Ab wann Schlagzeug spielen lernen? – Das beste Alter für den Beginn des Musikunterrichts

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Häufig kommt es vor, dass Eltern die Frage stellen: Kann mein Kind schon in diesem Alter Schlagzeug lernen? Zu meiner Zeit kamen selten Erziehungsberechtigte mit diesem Anliegen. Allerdings galt ein wirklich junger Schüler, der bei einer besonderen Gelegenheit aufspielen durfte, als junges Genie. Und das nicht nur, weil er erst seit einem Jahr in die Schule ging.

Altersfragen und pauschale Antworten

Über das richtige Alter gibt es verschiedene Meinungen. Allgemein sagt man, das beste Alter sei zwischen neun und vierzehn. Grundsätzlich ist dies aber eine Entscheidung, die zwischen dem Schüler, den Eltern und dem Schlagzeuglehrer getroffen werden sollte. Die ersten Schulkenntnisse sind in den meisten Fällen eine wichtige, aber nicht unabdingbare Voraussetzung. Beginnt ihr Kind bereits mit drei Jahren, kann das eine hervorragende Idee oder reine Zeitverschwendung sein.

Denn das Alter der Schüler im Erstunterricht variiert. Viele Lehrer unterrichten Schüler, die jünger als Fünf sind. Sicher ist jedoch: Disziplin ist eine wichtige Voraussetzung. Weiter entscheiden über den Erfolg als Schlagzeuger die Motivation und das allgemeine Verhalten.

Spielen oder üben?

Viele junge Schlagzeugschüler wollen im Unterricht nur spielen, wie sie es von Zu Hause gewohnt sind. Sie begreifen noch nicht, dass der Unterricht eine vollkommen andere Situation ist. Denn harte Arbeit ist notwendig und stundenlanges trainieren, um eine neue Übung korrekt zu spielen oder den abgefahrenen Groove aus der letzten Fernsehshow.

Um Missverständnissen vorzubeugen, sollten die Eltern dem Kind helfen, die Situation einzusehen. Zusätzlich können sie es vielleicht übernehmen, Grundkenntnisse über das Schlagzeug und das Notenlesen zu vermitteln. Vielleicht können sie in einigen Fällen sogar den ersten Unterricht erteilen. Eine solche „Explorations-Phase“ kann zusätzlich die Eltern-Kind-Bindung verstärken.

Wird das Kind dann in der Musikschule angemeldet, sollte ein Elternteil in den ersten Stunden am Unterricht teilnehmen. Das Kind ist dann ruhiger, benimmt sich der Situation entsprechend, und auch der Erwachsene wird vertraut mit den Inhalten, die vom Lehrer vermittelt werden.

Erst ab sechs Jahren mit dem Unterricht beginnen?

Viele Lehrer sind der Ansicht, dass ein Musikunterricht erst mit sechs Jahren möglich wird. Aber immer wieder gibt es Beispiele von Schülern, die schon früher hervorragend ein Instrument spielen. Auch in sehr jungen Jahren können bereits sehr große Lernerfolge möglich sein. Weshalb sollte man also früh begabte Kinder vom Unterricht ausschließen? Andere behaupten, der junge Schlagzeuger sollte erst auf seine eigene Art mit dem Instrument zurecht kommen, um ihn irgendwann später für den Unterricht anzumelden.

Neue Unterrichtsmethoden

Tatsächlich spart diese Methode die Kosten für den Unterricht. Im Internet gibt es tonnenweise Videos und anderes Unterrichtsmaterial, mit dem man sich Jahrzehnte lang beschäftigen kann. Einiges davon ist gar nicht schlecht, manches überragend.

