Blutsaugende Vampire, furchteinflößende Riesen, mächtige Drachen, zauberhafte Hexen und unbesiegbare Götter sind der Stoff, aus dem das Fantasykino gemacht ist. Von der Komödie über die Romanze hin zum Actionfilm findet man auf Netflix alles, was das Genre zu bieten hat.
Die 15-jährige Barbara entflieht ihren grauen Alltag in Fantasiewelten voller Magie und mysteriöser Kreaturen, in der sie allein dafür verantwortlich ist, ihr kleines Heimatstädtchen an der Küste vor Riesen und Titanen zu retten. Als nerdige Außenseiterin wird sie von ihren Mitschülern gemieden und Zuhause gibt es ständig Streit mit Schwester Karen, die sich allein um Barbara und ihren gemeinsamen Bruder kümmern muss. Zu dem jungen Mädchen dringt nur Sophia durch, die gerade aus England hergezogen ist, sowie nach und nach auch die Schulpsychologin Mrs. Mollé.
Mit spektakulären CGI-Effekte erzählt der Film sensibel und berührend über die Herausforderungen des Erwachsenwerdens zwischen Realität und Fantasie. „I kill Giants“ basiert auf einem preisgekrönten Graphic Novel und überzeugt vor allem durch die beeindruckende schauspielerische Leistung der jugendlichen Hauptdarsteller.
Los Angeles in einem alternativen Universum. Die Stadt wird bevölkert von Elfen, die die Upper Class bilden, von Menschen und von Hip Hop hörenden Orks, die als Gangs die Straßen unsicher machen. Der menschliche Polizist Daryl Ward kehrt in den Dienst zurück, nachdem er angeschossen worden war. Verantwortlich dafür ist in seinen Augen sein schusseliger Partner Nick Jacobi, der erste orkische Police Officer der Stadt. Die Situation zwischen den beiden ist angespannt, als sie zu einem Einsatz gerufen werden. Vor Ort treffen sie auf eine verzweifelte Elfin, die in Besitz eines machtvollen Zauberstabes ist.
„Bright“ ist eine Studie über Rassismus, Diskriminierung und soziale Gerechtigkeit in den USA, die diese Phänomene durch eine Übertragung in einen fantastischen Kontext beleuchtet. Will Smith als Ward und Joel Edgerton als Jacobi überzeugen als Team in der gelungenen Mischung aus Fantasy und Action.
Gina Prince-Bythewoods Verfilmung der Comicserie von Greg Rucka ist ein Superheldenfilm mit Seele. In der Hauptrolle ist Charlize Theron als Andy alias Andromache zu sehen, eine Kriegerin, die seit sechs Jahrtausenden lebt und eigentlich keinen Sinn mehr darin sieht weiterzuleben. Aber sie und ihr Team aus anderen Unsterblichen werden wieder in einen Konflikt hineingezogen, als sie von einem Pharmakonzern gejagt werden, der sie als Testobjekte benutzen will. Gleichzeitig stößt ein neues Mitglied zu ihnen, Nile (KiKi Layne), die in den seltsamen Club aufgenommen wird.
Prince-Bythewood verbindet wahnsinnig lustige Kampfsequenzen – es ist eine Freude, Theron beim Zuschlagen zuzusehen – mit bahnbrechenden Momenten der Ruhe, darunter eine homosexuelle Romanze, wie du sie noch nie in einem Actionfilm gesehen hast.
Der Film „Nightbooks“ ist eine zeitgemäße, kinderfreundliche Nacherzählung des nahöstlichen Klassikers „Tausendundeine Nacht“. Der Fantasy-Film könnte die diejenigen ansprechen, die die Idee einer auf einer alten Legende basierenden Fantasy-Erzählung mögen, aber nach etwas weniger Anspruchsvollem suchen.
Alex Mosher ist ein kleiner Junge mit einer Vorliebe für das Erfinden von Gruselgeschichten, ein Hobby, das ihn in die Hände der Hexe Natacha (Krysten Ritter) bringt. Die Hexe besteht darauf, dass er ihr jeden Abend eine selbstgeschriebene Horrorgeschichte vorliest. Gemeinsam mit Yazmin, einem weiteren Kind in den Fängen der Hexe, ist Alex in der verwunschenen Wohnung der Hexe gefangen und muss sich auf seinen Verstand verlassen, um jeden Tag zu überleben, während sie ihre Flucht planen. Nicht alles in der Wohnung ist so, wie es scheint, und während Alex und Yazmin Natachas Geheimnissen auf die Spur kommen, muss er sich auch mit der schlimmsten Geschichte von allen auseinandersetzen: der, in der er selbst die Hauptrolle spielt…
Regisseur Bong Joon-ho bietet mit „Okja“ einem Fantasy-Film, der mit Science-Fiction kokettiert, eine einzigartige, manchmal schräge Parabel. Okja ist der Name einer Kreatur, die wie eine Mischung aus einem Schwein und einem Nilpferd aussieht, aber irgendwie noch größer ist als letzteres – sie ist eigentlich ein „Superschwein“, das von der Mirando Corporation als neues Fleischprodukt gentechnisch verändert wurde.
