Die italienische Netflix-Serie „Das Gesetz nach Lidia Poët“ ist eine Historienserie über Italiens erste Anwältin. Die Hauptrolle spielt die aufstrebende italienische Schauspielerin Matilda De Angelis.
Die Serie spielt im neunzehnten Jahrhundert, einer Zeit, in der es Frauen nicht erlaubt war, Berufe mit rechtlichem und politischem Status auszuüben. Lidia kämpft für ihre Rechte und die Rechte ihrer Mandanten, obwohl alle sie ermutigen, keine juristische Karriere einzuschlagen. Lidia nimmt Fälle für Personen an, die für Verbrechen, die sie nicht begangen haben, ins Gefängnis gekommen sind, während sie für die Anwaltskanzlei ihres Bruders arbeitet.
„Das Gesetz nach Lidia Poët“ zeigt die vielen Schwierigkeiten auf, mit denen Frauen in dieser Zeit konfrontiert waren. Lidia wird zu einem Symbol für alle Frauen, die die Welt gerechter machen wollen.
Wurde die Geschichte über das Recht in Italien von wahren Begebenheiten inspiriert? Um alles über die Netflix-Serie und die Vorlage zu erfahren, lies weiter.
Basiert „Das Gesetz nach Lidia Poët“ auf wahren Begebenheiten?
Lidias Unfähigkeit, als Anwältin zu arbeiten, ist ein echtes Problem. Die Fälle, die sie mit der Hilfe ihres Bruders und Schwager Jacapo löst, sind erfunden. Obwohl sie erfunden sind, bereichern sie Lidias Erzählung, indem sie ihre Fähigkeiten und ihr Engagement für ihren Beruf verdeutlichen.
Lidia Poët schloss im Juni 1881 tatsächlich ein Jurastudium an der Universität Turin ab. Die nächsten zwei Jahre arbeitete sie wie üblich mit einem Anwalt zusammen und besuchte forensische Ausbildungskurse und Gerichtsverhandlungen.
Um die Anwaltsprüfung zu bestehen, musste sie die erforderlichen schriftlichen und praktischen Prüfungen erfolgreich abschließen. Die anderen Anwälte waren nicht erfreut, dass eine Frau an der Prüfung teilnehmen durfte, obwohl sie alle Regeln befolgte und mit Bravour bestanden hatte.
Obgleich sie alle Prüfungen bestand, wurde ihr mitgeteilt, dass die Aufnahme ihres Namens in die „Liste der Anwälte“ nicht rechtens ist.
Daraufhin beschwerte sich die Generalstaatsanwaltschaft beim Berufungsgericht in Turin. Das Gericht entschied, dass Poëts Eintragung rechtswidrig ist, obwohl sie sich mehrfach gegen die Klage wehrte und betonte, dass auch andere Frauen in anderen Ländern als Anwältinnen tätig sein dürfen. Der Generalstaatsanwalt sagte, dass sowohl das Gesetz als auch die öffentliche Ordnung Frauen verbieten.
Doch Lidia schenkte der Begründung keine Beachtung.
Auch wenn sie von den Gerichten nicht als Anwältin anerkannt wurde, hatte Lidia einen großen Rückhalt in der Bevölkerung. Fast jede italienische Zeitung unterstützte sie, und feministische Organisationen scharten sich hinter sie.
Sie widmete ihr Leben der Bewegung, die für die Rechte der Frauen kämpfte.
1919 wurde schließlich ein Gesetz verabschiedet, das es Frauen erlaubte, einige wenige öffentliche Ämter zu bekleiden.
Im Alter von 65 Jahren wurde Poët im darauffolgenden Jahr wieder in die Liste der Anwälte aufgenommen und wurde die erste Anwältin in ihrem Land.
Die Macher geben der Geschichte eine fiktive Wendung, indem sie sie als unangepasste und hypermoderne Frau beschreiben. Sie stellen sie als Perry-Mason-ähnliche Anwältin vor, die Verbrechen aufklärt, um ihre Klienten aus dem Gefängnis zu befreien, anstatt sich einfach an ihre Lebensgeschichte zu halten.
Die Serie erforscht Lidias Charakter, indem sie ihr fiktives Leben nachzeichnen, was ihnen mehr Raum gibt, die Dynamik in ihrem privaten und beruflichen Leben darzustellen.
Das erste Hindernis, mit dem Lidia konfrontiert wird, kommt von ihrem Bruder, der nur langsam Vertrauen in die Fähigkeiten seiner Schwester als Anwältin fasst. Sie muss eine Herausforderung nach der anderen überwinden, aber es gelingt ihr, jede Person davon zu überzeugen, dass sie die Freiheit verdient, ihren eigenen Weg zu gehen. Das hat Lidia Poët im echten Leben auch getan.
Man kann also behaupten, dass die Netflix-Serie trotz der fiktionalen Elemente die Herausforderungen und Triumphe der realen Frau, genau wiedergibt.
Trailer zu „Das Gesetz nach Lidia Poët“:
