Die zweite Staffel von Barracuda Queens bringt die Geschichte der fünf abenteuerlustigen Freundinnen zu einem rasanten Abschluss. Die schwedische Netflix-Serie, lose an wahre Begebenheiten angelehnt, zeigte uns in Staffel 1, wie aus einem einzigen Einbruch ein regelrechter Adrenalinrausch wurde. Was damals in den 90ern mit dem Versuch begann, eine Schuldenlast loszuwerden, entwickelte sich schnell zu einer Reihe von spektakulären Diebstählen. Nur knapp entkamen die jungen Frauen der Polizei – mit Hilfe von Lollos Mutter Margareta.
Fünf Jahre später schreiben wir das Jahr 2000. Die Frauen sind älter geworden, aber das geregelte Leben ist nicht ganz so spannend, wie sie es sich erhofft hatten. Und so erwacht erneut der Reiz des Verbotenen: Einmal mehr ziehen sie los, bereit, sich die Welt zu nehmen – diesmal im großen Stil.
Das Ende von „Barracuda Queens“ Staffel 2 erklärt
Ein neuer Coup, alte Fehler
Der Einstieg in Staffel 2 beginnt mit einem Raub im Kunstmuseum, in dem Amina arbeitet. Ihr Chef reagiert prompt und beauftragt einen Privatdetektiv namens Paul, der zwar schnell Verdacht schöpft, aber keinerlei Beweise finden kann. Von den gestohlenen Bildern kann nur eines verkauft werden – ausgerechnet an Andre, der Frida in der vorherigen Staffel sexuell belästigt hatte. Als Lollo später ein wertvolles Gemälde aus dem Nationalmuseum stiehlt, gerät sie in die Fänge von Männern, die dasselbe Bild im Visier hatten. Doch die Polizei kommt dem Verbrechen auf die Spur und stürmt das Versteck – Lollo nutzt das Chaos zur Flucht.
Andre wird erneut zur Zielscheibe: Nachdem er für ein Geschäft nicht zahlt und untertaucht, planen die Mädchen ihre Revanche. Sie folgen ihm nach Kopenhagen, wo ein neuer Deal bevorsteht – diesmal wollen sie ihm zuvorkommen und das Geschäft selbst abschließen.
Rache in Kopenhagen
Da Andre Klara noch nie gesehen hat, nutzen sie sie als Lockvogel. Im Hotel nimmt sie Kontakt auf, gibt sich als verwirrte Zimmernachbarin aus und bittet um etwas Tonic – natürlich lässt Andre sie prompt herein. Doch im Hintergrund warten bereits Amina und Lollo. Schnell wird Andre überwältigt und gefesselt – etwas unrealistisch vielleicht, wenn man bedenkt, dass keine Kamera die Aktion aufzeichnet und vier Frauen problemlos einen kräftigen Mann durch ein Hotel schleppen. Aber hey, wir lieben den Mut.
Frida verpasst Andre aus Rache einen unschönen Haarschnitt, und Amina gibt sich gegenüber Manolo als Andres Assistentin aus. Sie verkauft ihm das Gemälde – und als Manolo den Raum verlässt, stolpert er über einen angeblichen Zimmerservicewagen. Dabei verliert er das Bild, das in dem Moment gegen ein Paket voller Bücher ausgetauscht wird. Der Trick gelingt: Mia, verkleidet als Reinigungskraft, sorgt für den Tausch.
Der Plan endet mit einem doppelten Triumph: Die Mädchen sichern sich das Geld und deponieren das Originalgemälde im Kofferraum von Andres Wagen. Die Polizei wird auf die Überfahrt von Dänemark nach Schweden aufmerksam gemacht – Andre wird geschnappt.
Offene Fragen und gebrochene Herzen
Trotz der cleveren Inszenierung bleiben einige Fragen offen. Was geschah mit dem Auto von Nikolas? Warum haben die Entführer nicht die Polizei über den Diebstahl informiert? Die Serie nimmt es mit der Logik nicht immer ganz genau – aber gerade das verleiht ihr auch einen gewissen Charme. Immerhin bleiben wir in dieser Staffel weitgehend von elterlichem Drama verschont – abgesehen von Lollos Familie.
Die Beziehung zwischen Amina und Calle flammt erneut auf, doch als Amina in der Nacht von Andres Überfall heimlich verschwindet, fühlt sich Calle einmal mehr im Stich gelassen. Seine neue Verlobte, Sofia, scheint das komplette Gegenteil von Amina zu sein – kontrollierend, dominant, kühl. Es ist nicht schwer zu ahnen, dass Calle in ein ähnliches Muster wie sein Vater verfallen wird und sich in einer unglücklichen Ehe wiederfindet. Amina hingegen bleibt ein widersprüchlicher, aber ehrlicher Charakter – trotz ihrer kleptomanischen Tendenzen.
Lollo dagegen stürzt sich Hals über Kopf in eine neue Romanze mit Jesper, der ihr exotische Reisen verspricht und sie mit Geschenken verwöhnt. Doch am Ende stellt sich heraus: Das Haar, das in Jespers Auto gefunden wurde, gehört zu seiner Ehefrau. Wieder einmal hat sich Lollo in Illusionen verloren – nach Tobbe ein weiterer Reinfall. Vielleicht wäre da wirklich mehr zwischen ihr und Amina, wer weiß?
Ein luxuriöser Abschied
In einem letzten Coup stiehlt Lollo kurzerhand Jespers Flugtickets nach Bora Bora, lässt sie auf ihre Freundinnen umschreiben und bezahlt das Ganze mit seiner Kreditkarte. Ob das im Jahr 2000 überhaupt möglich gewesen wäre, ist fraglich – aber Logik ist hier zweitrangig. Die Serie endet mit den fünf Frauen im Paradies, 10 Millionen Kronen reicher und frei von Konsequenzen. Dass sie dabei vor allem Männer überlistet haben, die moralisch mehr als fragwürdig waren, macht ihr Verhalten irgendwie nachvollziehbar.
Ach ja, Klara hat sich übrigens mit Nikolas verlobt – eine nette Randnotiz zum Schluss. Während Staffel 1 die Freundinnen durch gemeinsame Verbrechen zusammenschweißte, zeigte Staffel 2, wie sehr ihre Beziehungen gewachsen sind – und wie tief die Abgründe dahinter inzwischen reichen. Doch trotz Reichtum, Luxus und scheinbarem Glück können sie der Faszination des Verbotenen nicht ganz entkommen.
Kommt eine dritte Staffel?
Leider nein – Netflix hat bestätigt, dass mit Staffel 2 Schluss ist. Auch wenn viele gerne gesehen hätten, wie das Ganze irgendwann auffliegt, bleibt uns ein versöhnliches Ende. Die Barracuda Queens verabschieden sich mit Stil – und einem Koffer voller Geld.