Früher war es für den Lehrer schwierig, die Grundkenntnisse im Notenlesen zu vermitteln. Mit farbigen Notensystemen hat sich dies aber grundlegend geändert. Mit dieser Methode können bereits Kinder im Alter von zwei Jahren die Noten verstehen. Außerdem ist das Schlagzeug-Set für den Schüler eine große Hilfe, denn es ist übersichtlich, die einzelnen Instrumente sind gut unterscheidbar und so auch für sehr junge Menschen klar fassbar. Gerade für das Schlagzeug kann man heute sagen: Je früher desto besser.

Argumente gegen frühen Unterricht

Das ärgerliche an Mythen ist unter anderem, dass sich einige sehr lange halten. Das gilt auch für den Schlagzeugunterricht. Trotz bedeutenden Fortschritten in der Pädagogik glauben immer noch einige an unhaltbare überkommene Vorstellungen.

Weil Kinder nur für eine begrenzte Zeit aufmerksam sein können, sollten sie erst später beginnen. Das ist zunächst richtig. Es ist aber die Aufgabe des Pädagogen, diesen Aspekt bei der Unterrichtsplanung zu berücksichtigen. Der Ablauf der Stunde kann in kleinere Abschnitte eingeteilt werden, vielleicht von 15 Minuten Dauer oder weniger. Oft ergibt sich eine solche Einteilung auf natürliche Weise. Denn ein guter Lehrer spürt, wenn die Aufmerksamkeit des Schülers nachlässt. Vorübergehend kann das letzte Konzert ein Gesprächsthema sein oder eine Sportveranstaltung vom letzten Wochenende. Anschließend wird der Unterricht mit umso besseren Ergebnissen wieder aufgenommen.

Kinder haben nicht die Motivation, um Schlagzeug zu lernen. Dagegen spricht, dass manche Techniken von sehr jungen Kindern sehr viel schneller gelernt werden. Der Lehrer hat aber immer zu berücksichtigen, dass Kinder Spaß haben wollen. Der Unterrichtsplan sollte also Spaßelemente enthalten, die auch pädagogisch sinnvoll sind und gleichzeitig motivieren.

Moderne Spielhilfen

Nicht nur die Pädagogik, auch die Technik verändert das Lernen. In der Musik haben Apps und elektronische Instrumente für bedeutende Fortschritte gesorgt.

Schlagzeug Apps sind sehr bekannt geworden, seit sie im Apple Store angeboten wurden. Viele dieser Anwendungen sind umsonst erhältlich und verwenden Konzepte aus der Spielpädagogik. Oft ist es das Ziel dieser Apps, eine grundsätzliche Vorstellung von Unabhängigkeit – ein wesentliches Element der Schlagzeugtechnik – zu vermitteln. Der Schüler muss aber nicht den pädagogischen Sinn einsehen. Er wird glauben, ein Spiel zu spielen, das Spaß macht.

Wenn diese grundlegenden Erfahrungen vor dem ersten Unterricht möglich sind, kann das enorm hilfreich sein. Denn mit besseren Voraussetzungen sind für das Kind im organisierten Lernen größere Fortschritte möglich.

Ein Schlagzeug kann sehr laut sein

Für das Spielen zu Hause sollte für einen Gehörschutz gesorgt sein. Das Gehör von Kindern ist noch sehr empfindlich. Durch ein Drumset, dass deutlich lauter ist als andere Instrumente, können Gehörschäden entstehen. Mach Deinem unter allen Umständen Kind klar, dass es beim Trommeln Ohrstöpsel tragen sollte. Eine andere Lösung ist ein Gehörschutz, wie er auch bei Arbeiten mit elektrischen Maschinen verwendet wird. Oder man hört über Kopfhörer eine CD als Play Along. Übrigens eine gute Übung, um das Timing zu verbessern und viel interessanter als ein Metronom.

Die wirkungsvollste Maßnahme aber, mit der man wirklich für Ruhe sorgt – auch im ganzen Haus – ist ein Practice Pad. Diese Übungshilfen mit Schlagflächen aus Kunststoff sind für jeden Schlagzeuger essentiell, denn die gesamte Umwelt, also Freunde, Mitbewohner und Nachbarn, werden so nicht weiter mit wilden Sounds und Rhythmen belästigt. Der Vorteil für den jungen Schlagzeuger: Mit einem Practice Pad kann er nun rund um die Uhr üben, muss sich nicht mehr mit Nachtschichten und Mittagspausen arrangieren.