Okja lebt seit 10 Jahren zusammen mit Mija (Ahn Seo-hyun) ein friedliches Leben auf dem Lande in Südkorea, und die beiden sind beste Freundinnen geworden. Doch ihr Glück wird zerstört, als das Unternehmen kommt, um Okja abzuholen – sie soll in New York City geschlachtet werden, wo sich die Büros des Konzerns befinden. Mija tut sich mit der Animal Liberation Front (ALF) zusammen, die von Jay (Paul Dano) angeführt wird, um Okja zu retten.
Man könnte meinen, dass „Okja“ ein kinderfreundlicher Familienfilm ist. Mit seinen wiederholten Schimpfwörtern und den verstörenden Bildern der Fleischverarbeitung ist er jedoch eher für reifere Zuschauer geeignet.
Während ein Zombie-Film eher nach Horror und Sci-Fi klingt, enthält Zack Snyders „Army of the Dead“ weder Grusel noch eine richtige wissenschaftliche Erklärung für die Zombie-Apokalypse. Als alberner Zombie-Raubfilm fällt er am ehesten in den Bereich der Fantasie: Nichts an dem Film ist in der Realität verankert und Snyder hat mehr Spaß daran, die Untoten in tausend Stücke explodieren zu lassen, als Schrecken zu verbreiten oder zum Nachdenken anzuregen.
Als geistiger Nachfolger von Snyders „Dawn of the Dead“ aus dem Jahr 2004 spielt „Army of the Dead“ in Las Vegas, nachdem ein Zombie aus einem Militärkonvoi entkommen ist, der von Area 51 unterwegs war. Er infiziert die Soldaten, die ihn begleiteten und dann nimmt eine neue Zombiehorde die Stadt der Sünde ins Visier. Die Regierung riegelt die Stadt ab, nachdem sie von den Untoten eingenommen wurde und beschließt, sie mit einer Atombombe zu vernichten, um die Bedrohung zu beseitigen. Zuvor heuert der zwielichtige Kasinobesitzer Bly Tanaka (Hiroyuki Sanada) ein Team von Söldnern an, um einen Kasinotresor mit 200 Millionen Dollar zu plündern.
Das Team wird von Ward (Dave Bautista) und seinen Teamkollegen Cruz (Ana de la Reguera) und Vanderohe (Omari Hardwick) angeführt; gemeinsam heuern sie einen Haufen anderer entbehrlicher Teamkollegen an. Blutrünstige Actionszenen gibt es im Überfluss und der Film wird Snyders Ruf für exzessive visuelle Effekte gerecht.
Die Mädchen Mei und Satruki ziehen mit ihrem Vater von Tokio aufs Land, um näher bei ihrer Mutter zu sein, die sich in einem Sanatorium von einer schweren Krankheit erholen muss. Das neue Haus beherbergt einige wundersame Gestalten wie die geisterhaften Rußmännchen. Doch die spannendste neue Figur im Leben der Schwestern ist der flauschige Waldgeist Totoro, der sich um die Kinder kümmert, ihnen seine zauberhafte Welt zeigt und ihnen bei Problemen hilft.
Der japanische Anime-Klassiker schildert einfühlsam die Gefühlswelt von Kindern und verbindet feinfühlig phantastische und reale Ereignisse. Als Zuschauer taucht man in wundersame Bildwelten und japanische Traditionen ein.
Kaulder ist Hexenjäger und hat im Mittelalter die Hexenkönigin besiegt, die einst den Schwarzen Tod auf die Menschheit losgelassen hatte. Seitdem ist er zur Unsterblichkeit verflucht. Im New York City der Gegenwart geht er als letzter Vertreter seiner Art im Geheimen seiner Berufung nach. Als er erfährt, dass die Hexenkönigin noch lebt und auf Rache sinnt, liegt es an ihm, einer Hexe und einem Priester, die Stadt zu retten.
Protagonist Kaulder entspringt dem Universum des Pen-and-Paper-Rollenspiels „Dungeons and Dragons“ und war eine Idee von Hauptdarsteller Vin Diesel. Auch in den Nebenrollen überzeugt der Hollywood-Fantasy-Actionkracher mit einem großen Staraufgebot. Zuschauer dürfen sich auf Michael Caine, Eliah Wood und Rose Leslie als magische Weltenretter freuen.
Mit „Das Seeungeheuer“ hat Netflix jetzt eine noch bessere Auswahl an ausgezeichneten Animationsabenteuern für die ganze Familie. Der Fantasy-Film, einer der besten Netflix-Originalfilme, wurde von Sony Pictures Imageworks, dem Studio hinter Spider-Man: Into the Spider-Verse, das einen Oscar für den besten animierten Spielfilm gewonnen hat, atemberaubend animiert.
