shantes Körper. Zu dieser Zeit hat Ebony immer noch mit Schuldgefühlen zu kämpfen, weil sie einen Streit mit Nate nicht richtig verarbeitet hat. Nate hat heimlich Geld von seinem Vater gespart, um wegzugehen, und seine harschen Worte haben sie tief getroffen. In einem Moment unangebrachter Wut schlägt Ebony ihn, und Andre wird verletzt, als er versucht, den Streit zu beenden.

Dieser Moment zwingt Ebony dazu, sich ihrem inneren Aufruhr zu stellen, und was sie sieht, gefällt ihr nicht. Ihr Geist ist instabil, was nichts Gutes verheißt. Zu allem Überfluss kommt auch noch Cynthia, die Jugendamt-Beauftragte. Cynthia, die ohnehin schon skeptisch ist, ob Ebony als Mutter taugt, wird Zeuge, wie Ebony in einem tranceähnlichen Zustand ihren Kindern Leid zufügt und dann vergisst, dass es jemals passiert ist. Dies bestärkt Cynthia nur in ihren Bedenken.

In der Zwischenzeit nutzt die unheimliche Macht, die mit Andre kommuniziert und ihn in den Keller lockt, die Wut und den Groll aus, die in jedem Familienmitglied schwelen. Es treibt Nate sogar so weit, dass er versucht, Andre in der Badewanne zu ertränken. Doch trotz des eskalierenden Schreckens hält Ebonys angespanntes Verhältnis zu ihrer Mutter sie davon ab, Trost im Glauben zu suchen.

Die Situation gerät außer Kontrolle, als die drei Kinder gleichzeitig bizarre psychotische Episoden erleben. Nate bricht während einer Unterrichtsstunde, in der es um die Frage geht, wie Rassismus zum hohen Prozentsatz der AIDS-Todesfälle unter Schwarzen beiträgt, in wahnsinniges Gelächter aus. Andre verhält sich in der Schule verstörend, indem er seine Fäkalien konsumiert. Shante schockiert unterdessen ihren Dirigenten und ihre Mitschüler, als ihr in der Aula Blut die Beine herunterläuft.

Die Suche nach Antworten bei einem Arzt erweist sich als aussichtslos; der Arzt interessiert sich mehr dafür, wie die Kinder ihre blauen Flecken bekommen haben und ob ihr Leben zu Hause stabil ist. Trotz der wohlmeinenden Besorgnis des Arztes ist Ebony frustriert, weil sie als schwarze Mutter von drei Kindern ständig unter Beobachtung steht. Noch mehr schmerzt es, dass Cynthia Ebony schnell die Schuld gibt, obwohl sie selbst eine schwarze Frau ist. Cynthias mangelndes Einfühlungsvermögen für Ebonys Kämpfe mit Armut, persönlichen Dämonen und gesellschaftlichen Vorurteilen fühlt sich wie ein Verrat an. Cynthias harte Haltung rührt jedoch von ihrem eigenen Trauma her. Sie hat ihr Kind in einem Moment der Unachtsamkeit verloren und kann es nicht ertragen, wenn ein Kind in einer Umgebung aufwächst, in der es sich weder sicher noch geliebt fühlt.

Das Ende von „The Deliverance“ erklärt: Wer tötet Alberta?

The Deliverance. Glenn Close as Alberta in The Deliverance. Cr. Aaron Ricketts/Netflix © 2024
(c) AARON RICKETTS/NETFLIX © 2024
Ebony erfährt schließlich die Wahrheit von der Geistlichen Bernice, einer spirituellen Führerin, die die unheimlichen Geschehnisse in ihrem Haus genau beobachtet hat. Zunächst nimmt Ebony an, dass Bernice mit dem Jugendamt zusammenarbeitet, doch nach einem offenen Gespräch wird klar, dass sie einen persönlichen Rachefeldzug gegen das Haus führt. Bernice enthüllt, dass Ebonys Familie nicht die erste ist, die den bösartigen Kräften in den Mauern des Hauses zum Opfer gefallen ist. Das Haus ist eine Brutstätte für Dämonen, und Bernice hatte es vor Jahren mit einem von ihnen zu tun, als das Haus noch einer anderen Familie gehörte – Mitgliedern ihrer eigenen Kirchengemeinde.

