Das Netflix-Drama „Maria“ verfolgt einen neuen Ansatz, indem es die ikonische christliche Figur auf eine bodenständigere und menschlichere Art und Weise darstellt und darauf abzielt, dass ihre Geschichte auf einer persönlichen Ebene mitschwingt. Die Geschichte umspannt Marias Leben, von ihrer Geburt und ihren prägenden Jahren bis hin zu ihrer Flucht aus Jerusalem. Durch die Verknüpfung religiöser Themen mit einer universellen Geschichte gelingt es dem Film, heilige Figuren und Ereignisse so darzustellen, dass sie für ein breites Publikum zugänglich sind. „Maria“ spricht zwar in erster Linie Zuschauer an, die sich von biblischen Geschichten oder spirituellen Themen angezogen fühlen, aber die atemberaubenden Bilder und die rasante Handlung machen den Film auch für andere Zuschauer interessant.
Die Handlung von „Maria“:
Der Netflix-Film „Maria“ erzählt die Geschichte einer der meistverehrten Persönlichkeiten des Christentums und wird von Marias eigener Stimme begleitet. Die Geschichte beginnt im Jahr 18 v. Chr. in der rauen Wüste Judäas, wo sich ein Mann namens Joachim auf eine einsame Reise durch den unbarmherzigen Sand begibt. Weil er glaubt, dass Gott ihm zur Strafe für seine Sünden keine Kinder schenkt, schwört er, 40 Tage lang in der Einsamkeit zu fasten und zu beten. In der Zwischenzeit bleibt seine Frau Anne zu Hause und betet inbrünstig für ein Kind und die sichere Rückkehr ihres Mannes, weil sie überzeugt ist, dass sein Opfer zu einem göttlichen Eingriff führen wird.
Geschwächt von seiner Tortur, aber unbeirrt in seinen Gebeten um Vergebung, begegnet Joachim einer geheimnisvollen Gestalt, die in ein blaues Gewand gehüllt ist. Im selben Moment hat Anne eine Vision desselben Wesens in ihrem Haus. Die Gestalt stellt sich als Gabriel vor und verkündet ein göttliches Versprechen: Gott wird sie mit einer Tochter segnen, die die Prophezeiung von Jesaja erfüllen soll. Dieser Segen ist jedoch an eine Bedingung geknüpft: Das Kind muss sich in den Dienst Gottes stellen. Überglücklich kehrt Joachim nach Hause zurück und das Paar bereitet sich in seinem Dorf Nazareth auf die Elternschaft vor.
Getreu der Prophezeiung von Gabriel bringt Anne ein Mädchen zur Welt, das sie Maria nennen. Von klein auf zeigt Maria eine außergewöhnliche Freundlichkeit und Sanftmut, die die Menschen um sie herum in Ehrfurcht versetzt. Freunde werden oft Zeuge von unerklärlichen Ereignissen, wie z. B. dem Flattern von Schmetterlingen, die scheinbar von ihr angezogen werden, als ob sie von ihr geführt würde. Doch das Glück ihrer Eltern wird durch das Wissen um das Versprechen, das sie gegeben haben, überschattet.
Als Gabriel bei Anne wieder auftaucht, erinnert er sie an ihr Versprechen. Schweren Herzens offenbaren Joachim und Anna Maria die wundersame Natur ihrer Geburt und das Schicksal, das sie erwartet. Obwohl sie sich danach sehnt, bei ihrer Familie zu bleiben, nimmt Maria das Versprechen ihrer Eltern an und macht sich auf den Weg zum Zweiten Tempel in Jerusalem, wo sie ihr Leben Gott widmet.
Auf der politischen Bühne regiert König Herodes der Große Israel mit eisernem Griff. Paranoid und rücksichtslos beseitigt Herodes jeden, den er als Bedrohung ansieht und verbündet sich mit den Römern. Seine Tyrannei schürt Angst und Unmut unter den Menschen, von denen viele seine Legitimität als jüdischer Führer anzweifeln. Was Herodes jedoch nicht weiß, ist, dass der wahre König der Juden bald geboren wird und damit die Weichen für ein bedeutendes Kapitel der Geschichte gestellt werden.
