Der Hooligan Staffel 1: Die Handlung und das Ende erklärt

Was passiert in der 1. Staffel der Netflix-Serie „Der Hooligan“? Hier findest du eine Zusammenfassung der Handlung, die dir alle offenen Fragen zum Ende der 1. Staffel beantwortet.

Die Handlung von „Der Hooligan“:

Die Finale von „Der Hooligan“ dreht sich um Kubas obsessive Vendetta gegen Zyga – den Mann, der nicht nur Kubas Hand abschlägt, sondern auch dessen Vater Michal ermordet. Jahre zuvor hatte Michal, einst Zygas Komplize, sich selbst geopfert, um Zyga und dessen Gang vor strafrechtlichen Konsequenzen zu schützen. Als „Dank“ nutzt Zyga Michals Abwesenheit, um eine Affäre mit Kubas Mutter Justyna zu beginnen, während er die Familie finanziell im Stich lässt. Der junge Kuba, ahnungslos über diese Verstrickungen, verehrt Zyga zunächst blindlings, angezogen von dessen Status als Anführer des Fußballclubs Gladius. Für Zyga transportiert Kuba sogar Drogen zum verfeindeten Club Kosynierzy – eine scheinbare Rivalität, die im Untergrund von lukrativen Drogendeals zusammengeschweißt wird.

Doch Kubas Loyalität gerät ins Wanken, als er sich in Blanka verliebt, eine Frau, die verzweifelt Geld benötigt. Gemeinsam beschließen sie, sowohl Gladius als auch Kosynierzy zu bestehlen – ein Plan, der katastrophal scheitert: Kuba verliert seine linke Hand als Warnung. Statt sich zurückzuziehen, hetzt Kuba die Clubs gegeneinander auf, was jedoch ungewollt Michals Tod zur Folge hat. Von Schuldgefühlen zerfressen, schwört Kuba, Zyga sowie dessen Handlanger Piru und Beka zu töten.

Das Ende der 1. Staffel von „Der Hooligan“ erklärt:

Der Hooligan - Produktionsstandbild
(c) Netflix
Nach Michals Tod versucht Kuba, Chrobry – die Rechte Hand von Kosynierzy – als Werkzeug für seine Rache zu benutzen. Doch Chrobry, eingeschüchtert von der Polizei, weigert sich, direkte Gewalt anzuwenden. Stattdessen versucht er, den Aufenthaltsort von Zyga und Pirus herauszufinden. Parallel offenbaren Ermittler, dass Beka – der für Michals Mord verantwortliche Handlanger – verhaftet worden ist. Sie hoffen, Kuba würde Informationen preisgeben, doch er schweigt, entschlossen, seine Feinde selbst zu richten.

Während des Wartens auf Zyga und Pirus Standort baut Kuba ein scheinbar normales Leben auf: Er zieht zurück zu seiner Mutter und seinem Bruder, versöhnt sich mit der schwangeren Blanka und nimmt seine Tischlerarbeit wieder auf – unterstützt von einer speziellen Prothese. Doch sobald Chrobry die Adresse nennt, wirft Kuba alles hin. In einem nächtlichen Überfall betäubt er Zyga und Piru mit einem Taser, schlägt Piru mit einem Schlagstock nieder und rammt Zyga einen Meißel in die Brust. Doch kurz vor dem finalen Stoß taucht Zygas Tochter Ola auf, die Kubas Handlung vereitelt. Verhaftet und inhaftiert, muss Kuba hilflos zusehen, wie Zyga und Piru nach Spanien fliehen – nur um dort von ihren eigenen Drogenpartnern exekutiert zu werden.

Kuba schafft es nicht, Beka zu töten

Im Gefängnis plant Kuba, Beka zu töten, der in einem separaten Trakt sitzt. Durch gezielte Provokationen lässt er sich in Bekas Bereich verlegen und rekrutiert zwei Kosynierzy-Anhänger, indem er sich als „Verkörperung der Rache“ inszeniert – etwa durch das Einritzen des „KOS“-Logos in Pirus Fleisch. Mit ihrer Hilfe attackiert er Beka in der Dusche, durchtrennt dessen Halsschlagader mit einer Rasierklinge – doch Beka überlebt. Ironischerweise macht Kubas Brutalität Beka zum willigen Polizei-Informanten: Er enthüllt Details des Drogenrings, was zur Festnahme von Zygas Netzwerk führt. Für Kuba birgt dies neue Gefahren: Sollten verhaftete Gladius-Mitglieder in seinem Gefängnis landen, könnte seine vierjährige Haftstrafe tödlich enden.