Diese Familie, die überglücklich war, ihr erstes Haus zu erwerben, wurde bald von einer Tragödie heimgesucht, als ihr Sohn besessen wurde. Bernice war machtlos, ihn zu retten. Der Dämon holte sich den Jungen und übernahm dann die Kontrolle über die Mutter und zwang sie, ihren Mann und ihre Tochter zu ermorden. Die Tatsache, dass der Junge denselben Namen, Trey, trug wie Andres imaginärer Freund, hätte ausreichen müssen, um Ebony davon zu überzeugen, dass ihr Sohn ebenfalls unter dem Einfluss des Dämons stand und das Böse auf ihre beiden anderen Kinder übergriff. Aber die schreckliche Realität ist zu viel für sie, um sie zu akzeptieren.

Bevor Ebony die Situation vollständig begreifen kann, schlägt der Dämon, der nun die Gestalt von Trey angenommen hat, zu und führt zu Albertas Tod. Albertas fataler Fehler war einfach, dass sie zur falschen Zeit am falschen Ort war. In einem verzweifelten Versuch zu entkommen, verunglückt Ebony fast mit ihrem Auto, in dem die Kinder sitzen. Der Vorfall führt dazu, dass bei einem Bluttest Alkohol in ihrem Körper nachgewiesen wird, was dem Staat die Möglichkeit gibt, ihr die Kinder wegzunehmen. Es gibt jedoch einen Lichtblick, als Andre, der nun völlig besessen ist, im Krankenhaus unter Beobachtung gestellt wird. Dort wird Cynthia Zeuge, wie er an der Wand herumkrabbelt. Damit hat sie endlich den Beweis, den sie braucht, um Ebonys Behauptungen über die dunklen Kräfte, die ihre Familie angreifen, zu bestätigen.

Kann Ebony ihren Sohn Andre retten?

The Deliverance. (L to R) Andra Day as Ebony and Anthony B. Jenkins as Andre in The Deliverance. Cr. Aaron Ricketts/Netflix © 2024
(c) AARON RICKETTS/NETFLIX © 2024
Da sie niemanden mehr hat, der ihr den Weg weist, wendet sich Ebony an Bernice als ihre letzte Hoffnung. Nachdem sie ihre Mutter verloren hat und sich völlig allein fühlt, erkennt Ebony, dass der einzige Weg, der ihr bleibt, darin besteht, auf Gott zu vertrauen – etwas, das sie noch nie zuvor getan hat. Ihr ganzes Leben lang war Liebe immer an Bedingungen geknüpft, so dass sie skeptisch gegenüber der Vorstellung ist, dass irgendjemand, geschweige denn Gott, sie bedingungslos lieben könnte. Jetzt, wo alles zusammenbricht, ist sie am Ende ihrer Kräfte. Doch in ihrer Verzweiflung öffnet sie Gott zum ersten Mal ihr Herz, und Bernice steht ihr in diesem schwierigen Prozess bei.

Bernice schlägt vor, an Andre eine „Befreiung“ durchzuführen, eine spirituelle Reinigung, die sich allein auf die Kraft ihres Glaubens und nicht auf traditionelle Exorzismus-Rituale stützt. Um dieses Ritual durchführen zu können, müssen sie Andre jedoch in das Haus zurückbringen, in dem die Besessenheit begann. Ebony verkleidet sich als Krankenschwester und schafft es, Andre aus dem Krankenhaus zu holen und ihn nach Hause zu bringen.