Das Ende von „Maria“ erklärt:
Wann erfährt Maria den wahren Sinn ihres Lebens?
In Jerusalem angekommen, werden Joachim, Anna und Maria an den Toren des Zweiten Tempels abgewiesen, aber eine ältere Frau namens Anna greift ein. Anna scheint Marias Schicksal zu kennen und bringt sie zum Hohepriester des Tempels, Bava Ben Buta. Während Gelehrte, die mit der Prophezeiung des Jesaja vertraut sind, Marias Bedeutung verstehen, ist sie sich ihrer wahren Bestimmung nicht bewusst, selbst als sie zu einer jungen Frau heranwächst.
Während ihrer Jahre im Tempel widmet sich Maria ihren religiösen Pflichten und kümmert sich um den Garten des Tempels, wo sie oft Trost in den Blumen findet. Ihr Mitgefühl reicht über die Tempelmauern hinaus, denn sie teilt ihr Essen mit den Armen, die sich in der Nähe versammeln. Ihr Leben nimmt eine überraschende Wendung, als König Herodes den Tempel besucht. Herodes will ein römisches Aquila-Symbol als Zeichen seines Bündnisses mit Rom anbringen, was das jüdische Volk beleidigt. Bava Ben Buta widersetzt sich mutig der Schändung, woraufhin Herodes ihn brutal bestraft, indem er ihm eine Dornenkrone auf den Kopf drückt und ihn auf beiden Augen blendet. Diese Grausamkeit rührt von Herodes‘ Verdacht her, dass der Priester Gerüchte über die Prophezeiung des Jesaja verbreitet hat, die den Aufstieg eines wahren Königs der Juden vorhersagt.
Maria, die das Geschehen beobachtet, spürt eine tiefe Welle von Wut und Trauer. Ihr intensiver Blick beunruhigt Herodes, der auf unerklärliche Weise Angst vor ihr zu haben scheint, als würde er eine unausgesprochene Macht in ihr spüren. Obwohl er ihr befiehlt, wegzuschauen, weigert sich Maria, ihren Blick zu unterbrechen und verkörpert damit eine stille, aber mächtige Konfrontation zwischen Gut und Böse. Nachdem Herodes abgereist ist, beschuldigt sein Befehlshaber Marcellus Maria der Zauberei, um den König zu verunsichern, obwohl sie von ihrer Wirkung auf ihn genauso verblüfft ist wie alle anderen.
Jahre später trifft Maria auf Josef, einen Mann, der davon überzeugt ist, dass sie seine Frau werden soll. Trotz ihrer Rolle als Tempelpriesterin führt Josefs unerschütterliche Entschlossenheit dazu, dass er Joachim und Anne um ihre Hand bittet. Mit dem Segen von Bava Ben Buta verloben sich Maria und Josef. Maria kann jedoch nicht verstehen, warum sie einen Fremden heiraten soll und betet inständig um Rat. In diesem Moment der tiefen Verzweiflung begegnet sie der geheimnisvollen Gestalt in Blau – Gabriel, dem Erzengel. Er offenbart ihr ihre göttliche Berufung: Sie ist von Gott auserwählt worden, einen Sohn zu gebären, den sie Jesus nennen soll.
Schockiert und überwältigt fragt sich Maria, wie das geschehen kann, wo sie doch unverheiratet ist. Gabriel beruhigt sie und erklärt ihr, dass Gottes Wille über das menschliche Verständnis und die Biologie hinausgeht. Mit dieser Offenbarung begreift Maria endlich ihre wahre Aufgabe: den Sohn Gottes in die Welt zu bringen und sein Leben um jeden Preis zu schützen.