Ein junges Mädchen und der Adoptivsohn des Schiffskapitäns landen gemeinsam auf einer monsterverseuchten Insel, nachdem sie sich an Bord eines Schiffes begeben haben, das für die Monsterjagd bestimmt ist. Auf der Insel erfahren sie einige harte Wahrheiten über ihre vermeintlichen Feinde.
Der berühmte Regisseur Guillermo del Toro arbeitet mit Mark Gustafson zusammen, um ein außergewöhnliches Claymation-Meisterwerk zu schaffen, das ihre kreativen Kräfte bündelt. Der Fantasyfilm erzählt die Geschichte eines trauernden italienischen Handwerkers namens Geppetto der seiner hölzernen Schöpfung Pinocchio, auf mystische Weise Leben einhaucht.
Das Zusammenspiel der beiden Regisseure bringt die komplexe Kunstfertigkeit und den skurrilen Soundtrack dieser düsteren Interpretation zum Glänzen und verwandelt den Film in eine fesselnde Nacherzählung einer zeitlosen Geschichte. Der Netflix-Film ist meiner Meinung nach ein unverwechselbares Filmerlebnis.
Night Teeth ist anders als alle anderen Filme über Vampire. Blaire (Debby Ryan) und ihre Begleiterin Zoe (Lucy Fry) engagieren Benny (Jorge Lendeborg Jr.), einen Chauffeur, der sie zu verschiedenen Veranstaltungen in und um Los Angeles bringt. Aber hier ist der Haken: Es stellt sich heraus, dass die beiden Damen Vampire sind und einen großen Aufstand planen.
Night Teeth ist ein cleverer und witziger Spaß mit einigen guten Lachern und echten Schreckmomenten.
Teenagerin Bella Swan muss nach der erneuten Heirat ihrer Mutter zu ihrem Vater in die verregnete Kleinstadt Forks ziehen. Besonders fasziniert ist sie dort von ihrem neuen Mitschüler, dem schweigsamen Edward Cullen, der sich gemeinsam mit seinen Adoptivgeschwistern von den anderen Jugendlichen absondert. Als er Bella vor einem Autounfall rettet, scheint etwas nicht mit rechten Dingen vorzugehen. Und tatsächlich findet Bella heraus, dass es sich bei den Cullens um mächtige Vampire handelt. Außerdem bemerkt sie, dass sie begonnen hat, sich in Edward zu verlieben.
Stephanie Meyers Twilight-Saga wurde zum Welterfolg. Die Verfilmung der Vampir-Romanze bildete den Startschuss für Karrieren von Stars wie Robert Pattinson, Kristen Stewart und Taylor Lautner.
Cassie (Victoria Justice) und Lisa (Midori Francis) sind zwei Frauen, die seit der Grundschule eng befreundet sind. Aber jetzt fangen sie an, sich auseinander zu leben; Cassie ist ein Partytier, während Lisa lieber ruhige Nächte verbringt. Cassie stirbt eines Nachts nach einem besonders fiesen Streit und muss erst einmal als Schutzengel herhalten, bevor sie ins Paradies kommen kann. Wie es das Schicksal so will, muss sie für den Schutz von Lisa kümmern.
„Gibt es ein Leben nach der Party?“ ist eine witzige und berührende Geschichte über Freundschaft und Vergebung, die sie von anderen Fantasy-Komödien abhebt.
Die sieben Zwerge haben den Frauen, die ihnen nur Elend und Verzweiflung gebracht haben, abgeschworen, und sich als Männer-WG in die Tiefen des Märchenwaldes zurückgezogen. Auf der Flucht vor ihrer bösen Stiefmutter gelangt Schneewittchen in das Haus der Zwerge, die dem schönen Mädchen gerne Obdach gewähren. Als dieses von seiner Stiefmutter entführt wird, machen sich die Zwerge auf, um ihre neue Freundin zu retten.
Otto Waalkes‘ unterhaltsame Märchenparodie ist bis in die kleinste Rolle mit bekannten deutschen Schauspielern und Comedians besetzt. Neben Nina Hagen als böser Königin und deren Tochter Cosma Shiva Hagen als Schneewittchen überzeugen Heinz Hönig, Christian Tramitz, Atze Schröder, Helge Schneider und Harald Schmidt in diesem Gag-Feuerwerk im ansprechenden Kino-Look.
Andreas Engels, passioniert für Filme und Serien seit seiner Jugend, studierte Filmwissenschaften an der Universität Mainz und arbeitet seit 2018 als freier Filmredakteur bei popkultur.de. Er ist eine wichtige Stimme in der Branche und bringt umfangreiche Erfahrungen und Fachkenntnisse mit.