Während sie sich auf die Befreiung vorbereiten, warnt Bernice Ebony, sich nicht von den Manipulationen des Dämons beeinflussen zu lassen. Der Dämon nimmt bald die Gestalt von Alberta an und benutzt ihre Stimme, um Ebony grausame und vernichtende Worte entgegenzuschleudern. Trotz der emotionalen Qualen bleibt Ebony standhaft. Bernice, die in ihrem Glauben stark ist, kämpft gegen den Dämon und erkennt, dass die bösartige Kraft viel stärker ist, als sie erwartet hatte.

Der Dämon intensiviert seine Angriffe und versucht, Ebonys Geist zu brechen, indem er sich als Ebony selbst manifestiert und sie mit ihren tiefsten Ängsten und Unsicherheiten konfrontiert. Doch anstatt zu zerbrechen, wird Ebonys Entschlossenheit nur noch stärker. Sie erkennt, dass all der Schmerz, den sie ertragen hat, auch ihre Entschlossenheit gestärkt hat, eine gute Mutter und ein besserer Mensch zu sein. Als der Dämon versucht, sie davon zu überzeugen, dass ihre Mutter sie nie geliebt hat, erkennt Ebony endlich die Liebe an, die ihre Mutter für sie empfunden hat, und weigert sich, auf die Lügen des Dämons hereinzufallen.

In diesem entscheidenden Moment erscheint eine Vision von Alberta, die Ebony ermutigt, sich an Gott zu wenden. Diese letzte Botschaft gibt Ebony die Kraft, die sie braucht. Zum ersten Mal spürt sie die wahre Macht der Liebe Gottes, und mit ihrem neu gewonnenen Glauben ist sie in der Lage, den Dämon dorthin zurückzutreiben, wo er hergekommen ist.

Am Ende verlässt der Dämon Andres Körper und zieht sich in den Keller zurück, wo er sich die ganze Zeit versteckt hatte. Dieser Ort, den Andre als das „Loch, in dem Trey lebt“ bezeichnet, war die Quelle des Bösen, das ihre Familie plagte. Der Einfluss des Dämons auf Shante und Nate wird auch gebrochen, als Ebony ihr Herz ganz Gott öffnet und sie mit Stigmata gezeichnet werden, wodurch der Dämon auch von ihnen vertrieben wird.

Bernice scheiterte, weil ihr die persönliche Verbindung zum Kampf fehlte, aber für Ebony stand alles auf dem Spiel. Ihre Liebe zu ihren Kindern und ihre Verbindung zu Gott gaben ihr schließlich die Kraft, das Böse zu besiegen. Cynthias Bericht trug wahrscheinlich entscheidend dazu bei, dass Ebony das Sorgerecht für ihre Kinder wiedererlangte.

Nachdem der Dämon verbannt und ihr Glaube wiederhergestellt ist, findet Ebony die Entschlossenheit, ihr Leben für ihre Familie wieder aufzubauen. Das Haus, das nun verlassen und zerstört ist, bleibt ein Ort, dem sich niemand mehr zu nähern wagt. Dennoch kommt es immer wieder zu merkwürdigen Vorkommnissen, die darauf hindeuten, dass die Dämonen lediglich in die Hölle zurückgeschickt, aber nicht vollständig ausgerottet wurden. In weiser Voraussicht zieht Ebony mit ihrer Familie nach Philadelphia und lässt das Spukhaus hinter sich. Und vielleicht gibt es mit ihrer neuen Hoffnung auch eine Chance auf Versöhnung mit dem Vater der Kinder.

Trailer zu „The Deliverance“:

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Andreas Engels, passioniert für Filme und Serien seit seiner Jugend, studierte Filmwissenschaften an der Universität Mainz und arbeitet seit 2018 als freier Filmredakteur bei popkultur.de. Er ist eine wichtige Stimme in der Branche und bringt umfangreiche Erfahrungen und Fachkenntnisse mit.

E-Mail: andreas.engels@popkultur.de

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