Maria wird auf wundersame Weise schwanger
Am Morgen nach Marias göttlicher Vision, in der der Erzengel Gabriel ihr ihre heilige Bestimmung offenbart, entdeckt sie, dass sie auf wundersame Weise schwanger ist, obwohl sie noch Jungfrau ist. Die Nachricht von ihrer Schwangerschaft verbreitet sich schnell in Jerusalem, angeheizt durch Gerüchte, die Marcellus in die Welt gesetzt hat, der Maria und Josef heimlich zusammen beobachtet hat. Diese Gerüchte erreichen schnell die Tempelbehörde, die Maria des Ehebruchs beschuldigt – ein schweres Vergehen für eine Priesterin. Daraufhin wird sie aus dem Tempel verwiesen und bleibt isoliert und verletzlich zurück.Der Skandal erzürnt die Öffentlichkeit, insbesondere religiöse Eiferer, die ihren Zustand als blasphemischen Verrat an ihrer Rolle im Zweiten Tempel ansehen. Von ihrem Zorn getrieben, greift ein Mob sie auf der Straße an. Josef schreitet gerade noch rechtzeitig ein und rettet sie vor der gewalttätigen Menge. Aber auch sein Glaube an sie wird auf die Probe gestellt, als die Stadtbewohner Zweifel anmelden und darauf hinweisen, dass Maria schwanger ist, obwohl sie nicht miteinander geschlafen haben. Verzweifelt wendet sich Josef an Marias Eltern Joachim und Anna und sucht nach Antworten. Doch seine tiefe Liebe zu Maria siegt schließlich über die Gerüchte. Er beschließt, ihr beizustehen und schwört, das Kind wie sein eigenes aufzuziehen, wobei er großes Mitgefühl und Engagement zeigt.
Der Film schildert diese Kämpfe auf eine Art und Weise, die die Charaktere menschlich macht und eine nachvollziehbare Darstellung ihrer Prüfungen bietet. Josefs Entscheidung, Marias wundersame Schwangerschaft anzunehmen, wirkt wie ein starker Akt der Loyalität, wie ein unterstützender Partner, der seinem geliebten Menschen in außergewöhnlichen Situationen beisteht. Gemeinsam begeben sich Maria und Josef auf die gefährliche Reise nach Bethlehem. Dabei müssen sie den Bedrohungen durch das Volk und die Behörden ausweichen.
Als Maria ihren Sohn Jesus zur Welt bringt, wird die Krippenszene kurz und bescheiden dargestellt, um die Einfachheit des Moments zu betonen. Ihre Freude ist jedoch nur von kurzer Dauer. Der paranoide und tyrannische König Herodes erfährt von der Geburt des Kindes durch Reisende und ausländische Könige, die das Kind als den Retter der Menschheit und den rechtmäßigen König der Juden bezeichnen. Herodes fühlt sich bedroht und ordnet das Massaker an allen neugeborenen Jungen in Bethlehem an, um diesen vermeintlichen Rivalen auszuschalten.
Maria und Josef müssen nun ihren kleinen Sohn vor den Soldaten des Herodes schützen, die die Befehle des Königs gnadenlos ausführen. Inmitten des Chaos werden ihre Verbündeten und Angehörigen, darunter auch Joachim, brutal getötet – einige von Herodes‘ Truppen und andere von hasserfüllten Eiferern. Durch diese erschütternden Prüfungen hindurch zeigen Maria und Josef ihren Mut und ihre Hingabe, während sie darum kämpfen, ihr Kind zu beschützen und das von Gabriel vorausgesagte Schicksal zu erfüllen.
Wie versucht Satan, Maria zu schaden?
