Egal ob Du auf einem Konzert bist, eine Sängerin oder einen Sänger bei einer Probe beobachtest oder einen Fernsehauftritt eines Musikers anschaust, immer wieder wirst Du sehen, dass sie Ohrstöpsel tragen. Es sind keine normalen Ohrstöpsel. Dabei handelt sich um sogenannte In-Ear Monitoring. Was das ist und wozu es benötigt wird, erfährst Du in diesem Text.
Was ist In-Ear Monitoring?
Das In-Ear-Monitoring gibt einem Musiker den sogenannten Sound-Mix direkt auf das Ohr. Als Sound-Mix wird die Gesamtheit aller Töne bezeichnet, die auf der Bühne entstehen. Er besteht also aus dem Klang aller Instrumente und den Stimmen der Sänger. Sie laufen im Mischpult des Tontechnikers zusammen. Er steuert, wie hohe und tiefe Töne richtig ausgepegelt werden und in welcher Lautstärke der Sound-Mix an die verschiedenen Lautsprecher weitergegeben wird.
Genau das bildet das In-Ear Monitoring im Kleinen ab. Der Unterschied besteht nur darin, dass dieser Mix den Musikern direkt auf das Ohr gespielt wird und das Publikum davon nichts hört. Ein In-Ear Monitoring besteht aus einem Sender und einem Empfänger, an den die Ohrhörer angeschlossen sind. Künstler sprechen häufig von In-Ears, um den Begriff abzukürzen.
Wer braucht ein In-Ear Monitoring?
Ein In-Ear Monitoring ist vor allem für Musiker von großer Bedeutung. Denn sie bekommen ein gutes Feedback zu ihrer Performance. Eine Sängerin oder ein Sänger weiß, ob der richtige Ton getroffen wird und die Musiker an den Instrumenten hören, ob diese richtig gestimmt sind. Damit der optimale Sound an das In-Ear übertragen wird, ist ein vorheriger Soundcheck erforderlich.
Die Eindrücke, die Musiker über Lautsprecher erhalten sind hingegen weniger präzise. Eine perfekte Performance würde damit sicherlich nicht erreicht werden. Außerdem geben die Ohrhörer den Akteuren auf der Bühne eine große Flexibilität. Der Empfänger ist an der Kleidung befestigt und erhält das Signal vom Sender über Funk. Die Musiker sind also nicht an ein Kabel gebunden und können sich frei auf der Bühne bewegen. Deswegen ist ein In-Ear Monitoring optimal für Darsteller in Musicals geeignet. Dabei nutzen die Musiker eine oder sogar mehrere Bühnen.
Jeder Musiker hat einen eigenen Empfänger, dessen Lautstärke individuell eingestellt werden kann. So kann jeder Akteur die Kopfhörer des Monitorings so einstellen, wie er oder sie es benötigt.
Doch auch für einen DJ kann ein In-Ear-Monitoring sinnvoll sein. Er steht häufig direkt neben den lauten Boxen, sodass er die In-Ears als Gehörschutz verwenden kann. Seinen Sound kann er dann vergleichsweise leise direkt über die Ohrhörer wahrnehmen. Gleiches gilt für Orchestermusiker, die teilweise einer starken Beschallung ausgesetzt sind.
Welche Alternative zum In-Ear Monitoring gibt es?
Statt den Kopfhörern wurden früher in erster Linie Monitoring Lautsprecher eingesetzt. Sie sind bis heute eine Alternative. Die Lautsprecher sind direkt auf dem Boden angebracht und sind schräg nach oben auf die Musiker gerichtet. Sie werfen ihnen den Sound-Mix also entgegen. Doch Monitoring Lautsprecher sind nur die zweite Wahl. Bei Ihnen gibt es eine Durchmischung des Feedbacks mit anderen Umgebungsgeräuschen. Die Kopfhörer eines In-Ear Monitorings geben hingegen ein klareres und unverfälschtes Feedback.
Neben der geringeren Klangqualität haben Monitoring Lautsprecher weitere Nachteile. Die Musiker sind in ihren Bewegungen eingeschränkt, da sie nur den bestmöglichen Klang hören, wenn sie direkt vor dem Lautsprecher stehen. Außerdem nehmen die Boxen recht viel Platz auf der Bühne in Anspruch. Weil sie direkt auf dem Boden liegen, können sie außerdem zur Stolperfalle werden, wenn sich die Musiker über die Bühne bewegen.
Welche Vor- und Nachteile haben In-Ear Monitoring Ohrstöpsel?
In-Ear-Kopfhörer sind ergonomisch geformt. Sie werden an das Ohr angepasst und sitzen damit optimal. Das bedeutet, sie werden nicht nur von außen auf die Ohrmuschel aufgesetzt. Dadurch schirmen sie das Gehör von äußeren Einflüssen ab. Der Schall aus den kleinen Ohrstöpseln gelangt also direkt auf das Trommelfell. Genau deswegen solltest Du aber auch die Lautstärke im Auge behalten. Denn wird das Gehör dauerhaft zu laut beschallt, kann es einen Schaden davontragen.
Bühnenmusiker bemängeln nicht selten, dass durch die optimal sitzenden Kopfhörer die Umgebungslautstärke soweit gedämpft wird, dass sie nicht einmal das Publikum gut hören können. Die Situation, dass eine Sängerin oder ein Sänger ausschließlich den Sound-Mix hört, beschreiben sie zu Beginn als gewöhnungsbedürftig. Erst mit zunehmender Erfahrung lernen Sänger, mit dem System umzugehen und es bestmöglich einzusetzen.
Weil das Ohr durch die gute Passform von äußeren Einflüssen abgeschirmt ist, kann der gewohnte Druckausgleich nicht stattfinden. Auch das kann am Anfang unangenehm sein.
Darum ist ein Monitoring System sinnvoll
Wenn Du regelmäßig als Musiker auf der Bühne stehst, solltest Du darüber nachdenken, ein In-Ear Monitoring System anzuschaffen. Die Ohrstöpsel helfen Dir, Deine Performance zu verbessern, weil Sie den Sound auf das reduzieren, was für Dich wichtig ist: Das ist der Klang der Instrumente im Zusammenspiel mit dem Gesang. Auf der Bühne kannst Du Dich mit den Kopfhörern frei bewegen. Das ist ein großer Vorteil gegenüber Monitoring Lautsprechern. Außerdem kannst Du mit den Ohrhörern Dein Gehör schonen. Optimal und unverfälscht hören zu können, ist gerade für Musiker von großer Bedeutung.
Wie viel kosten In-Ear-Monitore (IEMs)?
Die Kosten für In-Ear-Monitore (IEMs) können stark variieren, je nach Art, Marke, Qualität und individuellen Anpassungsoptionen.
- Einstiegs-Modelle: 50 € – 100 €.
- Mittlere Preisklasse: 100 € – 500 €.
- High-End und professionelle Modelle: 500 € – 2000 €+.
- Maßgeschneiderte IEMs: Einige Hersteller bieten IEMs an, die speziell für die Ohren des Musikers angefertigt werden. Diese maßgeschneiderten Modelle bieten in der Regel die beste Passform und Isolierung, da sie genau auf die individuelle Ohrform des Benutzers zugeschnitten sind. Die Preise für maßgeschneiderte IEMs beginnen oft bei 500 € und können mehrere tausend Euro erreichen, je nach Marke und individuellen Spezifikationen.