Basiert der Netflix-Film „Broad Peak“ auf einer wahren Geschichte?

Da das Bergsteigen mit Gefahren verbunden ist, konzentrieren sich viele Filme und Dokumentationen auf dramatische Szenarien, in denen es um Leben und Tod geht. So erzählt auch der Netflix Drama-Film „Broad Peak“ eine dramatische Geschichte über den polnischen Bergsteiger Maciej Berbeka.

Wer „Broad Peak“ auf Netflix angeschaut hat, stellt sich möglicherweise die Frage, ob die Geschichte im Film auf einer wahren Begebenheit beruht. Die Antwort auf diese Frage findest du in diesem Artikel!

Basiert „Broad Peak“ auf einer wahren Geschichte?

Broad Peak - Galeriefoto
(c) Netflix
Der Netflix-Film „Broad Peak“ erzählt vom Leben des polnischen Bergsteigers Maciej Berbeka und basiert auf einer wahren Geschichte. Berbeka war einer der größten und kühnsten Bergsteiger Polens, doch während einer Expedition auf dem zwölfthöchsten Berg der Erde kam es zu einer folgenschweren Tragödie.

Maciej Berbeka war ein erfahrener Bergsteiger und Mitglied der Ice Warriors. Die Ice Warriors waren eine Gruppe von Spezialisten, die die Winterbergsteigerszene vor allem in den 1980er Jahren dominierten, als sie die ersten sieben Winter-Erstbegehungen von Achttausendern schafften.

Berbeka suchte die Herausforderung und konzentrierte sich auf die Winterbesteigungen der Achttausender auf der ganzen Welt. Diese Art der Bergbesteigung ist am Extremsten und am Gefährlichsten. Das liegt unter anderem an den unmenschlichen Bedingungen darunter extreme Kälte, besonders niedriger Luftdruck, der Stürme und dem tiefen Schnee.

Berbeka schaffte es 1984 auf den Gipfel des Manaslu im nepalesischen Himalaya ohne zusätzlichen Sauerstoff und ein Jahr später den Gipfel des Cho Oyu im Himalaya zu besteigen.

Im Jahr 1988 erreichte Maciej Berbeka als erster Mensch den Vorgipfel (Rocky Summit), einen der fünf Gipfel des Karakorum. Das Gebirge liegt an der Grenze zwischen Pakistan und China.

Über zwei Jahrzehnte später beschloss Berbeka im Jahr 2013, den Broad Peak noch einmal zu besteigen. Diesmal zusammen mit Adam Bielecki, Tomasz Kowalski und Artur Maek.

Der Netflix-Film macht seine Beweggründe klar: Berbeka hat beim ersten Mal nicht sein volles Potenzial ausgeschöpft: Beim ersten Mal hat er den eigentlichen Höhepunkt (Broad Peak) nicht ganz erreicht.

„Es ist schwer, mit dem Gefühl zu leben, dass man ein Schwindler ist. Ich habe das letzte Vierteljahrhundert damit verbracht, dieses Gefühl zu überwinden.“

Obwohl die Gruppe den Gipfel am 6. März erreichte, kamen Bedenken auf, als der 58-jährige Berbeja und der 27-jährige Kowalski auf dem Rückweg das Lager 4 auf 7.400 Metern nicht erreichten.

Maciej Berbeka und Tomasz Kowalski mussten bei schlechtem Wetter ein Nachtlager aufschlagen, da sie es nicht mehr rechtzeitig zum Lager zurückgeschafft hatten. Während Berbeka vermutlich auf etwa 7900 Metern versuchte zu übernachten, biwakierte Kowalski in einer Höhe von etwa 7960 Metern.

Die beiden Bergsteiger wurden bei der anschließenden Suche nicht gefunden. Der Expeditionsleiter Krzysztof Wielicki verkündete bereits zwei Tage später, am 8. März, den mutmaßlich Tod der beiden.

Die Leiche von Tomasz Kowalski wurde auf dem Grat in einer Höhe von etwa 7960 Meter gefunden und etwa 100 m tiefer begraben.

Die Leiche von Maciej Berbeka wurde nie gefunden.

Es heißt, dass der Gipfel des Broad Peak einer der gefährlichsten der Welt ist, denn nur vier Monate später kamen drei weitere Männer bei dem Versuch, den Gipfel zu erreichen, ums Leben: Die iranischen Bergsteiger Aidin Bozorgi, Pouya Keivan und Mojtaba Jarahi.

Der Regisseur Leszek Dawid möchte die Zuschauer auf einer emotionalen Ebene berühren und einen Film erzählen, der aus der Sicht Berbeka erzählt wird.

Broad Peak, reż. Leszek Dawid, fot. Piotr Litwic/East Studio
(c) PiotrLitwic.com

„Ich möchte, dass Broad Peak eine Geschichte über einen Mann ist, der gegen die Natur, die Kälte, die Angst und die Erschöpfung kämpft… Die Zuschauer sollen dem Protagonisten nahe genug kommen, um diese Sehnsucht zu verstehen. Um ihnen zu helfen, sich in die Hauptfigur hineinzuversetzen, werde ich die subjektive Erzählweise nutzen, indem ich sie nach und nach Berbekas Sichtweise einnehmen lasse.“

Trailer zu „Broad Peak“:

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Andreas Engels, passioniert für Filme und Serien seit seiner Jugend, studierte Filmwissenschaften an der Universität Mainz und arbeitet seit 2018 als freier Filmredakteur bei popkultur.de. Er ist eine wichtige Stimme in der Branche und bringt umfangreiche Erfahrungen und Fachkenntnisse mit.

E-Mail: andreas.engels@popkultur.de