Im Film erscheint Satan, die Verkörperung des Bösen, auf subtile und doch heimtückische Weise und wird mit realistischer Schärfe dargestellt. Seine erste Begegnung mit Maria findet während ihrer Teenagerzeit statt, als sie im Zweiten Tempel dient. Er versucht, ihr Gedanken an weltliches Vergnügen, vor allem sinnlicher Natur, einzupflanzen. Dies dient als Metapher für die natürlichen körperlichen Triebe, die in der Pubertät entstehen. Doch Maria, die fest im Glauben steht, widersteht diesen Versuchungen mit der Hilfe von Gabriel, der Reinheit und göttliche Gnade symbolisiert. Sie beteuert, dass ihre Hingabe an Gott sie vollständig erfüllt, und demonstriert damit ihr unerschütterliches Engagement, das sie zum auserwählten Gefäß für Gottes Verheißung macht.Später, als Maria in Frage stellt, ob es gerecht ist, mit einem Fremden verheiratet zu werden, kann dieser innere Konflikt auch als Einfluss Satans gesehen werden, der versucht, Zweifel und Verzweiflung in ihr zu säen. Trotzdem überwindet Maria diese Kämpfe immer wieder und bekräftigt ihren Glauben jedes Mal aufs Neue.
Die Versuche Satans werden im Laufe der Geschichte immer dreister. In Bethlehem nimmt er die Gestalt eines Dorfbewohners an und stellt sich Maria, die hochschwanger ist, körperlich entgegen. Er weiß um die Prophezeiung und ist entschlossen, sie zu vereiteln. Er versucht, ihr und dem ungeborenen Kind zu schaden, in der Hoffnung, die Geburt des Retters zu verhindern. In diesem kritischen Moment ist Maria zu verletzlich, um den Angriff allein durch Gebet oder Glauben abzuwehren. Josef tritt als ihr Beschützer auf, schlägt den besessenen Dorfbewohner und vertreibt den Satan.
Josefs Handeln wehrt nicht nur die unmittelbare Gefahr ab, sondern schützt Maria auch vor den herannahenden Soldaten des Königs Herodes. Gemeinsam fliehen sie in die Sicherheit der Krippe, wo Maria schließlich Jesus zur Welt bringt und damit die Prophezeiung erfüllt und Satans Machenschaften vereitelt.
Warum kehrt Maria nach Bethlehem zurück?
Nach der Geburt Jesu entkommen Maria und Josef den Soldaten, die sie verfolgen, und kehren schließlich mit ihrem kleinen Sohn nach Bethlehem zurück. Obwohl die Stadt der Herrschaftssitz von König Herodes ist und seinen Palast beherbergt, stellt sich Maria der drohenden Gefahr und wagt den Rückweg. Ihr Ziel ist es, Jesus zum Zweiten Tempel zu bringen und damit eine wichtige geistliche Aufgabe zu erfüllen. Zuvor hatte die Prophetin Anna vorausgesagt, dass Maria eines Tages in den Tempel zurückkehren wird, auch wenn sie ihn verlassen musste. Diese Prophezeiung berührt Maria zutiefst und treibt sie an, den lang erwarteten König der Juden seinen treuen Anhängern vorzustellen.
Während Marias Reise kommen sie und Josef in Bethlehem an und machen sich auf den Weg zum Tempel, wo sie Jesus Anna, Bava Ben Buta und anderen vorstellen. Zu dieser Zeit schwindet der Einfluss von König Herodes. Sein sprunghaftes Verhalten und seine öffentlich zur Schau gestellte Grausamkeit untergraben sowohl seine Autorität als auch die Loyalität seiner Soldaten. Als Maria sich dem Tempel nähert, treten die Soldaten, die dem Tyrannen nicht mehr treu ergeben sind, zur Seite und lassen sie eintreten. Drinnen segnet Bava Ben Buta das Kind und der Moment gipfelt in einem ergreifenden Bild, in dem Maria Jesus in den Armen hält.
Durch ihr Handeln veranschaulicht Maria die großen Opfer, die die Liebe fordert. Ihr unerschütterlicher Mut im Angesicht der Gefahr unterstreicht die verändernde Kraft der Liebe und erinnert uns daran, dass die Welt letztlich durch Liebe und Opfer erlöst wird.