Blankas Flucht und die Last der Freiheit

Blanka, Kubas ehemalige Geliebte, verkörpert den einzigen Lichtblick in der düsteren Welt der Serie. Als begabte Akademikerin verdient sie Geld damit, Student:innen bei komplexen Abschlussarbeiten zu helfen – ein lukratives, aber riskantes Unterfangen. Als eine Studentin beim Plagiat von Blankas Arbeit erwischt wird, verrät sie Blanka an Professor Wiktor Jaworski. Statt sie anzuzeigen, bietet Jaworski ihr eine Chance: Ihre Fähigkeiten sollen legal an der Universität genutzt werden. Zunächst lehnt Blanka ab, doch nach Kubas Bruch – er weist sie trotz ihrer Schwangerschaft zurück – akzeptiert sie das Angebot. In einer Schlüsselszene ist sie in Jaworskis Vorlesung zu sehen, entschlossen, ein neues Leben zu beginnen.

Diese Entscheidung kontrastiert scharf mit Justynas Schicksal. Während Blanka der Gewaltspirale entkommt, bleibt Justyna in einer Welt gefangen, die von Männern wie Michal, Zyga und Kuba dominiert wird. Ob Blanka das Kind behält oder abtreibt, bleibt offen – doch ihre Flucht symbolisiert die Möglichkeit, generationsübergreifende Traumata zu durchbrechen. Justyna hingegen kämpft nun darum, ihren jüngsten Sohn Mikolaj vor demselben toxischen Umfeld zu bewahren, das Michal und Kuba zerstörte.

Mikolaj und der Teufelskreis der Gewalt

Die letzte Szene der Serie zeigt Justyna und Mikolaj inmitten einer Gladius-Parade. Mikolaj, fasziniert von der Energie der Menge, stimmt begeistert in die Hymnen des Clubs ein – eine harmlos wirkende Momentaufnahme mit beunruhigender Symbolkraft. Justynas ausdrucksloser Blick verrät ihre Angst: Selbst wenn sie alles tut, um Mikolaj zu beschützen, ist die Anziehungskraft der Hooligan-Kultur allgegenwärtig. Die Serie deutet an, dass Mikolajs Umfeld – Schulen, Freunde, die gesellschaftliche Akzeptanz von Gewalt – ihn unweigerlich prägen wird.

Ohne radikale Veränderungen in Polens Fußballkultur bleibt Mikolajs Schicksal vorbestimmt. Er ist zu jung, um die Tragödien seiner Familie zu begreifen, und wird die Gladius-Identität wohl als Erbe annehmen, statt sie als Warnung zu sehen. Justynas stummer Kampf spiegelt eine systemische Ohnmacht wider: Wie kann ein Einzelner gegen ein ganzes Sozialsystem antreten, das Gewalt als Männlichkeitsideal feiert?

Fazit: Eine Serie als gesellschaftlicher Spiegel

„Der Hooligan“ endet ohne einfache Lösungen. Kubas Rache führt zwar zu Zyga und Pirus Tod, doch der Preis ist hoch: Seine Gewalt zementiert ihn als Teil des Systems, das er zerstören wollte. Blanka entkommt, aber ihr Ausstieg wirft Fragen auf – kann sie ihr Kind wirklich vor der Vergangenheit schützen? Justyna und Mikolaj stehen für diejenigen, die keine Wahl haben: In einer Welt, die toxische Männlichkeit belohnt, wird Widerstand zur Utopie.

Die Serie kritisiert nicht nur die polnische Hooligan-Szene, sondern auch die gesellschaftlichen Strukturen, die sie nähren. Solange Clubs wie Gladius als „Familienersatz“ fungieren und Gewalt als Empowerment verkauft wird, bleibt der Kreislauf ungebrochen.

Trailer zu „Der Hooligan“:

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Björn studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften und ist seit 2018 Film- und Musikredakteur bei popkultur.de. Es gibt kaum etwas, das er mehr liebt, als seine Lieblingsfilme, TV-Serien und Musik mit anderen begeisterten Fans zu diskutieren.

E-Mail: bjoern.freiberger@popkultur.de

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