E-Drums als Alternative

Die optimale Lösung aber ist ein elektronisches Schlagzeug. Und das nicht nur, wenn es um Lärmvermeidung geht. Diese Instrumente verbinden die Vorteile eines Practice Pads mit dem Klangerlebnis eines akustischen Schlagzeugs. Die Schlagflächen sind hier ebenfalls aus Plastik. Zusätzlich wird aber eine Klangeinheit angesteuert mit Schlagzeugklängen, die man über Kopfhörer anhört. So hat der Schüler alles in einem: Schlagflächen, die wie ein Trommelfell reagieren, variable Schlagzeugklänge je nach persönlichen Vorlieben und flexible Probenzeiten. Diese Instrumente haben meist auch einen Eingang für einen CD-Spieler für die Play Alongs.

Lernen und Belohnungen

Regelmäßiges Üben fällt besonders am Anfang der Musikausbildung vielen schwer. Eine Möglichkeit, Schüler zu konsequentem Training anzuhalten, ist ein Belohnungssystem. Für das Erfüllen einer Aufgabe kannst Du dem Kind jede Woche eine Belohnung versprechen. Dies kann ein Besuch in einem Spielzeugladen sein, wenn es jede Woche übt und die Hausaufgaben macht. Vor allem sollte es Spaß machen und positiv sein, denn ein glücklicher Schlagzeuger lernt schneller als ein frustrierter.

Die Eltern als erste Lehrer

Viele zögern, ihr Kind für den Unterricht anzumelden, auch weil die Kosten manchmal abschrecken. Dann sollten sie einfach selber den Unterricht übernehmen. Wenn Du Dich selber in die Materie einarbeitest, Literatur über das Notenlernen zur Verfügung hast, ist dies mit Sicherheit die preiswertere Methode. Du solltest Dich aber wirklich reinschaffen und Dir Mühe geben, um erfolgreich zu sein. Wenn die Notation nicht Deine Baustelle ist, besteht auch die Möglichkeit, einfache Lieder auf den Trommeln zu spielen.

Die Voraussetzungen für den Erfolg

Das Interesse an einem Instrument wird oft von den Eltern geweckt. Da liegt es nahe, dass sie auch die ersten Versuche des jungen Schlagzeugers begleiten. Wenn sie dazu bereit sind, können sie sogar den ersten Unterricht erteilen. In welchem Alter dies alles beginnt, hängt vom Einzelfall ab. Viele wollen schon sehr früh Schlagzeug lernen, andere erst als Jugendliche oder sogar junge Erwachsene. Die moderne Schlagzeugpädagogik ist auf jede Situation vorbereitet und hat für jedes Alter die entsprechenden Methoden entwickelt.

Auf jeden Fall sollte der junge Drummer jede Art von Spielhilfe nutzen, um das Lernen so effektiv und interessant wie möglich zu gestalten. Das elektronische Schlagzeug ist auch in der Ausbildung ein hilfreiches Instrument. Es vermittelt ein überzeugendes Klangerlebnis, vermeidet gleichzeitig unnötigen Ärger und sorgt beim Üben für Unabhängigkeit. Wenn zusätzlich die Absprache zwischen dem Lehrer, seinem Schüler und den Eltern gelingt, sind Fortschritte am Instrument das zwangsläufige Ergebnis.

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Dominik ist begeisterter Blogger in den Bereichen Filme, Serien, Musik und Videospiele, der sein breites Wissen und seine Leidenschaft für die vielfältigen Aspekte der Popkultur mit Begeisterung teilt.

E-Mail: dominik.sirotzki@popkultur.de